Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Joachim, Tuesday, 25.06.2002, 23:43 (vor 8568 Tagen)

Dies stelle ich einfach mal zur Diskussion rein, ich bin der Meinung dass man das Justizministerium und den Europäischen gerichtshof für Menschenrechte einschalten muss um den Fall neu aufzurollen!
**************************************************************************
DARMSTADT / REICHELSHEIM. Weil er seine Kollegin ( 37) im Biologievorbereitungsraum der Gesamtschule in Reichelsheim (Odenwaldkreis) vergewaltigte, hat die 12. Strafkammer des Landgericht Darmstadt am Montag einen 43 Jahre alten Biologie- und Sportlehrer zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Das Gericht billigte verminderte Schuldfähigkeit zu und sprach den Angeklagten überdies der Körperverletzung und Nötigung schuldig. Außerdem wurde eine Unterbringung in eine Entziehungsanstalt angeordnet, da der 43-Jährige seit Jahren alkoholabhängig ist. Der Mann hat die ihm zur Last gelegten Taten bestritten.

Nach einer intensiven Beweisaufnahme sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte am 8. August vergangenen Jahres in der Pause seine an einem Tisch im Biologie-Vorbereitungsraum stehende Kollegin von hinten packte, ihr den Mund zuhielt und dann gewaltsam den Analverkehr ausführte. Danach habe er sie in den Unterleib geboxt und gekniffen. Während der Tat habe er gedroht, sie und ihren zwölfjährigen Sohn zu töten, wenn sie das Geschehen publik mache. Die Lehrerin hatte sich, so das Gericht, nur durch einen Tritt in den Unterleib befreien können.

Noch in seinem Schlusswort hatte der Angeklagte beteuert: "Ich habe die Tat nicht begangen." Sein Verteidiger Andreas Pöschke meldete erhebliche Zweifel an den Aussagen der Lehrerin und an den durch die Beweisaufnahme offenkundig gewordenen objektiven Tatumständen an. Es sei schwer oder kaum nachzuvollziehen, wie der Angeklagte die vorgeworfenen Vergewaltigung in einem Zeitraum von eineinhalb Minuten habe bewerkstelligen können. Unerklärlich sei auch, dass die 37-Jährige unmittelbar nach der Tat zwei Stunden Deutschunterricht erteilt habe. Als den stärksten Zweifel an deren Glaubwürdigkeit führte der Verteidiger ins Feld, das sie den Angeklagten beschuldigt habe, sie sei von ihm Anfang Oktober bei einer Begegnung in Michelstadt bedroht worden. Zu diesem Zeitpunkt saß der 43-Jährige bereits seit einem Tag in Untersuchungshaft.

Das Gericht wertete die Aussage der Lehrerin als in vollem Umfang glaubwürdig. Sie habe sich bei ihren Vernehmungen nicht in Widersprüche verwickelt und das Kerngeschehen unverändert dargestellt. Bei der Beurteilung der offenkundig unzutreffenden Beschuldigung der Bedrohung in Michelstadt glaubte die Kammer der 37-Jährigen, die von einer durch das Vergewaltigungstrauma ausgelösten Wahrnehmungsstörung gesprochen hatte. fl

Hier lesen!

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Norbert, Wednesday, 26.06.2002, 01:27 (vor 8568 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Joachim am 25. Juni 2002 20:43:05:

Klingt nach der neuen Inquisition

Anklage = Schuldspruch

Hatten wir erst vor einiger Zeit.
13-Jährige beschuldigt Unschuldigen der Vergewaltigung.
Nachdem dieser drei Jahre im Gefängnis war, behauptet sie, daß es ein anderer ( ihr Freund sic!) gewesen sei.
Klar, es gab eine Vergewaltigung, wir suchen uns nach Gusto einen Schuldigen.

Möglicherweise gab es aber auch keine Vergewaltigung?

Solche Urteile schaden schlußendlich den wahren Opfern.
Denn wer einmal lügt, ...

Nun, der Sportlehrer hat ja noch die Chance beim OLG.

