Männeraufstand gegen Emanzipation
Syndey (dpa). Eine australische Männergruppe droht mit einem Aufstand gegen die Emanzipation. Mitglieder versammeln sich vor den Häusern ihrer Ex-Frauen, und machen lautstark Front gegen Sorgerechts-Entscheidungen oder deren neue Beziehungen. Sie behaupten: Wenn jemand Angst hat, dann weil er schuldig ist. Ein Richter in Melbourne hat den Männerbund Blackshirts als faschistisch bezeichnet.
Ironie der Geschichte
Als Antwort auf: Männeraufstand gegen Emanzipation von Joachim am 19. August 2002 18:48:27:
Ein Richter in Melbourne hat den Männerbund Blackshirts als faschistisch bezeichnet.
Da hat der gute Richter gar nicht mal so Unrecht. Der Begriff "Blackshirts" (Camice nere) ist eine geläufige Bezeichnung für die italienischen Faschisten aus Mussolinis Partei "Fasci di Combattimento". Da hätten sich die Männerrechtler wohl gründlicher informieren sollen, was ihr Name noch für nette Nebenbedeutungen hat.
Re: Ironie der Geschichte
Als Antwort auf: Ironie der Geschichte von Pigma am 21. August 2002 00:27:18:
Sieh an das wußte ich z.B. nicht.
Bin trotzdem nicht ganz Deiner Meinung, denn wenn jemand (in diesem fall ein Richter) den anderen diskreditieren will, findet er immer was. Hätten sie rote Shirts getragen hätte man sie als Kommunisten gebrandmarkt. Das ist auch so eine Art Mißbrauch mit dem Mißbrauch, Schein-Zusammenhänge zu irgendwelchen vorbelastetet Dingen, Begriffen, Taten aus der Geschichte herzustellen um so Stimmung zu machen. Da läßt sich fast immer was finden.
Gruß,
Mafred
Re: Ironie der Geschichte
Als Antwort auf: Re: Ironie der Geschichte von Manfred am 21. August 2002 01:47:14:
Ich glaube ja gar nicht, daß der Richter diesen geschichlichen Hintergrund überhaupt gewusst und sie wegen ihrem Namen als faschistisch bezeichnet hat, sondern bloß deshalb, weil sie "gegen Frauen" sind, was solch ein Anschuldigung in seinen Augen wohl rechtfertigt. Außerdem hat ja dieser Männerbund mit seinem Eintreten für die Männerrechte ja nichts mit den italienischen Faschisten gemeinsam, da dies in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts noch nicht so notwendig war. Übrigens ist das Tragen schwarzer T-Shirts neuerdings auch ein Erkennungszeichen der Anhänger des "schwarzen Blocks" der Globalisierungsgegner, die ja so gar nichts mit den Faschisten zu tun haben. Nach den Krawallen von Genua im letzten Jahr galt das Tragen von schwarzen T-Shirts für die italienische Polizei schon als Beweis für eine linksradiale Einstellung, was dann auch schon mal eine vorläufige Festnahme rechtfertigte. Also noch ein Grund mehr für unsere australischen Freunde, ihren Namen noch einmal zu überdenken.