Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jörg, Sunday, 21.07.2002, 14:12 (vor 8542 Tagen)

Was ist eine Männerbevorzugung?
Schlimmer anachronistischer Frevel gegenüber Frauen, der sofort abgestellt
werden muß.

Was ist eine Frauenbevorzugung?
"Positive Diskriminierung" des Mannes, die natürlich nur der "wahren
Gleichberechtigung" dient und unbedingt gesetzlich verankert gehört.

Ich hoffe, es hat jeder meinen Sarkasmus herauslesen können.

Gruß, Jörg

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Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Manfred, Sunday, 21.07.2002, 16:35 (vor 8542 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jörg am 21. Juli 2002 11:12:52:

Ich weiß nicht wo es gelesen habe, aber ich stimme dem zu:

Der deutsche Staat ist seiner Bürger größter Feind.
(Hätte ich Bürgerinnen gemeint hätte ich es geschrieben!)

Aber es ist ja nicht der erste Fall wo das Grundgesetz in seiner Urfassung
(Gleichstellungsparagraph) nach belieben pervertiert wird.
Traurig aber wahr.

Gruß
Manfred

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Joachim, Sunday, 21.07.2002, 23:31 (vor 8542 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jörg am 21. Juli 2002 11:12:52:

Ich glaube, wenn dieser Fall vor dem EuGH verhandelt würde, dann wird wahrscheinlich das männerfeindliche, männerdiskriminierdende von Sexismus gekrönte Deutschland wieder mal den kürzeren ziehen und an benachteiligte Männer viel Geld zahlen müssen! Wohin man schaut, werden in Deutschland überall die Frauen bevorzugt (Rechte), wenn es aber um Pflichten geht dann wollen sie davon nichts wissen!

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

nobert2009, Monday, 22.07.2002, 02:50 (vor 8542 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jörg am 21. Juli 2002 11:12:52:

Was ist eine Männerbevorzugung?
Schlimmer anachronistischer Frevel gegenüber Frauen, der sofort abgestellt
werden muß.
Was ist eine Frauenbevorzugung?
"Positive Diskriminierung" des Mannes, die natürlich nur der "wahren
Gleichberechtigung" dient und unbedingt gesetzlich verankert gehört.
Ich hoffe, es hat jeder meinen Sarkasmus herauslesen können.
Gruß, Jörg

Das Ganze ist ein Widerspruch in sich, merken die denn gar nichts?

Solche Urteile fördern nur, daß die gemäßigten Männer auf den Zug
der Männerbewegung aufspringen, weil sie böses ahnen.

Im Namen des Grundgesetzes und Gleichberechtigung

nobert2009

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jörg, Monday, 22.07.2002, 03:07 (vor 8542 Tagen) @ nobert2009

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von nobert2009 am 21. Juli 2002 23:50:07:

Das Ganze ist ein Widerspruch in sich, merken die denn gar nichts?
Solche Urteile fördern nur, daß die gemäßigten Männer auf den Zug
der Männerbewegung aufspringen, weil sie böses ahnen.

Meiner Meinung nach ist ein Teil der gemäßigten Männer bereits auf den
Zug der Männerbewegung aufgesprungen.

Ich selbst würde mich jedenfalls nicht als radikal bezeichnen.

Die Frauenbewegung hat die Sensibilität für Ungerechtigkeiten gegenüber
Frauen geschärft. Nun ist es kein Wunder, wenn Männer empfindlich darauf
reagieren, wenn sie ungerecht behandelt werden.

Anderes Beispiel für diesen Bumerang-Effekt: Die Frauenbewegung hat den
Hausfrauen-Status abgewertet. Nun ist es kein Wunder, wenn kein Mann
Hausmann werden will.

Jörg

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jolanda, Monday, 22.07.2002, 12:57 (vor 8541 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jörg am 22. Juli 2002 00:07:08:

Hallo Jörg

Meiner Meinung nach ist ein Teil der gemäßigten Männer bereits auf den
Zug der Männerbewegung aufgesprungen.
Ich selbst würde mich jedenfalls nicht als radikal bezeichnen.

---Es ist auch wichtig, dass ihr reagiert, solange es nocht gemässigt abläuft, so finden sich hoffentlich Lösungen bevor es zu radikal wird.
Und ich würde dich auch keinesfalls als radikal bezeichnen :-)

Die Frauenbewegung hat die Sensibilität für Ungerechtigkeiten gegenüber
Frauen geschärft. Nun ist es kein Wunder, wenn Männer empfindlich darauf
reagieren, wenn sie ungerecht behandelt werden.

---Ist doch gut, wenn Mann nun erkennt, was in seinen Augen falsch läuft.

Anderes Beispiel für diesen Bumerang-Effekt: Die Frauenbewegung hat den
Hausfrauen-Status abgewertet. Nun ist es kein Wunder, wenn kein Mann
Hausmann werden will.

---Nun ja Jörg, der Hausfrauenstatus wurde noch von niemandem aufgewertet, das haben auch die Männer nie getan, sie tun es auch heute nicht und Kinder gross zu ziehen für sie da zu sein, das sollte Motivation genug sein. Zudem behaupte ich, dass gerade andere Männer wohl eher ein Lächeln übrig haben für einen Mann, der zu Hause bleibt und sich "nur" um das Wohl der Familie kümmert. In diesem Bereich müssen wir uns wohl alle nichts vorhalten, da haben wir alle verpasst, diese Arbeit zu würdigen.

Gruss
Jolanda

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Garfield, Monday, 22.07.2002, 19:56 (vor 8541 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jolanda am 22. Juli 2002 09:57:37:

Hallo Jolanda!

