Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männerpolitik in Oesterreich?

Peter, Sunday, 21.07.2002, 03:38 (vor 8543 Tagen)

Hallo,

beim Streifen durchs Web bin ich auf Geschlechterpolitik in Oesterreich gestoßen. Seit einem Jahr gibt es dort neben der Frauenabteilung im Sozialministerium auch eine kleine Männerabteilung. Aber allein der Versuchsbeginn einer institutionalisierten Männerpolitik brachte einige Gegner derselben schon auf die Palme (und Oberschlaue in Deutschland zu ironischen Kommentaren). Wenn der heftige Ton auch durch Parteipolitik erklärbar scheint (Minister Haupt ist von FPOe und die Kritiker bei der SPOe bzw. den Grünen), so lassen die vorgetragnene Argumente gegen Männerrechte mich schon ins Gruseln geraten, bzw. überzeugen mich wieder einmal von der Notwendigkeit einer Männerbewegung. Wer sich auch mal gruseln will, sucht im Web unter "Männerabteilung" und "Haupt".

Ebenso gruselig sind viele Argumente gegen das gemeinsame Sorgerecht, in Oesterreich 'gemeinsame Obsorge' genannt und gerade als Regelfall von OeVP und FPOe eingeführt - dabei heftig bekämpft von den politischen Gegnern.

Gibt es hier im Forum eigentlich jemanden aus Oesterreich, der mehr dazu weiß? Ich selber fand beim Suchen zumindest eine Webseite, die sich mit Männerrechten befasst, naturgemäß vor allem im Zusammenhang mit Scheidung und Sorgerecht. Klickt dort z.B. auf die 'Oeffentlichkeitsarbeit'.

Hatten wir schon mal einen Austausch über die Situation in Oesterreich hier im Forum? Die institutionalisierten Feministinnen scheinen dort noch ärger zu sein als in Deutschland: Warum?

Gruß,

Peter

Re: Männerpolitik in Oesterreich?

Damian, Tuesday, 23.07.2002, 17:28 (vor 8540 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Männerpolitik in Oesterreich? von Peter am 21. Juli 2002 00:38:45:

Hallo Peter,

in der Tat, die Situation in Österreich ist haaresträubend. Der Feminisimus
scheint sich in der kleinen Alpenrepublik noch stärker auszubreiten als in den anderen deutschsprachigen Ländern. Aber warum ist das so?

Parteipolitisch sind die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ noch am fairsten in der Geschlechterdebatte. SPÖ und Grüne sind in Austria extrem links und nahe am Kommunismus dran (Parteichef Alfred Gruselbauer küsste den Boden in Moskau, kein Witz!). Die Grünen haben ja eine gute Tradition in Sachen Frauenbevorzugung. Nur ist es in Österreich ganz besonders krass.

Man erinnere sich an das Frauenvolksbegehren im Jahr 1997, das wahnwitzige Forderungen gestellt hat. Der Staat sollte demnach in die Privatwirtschaft eingreifen, um Subventionen von Frauenförderungen abhängig zu machen. Mit wahnwitzigen Argumenten werden Männeranliegen lächerlich gemacht. Es wurde z.B. behauptet, daß weltweit 80% der Arbeit von Frauen geleistet wird, wiederhole achzig Prozent. Der Wahnsinn hoch fünf. Beweise konnten natürlich nicht vorgebracht werden.

Ich denke, in Österreich haben wir eine stärkere Polarisierung als in anderen Ländern. Es haben sich zwei hartnäckig verbissene Lager gebildet, die sich spinnefeind sind. Dort die konservativen Parteien, da die linken Socken. Die Medien spielen auch eine wichtige Rolle, da die meisten von linken Genossen beherrscht werden. Als z.B. im ORF (Österreichischer Rot Funk) die soeben eingerichtete Männerabteilung diskutiert wurde, brachte Moderatorin Claudia Reiterer immer wieder dieselbe Frage ein: Brauchen wir eine MÄnnerabteilung? Und das, obwohl Sozialminister Herbert Haupt immer wieder aufs neue über Männer berichtete, die ein Interesse daran hätten.
Kurzum: das reinste Emanzennest.

Sollte im nächsten Jahr Rot-grün an die Macht kommen, rate ich den Männern, sich warm anzuziehen. Feministinnen sind in Österreich immer und überall.
Es könnte also durchaus schlimmer kommen. In diesem Sinne: Nein zu Rot/Grün (gilt auch für Deutschland).

Damian

Re: Männerpolitik in Oesterreich?

Peter, Wednesday, 24.07.2002, 03:20 (vor 8540 Tagen) @ Damian

Als Antwort auf: Re: Männerpolitik in Oesterreich? von Damian am 23. Juli 2002 14:28:05:

Hallo Damian,

danke für deine Antwort - "in der Tat, die Situation in Österreich ist haaresträubend."

Parteipolitisch sind die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ noch am fairsten in der Geschlechterdebatte.

Kommt von denen auch konstruktives in der Geschlechterdebatte, über die eine Männerabteilung hinaus. Oder sehen das die meisten in ÖVP und FPÖ als Randthema an ("Frauen, Familie und Gedöns").

Gruß,

Peter

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