Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Joachim, Tuesday, 01.10.2002, 00:29 (vor 8472 Tagen)

Meinen Leserbrief habe ich schon abgegeben was die häusliche Gewalt betrifft, habe auf dieses Forum und auf die Sendung Akte02 auf Sat1 aufmerksam gemacht!

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Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Osnabrück (S.)
Unter dem Motto „Wer schlägt, muss gehen“ bietet das neue Gewaltschutzgesetz seit Anfang des Jahres miss -handelten Frauen bessere Rechte. Dazu hat jetzt die Frauenberatungsstelle mit finanzieller Unterstützung des Präventionsvereins ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen erstellt, das bei Ärzten und in Apotheken ausgelegt wird.


Drei wesentliche Schritte macht das Gesetz möglich: 1. Platzverweis durch die Polizei. Bei einem Einsatz kann die Polizei den Täter bis zu sieben Tage der Wohnung verweisen. Die Frau erhält von den Beamten ein persönliches Anschreiben der Frauenberatungsstelle, des Frauennotrufs und des Frauenhauses, die Hilfe und Unterstützung anbieten. In den sieben Tagen kann die Frau weitere Schritte in Bezug auf eine mögliche Trennung vorbereiten.
2. Schutzanordnung durch Gerichte. Opfer von Gewalt oder -androhung können bei Gericht so genannte Bannmeilen erwirken. Dem Täter kann unter Strafandrohung untersagt werden, die Wohnung der Frau oder einen bestimmten Umkreis zu betreten und jedwede Verbindung aufzunehmen. Das gilt auch für „Stalking“-Fälle, das heißt bei der Verfolgung und Belästigung durch eine Person, mit der die Frau nicht zusammen lebt oder zusammen gelebt hat.

3. Wohnungszuweisung durch die Gerichte. Ofper von Gewalt können — unabhängig vom Familienstand und von den mietrechtlichen Eigentümsverhältnissen einen Anspruch auf Überlassung der Wohnung geltend machen. Nach Auskunft der für das Gewaltschutzgesetz besonders geschulten und eingesetzten Polizeiobermeisterin Hannelore Bischof hat die Polizei bisher 19 Platzverweise ausgesprochen, in einem Fall wurde ein Schutzanordnung durch das Gericht erwirkt.

Frauenberatungsstelle und Polizei arbeiten nach übereinstimmender Auskunft gut zusammen. Wichtig sei eine fachkundige Beratung und Begleitung der Frauen, die nach Platzverweisen innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Anträgen und Rechtsvorschriften zu bewältigen haben. Allerdings sehen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle diese Hilfe gefährdet. Der Frauennotruf, der derzeit noch täglich (auch an Wochenenden und Feiertagen) besetzt ist, muss Ende des Jahres aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Das Team der Beratungsstelle habe nach Kürzung einer halben Stelle durch die Stadt bereits jetzt seine Kapazitätsgrenzen erreicht.

Um die Beratungen und Gruppenangebote weiter aufrecht erhalten zu können, werde ab 2003 die telefonische Bereitschaft eingeschränkt: „Dann sind wir nur noch drei Mal wöchentlich zu erreichen“, sagt Maria Meyer, „zu wenig für Frauen in Krisensituationen“. Das Problem reiche über die Grenzen der Stadt hinaus. Auch aus dem Landkreis gebe es Polizei-Empfehlungen, sich an die Frauenberatungsstelle zu wenden. Die zum Teil ehrenamtlichen Frauenbeauftragten der Gemeinden seien mit der Aufgabe überfordert.

Hier lesen!

Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Sven, Tuesday, 01.10.2002, 00:37 (vor 8472 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Joachim am 30. September 2002 21:29:03:

Die zum Teil ehrenamtlichen Frauenbeauftragten der Gemeinden seien mit der Aufgabe überfordert.

Dieser Satz ist wohl ein Witz! Selbst meine kleine Gemeinde hat eine Vollzeitkraft als Frauenbeauftrage und keine ehrenamtliche Person. Um ihre Existenzberechtigung zu erhalten muss die Frauenbeauftrage natürlich hinter jedem Furz eine Frauendiskiminierung feststellen.