Du hast geschrieben:

"Nun ja Jörg, der Hausfrauenstatus wurde noch von niemandem aufgewertet, das haben auch die Männer nie getan..."

Das stimmt so nicht. Noch bis Mitte des 20. Jahrhundert wurde auch die Tätigkeit einer Hausfrau durchaus geachtet. Ich habe vor kurzem ein Buch aus dem Jahre 1923 gelesen. Da schrieb der Autor, daß eine gute Hausfrau weit mehr Kenntnisse in den verschiedensten Bereichen haben müsse als beispielsweise eine Frau, die als Schreibkraft in einem Büro arbeitet und dazu eigentlich nur Maschinenschreiben und Stenografie beherrschen braucht.

Und der Autor war keineswegs ein besonders fortschrittlicher und der Frauenbewegung gegenüber sehr aufgeschlossener Mann, sondern ein katholischer Geistlicher, der sich gegen die Abschaffung der Ehe, gegen die bereits damals zunehmenden Kirchenaustritte und für die Beibehaltung der zu der Zeit üblichen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau aussprach. Also eher ein sehr konservativ denkender Mann!

Daß die Achtung Hausfrauen gegenüber sank, hat wohl im Wesentlichen zwei Gründe:

Erstmal die Tatsache, daß sich ja auch im Haushalt durch die moderne Technik vieles vereinfacht hat. Heute muß niemand mehr jedes Wäschestück einzeln mühselig mit der Hand waschen, sondern es gibt vollautomatische Waschmaschinen. Es gibt mittlerweile Unmengen von Fertiggerichten, so daß heute auch zum Kochen keine besonderen Kenntnisse und langjährige Erfahrungen mehr nötig sind. Dazu kommt dann noch die Wegwerfkultur, die mehr und mehr zunimmt. Früher wurden Kleidungsstücke so lange getragen, bis sie wirklich nicht mehr tragbar waren. Eine gute Hausfrau mußte Kleidung jeglicher Art möglichst gut reparieren können. Heute werden Kleidungsstücke, die kaputt gehen, meist einfach weggeworfen und neu gekauft. Möbel bestanden früher vorwiegend aus Holz und mußten entsprechend gut gepflegt werden. Heute sind auch Möbel oft zumindest an der Oberfläche aus Kunststoff, so daß man beispielsweise keine Probleme mehr damit hat, Flecken auf einem Tisch oder einem Schrank wegzubekommen.

Es gibt so viele Dinge, die eine gute Hausfrau in früheren Zeiten können und wissen mußte, die aber heute vergessen sind. Und in dem Maße, wie für die Tätigkeit einer Hausfrau immer weniger spezielle Kenntnisse nötig waren, sank eben auch die allgemeine Anerkennung dafür.

Dann kam und kommt noch der Einfluß mancher Feministinnen dazu, die Hausfrauen als "Sklavinnen des Patriarchats" hinstellen und die öffentliche Meinung dahingehend geprägt haben, daß eine Frau nur dann als stark und selbstbewußt betrachtet wird, wenn sie beruflich erfolgreich ist. Daß viele Frauen sich mit diesem Bild der "Powerfrau" nicht identifizieren können, zeigt sich regelmäßig bei Umfragen unter Frauen.

Deshalb hat sich ja mittlerweile schon eine gewissermaßen "semi-feministische" Strömung gebildet, die es so darstellt, als wenn einfach alles, was Frauen tun, grundsätzlich immer eine gewaltige Großtat wäre. Um das noch deutlicher erscheinen zu lassen, werden die Tätigkeiten von Männern gleichzeitig abgewertet oder ignoriert. Bei "Hausarbeit" denkt jede(r) doch erstmal an Putzen, Abwaschen und Kochen - eben alles, was immer noch meist die Frauen tun. Was ist aber mit Arbeiten im Garten oder Reparaturen am Haus, an diversen Geräten oder am Auto? Das wird gern übersehen - weil diese Tätigkeiten nämlich vorwiegend von Männern erledigt werden. Diese häuslichen Tätigkeiten von Männern werden also nicht nur etwa gering eingeschätzt, sondern vollkommen ignoriert.

Und wenn ein Mann auf Vollzeit arbeitet, dann gilt er deshalb nicht etwa als "Powermann". Was bei Frauen als überragende Leistung gilt, gilt bei Männern nämlich als völlig normal. Deshalb gibt es ja auch nur den Begriff "Powerfrau", aber kein männliches Gegenstück dazu. Ganz im Gegenteil wird Vollzeitarbeit von Männern unter dem Einfluß feministischer Dogmen zunehmend als eine Art von Freizeit-Vergnügen betrachtet, daß der Mann seiner Partnerin (sofern sie denn Hausfrau ist) egoistischerweise vorenthält.

Tatsächlich ist es also so, daß die traditionellen Tätigkeiten von Frauen UND Männern abgewertet werden.

Freundliche Grüße
von Garfield


Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jolanda, Monday, 22.07.2002, 21:19 (vor 8541 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Garfield am 22. Juli 2002 16:56:20:

Hallo Garfield :-)

Das stimmt so nicht. Noch bis Mitte des 20. Jahrhundert wurde auch die Tätigkeit einer Hausfrau durchaus geachtet. Ich habe vor kurzem ein Buch aus dem Jahre 1923 gelesen. Da schrieb der Autor, daß eine gute Hausfrau weit mehr Kenntnisse in den verschiedensten Bereichen haben müsse als beispielsweise eine Frau, die als Schreibkraft in einem Büro arbeitet und dazu eigentlich nur Maschinenschreiben und Stenografie beherrschen braucht.

