Karriere ´Frauen verhalten sich einfach saublöd´
Joachim, Sunday, 07.07.2002, 13:19 (vor 8556 Tagen)
"Frauen verhalten sich einfach saublöd"
Von Bärbel Schwertfeger
Klappt es mit dem beruflichen Aufstieg nicht, sind Frauen meist selbst schuld, behauptet Barbara Bierach. In ihrem provokanten Buch "Das dämliche Geschlecht" räumt die Wirtschaftsjournalistin gründlich auf mit der Mär vom bösen Mann, der die Frau an der Karriere hindert. Ihre These: Frauen jammern zu viel und kämpfen zu wenig.
Mehr dazu unten im Link!
Die ausgebremste Karriere
Antje, Monday, 08.07.2002, 22:21 (vor 8555 Tagen) @ Joachim
Als Antwort auf: Karriere ´Frauen verhalten sich einfach saublöd´ von Joachim am 07. Juli 2002 10:19:59:
Artikelserie im manager magazin 7/02
Re: aussagekräftig?
Stefan G., Monday, 08.07.2002, 23:36 (vor 8555 Tagen) @ Antje
Als Antwort auf: Die ausgebremste Karriere von Antje am 08. Juli 2002 19:21:28:
Ich habe nicht den Eindruck, daß diese Studien sehr aussagekräftig sind und die wahren Gründe für die Unterrepräsentierung von Frauen im Management erhellen. Zunächst weiß ich nicht, ob diese Studien tatsächlich so durchgeführt wurden, daß sie wissenschaftlichen Kriterien entsprechen. Ich habe meine Zweifel. In vielen Fällen scheinen solche Analysen bereits durch die Fragen, die gestellt werden, ein bestimmtes Ergebnis zu implizieren. Wenn sich - wie in diesem Fall - noch eine Organisation, die sich mit der Förderung von Frauen beschäftigt, an dieser Erhebung beteiligt, bin ich äußerst skeptisch. Hier stellt sich die Frage nach der Ideologiefreiheit. Desweiteren stellt sich mir die Frage, weshalb nur 132 Männer auf der einen Seite, aber dafür 500 Frauen auf der anderen Seite befragt wurden!
Diese Studien scheinen auch keine objektiven Sachverhalte oder Tatbestände wiederzugeben, sondern sprechen nur von subjektiven EMPFINDUNGEN der Frauen. Diese Managerinnen GLAUBEN, daß geschlechtsspezifische Vorurteile ein Hindernis auf dem Weg nach oben sind. Es lassen sich hieraus aber keine objektiv vorliegenden Benachteiligungen ableiten. Wenn sich diese Frauen ausgebremst fühlen, dann bedeutet das nicht, daß sie tatsächlich ausgebremst wurden! Hier zeigt sich vielleicht eher eine allgemein-menschliche Schwäche: Ein Sündenbock soll für das eigene Versagen verantwortlich gemacht werden.
Gruß
Stefan
Re: aussagekräftig?
Jolanda, Tuesday, 09.07.2002, 00:07 (vor 8555 Tagen) @ Stefan G.
Als Antwort auf: Re: aussagekräftig? von Stefan G. am 08. Juli 2002 20:36:49:
Hallo Stefan
Ohne nun näher auf die Studie einzugehen, inwieweit die repräsentativ ist, das weiss ich nicht.
Aber so allgemein möchte ich dazu sagen, dass Studien immer noch Raum lassen für "Restzweifel". Eine einzige Studie kann meistens nicht als Massstab für die Aufklärung oder Begründung von Problemen genommen werden.
Klar werden bei Studien meistens die Menschen gefragt, die man mit der Studie erfassen möchte. Wenn es um die Karriere von Frauen geht, dann wohl eher Frauen, wenn es um schlagende Frauen geht, dann wohl eher die Männer, die geschlafen werden..usw.
Ich bin eh skeptisch bei Studien, weil es fast für alles eine Studie und eine Gegenstudie gibt, es gibt glaube ich nichts, wo es nicht eine Studie darüber gibt.
Inwieweit die seriös durchgeführt werden und inwieweit sie gerecht durchgeführt werden, das ist meistens schwer zu überprüfen.
Es grüsst dich
Jolanda
Re: Nee.. also...
XRay, Tuesday, 09.07.2002, 01:18 (vor 8555 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: aussagekräftig? von Jolanda am 08. Juli 2002 21:07:46:
... Wenn ich was über ein Thema wissen will, dann kann doch nicht nur Leute befragen, die ich für betroffen halte...Da kann ich mir die Befragung schenken. Das Ergebnis weiss ich schon...
