Als Antwort auf: Geldautomaten-Werbung von Jörg am 19. August 2002 14:20:20:

Hallo,
vor kurzem habe ich am Geldautomaten Geld abgeholt.
Dabei wurde folgende Werbung des Geldinstituts eingeblendet:
Auf einem Mann mit einem nackten Oberkörper (auf allen Vieren am Boden)
sitzt eine junge Frau, die ein Buch liest. Darunter der Werbespruch:

jörg,
du siehst es mit sexistischen äuglein.
natürlich ist dieses bild geradezu drastisch *frauenfeindlich* in seiner aussage, zeigt es doch die geschundene, unterjochte kreatur *mann* in seiner hilflosigkeit, entblößt und gedemütigt.
wie der titan *atlas* trägt er schwere last, während so eine hedonistische frau auf seinem rücken sich mit liebesgedichten vergnügt.

das bild soll aufrütteln und deine sparkasse zeigt hier deutlich flagge. und noch was zeigt das bild; wie atlas wurde er verurteilt, weil er sich gegen die götter (frau?)auflehnte.
eindeutig huldigt die sparkasse hier der geschundenen kreatur und sie bietet hilfe an *sie haben bei uns kredit*, sowie bauknecht-weiß-was-frauen-wünschen.

diese interpretation versöhnt dich doch mit der welt, oder?

Als Antwort auf: Geldautomaten-Werbung von Jörg am 19. August 2002 14:20:20:

Hallo,
vor kurzem habe ich am Geldautomaten Geld abgeholt.
Dabei wurde folgende Werbung des Geldinstituts eingeblendet:
Auf einem Mann mit einem nackten Oberkörper (auf allen Vieren am Boden)
sitzt eine junge Frau, die ein Buch liest.

Und eine schwarze Lederhose trägt sie auch noch )

Darunter der Werbespruch:

"Was immer Ihnen fehlt, Sie haben bei uns Kredit."
Das mag soweit ja ganz witzig sein. Man stelle sich nur einmal die Empörung
vor, die bei einer vergleichbaren Werbung mit vertauschten Rollen entstehen
würde. Da wären die Emanzen sofort auf den Barrikaden und die Werbung müßte
als frauenfeindlich entfernt werden.

Das vermute ich auch. Bei uns an der Nehrener Dorfsparkasse (Kreis Tübingen) prangte dieses Bild schon im Sommer 2001. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich damals auch schon darüber im Forum geschrieben. Ich hab mich sogar am Sparkassenschalter nach der Quelle erkundigt. Das wäre doch ein geeignetes Cover für "Mythos Männermacht" 2. Auflage )

Ich hab mal ein Spiel mit einer Domina gemacht, wo sie im Brautkleid mich, den "Bräutigam", an Halsband und Leine durch die Straßen Heidelbergs zog. Viele Frauen machten auch noch aufmunternde Gesten, Männer sahen etwas betreten drein. Ärger gab es keinen. Da dachte ich mir auch: Und wenn jetzt die Rollenverteilung andersrum wäre?

Gruß, Jörg