Frau musste wegen Verleumdung hinter Gitter

Damian, Thursday, 26.09.2002, 02:57 (vor 8477 Tagen)

In dem Artikel geht es um Larry Ellison, der mit seiner Softwarefirma Oracle zu den reichsten Männern der Welt gehört.
Ellison ist begehrt. Nach einem TV-Auftritt bei Ophra Winfrey meldeten sich 4000 Frauen, die ihn heiraten wollten. Der Milliardär hatte bekannt, auf langbeinige Blondinen zu stehen. Nach drei geschiedenen Ehen, aus denen zwei Kinder stammen, ist er mit der Schriftstellerin Melanie Craft verlobt. Schönheitsfehler seines Frauenheld-Images: Eine Kollegin bezichtigte ihn der Vergewaltigung. Die Frau musste aber wegen Verleumdung hinter Gitter.
PB 10/2002, Seite 40
Kommentar: Dass reiche Männer Frauen anziehen, ist ein alter Hut, wobei bei ihm weniger zu holen sein dürfte als z.b. bei Bum Bum Boris, da Ellison um Meilen klüger ist. Auf seinen Yachten kann man aber in jedem Fall ein schönes Leben geniessen.
Aber das eigentlich Interessante ist der letzte Satz: der offenbare Versuch, Millionensummen herauszupressen, scheiterte kläglich und die Frau musste hinter Gitter. Der viel gescholtene Rechtsstaat in den USA scheint zeitweise doch noch zu funktionieren. Einer der wesentlichen Grundsätze des Rechtsstaates ist die Unschuldsvermutung d.h. der Angeklagte wird bis zur Verurteilung durch unabhängige Richter als nicht schuldig betrachtet. Dem Angeklagten muss die Ausübung seiner Tat zweifelsfrei nachgewiesen werden. Soweit so gut.
Leider ist eine Tendenz festzustellen, diese Beweislast umzukehren und eine Verurteilung auf blossen Unterstellungen aufzubauen, wenn sich z.B. eine Frau belästigt fühlt, ist dies sexuelle Belästigung. Oder das Gew.Schutzgesetz, bei dem die Beweislast umgekehrt wird und der vermeintliche Täter nicht die geringste Chance hat, sich gegen Willkür zu wehren. Im Zweifelsfall wird der Frau geglaubt. Die Umkehrung der Beweislast ist eines der größten Verbrechen unserer Demokratie.
Weiss jemand, wie es bei einem ähnlich gelagerten Fall im deutschsprachigen Raum ausssieht? Muss die Frau im Falle einer erfundenen Vergewaltung auch mit harten Strafen rechnen? Wie sieht die Rechtslage aus?