Sven

Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Ferdi, Tuesday, 01.10.2002, 01:14 (vor 8472 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Sven am 30. September 2002 21:37:57:

Dieser Satz ist wohl ein Witz! Selbst meine kleine Gemeinde hat eine Vollzeitkraft als Frauenbeauftrage und keine ehrenamtliche Person. Um ihre Existenzberechtigung zu erhalten muss die Frauenbeauftrage natürlich hinter jedem Furz eine Frauendiskiminierung feststellen.

Und was jetzt? Jetzt wird nach Steuererhöhungen geschrien!

Ferdi

Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Meckermax, Tuesday, 01.10.2002, 20:13 (vor 8472 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Ferdi am 30. September 2002 22:14:35:

Hi
Das ist ja gut und schön, das es diese "Frauenbeauftragten" gibt. Was mich immer stört, ist die unbeantwortete Frage: Wo ist denn der Männerbeauftragte?
Geht man auf die Web dieses Ministeriums:

http://www.bmfsfj.de/

so fällt sofort auf, das da von Männern keine Rede ist. Für Frauen jedoch gibt es da jede Menge Links, Hinweise, Gesetzestexte usw.usw.....
Wenn ich hier nicht total irre, dann gehört zur Familie auf jeden Fall ein Mann dazu (sogar wenn die Kiddys im Reagenzglas gezeugt werden). Nur dieses Ministerium scheint da bewusst ziemlich rückständig, oder besser einseitig zu sein. Aber klar, es gibt da so einen Link für "neue Väter" oder so. Im Verhältnis gesehen liegt das Gewicht aber auf Frauen.
Wie währe es denn mal, wenn die jede Menge Mails bekommen, mit ner Anfrage, warum das so ist?
Es geht nicht darum, ob die antworten, oder nicht. Es geht aber darum, das es jede Menge Männer gibt, das dies jedoch schlicht ignoriert wird. Denn die Frau ist ja das schützenswertere Objekt im Staate, wenn man denen glauben soll.
Alles Mumpitz!
Femis regieren da, sonst nichts. Geht mal auf die Web und fragt mal nach.......:-))))
Nur um die zu bewegen, vielleicht kommt ja was dabei heraus, wenn das viele machen.

Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

Ferdi, Tuesday, 01.10.2002, 20:52 (vor 8472 Tagen) @ Meckermax

Als Antwort auf: Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Meckermax am 01. Oktober 2002 17:13:45:

Hi!

Vielleicht erledigt sich das von selbst. Steuererhöhungen sind ja wohl jetzt tabu, da sei der Bundesrat vor. Jetzt hat Eichel das Wort und der will sparen. Vielleicht sagt Schröder ja: "Dann fangen wir mit dem "Gedöns" mal an!" Schön wär´s ja. Manchmal ist es ja gut, wenn überall das Geld fehlt, dann kann auch weniger Mist gemacht werden. Und Geld, das man (frau) nicht hat, kann man (frau) auch nicht zum Fenster hinaus werfen.

Gruss,
Ferdi

Protestaktion?

Odin, Wednesday, 02.10.2002, 00:16 (vor 8471 Tagen) @ Meckermax

Als Antwort auf: Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Meckermax am 01. Oktober 2002 17:13:45:

Wie währe es denn mal, wenn die jede Menge Mails bekommen, mit ner Anfrage, warum das so ist?
Es geht nicht darum, ob die antworten, oder nicht. Es geht aber darum, das es jede Menge Männer gibt, das dies jedoch schlicht ignoriert wird. Denn die Frau ist ja das schützenswertere Objekt im Staate, wenn man denen glauben soll.
Alles Mumpitz!

Ich habe mir schon überlegt, ob wir nicht einmal pro Woche oder zumindest einmal pro Monat irgendetwas herausgreifen und eine Protestaktion vom Forum aus organisieren könnten. Sollte schon etwas sein, wo alle dahinterstehen könnten. So eine Email-Anfrage wäre z.B. schon mal ein netter Anfang.
Einer von uns bereitet etwas vor, schreibt einen Mustertext, gibt die Email-Adresse bekannt und dann schicken wir alle eine Email los und tauschen uns dann über die Antworten aus.
Mag einer sagen, daß sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und verpufft wirkungslos - mein Lieblingssprichwort ist dagegen "Steter Tropfen höhlt den Stein". Irgendwas bewirkt es schon und ist bestimmt besser, als nur drüber labern. Außerdem würde es auch das Gemeinschaftsgefühl hier im Forum stärken!