Gruß
Norbert

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Wednesday, 26.06.2002, 01:45 (vor 8568 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Norbert am 25. Juni 2002 22:27:26:

Hallo Norbert

Wobei zu sagen ist, wir wissen nicht, ob die Frau gelogen hat, dass der Verteidiger des Lehrers "erhebliche Zweifel" einwirft, das ist normal, finde ich. Inwieweit nun wer gelogen hat, das wissen wir nicht, wir dürfen aber nicht ausser acht lassen, dass auch die Möglichkeit besteht, dass er es eben getan hat.

Und wenn er "Alkoholiker" ist, so weiss ich aus Erfahrung der Familie meines Mannes, dann geht das oft nur 2 Minuten, wenn es dann mal geht.

Und da es nun mal auch erwiesen ist, dass gerade "Alkoholkranke" die Wahrheit auch nicht gepachtet haben, hat das Gericht zugunsten der Lehrerin entschieden.

Wir können nun spekulieren, ob das wohl so gewesen ist oder nicht, aber wir sollten auch in Betracht ziehen, dass es so gewesen sein könnte.

Es grüsst euch
Jolanda

Re: Aussage gegen Aussage...

XRay, Wednesday, 26.06.2002, 01:58 (vor 8568 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 25. Juni 2002 22:45:25:

...darf nach meiner Meinung nicht zu einem Schuldspruch führen...
.. aber dass in DE das "Im Zweifel für den Angeklagten" abgeschafft wurde, ist auch ein Verdienst des Feminismus...
.. Freie Fahrt also für Falschbeschuldigung...

.. und wenn ich lese ... die Frau hat nach der vorgeblichen Vergewaltigung noch Unterricht gehalten... wie wahrscheinlich ist denn sowas?

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Joachim, Wednesday, 26.06.2002, 02:02 (vor 8568 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 25. Juni 2002 22:45:25:

Hallo Jolanda,
da kommen aber sehr viele Fragen auf, lies dir mal den Link unten durch!
Wie du auch selbst weisst, sind Frauen dafür bekannt sich durch Falschbeschuldigungen die Privilegien zu verschaffen oder lässtige Männer/Väter auszuschalten und deutsche Gerichte fast ausschliesslich immer zu Gunsten für Frauen urteilen, siehe auch Scheidung, Sorge- und Umgangsrecht!

mit nachdenklichen grüssen
Joachim

Hier lesen!

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Wednesday, 26.06.2002, 13:18 (vor 8567 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Joachim am 25. Juni 2002 23:02:25:

Hallo Joachim

Ich habe mir das zu Herzen genommen und den Link ganz gelesen. Tut mir leid, ich dachte, dein Text beinhaltet alles was an Informationen vorhanden war.

Ich muss eingestehen, dass viele Fragen offen bleiben. Ich weiss so ganz spontan wirklich nicht, wie ich da geurteilt hätte.

Dass sie zwei Monate wartet, bis sie den Lehrer anzeigt, ist eine Sache, aber dass sie anscheinend nach der Tat ganz normal unterrichtet hat und dass sie nicht gleich zu einem Arzt ist um sich dort untersuchen zu lassen und damit ja den Beweis hätte erbringen können, wenn man seine Spermaspuren gefunden hätte, das ist schon sehr eigenartig.

Ich weiss in diesem Fall wirklich nicht, ob dieses Urteil gerechtfertigt war, es bleiben auch bei mir "Restzweifel" hängen...das muss ich eingestehen.

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jens, Wednesday, 26.06.2002, 23:41 (vor 8567 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 26. Juni 2002 10:18:55:

Ich weiss in diesem Fall wirklich nicht, ob dieses Urteil gerechtfertigt war, es bleiben auch bei mir "Restzweifel" hängen...das muss ich eingestehen.

Na ich bitte dich. Wenn Du Dir schon unsicher bist, dann gibt es keine Beweise die die Schuld des Angeklagten eindeutig zuweisen. Und wenn das nicht möglich ist, gilt Freispruch im Zweifel des Angeklagten.

Jens

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

elwu, Wednesday, 26.06.2002, 04:37 (vor 8568 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 25. Juni 2002 22:45:25:

Hi,

Wir können nun spekulieren, ob das wohl so gewesen ist oder nicht, aber wir sollten auch in Betracht ziehen, dass es so gewesen sein könnte.

In der Tat. Ohne allzuviel Kenntnis dieser Praktik wage ich aber zu bezweifeln, dass in den genannten 1 1/2 Minuten der behauptete vollendete Analverkehr stattgefunden haben kann ohne sie schmerzhafte Verletzungen am Anus hatte (aber das können diesbezüglich erfahrenere hier sicher besser beurteilen), und zudem die Frau danach noch problemlos zwei Stunden Unterricht gab.