Es ist ungefähr so, als wenn sich zwei Kinder gestritten haben und eines davon weint. Du gehst hin und fragst das weinende Kind was los war. Was das andere Kind dazu sagt ist egal? ... Nee...
... Aber solcherlei Unfug wird leider getrieben. Da fragt wer: "Glauben sie dass Gleichberechtigung erreicht ist"? Und viele werden sagen: "Nein". Dann wird das Ergebnis ausgewertet und es heisst: "Frauen sind noch immer benachteiligt. Für die Mehrzahl der Befragten ist die Gleichberechtigung noch nicht erreicht".
Dann stehst du da und fragst, hee... warum bedeutet "Gleichberechtigung nicht erreicht" dass "Frauen benachteiligt" sind. Und du fragst, hee.. warum bedeutet "Menschen GLAUBEN, daß etwas nicht erreicht ist", daß "etwas nicht erreicht ist". Und du merkst, dass der Frager eine andere Wahrheit hat, als du.........und dass dessen Wahrheit das Ergebnis verfälscht hat....Voreingenommenheit ist Gift für die Analyse...
... Studien deren Ergebnisse ich schon vorwegnehme, kann ich mir schenken, es sei denn ich möchte sie als Scheinargument benutzen, um meine Intressen durchzusetzen. Das wäre eine BMFSFJ-typische Methode....
... Wenn Frauen bei gleicher Arbeit nicht schlechter bezahlt sind als Männer. Was bleibt da? Man summiere mal eben alle Einkommen von Frauen und alle Einkommen von Frauen, schaue nicht auf Leistung / Leistungsbereitschaft usw....und siehe da.. Frauen verdienen im Schnitt weniger...
... Ich würde gerne mal Männer befragt haben, für wen mehr Geld ausgegeben wird.... Mancher Mann kann das Geld garnicht so schnell verdienen, wie es Frau ausgibt... aber diese Befragung wird es wohl nicht geben, weil es - vorhersehbar - kein positives Ergebnis für Frauen liefern wird......
weitere Ursachen?
Antje, Tuesday, 09.07.2002, 00:10 (vor 8555 Tagen) @ Stefan G.
Als Antwort auf: Re: aussagekräftig? von Stefan G. am 08. Juli 2002 20:36:49:
In einer Unterrubrik der Artikelserie habe ich folgende Aussage gefunden:
<hr>
Schwangere in Vorstand und Geschäftsführung
-genießen keinen Kündigungsschutz nach dem Mutterschutzgesetz
-unterliegen keinem Beschäftigungsverbot in der Zeit sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung,
-können keine Elternzeit (früher: Erziehungsurlaub) beanspruchen und
haben kein Recht auf Arbeitszeitreduzierung nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz.
Bei gefährlichen Tätigkeiten - auf Dienstreisen zum Beispiel - können sich schwangere Organmitglieder nicht auf die Beschäftigungsverbote etwa nach der Mutterschutzverordnung berufen. Da Schwangerschaft keine Krankheit im Rechtssinne ist, greifen die vertraglichen Regelungen über die Vergütungsfortzahlung im Krankheitsfall regelmäßig nicht.
<hr>
Da wundert mich, daß nicht mehr als 41% aller Akademikerinnen kinderlos bleiben. Wie soll das gehen? Schnell mal zum getimeten Kaiserschnitt um das anschließende Meeting nicht zu versäumen?
Ich persönlich kann jede Frau verstehen, die sich dem entzieht.
Aber mal ganz ehrlich: die sog. Karrieristen unter den Frauen sind doch eine kleine Minderheit. Wieviele sind froh, wenn sie überhaupt einen Job haben, mit dem sie sich und ihre Kids so leidlich über Wasser halten können. Ich für meinen Teil verschwende keinen unnützen Gedanken an Karriere, sondern bin froh, wenn ich es schaffe, meine monatlichen Fixkosten zu bezahlen.
Gruß
Antje
geht es nicht allen so?