---Das ist ein Autor, einer der das schrieb, bestimmt nicht der einzige, der so dachte, aber keine Stimme für alle. Ich meinte dabei auch, lies doch mal in den Postings, wenn die Männer schreiben:" ja diesen Schrott im TV, den können doch eh nur Hausfrauen sehen, die haben ja Zeit den ganzen Tag solchen Schrott reinzuiehen". Oder "ich habe wieder Hausfrauen gesehen, die den ganzen Tag im Café rumgesessen sind und getrascht haben." Hmm..ich sehe heute das Bild eher so, dass die Männer denken, in der heutigen Zeit ist ein Haushalt ja keine Arbeit mehr, die machen sich ein schönes Leben und lassen es sich gut gehen, darauf kommen wir ja noch weiter unten :-)

Daß die Achtung Hausfrauen gegenüber sank, hat wohl im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstmal die Tatsache, daß sich ja auch im Haushalt durch die moderne Technik vieles vereinfacht hat. Heute muß niemand mehr jedes Wäschestück einzeln mühselig mit der Hand waschen, sondern es gibt vollautomatische Waschmaschinen.

---Ja richtig, aber ich muss es trotzdem sortieren, waschen, aufhängen oder tumblern und dann entweder zusammenlegen und verräumen oder bügeln, zusammenlegen oder verräumen. Ich benötige dazu etwa 1 1/2 Tage pro Woche. Wobei ich zwischendurch natürlich noch koche und putze und aufräume.

Es gibt mittlerweile Unmengen von Fertiggerichten, so daß heute auch zum Kochen keine besonderen Kenntnisse und langjährige Erfahrungen mehr nötig sind.
--Richtig, aber ich hasse Fertiggerichte, ich mache alles frisch, Gemüse und jeden Tag Salat und ich koche alles selber, ich finde die Ernährung ist ein wichtiger Punkt gerade wenn man Kinder hat. Und es ist auch heute noch so, dass Männer lieber gut und nicht schnell essen wollen....lächelt. Ich finde kochen und essen, das hat mit Kultur zu tun, das muss mit Liebe geschehen und ich finde diese "Fast-Food-Kultur" zum "kotzen".

Dazu kommt dann noch die Wegwerfkultur, die mehr und mehr zunimmt. Früher wurden Kleidungsstücke so lange getragen, bis sie wirklich nicht mehr tragbar waren. Eine gute Hausfrau mußte Kleidung jeglicher Art möglichst gut reparieren können. Heute werden Kleidungsstücke, die kaputt gehen, meist einfach weggeworfen und neu gekauft. Möbel bestanden früher vorwiegend aus Holz und mußten entsprechend gut gepflegt werden. Heute sind auch Möbel oft zumindest an der Oberfläche aus Kunststoff, so daß man beispielsweise keine Probleme mehr damit hat, Flecken auf einem Tisch oder einem Schrank wegzubekommen.
---Ja man flickt nicht mehr so ausgiebig wie früher, aber ich flicke auch heute noch. Und die Möbel, die muss ich einfach abstauben, egal aus was sie sind, pflegen muss man aber alles, wenn man es länger behalten will.

Es gibt so viele Dinge, die eine gute Hausfrau in früheren Zeiten können und wissen mußte, die aber heute vergessen sind. Und in dem Maße, wie für die Tätigkeit einer Hausfrau immer weniger spezielle Kenntnisse nötig waren, sank eben auch die allgemeine Anerkennung dafür.

---Ja, aber das ist ein etwas einseitiges Bild, weisst du.

Ich schreibe dir hier nun ein paar Dinge über die Hausfrauen von früher, die Kinder hatten. Auch dieser Aspekt sollte berücksichtigt werden, finde ich.

---Die Frauen früher, die waren zwar immer zu Hause, aber sie hatten keine Zeit für die Kinder, die mussten arbeiten, wie du sagtest, die wäsche von hand auskochen, etc. das war wirklich körperliche Arbeit. Zudem hat man sich früher auch nicht so auf die Kinder konzentriert, das waren eben Kinder, aber die hat man nicht gefragt, was sie fühlen, was sie für Bedürfnisse haben, usw. Es hiess:"Solange du deine Füsse unter meinem Tisch hast, bestimme ich hier, was geht und was nicht geht" oder "das verstehst du eh nicht, das ist nichts für Kinder" Kinder hatten gehorsam zu sein und mitzuhelfen, wenn viel Arbeit zu erledigen war.

Meine Eltern haben nie mit uns gespielt, es hiess, geht raus, dort sind andere Kinder! Meine Eltern haben nicht mit uns gebastelt, haben sich kaum einmal zu uns hingesetzt und mit uns geredet, uns gefragt, was uns bewegt, was wir für Träume haben, was für Sorgen. Das war so, man hat sich da nicht so viele Gedanken gemacht.

Heute geht man viel mehr auf die Kinder ein. Ich nehme mir möglichst viel Zeit für die Kinder. Um mit ihnen zu reden, ihnen zu erklären, was sie wissen möchten. Ich sehe sie als Persönlichkeiten, die auch in dieser Gemeinschaft zusammen mit uns leben und die auch mitreden dürfen.

Alles hat Vorteile und alles hat Nachteile. Was in welchem Fall nun besser ist, das wird sich zeigen. Aber ich denke, dass die heutigen Eltern schon viel mehr mit den Kinder unternehmen als das früher der Fall war. Man bringt die Kinder zum Fussball, ins Tennis, zum Schwimmen oder was auch immer. Oder sie spielen ein Musikinstrument oder spielen Theater, oder was auch immer. Man hilft überall mit, ist dabei. Die heutigen Hausfrauen haben mehr Zeit für die Kinder, wenn sie nicht auch noch ausser Haus arbeiten. Aber diese Arbeit erscheint mir nicht weniger wichtig, wenn man das gut machen will, dann gibt man dafür ganz schön viel Zeit her. Also warum soll das nicht würdigenswert" sein?!