Von Aussage gegen Aussage mal ganz abgesehen, von der Inkonsistenz in Sachen Michelstadt-Bedrohung auch.

Gruß,

elwu

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Nick (ehemals: An die Stirn tipp), Wednesday, 26.06.2002, 08:21 (vor 8567 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 25. Juni 2002 22:45:25:

Richtig an deiner Bemerkung ist, daß wir alle nicht wissen, was genau an dieser Schule geschah. Wir waren nämlich alle nicht dabei. Niemand war dabei. Es kann deshalb hier, wie für alle Außenstehenden, in keiner Weise darum gehen, Richter zu spielen und zu spekulieren: „hat er oder hat er nicht“. Die objektive Schuldfrage ist für die Erörterung irrelevant.
Worum es jedoch sehr wohl geht ist, WIE das Gericht WELCHE Aussagen und Beweise in WELCHER Weise würdigt – oder eben NICHT würdigt. Das läßt sich beurteilen und auch bewerten. Hätte es irgendwelche klaren Beweise gegeben (beispielsweise Spermien im Rektum der Frau), dann wäre die Tat bewiesen. Dies war nicht der Fall, also stand Aussage gegen Aussage, denn auch Zeugen waren nicht dabei (logo).
Da macht also eine Frau, nach zwei Monaten, eine Anzeige – und der behauptete Hergang ist einfach nur haarsträubend!
In solch einem Fall MUSS das Gericht in ganz außerordentlich strenger Weise die Glaubwürdigkeit der Beiden prüfen, und gegebenenfalls, wenn es zu keinem ganz eindeutigen Ergebnis kommen kann und vernünftige Zweifel nicht ausgeräumt werden konnten, unter Beachtung des Grundsatzes „in dubio pro reo“ freisprechen. Es darf nicht verurteilen, „damit eine (vermeintliche) schreckliche Tat gesühnt ist“. So sieht es unsere Rechtsordnung seit über 2000 Jahren aus gutem Grunde vor. Stattdessen hat es offenbar das genaue Gegenteil getan: es hat die Glaubwürdigkeit der Frau selbst dann noch bejaht, nachdem es zu eklatanten Widersprüchen in ihren Aussagen und in ihrem Verhalten gekommen war, die Glaubwürdigkeit des Mannes jedoch wurde verneint, „weil er Alkoholiker ist“, was mit der behaupteten Tat gar keinen kausalen Zusammenhang hat. Wäre es anders, dann dürfte man jeden beliebigen Alkoholiker jederzeit für jede beliebige Tat hinter Gitter bringen, wann immer einem danach ist.
Du reagierst im Grunde ähnlich, Jolanda, wahrscheinlich ohne daß dir das richtig bewußt ist. Nimm’s nicht persönlich, aber darin erkenne ich die spezifische Gefahr der „typisch weiblichen Herangehensweise“ in solchen Fragen. Siehst du denn nicht ein, wenn du mal ruhig darüber nachdenkst, wohin solch „gesundes Frauenempfinden“ führt? Wieviel unbewußtes Vorurteil steckt beispielsweise darin, sofort und spontan über die mögliche Schuld des Lehrers zu spekulieren („wie hätte er es doch sein können“), aber den fetten Balken zu übersehen, daß es den vorliegenden Informationen nach eigentlich nicht so gewesen sein kann, wie es das Gericht bewertet hat. Verlangt da nicht deine spontane Emotion: „Vergewaltigung ist sehr schlimm“ unbedingt nach einem „zugehörigen Täter“, egal wer und egal warum?
Würdest du, klaren Verstandes, wirklich ein, auch für dich gültiges, Rechtssystem auf so einem Prinzip aufgebaut wissen wollen?
Es ist diese unbewußte willige Bereitschaft zum Vorurteil, die mich immer wieder bei Menschen (beiderlei Geschlechts) beklemmt und beunruhigt. Und es ist die neuerliche Salonfähigkeit, gar die gezielte Kodifizierung solch vorurteilsverfallener Haltungen durch „unser“ Feministerium, das mir einen furchtbaren Grusel einjagt: Das ist Rübe-ab-Mentalität in lila! Und das Gefühl dabei ist ruhig, edel und gutgelaunt...?
Das ist ein Rückfall um 400 Jahre. Damals gab es in Europa eine Rechtspraxis, die unbequeme Mitbürger, mehrheitlich Frauen, wegen „erwiesener Hexerei“ zu grausigem Tode brachte. Man akzeptierte seinerzeit bekanntlich eine Methode der Wahrheitsfindung, die darin bestand, das gefesselte Opfer ins Wasser zu werfen: ging es unter und ertrank, dann war es unschuldig (gewesen), schwamm es jedoch an der Oberfläche, dann war es mit dem Satan im Bunde.
Genau der Geist, der solchen Wahn erzeugte, ist heute wieder wirksam in der beginnenden feministisch inspirierten Umgestaltung des westlichen Gesellschafts- und Rechtssystems. Wir reden hier unter anderem über die Indizien, wir sammeln Belege dafür. Die ersten Schritte in die Irrationalität sind schon gegangen und das zitierte Beispiel ist ein solches Indiz. Natürlich sind wir SO weit noch nicht, wie vor 400 Jahren. Und natürlich hat so ein Unsinn vor dem OLG auch keinen Bestand. Noch. Aber die Richtung ist genau diese: falsch, entsetzlich und in die Barbarei führend.
Das ist meines Erachtens die Frage, um die es in diesem Thread geht. Nicht „ob er’s war oder nicht“.