Stefan G., Tuesday, 09.07.2002, 11:15 (vor 8554 Tagen) @ Antje
Als Antwort auf: weitere Ursachen? von Antje am 08. Juli 2002 21:10:04:
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es sich so verhält, wie du schreibst. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, daß es sich hierbei primär um ein geschlechterspezifisches Problem handelt. Wenn ein Manager im Vorstand - der gleichzeitig Vater ist - nicht zu einer Sitzung erscheint, weil sein Kind sich das Bein gebrochen hat, dann muß er unter Umständen auch mit Konsequenzen rechnen. Dasselbe gilt auch für Männer in Vorstandsetagen, die in etwa Erziehungsurlaub für Kinder in Anspruch nehmen wollen. Da sehe ich das Problem nicht in einer unterschiedlichen Behandlung in Abhängigkeit des Geschlechts - das Ganze scheint mir eher ein Fehler im System zu sein! Wenn "Managertum" bedeutet, stets präsent und immerzeit verfügbar zu sein, dann ist das ein Hinweis auf das Selbstverständnis dieser Menschen und unter anderem auch auf den hohen Konkurrenzdruck zurückzuführen -> entweder man paßt sich an und läßt sich zur Maschine degradieren oder man versucht, es zu ändern. Der letztere Punkt dürfte deutlich schwerer sein.
Gruß
Stefan
Re: geht es nicht allen so?
Norbert, Tuesday, 09.07.2002, 15:12 (vor 8554 Tagen) @ Stefan G.
Als Antwort auf: geht es nicht allen so? von Stefan G. am 09. Juli 2002 08:15:43:
Hi
Ich habe auch so mein Problem mit folgendem Szenario:
Vostandsvorsitzende z.B. bei Daimler-Chrysler wird schwanger, geht dann drei Jahre in Erziehungsurlaub.
Firma läuft dann ohne die wichtigste Entscheiderin drei Jahre weiter?
Gruß
Norbert
Feministische *Wissenschaft*
Nick, Tuesday, 09.07.2002, 07:05 (vor 8555 Tagen) @ Stefan G.
Als Antwort auf: Re: aussagekräftig? von Stefan G. am 08. Juli 2002 20:36:49:
Schlechte Studien demonstrieren dem Leser das, was die AutorIn gerne beweisen möchte. Genau das und nichts sonst. Wissenschaftliche Studien versuchen, die eigene Annahme zu widerlegen.Wenn dies bei aller redlichen Gewissenhaftigkeit nicht gelingt, dann ist dies ein guter Grund, der eigenen Hypothese, der eigenen Annahme, mit weniger Vorbehalt zu vertrauen. Gelingt es jedoch, dann ist es ein zwingender Grund, die eigene Annahme zu verwerfen. Die wissenschaftliche Methode besteht also darin, die eigene Annahme widerlegen zu wollen!
Die Studien der sogenannten feministischen Wissenschaft gehören, wie vieles andere auch, a priori zur ersten Kathegorie, einfach deshalb, weil sie parteilich sind. Parteiliche Wissenschaft existiert nicht, sie ist keine Wissenschaft, sie ist Apologetik, AgitProp, schlechte Reklame, Lüge und Täuschung, das Gegenteil von Wahrheit und Wissenschaft. Das betonierte Vorurteil. Aufgeblähte Ideologie: eine nackte Kaiserin (mit fettem Arsch...
)
Man hat Erfahrung mit solch parteilicher Wissenschaft. Sie ist ein Kennzeichen totalitärer Denkschulen. Man sah schon proletarische Wissenschaft im Dienste der Arbeiterklasse das alberne Lob auf Stalin oder Mao plärren (heute dem letzten Fossil: Kim Jong Il aus Nordkorea), während die wahren, die bürgerlichen, Wissenschaftler im Gulag respektive im kulturrevolutionären Umerziehungslager verreckten. Man sah deutsche Wissenschaftler die Überlegenheit der nordischen Rasse beweisen und zum Beispiel deutsche Physik entwickeln, während Albert Einstein in Princeton seine jüdische Wissenschaft weiterbetrieb - die einstmals echte (deutsche) Wissenschaft im besten Sinne war. Oder: die Kommunisten-Kunst hatte dem Primat des sozialistischen Realismus zu folgen und parteilich der Diktatur des Proletariats zu dienen. Während die echten Künstler, sofern sie den Gulag überstanden, heute in den Museen der Welt hängen, findet man die Heroen von einst jenseits der Elbe bis Wladivostok nur noch in den Pissoirs der Kneipen zum Spott, zur Gaudi und zum Schieflachen.
