Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Beatrix , die Männerforscherin..

XRay, Thursday, 13.06.2002, 14:41 (vor 8580 Tagen)

.. ich lese da dein Aussage, daß du IMMER nur liest, was MÄNNER nicht wollen, nicht aber, was MÄNNER wollen...

.. und muss mich doch wundern.

Ist es denn so, daß ein Mann etwas darüber sagen kann, was ALLE Männer wollen oder nicht wollen?
Ist es denn so, daß es irgendetwas gibt, was ALLE Frauen wollen oder nicht wollen?

Ich muss gestehen, ich wundere mich über solche Aussage und frage mich, was du damit sagen willst.

Willst du sagen:
He, ich würde ja etwas tun, aber solange die mir nicht sagen was sie wollen...?

Ich nehme mal das arg gequälte Beispiel der Wehrpflicht, weil die Benachteiligung der Männer selbst für den/die Blindesten erkennbar ist.....

Was passiert?

Frauen sagen:
- Die Männer haben das erfunden
- Die Männer sollen sich alleine dafür einsetzen, dass das abgeschafft wird.
- Wir brauchen keine Bundeswehr
- ....

Klar ist für mich und wohl die Mehrheit der Bürger (sogar für Frauen, auch wenn sie es nicht so recht eingestehen wollen), dass uns die Wehrpflicht noch lange erhalten bleiben wird. Da gibt es dann Frauen die sagen, daß das Männer hinnehmen sollen, denn wenn nur wegen der Gleichberechtigung auch Frauen einer Wehrpflicht unterworfen würden, dann wäre es immer noch so, daß das Grundübel Wehrpflicht weiterbestünde und nur auf weitere Personen ausgedehnt würde.
Das ist zwar ne wunderschön geschickte Ausrede. Ich bin aber überzeugt, daß eine Wehrpflicht schneller beseitigt würde, wenn auch Frauen davon betroffen wären...

In jedem Fall bleibt einseitige Wehrpflicht Unrecht, soviele Ausreden den FRAUEN dazu auch einfallen wollen. Manchmal muss man/frau eben rückwärts gehen, um vorwärts zu kommen....und sei es nur, um Anlauf zu nehmen...
In der Vielfalt der Ausreden und der Hartnäckigkeit der Abwehr zeigt sich, was Frauen von Gleichberechtigung wirklich halten....

Das wäre - wenn du das wissen wolltest - etwas was nicht alle aber manche Männer wollen....Frauenwehrpflicht.......

Solange ihr diese Pflicht nicht akzeptiert, aber Soldaten in die Welt schickt (das tut ihr nicht? tut ihr wohl!), um Recht zu verteidigen, solange seid ihr FÜR MICH unglaubwürdig... und nur darauf bedacht euren Status als Bessermenschen nicht zu verlieren..........

Du hättest also zu tun, wenn du wolltest oder könntest...

Und wenn wir es genau nehmen, dann sagt jemand immer war er will, auch wenn er sagt, was er nicht will...

Beispiel:
Ich will: nicht deshalb benachteiligt werden, weil ich ein Mann bin...

Re: @Beatrix , die Männerforscherin..

Beatrix, Thursday, 13.06.2002, 19:45 (vor 8580 Tagen) @ XRay

Als Antwort auf: @Beatrix , die Männerforscherin.. von XRay am 13. Juni 2002 11:41:10:

.. ich lese da dein Aussage, daß du IMMER nur liest, was MÄNNER nicht wollen, nicht aber, was MÄNNER wollen...
.. und muss mich doch wundern.

Hallo XRAY. Dann ich erkläre ich Dir gerne mal, wie ich das gemeint habe.
Mein Eindruck ist, daß die neue deutsche Männerbewegung noch sehr zersplittert ist. Und v.a. ist sie noch nicht erkennbar organisiert.
Den meisten Mitbürger/innen, die ich auf die Männerbewegung angesprochen habe, ist nicht bekannt, daß es eine solche überhaupt gibt.
Ich persönlich kenne da zwar etliche Initiativen, aber sie führen noch ein ziemliches Exotendasein.
Bei den Väterorganisationen ist das inzwischen anders. Zumindest der ISUV und der Väteraufbruch sind inzwischen einigermaßen bekannt. Es hat auch in den letzten Jahren sehr viel Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Nun sind die oben genannten Organisationen eingetragene Vereine. Und ein Verein braucht positiv formulierte Zielsetzungen. Die politischen Ziele des Väteraufbruch kann ich z.B. unterstützen. Wenn ich die lese, weiß ich klar, worauf das Engagement der einzelnen hinauslaufen soll. Dann fällt es mir leichter zu entscheiden, ob ich da mitmachen will oder nicht.
Einen solchen Zielekatalog vermisse ich aber bei dem Teil der deutschen Männerbewegung, der v.a. im Internet präsent ist. Ich halte mich daher lieber an Gruppen, die da schon etwas weiter sind. In diesem Fall die christlichen Kirchen, speziell die Ev. Kirche (EKD). Diese hat als erste Organisation eine umfangreiche Männerstudie in Auftrag gegeben, die ca. 1999 erschienen ist (Köhnlechner/Volz:Männer im Aufbruch). Der Stoff ist zwar recht dröge aufbereitet (sehr viel Statistik), aber die Veröffentlichung der Ergebnisse hat doch für recht viel Aufsehen gesorgt, wurde auch u.a. in dem großen GEO-Artikel über den "neuen Mann" berücksichtigt, und scheint inzwischen schon in Forschungsberichten und Presseartikeln recht etabliert zu sein.
Die EKD ist ja auch Veranstalterin der Berliner Männerkongresse, an deren letztjährigen ich - wie schon mehrfach berichtet - teilgenommen habe. Es gibt deutschlandweit ca 2000 Männergruppen in der EKD.
Und deren Zielsetzung kann man z.B. im Berliner Manifest nachlesen.