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Wednesday, 26.06.2002, 13:25 (vor 8567 Tagen) @ Nick (ehemals: An die Stirn tipp)

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Nick (ehemals: An die Stirn tipp) am 26. Juni 2002 05:21:48:

Hallo Nick

Uebrigens ein schöner Nick :-)

Ich muss hier eingestehen, dass ich nur den Text von Joachim gelesen habe, Asche auf mein Haupt. Ich habe nicht gewusst, dass sie erst nach zwei Monaten eine Anzeige machte und dass sie nach der "Tat" ganz normal unterrichtet hat.

Ich hatte viel Kontakt mit missbrauchten Frauen und ich muss hier eingestehen, dass es schon ein paar Punkte gibt, die mich etwas irritieren.

Ich hätte hier wohl auch meine Zweifel an der Wahrheit der Geschichte angebracht.

Gruss
Jolanda

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Nick, Wednesday, 26.06.2002, 13:57 (vor 8567 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 26. Juni 2002 10:25:41:

Hallo Nick
Uebrigens ein schöner Nick :-)

:: Deshalb heiße ich ja auch Nick :-)

Ich muss hier eingestehen, dass ich nur den Text von Joachim gelesen habe, Asche auf mein Haupt. Ich habe nicht gewusst, dass sie erst nach zwei Monaten eine Anzeige machte und dass sie nach der "Tat" ganz normal unterrichtet hat.
Ich hatte viel Kontakt mit missbrauchten Frauen und ich muss hier eingestehen, dass es schon ein paar Punkte gibt, die mich etwas irritieren.
Ich hätte hier wohl auch meine Zweifel an der Wahrheit der Geschichte angebracht.

:: Naja, viel bedrückender scheint mir dabei eigentlich, unabhängig vom konkreten Fall, der uns alle nicht direkt berührt, da uns die Personen unbekannt sind, unabhängig von dir auch, daß überhaupt so geurteilt werden kann, daß es kaum jefrauden groß zu stören scheint, was dem Mann angetan wird, daß es locker in der FR gedruckt und von einer zahlreichen LeserschäftIn vermutlich genauso ungerührt zur Kenntnis genommen wird, als Bestätigung längst gewußter Normalität. Mich gruselt vor solcher Normalität! Und mich gruselt insbesondere, daß so etwas von Teilen unserer eigenen Regierung systematisch vorangetrieben wird.
Ich vermute, daß es nicht wenige gibt, die denken: "Na, er selbst mag ja vielleicht unschuldig sein. Aber er büßt halt für all die anderen Männer, die davongekommen sind, obwohl sie schuldig waren." Das ist der Anfang vom Ende des Rechts.