Muß man also wütend werden über feministische Wissenschaft und ihre Elaborate? Ich meine nein. Laßt die Radikalfeministinnen parteilich sein, es ist der beste Dienst, den sie der Menschheit tun können. Ich empfehle ohnehin, viel, viel gelassener zu sein. Einfach nur beobachten, genau beobachten - und warten. Noch niemals, zu keiner Zeit und an keinem Ort der Welt hat der Unsinn den Sieg davongetragen, niemals hat die Lüge gewonnen. Die Lügner glauben das nicht, wissen das nicht, daran gehen sie zu Grunde. Aber sie wissen, daß sie wenig Zeit haben, deshalb können sie nicht schweigen. Laßt sie reden, verbreitet ihre Worte, ohne Furcht vor der Reklame, die sie dadurch bekommen! Ich freue mich über solche Reklame 
Ich wüßte übrigens keine maskulistische Wahrheit, die ich dem Feminismus entgegensetzen sollte, wollte oder könnte. Wozu auch? Ich glaube an den Menschen, an seine Fähigkeit zur Vernunft, an Gott und an seine Ordnung der Dinge, die sich nicht beliebig umdeuten oder manipulieren läßt. Diese Ordnung ist unbesiegbar. Die Welt ist so, wie sie ist und sie bleibt auch so. Sie ist schön, tiefgründig und voll von Vielfalt, Verschiedenheit und Wundern, von Sinn, von Größe und Kraft, von Wahrheit und Liebe. Männer und Frauen kämpfen für dieselben Ziele, obwohl / weil sie beide ganz anders sind. Eben nicht gleich.
Wer dem widerspricht, dient ihm letzten Endes ebenso, wie der, der zustimmt. In diesem Sinne ist sogar feministische Wissenschaft gut.
Es ist eine Frage der Zeit. Der Mensch kann nichts verlieren. Lao Tse, der mythische Ahn des chinesischen Taoismus, hat vor 2500 Jahren gesagt:
Willst du etwas niederdrücken, dann laß es sich ausdehnen.
Willst du einen Dieb fangen, dann laß ihn stehlen.
Willst du einen Lügner zum Schweigen bringen, dann laß ihn reden.
Von zwei Kriegsheeren siegt dasjenige, das sich zurückzieht.
Von zwei Streitern siegt der leisere.
Jeder lacht über solchen Unsinn?
Würde nicht alle Welt dies lächerlich finden, dann wäre es nicht die Wahrheit.
Re: Feministische *Wissenschaft*
Peter, Tuesday, 09.07.2002, 07:51 (vor 8555 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Feministische *Wissenschaft* von Nick am 09. Juli 2002 04:05:58:
Hallo Nick,
ich bin wie du der sogenannten feministischen Wissenschaft gegenueber skeptisch eingestellt. Allerdings glaube ich, dass deine Poppersche Beschreibung von Wissenschaft zu eng ist:
Wissenschaftliche Studien versuchen, die eigene Annahme zu widerlegen.
Das mag zwar schoen logisch klingen, aber so arbeiten Wissenschaftler nicht. Die versuchen durchaus, ihre Meinung zu bestaetigen. Gute Wissenschaftler versuchen dann, die Selbsttaeuschung zu ueberlisten oder auszuschalten, z.B. in der Medizin durch Doppelblindstudien.
Gruß,
Peter
Re: Feministische *Wissenschaft*
Nick, Tuesday, 09.07.2002, 09:21 (vor 8554 Tagen) @ Peter
Als Antwort auf: Re: Feministische *Wissenschaft* von Peter am 09. Juli 2002 04:51:24:
Hallo Peter!
So arbeiten Wissenschaftler nicht. Die versuchen durchaus, ihre Meinung zu bestaetigen. Gute Wissenschaftler versuchen dann, die Selbsttaeuschung zu ueberlisten oder auszuschalten, z.B. in der Medizin durch Doppelblindstudien.
Eben!
Aber ich weiß wohl, was du meinst! 
Niemand arbeitet natürlich streng nach Poppers oder Wittgensteins hochabstrakter Wissenschaftstheorie, weil, wie du richtig sagst, der Mensch seine Meinung bestätigt sehen will. Als Motiv, als "Antrieb" und "Energiequelle" sozusagen ist das ja auch wichtig und gut. Vor allem: schön 
Aber genau das Wissen um diese fundamentale menschliche Disposition macht ja den Positivismus erst zur absoluten Notwendigkeit beim wissenschaftlichen Arbeiten.
Ohne diese Prinzipien bleibt das Ganze immer Apologetik und führt zur Selbsttäuschung und Sebstbeweihräucherung. Nach dem schönen Rausch kommt zwingend die geistige Disziplin und unerbittliche Strenge! Die Wissenschaftsgeschichte bestätigt immer wieder diese Notwendigkeit, denn regelmäßig wird unkritisch im Kollektiv dagegen verstoßen. Bis es wieder einer merkt!
