Re: Die CDU und die Abschaffung der Frauenquote

Martin, Saturday, 27.07.2002, 05:07 (vor 8537 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Die CDU und die Abschaffung der Frauenquote von Stefan G. am 26. Juli 2002 17:31:31:

Hallo!
Folgender Zeitungsartikel macht es sich jetzt auch schon ein paar Jahre, glaube ich, auf meiner Festplatte gemütlich. Es scheint also was dran zu sein.
Zu den 2/3: Diese Zahl kannst du frühstücken! Jedenfalls, solange nicht definiert ist, was Arbeit ist. Ist das körperliche Arbeit, bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Freizeitarbeit etc....
Martin

Das Quorum soll fallen
Innerparteilicher Streit über die Frauenquote entbrannt
Kaum ist Angela Merkel zur Parteichefin gekürt, wird bezweifelt, dass das ¸¸Quorum'' noch zeitgemäß sei. Der thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel plädiert dafür, die Regelung, die ein Drittel der Ämter für Frauen reserviert, ersatzlos auslaufen zu lassen.
Gerade mal vier Jahre ist es her, da hatte die Union auf dem Hannoveraner Parteitag 1996 eine Drittelbeteiligung von Frauen in Parteiämtern verbindlich beschlossen. Die Regelung läuft Ende 2001 aus, sofern sie nicht von einem Parteitag verlängert wird. Während sich Thüringens CDU-Landesvorsitzender und Ministerpräsident Bernhard Vogel für ein Auslaufen des Frauenquorums in der Partei ausspricht, plädiert die Vorsitzende der Jungen Union (JU), Hildegard Müller, für die Beibehaltung der Quote.
Müller sagte in der ZDF-Sendung ¸¸heute Nacht'': ¸¸Ich glaube, dass die Frauenquote vieles, was wir heute als ein Stück Normalität erlebt haben, vorbereitet hat.'' Zum Anteil von Frauen in der gesamten Partei sagte Müller: ¸¸Es geht nicht nur darum, dass ein paar Frauen in Führungspositionen sind. Wir brauchen auf allen Ebenen der Partei viele gute Frauen.'' Die Regelung sieht eine Drittelbeteiligung von weiblichen CDU-Mitgliedern an allen Ämtern, Mandaten und Funktionen vor. Auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch sprach sich dafür aus, das Quorum noch ein paar Jahre beizubehalten.
Vogel sagte der ¸¸Leipziger Volkszeitung'', seine Meinung dazu stehe in keinem Zusammenhang mit der Wahl einer Frau zur CDU-Vorsitzenden. Allerdings sei man ¸¸im Osten nie ein Freund der Quote gewesen, da gehören berufstätige Frauen längst wie selbstverständlich zum Alltag''. Eine satzungsmäßige Bevorzugung von Frauen klinge altväterlich und rückständig. Er vertrete mit vielen Frauen Ostdeutschlands die Meinung, ¸¸wer gut ist, setzt sich auch ohne Quorum durch''. Das hätten die Erfolge von Angela Merkel und Dagmar Schipanski bewiesen. ¸¸Wir brauchen nicht länger Schutzzäune für Frauen'', sagte Vogel. Deshalb solle die Quorumsregelung zum 31.12.2001 ersatzlos auslaufen. Dpa