Und gerade da sehe ich doch auch die Chance für die Väter. Dass ein grosser Teil der Arbeit zu Hause eben mit den Kindern zu tun hat. Und wenn ein Mann die Möglichkeiten hat und es möchte, dass er dann eine ganz andere Beziehung zu seinen Kindern aufbauen kann, als das Väter früher taten und konnten..verstehst du?

Zudem ist vor allem die Qualität des Zusammenseins wichtig und nicht die Quantität. Von daher kann hier jeder Vater seinen Kindern gerecht werden :-)

Bei "Hausarbeit" denkt jede(r) doch erstmal an Putzen, Abwaschen und Kochen - eben alles, was immer noch meist die Frauen tun. Was ist aber mit Arbeiten im Garten oder Reparaturen am Haus, an diversen Geräten oder am Auto? Das wird gern übersehen - weil diese Tätigkeiten nämlich vorwiegend von Männern erledigt werden. Diese häuslichen Tätigkeiten von Männern werden also nicht nur etwa gering eingeschätzt, sondern vollkommen ignoriert.
---Nun ja, da wir das Volk der Mieter sind, gibt es bei uns nicht so viele Reparaturen im Haus oder Arbeit im Garten, wie das in Deutschland der Fall ist, hier hat noch lange nicht jede Familie ein Häuschen oder eine eigene Wohnung, die wenigsten haben das. Aber von diesen Arbeiten wird wirklich nie geredet, ich tue es einfach nicht, weil die bei uns nicht anfallen.

Und wenn ein Mann auf Vollzeit arbeitet, dann gilt er deshalb nicht etwa als "Powermann". Was bei Frauen als überragende Leistung gilt, gilt bei Männern nämlich als völlig normal. Deshalb gibt es ja auch nur den Begriff "Powerfrau", aber kein männliches Gegenstück dazu.

---Eine Frau die Vollzeit arbeitet ist eine Powerfrau, habe ich nicht gewusst, ich dachte, eine Powerfrau ist eine Frau, die arbeitet, den Haushalt führt und die Kinder noch gross zieht?!

Ganz im Gegenteil wird Vollzeitarbeit von Männern unter dem Einfluß feministischer Dogmen zunehmend als eine Art von Freizeit-Vergnügen betrachtet, daß der Mann seiner Partnerin (sofern sie denn Hausfrau ist) egoistischerweise vorenthält.
---Also ich sehe das nicht so und ich denke, viele andere Frauen sehen das auch nicht so. Ich sehe in keiner Arbeit ein Freizeitvergnügen.

Tatsächlich ist es also so, daß die traditionellen Tätigkeiten von Frauen UND Männern abgewertet werden.

---Hier stimme ich dir zu, ich denke auch, dass viele Rollen die man Männern zuteilt schon auch sehr abgewertet werden, genauso wie man das bei Rollen tut, die man Frauen zuordnet. Ja das stimmt!

Grüsse
Jolanda

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Garfield, Tuesday, 23.07.2002, 15:38 (vor 8540 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jolanda am 22. Juli 2002 18:19:49:

Hallo Jolanda!

Dieser Buchautor stand mit seiner Meinung damals nicht allein. Ich habe ähnlich respektvolle Schilderungen der Tätigkeit einer Hausfrau aus der damaligen Zeit schon häufig gelesen. Er war also keineswegs eine Ausnahme.

"Ich meinte dabei auch, lies doch mal in den Postings, wenn die Männer schreiben:" ja diesen Schrott im TV, den können doch eh nur Hausfrauen sehen, die haben ja Zeit den ganzen Tag solchen Schrott reinzuiehen". Oder "ich habe wieder Hausfrauen gesehen, die den ganzen Tag im Café rumgesessen sind und getrascht haben." Hmm..ich sehe heute das Bild eher so, dass die Männer denken, in der heutigen Zeit ist ein Haushalt ja keine Arbeit mehr, die machen sich ein schönes Leben und lassen es sich gut gehen..."

Das ist richtig, aber das betrifft die heutige Zeit. Natürlich kann sich eine Hausfrau auch heute noch viel Arbeit machen, wenn sie wie du keine Fertiggerichte mag und lieber alles oder vieles selbst macht. Oder wenn sie sich teure Echtholz-Möbel kauft, die nun einmal besser gepflegt werden müssen als die heute üblichen Billigmöbel. Oder wenn sie sich die Mühe macht, beschädigte Kleidung wieder zu flicken oder aus Umweltschutzgründen Textil- anstelle von Wegwerfwindeln verwendet. (Wobei ich bezweifle, daß Textilwindeln wirklich umweltschonender sind.)

Es gibt aber immer weniger Leute, die sich solche Arbeit noch machen. Vor einigen Jahren waren drei meiner Nachbarinnen auch Hausfrauen, alle mit Kindern. Im Sommer saßen die den ganzen Tag - meist von 10 bis etwa 19 Uhr - hinten auf dem Rasen und haben getratscht oder sich gesonnt. Die Kinder kamen in ein aufblasbares Planschbecken und waren so beschäftigt. Abends, wenn die Männer nach Hause kamen, wurde der Grill angeworfen, und gegrillt haben dann immer die Männer. Ich hatte nicht den Eindruck, daß diese 3 Hausfrauen ein sehr stressiges Leben hatten.

