Als Antwort auf: Re: Was bedeutet Gleichberechtigung? von Claudia am 14. August 2002 13:50:19:

Deshalb diskriminieren Frauenfördermaßnahmen keine Männer, sie entdiskrimnieren vielmehr uns Frauen. Das bedeutet Gleichberechtigung.

Sie erwecken den Anschein, dass Frauen ohne solche Massnahmen nicht aus eigener Kraft und mit eigenem Können diese Positionen erreichen können. Jede Frau, die was kann und sich für den betreffenden Job bewirbt und ihn auch wirklich will, kommt da auch hin. Maya hat schon recht, wenn sie sagt, dass zum Beispiel Quotenregelungen und ähnliches ein Armutszeugnis für die Fähigkeit der Frauen, Jobs auszufüllen, darstellen. Brauchen Frauen solche Krücken wirklich, um erfolgreich zu sein? Im öffentlichen Dienst heisst es in den Ausschreibungen oft: "...Frauen und Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation.......bevorzugt". Damit werden also Frauen auf die gleiche Stufe wie Schwerbehinderte gestellt, die aufgrund ihres Handycaps nicht voll leistungsfähig sein können und daher der Förderung wirklich bedürfen. Also ich würde mich dadurch aber diskriminiert fühlen.

In D ist es nicht mehr möglich, Frauen nur wegen ihres Geschlechtes von irgendetwas fernzuhalten. Wer das trotzdem tut, macht sich strafbar. Wer was kann, kommt weiter. Es wäre ja auch sehr dumm für einen Betrieb, eine Frau, die was kann und gut ist, nicht zu beschäftigen.

Gruss,
Ferdi

Als Antwort auf: Re: Was bedeutet Gleichberechtigung? von Claudia am 14. August 2002 13:50:19:

Hallo Claudia

Falsch! Gleichberechtigung bedeutet daß den Frauen auf ihrem Weg nicht Hindernisse in den Weg gelegt werden die kein Mann überwinden muss. Und sei es der Weg in die Vorstandetagen der Wirtschaft. Du sagst es selbst: für jede sollten alle Beriche offen stehen.

Gerade hier liegt der Hase im Pfeffer. Du schreibst, dass den Frauen nicht Hindernisse in den Weg gelegt werden duerfen, die kein Mann ueberwinden muss, ansonsten sei die Gleichberechtigung nicht erreicht (umgekehrt ist es konsequenterweise genauso). Nun sind beispielsweise in den Vorstandsetagen wesentlich weniger Frauen als Maenner anzutreffen; da stellt sich die Frage, weshalb das so ist. Nach feministischer Doktrin ist nur eine Antwort zulaessig: Frauen werden diskriminiert. Diese Hypothese kann zwar nicht zufriedenstellend belegt werden, trotzdem wird sie immer wieder als wahr hingestellt; sie hat in feministischen Kreisen inzwischen den Charakter eines Axioms erhalten. Natuerlich gibt es auch ein massives Uebergewicht an Maennern bei der Muellabfuhr, Feuerwehr, im Hoch- und Tiefbau, usw. Umgekehrt gibt es ein Uebergewicht an Frauen bei den Primarschullehrern, Hebammen, Floristen, und einigen anderen Berufen. In diesen Faellen kommt kaum jemand auf die Idee, dass Frauen bzw. Maenner diskriminiert wuerden. Aufgrund dieser willkuerlichen Begruendungen von festgestellten Ungleichverteilungen werden bekanntlich Foerdermassnahmen (natuerlich nur fuer Frauen) bzw. Quoten (natuerlich nur im Sinne der Frauen) gefordert und auch gewaehrt. Wenn fuer jeden alle Bereiche offen stehen (bei gleicher Qualifikation), dann heisst das aber noch lange nicht, dass in allen Bereichen auch eine geschlechtliche Gleichverteilung entstehen muss. Offensichtlich gibt es bestimmte geschlechterbedingte Neigungen (ob anerzogen oder genetisch bedingt ist unerheblich), die sich u.a. auch in der Berufs- und Karrierewahl niederschlagen. Lediglich Dogmatiker koennen diese unterschiedlichen Neigungen ignorieren und eine Geschlechterdiskriminierung als einzig moeglichen Grund postulieren.

Deshalb diskriminieren Frauenfördermaßnahmen keine Männer, sie entdiskrimnieren vielmehr uns Frauen. Das bedeutet Gleichberechtigung.

Diese Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Nach Deiner obigen Aussage liegt eine Gleichberechtigung (der Geschlechter) dann vor, wenn keine geschlechterbedingte Hindernisse mehr ueberwunden werden muessen. Somit reicht es aus, allfaellige Hindernisse zu beseitigen, um Gleichberechtigung zu erzielen. Foerdermassnahmen gehen jedoch einen Schritt weiter, sie bevorteilen die Gefoerderten, was aber gleichzeitig einen Nachteil fuer den Nicht-Gefoerderten bedeutet. Wenn eine Frau beispielsweise in den Genuss eines verbilligten Informatikkurses kommt, den ich als Mann (aufgrund des aflschen Geschlechts) nicht besuchen darf, dann nenne ich das schlichtweg Maennerdiskriminierung.
Genauso unsinnig aus Sicht der Gleichberechtigung sind Geschlechterquoten; sie zementieren die Bedeutsamkeit der Geschlechtszugehoerigkeit als erhebliches Qualifikationsmerkmal und erreichen dadurch genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich bewirken sollen.

Gruss

Maesi

Als Antwort auf: Re: Was bedeutet Gleichberechtigung? von Claudia am 14. August 2002 13:50:19:

Hallo Claudia!
Wenn eine Frau von Geschlechts wegen nicht eingestellt/befördert wird, kann sie dagegen klagen, weil das rechtswidrig ist! Das heißt, jeder derartige Fall (Rechtsbruch) kann nur individuell behandelt werden! Es gibt keine Hindernisse für Frauen von Staates Gnaden, keine Diskriminierung von Frauen von Gesetzes wegen! Deshalb kann auch der Staat keine abbauen!
Martin

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