Odin

Re: Protestaktion?

Arne Hoffmann, Wednesday, 02.10.2002, 19:06 (vor 8471 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Protestaktion? von Odin am 01. Oktober 2002 21:16:50:

Ich habe mir schon überlegt, ob wir nicht einmal pro Woche oder zumindest einmal pro Monat irgendetwas herausgreifen und eine Protestaktion vom Forum aus organisieren könnten. Sollte schon etwas sein, wo alle dahinterstehen könnten. So eine Email-Anfrage wäre z.B. schon mal ein netter Anfang.
Einer von uns bereitet etwas vor, schreibt einen Mustertext, gibt die Email-Adresse bekannt und dann schicken wir alle eine Email los und tauschen uns dann über die Antworten aus.

Finde ich gut, die Idee. Wir hatten das früher auch schon ein paar mal gemacht. Was nicht so gut kam, war allerdings, wenn ich einen Mustertext vorgeschlagen hatte. Den haben dann nämlich alle möglichen Leute einfach kopiert und per Mail abgeschickt, und die Redaktionen reagierten darauf eher unwirsch. Wenn jeder zwei oder drei eigene Zeilen schreiben würde, hätte das einen besseren Effekt als der immer selbe noch so gut durchgestylte Text von zig Mailadressen aus.

Re: Protestaktion?

Meckermax, Friday, 04.10.2002, 02:05 (vor 8469 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Protestaktion? von Arne Hoffmann am 02. Oktober 2002 16:06:46:

Finde ich gut, die Idee. Wir hatten das früher auch schon ein paar mal gemacht. Was nicht so gut kam, war allerdings, wenn ich einen Mustertext vorgeschlagen hatte. Den haben dann nämlich alle möglichen Leute einfach kopiert und per Mail abgeschickt, und die Redaktionen reagierten darauf eher unwirsch. Wenn jeder zwei oder drei eigene Zeilen schreiben würde, hätte das einen besseren Effekt als der immer selbe noch so gut durchgestylte Text von zig Mailadressen aus.<

Richtig!
Das ganze muss zwar einen gemeinsamen Leitfaden haben, jedoch individuell gestaltet sein. Das jeder sich selbst so ausdrückt, wie es es für richtig hält, ist die besser Art und Weise. Nur kopieren und abschicken muss ausfallen, denn dabei wird lediglich deren Mailkonto zugemüllt. Im Ergebnis bedeutet das, die Texte brauchen nur überflogen zu werden. Dementsprechend fallen dann die Antworten aus. Nein, die müssen damit zu tun haben. Die müssen dabei richtig was zum abarbeiten haben. Denn im Ganzen wird dann ein Problem deutlich, was jedoch jeder einzelne für sich erörtern muss.
Als Leitfaden währe z.B. die Ungleichbehandlung auf der genannten Web eine erste Basis. Danach, oder paralell dazu die 135% Reglung im Unterhaltsgesetz (die setzen nähmlich darauf, das die Betroffenen schlichtweg schweigen und das Gesetz somit breite Akzeptanz findet). Letztlich bring eben nur die Masse eine Wende. Ich hab damit begonnen und an das Ministerium eine entsprechende Anfrage gesendet. Die haben mir geantwortet, das diese Mail weitergeleitet würde. Wenn bis nächste Woche sonst nichts kommt, werde ich meine Anfrage in gleicher Weise wiederholen. Wenn dann immer noch nichts kommt, maile ich eben ans Kanzleramt. Irgendwer wird mir schon eine entsprechende Antwort geben. Die aber erscheint dann im Forum (zur Entrüstung vielleicht....)
Also legt mal los, aber eben individuell, jeder für sich. Das ist der bessere Weg dabei.


Re: Protestaktion?

Don, Wednesday, 02.10.2002, 22:07 (vor 8471 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Protestaktion? von Odin am 01. Oktober 2002 21:16:50:

Nein, die Idee ist gut ... mach ich mit

Re: Du kannst das tun....