Deshalb muß man das differenziert betrachten. Es ist natürlich falsch, alle Hausfrauen pauschal als Faulenzerinnen hinzustellen. Es ist aber genauso falsch, alle pauschal als Hochleistungsarbeiterinnen zu bezeichnen. Und es ist eine Tatsache, daß Hausfrauen mit Kindern über 6 Jahren im Durchschnitt die meiste Freizeit überhaupt haben.

Das Klischee, daß Hausfrauen den ganzen Tag nur fernsehen, hat aber einen durchaus realen Hintergrund. Denn viele Talkshows und Serien werden speziell für Frauen gemacht. Weil sie tatsächlich vor allem von Frauen gesehen werden.

"Kinder hatten gehorsam zu sein und mitzuhelfen, wenn viel Arbeit zu erledigen war."

Genau das ist auch ein wesentlicher Punkt. Früher wurden die Kinder schon so früh wie möglich für diverse Arbeiten herangezogen. Das mag vielen heute hart erscheinen, weil Kinder so ja weniger Zeit zum Spielen hatten usw. Tatsächlich hatte das aber wohl mehr positive als negative Effekte. Denn wozu spielen Kinder denn? Sie spielen, um sich auf das Leben als Erwachsene vorzubereiten. Je eher Kinder das reale Leben kennenlernen, umso besser kommen sie später damit zurecht. Die Kinder, die früher ihren Eltern bei allem zur Hand gehen mußten, haben dabei früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und auch, daß alles irgendwie erarbeitet werden muß. Das sind zwei ganz wichtige Dinge, die Kindern heute kaum noch vermittelt werden. Für Kinder und Jugendliche ist es heute ganz selbstverständlich, daß die Eltern ihnen Geld zu geben und auch diverse Arbeiten für sie zu erledigen haben. Sie lernen überall, daß sie nicht unbedingt Verantwortung für sich selbst übernehmen müssen, sondern daß schon immer irgendjemand da ist, der notfalls alles für sie regelt und erledigt. Entweder die Eltern, oder die Lehrer oder eben Papa Staat.

Irgendwann geht es dann aber mit der Lehrstellensuche los. Und dann ist auf einmal Schluß mit lustig. Denn spätestens dann lernen die Jugendlichen das reale Leben kennen, vor dem sie vorher so gründlich abgeschirmt wurden. Es wundert mich überhaupt nicht, daß heutzutage viele Kinder und Jugendliche Selbstmord begehen, Amok laufen, Drogen nehmen und/oder sich in irgendwelche Scheinwelten flüchten oder mit medizinischen Drogen ruhig gestellt werden müssen. Mich wundert eher, daß es nicht noch viel mehr Kinder und Jugendliche sind, die davon betroffen sind.

"Meine Eltern haben nie mit uns gespielt, es hiess, geht raus, dort sind andere Kinder! Meine Eltern haben nicht mit uns gebastelt, haben sich kaum einmal zu uns hingesetzt und mit uns geredet, uns gefragt, was uns bewegt, was wir für Träume haben, was für Sorgen."

Ja, dafür hatten Eltern früher kaum Zeit. Die Wochenarbeitszeiten waren ja deutlich höher als heute. Das war natürlich ein negativer Effekt der damaligen Erziehung.

"Und gerade da sehe ich doch auch die Chance für die Väter. Dass ein grosser Teil der Arbeit zu Hause eben mit den Kindern zu tun hat. Und wenn ein Mann die Möglichkeiten hat und es möchte, dass er dann eine ganz andere Beziehung zu seinen Kindern aufbauen kann, als das Väter früher taten und konnten..verstehst du?"

Ja, natürlich. Viele Väter, die ich kenne, beschäftigen sich auch gern mit ihren Kindern. Wenn sie denn Zeit dafür haben...

"Nun ja, da wir das Volk der Mieter sind, gibt es bei uns nicht so viele Reparaturen im Haus oder Arbeit im Garten, wie das in Deutschland der Fall ist, hier hat noch lange nicht jede Familie ein Häuschen oder eine eigene Wohnung, die wenigsten haben das. Aber von diesen Arbeiten wird wirklich nie geredet, ich tue es einfach nicht, weil die bei uns nicht anfallen."

Auch in Mietwohnungen sind häufig Arbeiten außerhalb des Hauses fällig, wie z.B. Rasen mähen, Schnee räumen, Gehweg kehren usw. Das erledigen meist die Männer. Die meisten Familien haben heute mindestens ein Auto, auch wenn sie in Mietwohnungen leben. Es sind dann auch meist die Männer, die kleinere Reparaturen am Auto erledigen, oder das Auto reinigen. In jedem Haushalt gibt es diverse Geräte, die, wenn sie mal kleinere Defekte haben, dann auch meist von den Männern repariert werden. Auch (oder besser: gerade) eine Mietwohnung muß regelmäßig renoviert werden - auch das erledigen oft die Männer.

Und auch an dem, was man gemeinhin als Hausarbeit bezeichnet, beteiligen sich Männer ebenfalls. Ich treffe bei uns im Mietshaus im Waschkeller häufig Männer. In letzter Zeit sogar mehr Männer als Frauen.

"Eine Frau die Vollzeit arbeitet ist eine Powerfrau, habe ich nicht gewusst, ich dachte, eine Powerfrau ist eine Frau, die arbeitet, den Haushalt führt und die Kinder noch gross zieht?!"

Heute wird schon fast jede Frau als "Powerfrau" bezeichnet.

"Also ich sehe das nicht so und ich denke, viele andere Frauen sehen das auch nicht so. Ich sehe in keiner Arbeit ein Freizeitvergnügen."