Natürlich wird der Prozeß fast immer gewissermaßen "zerlegt": eine Idee begeistert einen, man sammelt, kombiniert, synthetisiert, spekuliert etc. pp. und bildet daraus eine wunderschöne Hypothese. Man LIEBT diese Hypothese! DANACH erst versucht man (muß(!) man versuchen), das Ganze dem gründlichsten Trümmertest zu unterziehen.
Und tut man's nicht selbst, dann wird der Prozeß noch weiter zerlegt. Dann tun es nämlich die Anderen. Das ist dann menschlich auch nicht immer eine schöne Erfahrung, oder? Also tut man's, schon aus Eigennutz, besser selbst, soweit es möglich ist.
Wie man's dreht und wendet, man kommt nicht um das PRINZIP herum. Und mein Vertrauen in die Redlichkeit eines Wissenschaftlers ist direkt proportional zu seiner bewußten Strenge im Umgang mit diesen Prinzipien. Es wird immer wieder versucht, den Positivismus auf die eine oder andere Art zu "relativieren". Aber es sind genauso oft nichts weiter als "Ausreden". Menschlich verständlich, ja: sympatisch! Aber falsch! Eben Ausreden...
Und ich hasse Ausreden!
Vor allem denkfaule Ausreden.
Und noch mehr: bewußte Ausreden mit ihrer chronischen Aura des eifernden schlechten Gewissens und der ekligen Ausdünstung der plumpen Ideologie.
Eine ganz subjektive Marotte, natürlich... 
Es grüßt dich herzlich der Nick!
Re: Die ausgebremste Karriere
Hemmaneddo, Tuesday, 09.07.2002, 09:38 (vor 8554 Tagen) @ Antje
Als Antwort auf: Die ausgebremste Karriere von Antje am 08. Juli 2002 19:21:28:
Hi Antje,
der/die Artikel bestätigt ja das, was man so im Allgemeinen auch aus der Beobachtung der eigenen Umwelt kennt.
Interessanter find ich die Reaktionen hier:
Während man irgendwelchen dubiosen Behauptungen ohne jeglichen Beleg bedingslos glaubt -z.B. Demos gegen Männerhäuser- wird hier gegen die Ergebnisse einer Studie argumentiert- und gegen einen Artikel im MM.
*grins*
Jörg
Braucht überhaupt irgend ein Mensch KarrieristInnen?
Nick, Tuesday, 09.07.2002, 07:22 (vor 8555 Tagen) @ Joachim
Als Antwort auf: Karriere ´Frauen verhalten sich einfach saublöd´ von Joachim am 07. Juli 2002 10:19:59:
Ist es eigentlich meine Sache, die Karriereproblemchen anderer Leute zu lösen? Ist es überhaupt irgend jemandes / jefraudes Problem? Und was ist, sowieso, eigentlich von Führungskräften der obersten Ebene zu halten, die nach Hilfe(!) rufen für ihren Aufstieg? Ein sich selbst widerlegendes Begehren, eine logische Unmöglichkeit, denn wer ganz nach oben will, hat eben keinen mehr, der über ihr steht und ihr dabei hilft, etwas zuläßt oder ermöglicht. Oder verhindert. Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, es gilt universell. Aus Gründen der Logik.
Es ist wie immer: Unsinn widerlegt sich zuverlässig selbst. Man muß nur ruhig warten können
... Man sollte das Jammern der Feministinnen über den schrecklichen Mangel von Frauen in Toppositionen und ihren Ruf nach Quoten sorgfältig sammeln und sie in möglichst großer Zahl vervielfältigen, damit es wirklich alle lesen und sich keine/r irrt
))
Die Kunst der Menschenführung ist eine extrem seltene Gabe, die von den Betreffenden durchweg als Last empfunden wird, keineswegs als etwas Erstrebenswertes. Nur Kindsköpfe oder VerbrecherInnen erstreben so etwas, die einen naiv, die anderen heimtückisch - und disqualifizieren sich genau dadurch. Die meisten Berufenen flüchten eher vor solcher Last und verbergen sich, voll Furcht, wirklich gerufen zu werden. Und folgen sie dann doch einem solchen Ruf, dann hat es Gründe, die außerhalb ihrer selbst liegen. Sie verzichten dann auf alles Eigene, nicht nur auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie [was für eine Einfalt!]. So etwas ist eben keine Karriere, es ist ein schwerer Dienst an den Menschen.