XRay, Wednesday, 02.10.2002, 17:28 (vor 8471 Tagen) @ Meckermax

Als Antwort auf: Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Meckermax am 01. Oktober 2002 17:13:45:

Hi
Das ist ja gut und schön, das es diese "Frauenbeauftragten" gibt. Was mich immer stört, ist die unbeantwortete Frage: Wo ist denn der Männerbeauftragte?
Geht man auf die Web dieses Ministeriums:
http://www.bmfsfj.de/
so fällt sofort auf, das da von Männern keine Rede ist. Für Frauen jedoch gibt es da jede Menge Links, Hinweise, Gesetzestexte usw.usw.....
Wenn ich hier nicht total irre, dann gehört zur Familie auf jeden Fall ein Mann dazu (sogar wenn die Kiddys im Reagenzglas gezeugt werden). Nur dieses Ministerium scheint da bewusst ziemlich rückständig, oder besser einseitig zu sein. Aber klar, es gibt da so einen Link für "neue Väter" oder so. Im Verhältnis gesehen liegt das Gewicht aber auf Frauen.
Wie währe es denn mal, wenn die jede Menge Mails bekommen, mit ner Anfrage, warum das so ist?

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Aber auf jede Menge gleichartiger Fragen haben die auch die schöne Standardantwort. Das garkein Problem. Einen gewissen Anteil der Standardantworten kann ich dir schon vorsingen, aber ich will dir ja den Spass nicht nehmen....
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Es geht nicht darum, ob die antworten, oder nicht. Es geht aber darum, das es jede Menge Männer gibt, das dies jedoch schlicht ignoriert wird. Denn die Frau ist ja das schützenswertere Objekt im Staate, wenn man denen glauben soll.
Alles Mumpitz!
Femis regieren da, sonst nichts. Geht mal auf die Web und fragt mal nach.......:-))))
Nur um die zu bewegen, vielleicht kommt ja was dabei heraus, wenn das viele machen.

Re: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen?

pit b., Tuesday, 01.10.2002, 22:43 (vor 8472 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Joachim am 30. September 2002 21:29:03:

3. Wohnungszuweisung durch die Gerichte. Ofper von Gewalt können — unabhängig vom Familienstand und von den mietrechtlichen Eigentümsverhältnissen einen Anspruch auf Überlassung der Wohnung geltend machen.

Soll das heissen, dass wenn der Kerl der Mieter der Wohnung ist kann trotzdem der Frau die Wohnung zugesprochen werden?

Wenn das so ist, dann erinnern mich diese Gewaltschutzgesetze immer mehr an die Inquisition im Mittelalter.

Damals wurdem dem Kläger und der Inqisition ein Teil des Besitzes einer verurteilten Hexe zugesprochen.
Das motivierte natürlich bei dem beschuldigen und dem verurteilen einer Hexe.

Wenn eine Frau ihrem Macker aus dem Haus habe will brauch sie ihn nur als Gewaltätig zu beschuldigen, darauf wird der Macker von der Polizei aus dem Haus geworfen, ob er irgendwo eine Möglichkeit zur übernachtung hat ist egal, und dann kann die Frau ihm auch noch die Wohnung wegnehmen.

Frage

Banshee, Wednesday, 02.10.2002, 12:42 (vor 8471 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Mehr Recht für die Opfer - wer berät die Frauen? von Joachim am 30. September 2002 21:29:03:

Hallo!

Weiß eigentlich jemand von Euch, ob das mit dem Stalking auch für "verfolgte" Männer gilt?! Ich hatte während meines Studiums einen Freund und Komolitonen, der von einer ziemlich notgeilen Lehrerin den lieben langen Tag belästigt wurde. D.h. er wurde mindestens 15 mal täglich von ihr angerufen, vor seiner Haustür warf sie tonnenweise Blumen und Devotionalien ab und abends tauchte sie dauernd in den Kneipen auf, in denen wir damals so rumhingen... Mit gutem Zureden war da nichts zu machen.

Könnte man sich nach heutigem Rechtsstand von der Dame durch eine gerichtliche "Abstandsverfügung" entledigen oder gilt die Gesetzgebung nur zugunsten von Frauen?

Gruß Banshee

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