Ich glaube auch nicht, daß viele Frauen das so sehen. Nur leider bestimmen nicht die vielen "normalen" Frauen die öffentliche Meinung, sondern die wenigen Radikalfeministinnen. Und die sehen es eben häufig so, daß Männer mit der Vollzeitarbeit grundsätzlich die bessere Karte gezogen haben.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jolanda, Tuesday, 23.07.2002, 18:31 (vor 8540 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Garfield am 23. Juli 2002 12:38:10:

Hallo Garield

Denn viele Talkshows und Serien werden speziell für Frauen gemacht. Weil sie tatsächlich vor allem von Frauen gesehen werden.
---Klar kann eine Hausfrau sich eine dieser "Dummishows" ansehen oder auch mehrere, wie alte Leute das können oder Kinder und Jugendliche, eigentlich alle ausser denen, die den ganzen Tag arbeiten, ausser sie arbeiten Schicht, dann können sie sich so was auch reinziehen. Und klar ist es so, dass alleine einen Haushalt zu führen ohne Kinder, das ist nie im Leben ein Fulltimejob. Ohne Kinder räumst du auf und dann ist wieder für ne Weile sauber :-)

Ich sage auch nicht, dass ein Haushalt führen eine "Sonderleistung" ist für die man ausgezeichnet werden muss, es ist eine langweilige Arbeit, die einfach gemacht sein muss.

Wenn ich so in den Foren lese, dann frage ich mich immer wieder, ob ihr eure Kinder denn so gut auswärts betreuen könnt? Bei Kindern ab 6 Jahren haben die Frauen am meisten Freizeit von allen? Bei uns kommen die Kinder mit 7 Jahren in die Schule, dort sind am Morgen zwei Stunden weg und dreimal am Nachmittag auch zwei Stunden weg. Dann ab der dritten Klasse sind es vielleicht mal drei Stunden, so ab der vierten werden es dann vier Stunden. Und wenn du zwei Kinder hast oder mehr, dann kommt es kaum vor, dass alle zusammen länger als zwei Stunden weg sind. In der Zeit kann ich dann Arbeit erledigen, wo ich Ruhe brauche.

Wir haben schon Kinderhorte, aber da musst du die Plätze schon ewig vorher buchen, wenn du überhaupt einen Platz findest und dann kostet es recht viel Geld.

Wir haben keinen Mittagstisch, keine Blockzeiten, nichts. Also die Frauen, die arbeiten und das sind die Meisten, die müssen alle privat jemanden organisieren, der sich um die Kinder kümmert.

Ja, viele Jugendliche machen Selbstmord, kommen nicht klar mit dem Leben, nehmen Drogen. Aber was sind denn die Gründe, bestimmt nicht, dass eine Mutter zu Hause ist und das Kind deshalb nicht selbständig wird. Wenn das so wäre, dann müssten nur wenige Jugendliche gefährdet sein, weil kaum Mütter zu Hause sind. Ich kenne mehr Kinder, die einen Schlüssel um den Hals gehängt bekommen und die den ganzen Tag alleine zu Hause sind, als solche die betreut werden. Die können im TV gucken, was sie wollen und bekommen auch das meiste gekauft, was sie sich wünschen.

Ich erlebe oft, dass gerade Eltern, die keine Zeit haben für Ihre Kinder, dass die ein furchtbar schlechtes Gewissen haben und meinen, sie könnten da was gut machen, wenn sie ihren Kindern dann alles ermöglichen, alles kaufen, mit 8 Jahren ein Handy, mit 9 Jahren eigener TV im Kinderzimmer, etc.

Wenn nur einer arbeitet in der Familie, dann stössst man auch finanziell an Grenzen, was ich aber auch ganz gut finde, denn Kinder müssen doch lernen, dass man das Geld nicht einfach nur aus diesen Automaten bei der Bank raus lassen kann, sondern dass man dafür arbeiten muss.

Die Kinder heute werden doch vollgemüllt mit Eindrücken, TV, Game-Boy, Playstation, Handy, Internet, etc. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die Kindergärtnerin von meiner kleinen Tochter sagte mir, es sei echt von Jahr zu Jahr schlimmer. Die Kinder könnten nicht schneiden, wüssten mit 5 Jahren nicht mit einer Schere umzugehen, weil sie nie gebastelt haben, Kinder können nicht mehr malen, sie können schlecht lesen, sie können nicht mehr rückwärts laufen, sind oftmals feinmotorisch noch nicht so weit, wie es dem Alter entsprechen würde.

Wen es ihnen niemand zeigt, wenn keiner mit ihnen bastelt, wenn keiner mit ihnen malt und mit ihnen turnt und hüpft, usw. Ich finde das erschreckend.

Man muss heute den Kinder viel erklären, viel mit ihnen reden. Es ist nicht leicht in der heutigen Zeit ein Kind zu sein. Unsere Kinder haben zwar viel mehr Luxus, aber sie sind auch oft restlos überfordert. Ich denke schon nach wir vor, dass die ersten Jahre sehr wichtig sind für die Entwicklung eines Kindes. Wenn ich Kinder selbständig und stark machen will, dann muss ich ihnen zuerst ein Fundament bauen, ein Nest, in dem sie langsam wachsen können. Und sich immer weiter davon entfernen, mit der Gewissheit, wenn etwas schief läuft, hier ist ein Ort, wo ich immer hingegehen kann.

Ja man muss früh los lassen und du hast Recht, wenn du sagst, man muss Kindern auch immer wieder vor Augen halten, was Selbstverantwortung ist und dass jeder Mensch Rechte aber auch Pflichten hat und Verantwortung mittragen muss.