Wenige Männer und wenige Frauen (da gibt es keinen Unterschied) besitzen diese seltene Gabe. Viele Männer und viele Frauen dagegen glauben (da gibt es auch keinen Unterschied), es sei ungemein wichtig, und zwar für sie selbst, Karriere zu machen. Sie schaffen sich Karrierewege nach oben, bauen Protektionen, gute Beziehungen oder Netzwerke, auf, blähen ihr Ego und robben nach oben. Wenn ich solche Reden höre, egal von wem, dann weiß ich schon Bescheid, mit wem ich es zu tun habe! Oben angekommen, sitzen sie dem Volke im Nacken, schmarotzen als Parasiten und bringen systematisch alles durcheinander. Die betreffenden Männer und Frauen sind sich darin völlig gleich. Die Staatsemanzen erstreben eben haargenau dasselbe, wie die enorme Riege unserer männlichen Eliten, in Parlamenten und Verwaltungen, in Verbänden, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft... (zur Wissenschaft: unten mehr). Es ist ein einziger Trübsinn! Mit seltenen Lichtern dazwischen, die man an ihrer Bescheidenheit, ihrer Milde, ihrer Wahrheitsliebe und ihrem Ernst erkennt.
Frauen nach oben?! Nun verlangt frau also von den Männern, das man den Frauen dabei hilft? Wieso sollten wir? Wir haben schon genug, uns unserer männlichen Parasiten zu erwehren!
UND: Nun redet frau ihrer Schwester ein, daß diese Siege gegen die Männer ihr größtes Glück seien? Das der lieben Schwester. Heiß ersehnt in knechtenden Jahrtausenden der patriarchalen Finsternis. Endlich errungen in der heutigen Zeit der lila Glorie. In hartem Kampf. Von der Frau im Umhang. (Man weiß schon: Alice, von Verena Feldbusch wunderbar treffend durchschaut
). Immer vorwärts zu einer lichten noch lilaneren Zukunft! *LOL*
Und eine trägt natürlich das Gepäck, die andere die Verantwortung. Und schreit aber sofort um Hilfe, sucht kuscheligen Trost, wenn ihr selbst dies noch zu schwer wird...
Und Frau Feldweibel? Die Frau im Umhang? Sie drillt scharf diejenige, die säumt, macht lächerlich die, die nachdenklich geworden ist, zerstört die, die protestiert. Und schmeichelt der, die gehorcht! Eine Führerin eben, die das Bundesverdienstkreuz ganz zu Recht verliehen bekam (wenn man bedenkt, wer es noch so alles hat
). Wenn das der Führer noch erlebt hätte! Er hätte seine Freude an ihr gehabt und alles ganz genau verstanden.
Das dämliche Geschlecht? Wenn überhaupt, dann wegen dieser Leichtgläubigkeit von euch Frauen!
Aber die meisten Männer sind ähnlich dämlich, das nimmt sich im Grunde wenig.
Und beides ist total überflüssig! Die Frontlinie verläuft nicht zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Mensch und Monstrum. Die meisten Männer wollen genauso wenig Karriere machen wie die meisten Frauen. Sie haben nämlich eigentlich auch Besseres zu tun, wenn man sie läßt, einfache Dinge: Familie, Kinder, Freunde und Kollegen, ein Fest im sommerlichen Garten, das Brausen des Meeres an einem Urlaubsabend, Bücher, Hobbys, Gespräche und Schweigen, Vertrautheit und Zärtlichkeit, Lachen und Weinen. Und am Ende ein gutes Sterben in Würde, ohne Angst und ohne Reue.
Ich fände es viel sinnvoller, wenn sich die Menschen, Männer und Frauen, gemeinsam gegen solch ideologisch vernebeltes Parasitentum verbünden. Feminismus ist nicht deshalb ein Verbrechen, weil er sich (vermeintlich) gegen Männer, sondern weil er sich gegen das ganz normale Menschsein richtet.
Den Haß wegen Klassenzugehörigkeit hatten wir schon [ist erledigt], den Haß wegen Rassenzugehörigkeit hatten wir auch schon [ist fast erledigt], den Haß wegen Geschlechtszugehörigkeit werden wir ebenso erledigen. Die meisten Frauen werden das früher oder später erkennen. Denn alle Menschen werden es erkennen.
Dann haben wir (alle!) gewonnen!
...freut sich der Nick