Gruss
Jolanda

Gruß an dich von Nick

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Wednesday, 26.06.2002, 19:34 (vor 8567 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Nick am 26. Juni 2002 10:57:36:

Hallo Nick

:: Naja, viel bedrückender scheint mir dabei eigentlich, unabhängig vom konkreten Fall, der uns alle nicht direkt berührt, da uns die Personen unbekannt sind, unabhängig von dir auch, daß überhaupt so geurteilt werden kann, daß es kaum jefrauden groß zu stören scheint, was dem Mann angetan wird, daß es locker in der FR gedruckt und von einer zahlreichen LeserschäftIn vermutlich genauso ungerührt zur Kenntnis genommen wird, als Bestätigung längst gewußter Normalität. Mich gruselt vor solcher Normalität! Und mich gruselt insbesondere, daß so etwas von Teilen unserer eigenen Regierung systematisch vorangetrieben wird.

---Weisst du Nick, hier geht es um eines der grössten Uebel unserer Zeit, es geht um "Ignoranz". Du hast schon Recht, wenn du schreibst, das wird doch schon als normal betrachtet und mal so überflogen und einfach so angenommen. Ja die Medien haben einen grossen Teil dazu beigetragen, dass wir leichtgläubig geworden sind. Dass wir an kaputten Rollenbildern festhängen.

Ich vermute, daß es nicht wenige gibt, die denken: "Na, er selbst mag ja vielleicht unschuldig sein. Aber er büßt halt für all die anderen Männer, die davongekommen sind, obwohl sie schuldig waren." Das ist der Anfang vom Ende des Rechts.

---Ich hoffe sehr, dass es nicht viele sind, die so denken. Ich aufjedenfall würde mit jedem schimpfen, der so eine Aussage macht. Das ist menschenverachtend!

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Nick, Friday, 28.06.2002, 03:11 (vor 8566 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 26. Juni 2002 16:34:14:

Hallo Jolanda!

Weisst du Nick, hier geht es um eines der grössten Uebel unserer Zeit, es geht um "Ignoranz". Du hast schon Recht, wenn du schreibst, das wird doch schon als normal betrachtet und mal so überflogen und einfach so angenommen. Ja die Medien haben einen grossen Teil dazu beigetragen, dass wir leichtgläubig geworden sind. Dass wir an kaputten Rollenbildern festhängen.

---- Ja, Ignoranz ist etwas Schreckliches. Es bedeutet ja „Nichtwissen“, und auf der Basis urteilen leider sehr viele Menschen. Für unsere eigene Leichtgläubigkeit sind aber hauptsächlich wir selbst verantwortlich, meine ich, auch wenn die Medien natürlich oft darauf bauen. Aber ob sie damit Erfolg haben, das bestimmen wir schon selber.

Ich vermute, daß es nicht wenige gibt, die denken: "Na, er selbst mag ja vielleicht unschuldig sein. Aber er büßt halt für all die anderen Männer, die davongekommen sind, obwohl sie schuldig waren." Das ist der Anfang vom Ende des Rechts.

Ich hoffe sehr, dass es nicht viele sind, die so denken. Ich aufjedenfall würde mit jedem schimpfen, der so eine Aussage macht. Das ist menschenverachtend!

---- Daß du schimpfen würdest mit einem Menschen, der eine solche Aussage macht, das glaube ich dir. Würde ich auch tun, egal wo und egal wen es betrifft. Aber ob es wirklich so wenige sind, die so denken? Da habe ich meine Zweifel. Ich höre so etwas in der Art immer wieder.

Gruß von Nick

Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Friday, 28.06.2002, 03:19 (vor 8566 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Nick am 28. Juni 2002 00:11:30:

Hallo Nick

---- Ja, Ignoranz ist etwas Schreckliches. Es bedeutet ja „Nichtwissen“, und auf der Basis urteilen leider sehr viele Menschen. Für unsere eigene Leichtgläubigkeit sind aber hauptsächlich wir selbst verantwortlich, meine ich, auch wenn die Medien natürlich oft darauf bauen. Aber ob sie damit Erfolg haben, das bestimmen wir schon selber.

*****Ja, dafür sind wir selbst verantwortlicht, stimmt, ich habe auch an mir selbst festgestellt, dass auch ich Ignorant war. Auch ich habe viele Dinge erst wirklich wahr genommen, nachdem ich davon gehört habe. Erst dann sind sie mir aufgefallen.