Also es geht mir im Endeffekt nicht darum, wer wieviel im Haushalt erledigt und ob diese Arbeit nun als wichtig oder banal angeschaut wird. Hausarbeit ist für mich ein Nebeneffekt. Wichtig sind die Kinder und die kurze Zeit, wo wir sie wirklich geniessen können.

Aber wie gesagt, ich bin geprägt von meiner eigenen Kindheit, jeder trägt seine subjektive Brille, das ist nun mal so.

Wir sind alle "einmalig" in unserer Art, dadurch entsteht eine Vielfalt, dadurch wird das Leben bunt :-)

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Garfield, Tuesday, 23.07.2002, 20:28 (vor 8540 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jolanda am 23. Juli 2002 15:31:38:

Hallo Jolanda!

Ja, diese Probleme mit den heutigen Kindern sehe ich prinzipiell genauso. In meiner Kindheit habe ich viel im Freien gespielt. Wir haben Fußball oder im Winter auf einem Teich Eishockey gespielt, sind viel Fahrrad gefahren, im Wald herumgelaufen usw.

Aber wenn ich mir allein schon ansehe, wie sich das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, in den letzten 12 Jahren verändert hat... Früher gab es dort überall Büsche und Bäume, in und auf denen wir spielen konnten, da stand so eine alte Scheune, in der die LPG (ich stamme ja aus dem Osten) große Rohre für Strohballen-Schleudermaschinen gelagert hat, in denen wir auch prima spielen konnten. Es gab so viele Möglichkeiten. Heute sind alle alten landwirtschaftlichen Gebäude abgerissen und das ganze Dorfgebiet ist flächendeckend mit Einfamilienhäusern zugebaut. Es gibt da jetzt nichts mehr, wo Kinder spielen könnten, abgesehen von dem kleinen Spielplatz am Dorfteich. In dem Teich, auf dem wir früher im Winter Eishockey gespielt haben und im Sommer mit Flößen herumgefahren sind, haben Öko-Spinner Schilf gepflanzt, das sich schnell vermehrt und dafür gesorgt hat, daß der Teich in großen Teilen nur noch Sumpf ist, wo man nun auch im Winter nicht mehr Schlittschuh laufen kann.

Und den Kindern in den Städten ergeht es ja noch schlimmer. So ist es kein Wunder, daß die dann aus Langeweile Wände beschmieren und andere Kinder verprügeln.

Oder eben nur noch den ganzen Tag am Computer sitzen. Allerdings kann man das auch so sehen: Zukünftig werden motorische Fähigkeiten im Berufsleben immer weniger gefragt sein. Die Arbeit wird sich zunehmend in den nicht-körperlichen Bereich verlagern, also ganz besonders auch in Computerberufe. So ist es durchaus sinnvoll, wenn Kinder schon früh mit Computern zu tun haben. Ich finde es auch schade, wenn Kinder heute nicht mehr basteln können. Aber wie viele werden solche Fertigkeiten später im Leben noch brauchen? Wie heißt es am Anfang vom ersten Teil des "Herrn der Ringe" so passend: "Die Welt ist im Wandel..."

Tja, und ich fürchte, die Welt, die wir als Kinder kannten, ist unwiederbringlich verloren.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Jolanda, Tuesday, 23.07.2002, 21:34 (vor 8540 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Garfield am 23. Juli 2002 17:28:24:

Hallo Garfield

Oder eben nur noch den ganzen Tag am Computer sitzen. Allerdings kann man das auch so sehen: Zukünftig werden motorische Fähigkeiten im Berufsleben immer weniger gefragt sein. Die Arbeit wird sich zunehmend in den nicht-körperlichen Bereich verlagern, also ganz besonders auch in Computerberufe. So ist es durchaus sinnvoll, wenn Kinder schon früh mit Computern zu tun haben. Ich finde es auch schade, wenn Kinder heute nicht mehr basteln können. Aber wie viele werden solche Fertigkeiten später im Leben noch brauchen? Wie heißt es am Anfang vom ersten Teil des "Herrn der Ringe" so passend: "Die Welt ist im Wandel..."
Tja, und ich fürchte, die Welt, die wir als Kinder kannten, ist unwiederbringlich verloren.

---Klar ist die Welt im Wandel, wie auch jeder einzelne Mensch stets im Wandel sein sollte.
Klar sollten Kinder heute lernen mit einem Computer umzugehen, ich habe ja selbst Kindercomputerkurse gegeben. Aber ich habe die Kinder auch in Ergonomie unterrichtet. Das heisst, Ihnen auch Tipps gegeben, wie der Arbeitsplatz eingerichtet sein sollte, auf was sie achten müssen, wegen dem Rücken, den Augen, wo ihre Gesundheit schaden davon tragen kann.

Es gibt da eine Regel, Kinder sollten täglich nicht länger als 2 Stunden am PC, TV, Play-Station, Gameboy sitzen. Und nie länger als eine Stunde am Stück, dann sollten sie eine Pause machen, rausgehen, sich bewegen, etwas ganz anderes tun. Aber wer hält sich schon daran. Meine Tochter kann wählen, entweder TV oder PC und dann je nachdem wie lange sie schon am TV war, kommt sonst nichts mehr in Frage.

Aber auch wenn wir nicht mehr viel basteln werden, Kreativität muss doch auch gefördert werden. Ich brauche meine Finger mein ganzes Leben lang und wenn schon immer mehr Jobs nur noch in geschlossenen Räumen ausgeführt werden, wir kaum noch Bewegung und frische Luft haben, dann ist Ausgleich doch um so wichtiger.

Ein gesunder und glücklicher Mensch ist im Einklang mit sich selbst, das heisst, Geist, Seele und Körper müssen genutzt und gepflegt werden.

Es ist sehr eingleisig gedacht, wenn man nur noch das förderungswürdig hält, was wir später bei der Arbeit brauchen und umsetzen können.

Ich frage mich manchmal schon, wohin der Mensch steuert.

Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

vapautunut, Friday, 26.07.2002, 20:47 (vor 8537 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Jörg am 21. Juli 2002 11:12:52:

hallo,

Was ist eine Frauenbevorzugung?

lesen wir nochmal den letzten abschnitt des von Jörg verlinkten [link=http://www.shz.de/?RUBRIKID=71&MID=20&DPAID=1067919" target=_blank>textes]:
"Die Bundesrichter wiesen darauf hin, dass Frauen in Nordrhein- Westfalen 51,4 Prozent der Bevölkerung ausmachten, aber ihr Anteil an selbstständigen Handwerksbetrieben nur bei 13,6 Prozent liege. Die Gleichberechtigung in diesem Bereich sei bei weitem nicht erreicht. Die Gründe hierfür seien sehr vielfältig und reichten bis hin zu schwer ausrottbaren Vorurteilen. Der den Frauen gewährte Vorteil sei maßvoll und schränke die Rechte der Männer nicht ein."

bemühen uns nicht, die logik der richter des bverwg nachzuvollziehen, denn der vergleich zwischen bevölkerungsanteil und anteil an selbständigen handwerksbetrieben ist weder logisch noch unlogisch, sondern bestenfalls mentaler schwurbel, lieber zitieren wir stattdessen das [link=http://www.berufsbildungsbericht.info/_htdocs/bbb2002/teil2/kap_3/teil2_3_5_1.htm" target=_blank>bmbf[/link]:

"Der Anteil der Frauen an allen erfolgreichen Teilnehmern an Meisterprüfungen hat sich von rund 11 % auf 12,5 % erhöht, wobei nach wie vor große Unterschiede zwischen den einzelnen Ausbildungsbereichen existieren. Am höchsten war der Anteil der Frauen, abgesehen von dem Bereich Hauswirtschaft, im Öffentlichen Dienst mit 21 % sowie in der Landwirtschaft mit 20,7 %. Industrie und Handel stellten 4,6 % und das Handwerk 13,4 % aller neuen Meisterinnen."
(sind 13,4% aller meisterinnen im handwerk oder meint das bmbf, daß der anteil der frauen im handwerk analog zu obigen zahlen 13,4% beträgt? schwierig sprak - ist ja nur das bmbf - anderes thema)

hm.
sehe ich richtig? entspricht nicht gar die anzahl der frauen, die eine meisterprüfung ablegen, der anzahl der frauen an "selbstständigen Handwerksbetrieben" ziemlich genau? welche art von "ungleichbehandlung" liegt also vor? soll etwa frauen vorgeschrieben werden, bestimmte berufe zu ergreifen?

gruß,
fm

dabei gibt es noch viel ärgere misstände: in der schiffahrt liegt der anteil der frauen bei nur 5%. in zukunft keine anlegemöglichkei für kapitäne, bis im hafen genug frauen festgemacht haben...

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Marie Juana, Saturday, 27.07.2002, 00:53 (vor 8537 Tagen) @ vapautunut

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von vapautunut am 26. Juli 2002 17:47:31:

*mann* sollte über eine strukturelle veränderung im handwerk nachdenken. es wird wohl keiner ernsthaft leugnen, daß die stolpersteine für frauen reichlich herumliegen.
aber das problem ist der sogenannte *meisterzwang*, der beide geschlechter benachteiligt. eine veränderung [link=http://www.buhev.de/"target="blank]in der struktur[/link] würde für beide von vorteil sein.

Re: Lol...

carlos, Monday, 29.07.2002, 11:23 (vor 8534 Tagen) @ Marie Juana

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Marie Juana am 26. Juli 2002 21:53:04:

*mann* sollte über eine strukturelle veränderung im handwerk nachdenken.

blablabla...

es wird wohl keiner ernsthaft leugnen, daß die stolpersteine für frauen reichlich herumliegen.

Das wird's sein: "Mann" wird's schon nicht bestreiten oder leugnen. Weiter unten hatten wir die Sache mit den Quellenangaben schon einmal, nicht wahr, mein fuenffacher Augenstern? Sonst stolpern wir schon wieder, egal ob Mann oder Frau... lol.
carlos

Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt

Manfred, Tuesday, 30.07.2002, 01:33 (vor 8534 Tagen) @ Marie Juana

Als Antwort auf: Re: Frauen werden bei Meistergründungsprämien bevorzugt von Marie Juana am 26. Juli 2002 21:53:04:

...es wird wohl keiner ernsthaft leugnen, daß die Stolpersteine für frauen reichlich herumliegen...

doch, ich tue das. Zumindest sofern es Stolpersteine betrifft die Männer nicht genauso vorfinden würden.
Letztlich ist das ganze Leben ein einziger Stolperstein, daher kann ich diese von feministischer Seite her übertrapazierte "Prinzessin auf der Erbse" Denken nicht mehr anerkennen.
Solange eine Frau irgendwo ein Problem -gelich welcher Art oder Herkunft-hat wird solange an der Männerwelt herumgekeift bis DIESE das Problem bewältigen und "frau" hat dann wieder einmal eine Männerbastion gestürmt.
Sorry, das kanns einfach nicht sein.
Echte einseitige männergemachte Ungerechtigkeiten gehören weg, kein Thema, aber das "weibliche Problemfeld Lebensführung und Berufsausübung" generell den Männern als Altschuld anzulasten kann nicht akzeptiert werden und bringt den wahren Emanzipationsgedanken auch nicht mehr weiter.
Gruß
Manfred

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