Man darf sich hier selbst nichts vormachen, keiner ist gewappnet dagegen.
Und dass die Medien hier auch ganz schön dazu beisteueren, das ist mir ja auch erst aufgefallen nachdem ich da sensiblisiert war und wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das schon "beschämend".

Ich habe mich hier keinesfalls ausgenommen.

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

SabineK, Wednesday, 26.06.2002, 19:32 (vor 8567 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 26. Juni 2002 10:25:41:

Hallo Jolanda,

eine kleine Korrektur möchte ich hier an dieser Stelle jetzt doch einmal anmerken. Die Lehrerin hat nicht erst nach 2 Monaten die Vergewaltigung angezeigt, sondern den Bio-Lehrer wegen einer angeblichen Bedrohung (lesbar im ersten von mir eingefügten Absatz) beschuldigt. Die Anzeige erfolgte wohl schon früher, ansonsten hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht einsitzen können (lesbar im zweiten von mir eingefügten Absatz).

Nach einer intensiven Beweisaufnahme sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte am 8. August vergangenen Jahres in der Pause seine an einem Tisch im Biologie-Vorbereitungsraum stehende Kollegin von hinten packte, ihr den Mund zuhielt und dann gewaltsam den Analverkehr ausführte. Danach habe er sie in den Unterleib geboxt und gekniffen. Während der Tat habe er gedroht, sie und ihren zwölfjährigen Sohn zu töten, wenn sie das Geschehen publik mache. Die Lehrerin hatte sich, so das Gericht, nur durch einen Tritt in den Unterleib befreien können.

Noch in seinem Schlusswort hatte der Angeklagte beteuert: "Ich habe die Tat nicht begangen." Sein Verteidiger Andreas Pöschke meldete erhebliche Zweifel an den Aussagen der Lehrerin und an den durch die Beweisaufnahme offenkundig gewordenen objektiven Tatumständen an. Es sei schwer oder kaum nachzuvollziehen, wie der Angeklagte die vorgeworfenen Vergewaltigung in einem Zeitraum von eineinhalb Minuten habe bewerkstelligen können. Unerklärlich sei auch, dass die 37-Jährige unmittelbar nach der Tat zwei Stunden Deutschunterricht erteilt habe. Als den stärksten Zweifel an deren Glaubwürdigkeit führte der Verteidiger ins Feld, das sie den Angeklagten beschuldigt habe, sie sei von ihm Anfang Oktober bei einer Begegnung in Michelstadt bedroht worden. Zu diesem Zeitpunkt saß der 43-Jährige bereits seit einem Tag in Untersuchungshaft.

Gruß
Sabine

Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Wednesday, 26.06.2002, 19:44 (vor 8567 Tagen) @ SabineK

Als Antwort auf: Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von SabineK am 26. Juni 2002 16:32:15:

Liebe Sabine

Vielen Dank für die Details. Ich muss dazu einfach sagen, es steht wirklich Aussage gegen Aussage.

Die Umstände zeigen nicht klar, dass man ihm eine Schuld nachweisen kann. Und ich muss einfach eingestehen, dass hier sehr wohl die Möglichkeit einer Falschbeschuldigung im Raum steht.

Ob es so ist oder nicht, dass wissen wir alle nicht. Ich denke aber, dass es nicht falsch ist, wenn Männer und auch Frauen anfangen, gewisse Dinge zu hinterfragen. Denn wenn ich so eine Aussage einfach als bestimmt wahr anschaue, dann muss ich doch ehrlich sagen, dass ich einem Mann eher zutraue, dass er lügt, als ich das bei einer Frau tue.

Für mich ist ein Mann nicht einfach ein potentieller Vergewaltiger, nur weil er ein Mann ist. Eine Vergewaltigung ist eine schreckliche Sache, aber unschuldig ins Gefängnis zu müssen auch.

Hier wäre doch auch noch massgebend, wie es in der Vergangenheit des Lehrers ausgesehen hat. Wenn er noch nie eines solchen Handelns beschuldigt worden ist, dann müsst man das auch berücksichtigen.

Ich denke ganz ehrlich, dass das Gericht die Alkoholsucht des Lehrers als eher belastend bewertet hat.

Ich weiss nicht, ich kann auch nur vermuten und spekulieren.

Ich muss aber sagen, von der Sachlage her erscheint mir das nicht einfach so als selbstverständlich "wahr".

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Lynx, Thursday, 27.06.2002, 20:07 (vor 8566 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Jolanda am 26. Juni 2002 16:44:40:

Ob es so ist oder nicht, dass wissen wir alle nicht. Ich denke aber, dass >es nicht falsch ist, wenn Männer und auch Frauen anfangen, gewisse Dinge z
zu hinterfragen. Denn wenn ich so eine Aussage einfach als bestimmt wahr
anschaue, dann muss ich doch ehrlich sagen, dass ich einem Mann eher >zutraue, dass er lügt, als ich das bei einer Frau tue.

Ich glaube Frauen Lügen mehr als Männer...

Lynx;)

Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jolanda, Friday, 28.06.2002, 02:00 (vor 8566 Tagen) @ Lynx

Als Antwort auf: Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von Lynx am 27. Juni 2002 17:07:02:

Hi du

Ich weiss nicht, denkst du das wirklich, ich denke eher, dass Männer nicht bei den selben Dingen lügen wie Frauen, wenn ich in die Politik sehe, muss ich sagen, es wird "verdammt" viel gelogen, gerade auch von Männern.

Ich denke aber ehrlich nicht, dass Männer mehr lügen.

Gruss
Jolanda

Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe

Jens, Wednesday, 26.06.2002, 23:34 (vor 8567 Tagen) @ SabineK

Als Antwort auf: Re: Korrektur - Lehrer vergewaltigt Kollegin: Haftstrafe von SabineK am 26. Juni 2002 16:32:15:

Hallo Jolanda,
[quote]eine kleine Korrektur möchte ich hier an dieser Stelle jetzt doch einmal anmerken. Die Lehrerin hat nicht erst nach 2 Monaten die Vergewaltigung angezeigt, sondern den Bio-Lehrer wegen einer angeblichen Bedrohung (lesbar im ersten von mir eingefügten Absatz) beschuldigt. Die Anzeige erfolgte wohl schon früher, ansonsten hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht einsitzen können (lesbar im zweiten von mir eingefügten Absatz).
[/quote]

Die erste Bedrohung erfolgte währen der Tat. Als sie die Tat anzeigte, dachte sie wahrscheinlich nicht, daß er gleich in Untersuchungshaft sitze. Daraufhin erlog sie den Vorwurf einer erneuten Bedrohung, um das ganze zu beschleunigen, ohne zu wissen, daß schon längst nach ihrem Wunsche gehandelt wurde.
Bei dem Fall gilt: Aussage gegen Aussage. Den Mann kann man eigentlich nicht ins Gefängnis werfen - sonst könnte ja jede kommen.

Jens

---------

Nach einer intensiven Beweisaufnahme sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte am 8. August vergangenen Jahres in der Pause seine an einem Tisch im Biologie-Vorbereitungsraum stehende Kollegin von hinten packte, ihr den Mund zuhielt und dann gewaltsam den Analverkehr ausführte. Danach habe er sie in den Unterleib geboxt und gekniffen. Während der Tat habe er gedroht, sie und ihren zwölfjährigen Sohn zu töten, wenn sie das Geschehen publik mache. Die Lehrerin hatte sich, so das Gericht, nur durch einen Tritt in den Unterleib befreien können.
Noch in seinem Schlusswort hatte der Angeklagte beteuert: "Ich habe die Tat nicht begangen." Sein Verteidiger Andreas Pöschke meldete erhebliche Zweifel an den Aussagen der Lehrerin und an den durch die Beweisaufnahme offenkundig gewordenen objektiven Tatumständen an. Es sei schwer oder kaum nachzuvollziehen, wie der Angeklagte die vorgeworfenen Vergewaltigung in einem Zeitraum von eineinhalb Minuten habe bewerkstelligen können. Unerklärlich sei auch, dass die 37-Jährige unmittelbar nach der Tat zwei Stunden Deutschunterricht erteilt habe. Als den stärksten Zweifel an deren Glaubwürdigkeit führte der Verteidiger ins Feld, das sie den Angeklagten beschuldigt habe, sie sei von ihm Anfang Oktober bei einer Begegnung in Michelstadt bedroht worden. Zu diesem Zeitpunkt saß der 43-Jährige bereits seit einem Tag in Untersuchungshaft.

Gruß
Sabine

powered by my little forum