Nun sieht es ja nicht so aus, als fänden die Ziele der EKD hier im Forum oder auch in anderen Maskulistenforen viel Zustimmung. Ich lese hier selten was von Kindern. Familienarbeit, Kinderbetreuung, Fürsorglichkeit, all das überlassen die Maskulisten offenbar nur zu gerne den Frauen und sind gar nicht daran interessiert, diesen Teil der Macht und der Verantwortung mitzuübernehmen.
Ich hab oft den Eindruck, daß die Männer gern alle unangenehmen Pflichten in der Arbeitswelt gern mit den Frauen teilen, aber die Macht und die Privilegien hübsch für sich haben wollen.
Aber isgs. find ich die Aussagen hier oft einfach widersprüchlich.
Und wüßte gern mal, was die Männer hier ganz konkret für politische Forderungen haben.
Das Einzige, was ich ziemlich eindeutig hier als Forderung herausgelesen habe, ist der Wunsch nach Anerkennung als Diskriminierungsopfer.

Auf die Wehrpflicht mag ich jetzt nicht eingehen, weil ich meine Meinung dazu schon ausführlich dargestellt habe.
Da hier keine Suchmaschine ist, kann ich leider keinen Link drauf setzen.

ciao
Beatrix

Re: Ach nee...

XRay, Thursday, 13.06.2002, 22:25 (vor 8580 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: @Beatrix , die Männerforscherin.. von Beatrix am 13. Juni 2002 16:45:49:

..Maya's Lieblingsthema..

..Männlein kümmert sich zu wenig um Familienarbeit....

Ich würde sagen, dass du das genau dem Richtigen sagst...
Jemandem, der das deutsche Familienrecht in Ausführlichkeit ausgekostet hat.... nee.. aber das ist ein Thema.. das ist bei den Vätervereinigung.. und meinethalben beim ISUV (der keine Vätervereinigung ist)... gut aufgehoben.. Das muss hier nicht noch zusätztlich breit getreten werden....
meine ich....

Aber wenn ich schon dabei bin...

Die Forderung, daß Väter sich mehr beteiligen ist im Grunde nur Spott, denn im Zweifelsfall gilt Mütterrecht.. Noch Fragen?

Ziele der Männerbewegung

Jörg, Friday, 14.06.2002, 01:03 (vor 8580 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: @Beatrix , die Männerforscherin.. von Beatrix am 13. Juni 2002 16:45:49:

Hallo Beatrix,

die Ziele der Männerbewegung findest Du an oberster Stelle im Forenkopf
verlinkt.

Der Link lautet "Was die Männerbewegung will".

Jörg

Re: Ziele der Männerbewegung

Beatrix, Friday, 14.06.2002, 02:48 (vor 8580 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Ziele der Männerbewegung von Jörg am 13. Juni 2002 22:03:51:

Hallo Jörg!

die Ziele der Männerbewegung findest Du an oberster Stelle im Forenkopf
verlinkt.
Der Link lautet "Was die Männerbewegung will".

Nein, da finde ich sie nicht.
Mir geht es ausdrücklich um die deutsche Männerbewegung. Und auch wenn Mattusseck eine Zeitlang von pappa.com sehr hochgepuscht worden ist - schon sein zweites Buch war ein Flop. Und jetzt ist er sowieso AFAIK im Ausland und mischt überhaupt nicht mehr mit. Ich habe noch in keiner Presse gelesen, daß sich irgendwelche Männergruppen öffentlich mit Mattusseck solidarisiert haben.
Nein, hier ist die Maskulistenecke, die in erster Linie das nachdenkt, was Arne Hoffmann vorgedacht hat. Wenn überhaupt.(Wer hat wirklich alle 600 Seiten gelesen?;-) Und behalten?)
Weitere Bücher über Männer werden kaum zur Kenntnis genommen.
Diejenigen, die ich selber zitiere, werden darüber hinaus bewußt ignoriert. Als redete ich vor die Wand. Ich hab Perlen vor die Säue geworfen.

Wenn wenigstens schon mal das, was Arne kritisiert hat und was hier dauernd beanstandet wird, in einige wenige positive Zielsetzungen umformuliert würde! Damit wäre schon viel gewonnen. Dann würdet ihr auch in einer breiteren Öffentlichkeit eher wahrgenommen und ernst genommen.
Oder Ihr könntet eine Auswahl treffen aus den oben aufgelisteten Zielen. Die meisten finde ich ja gut und unterstützenswert. Sie sind nur in dieser Masse einfach erdrückend und bedürfen einer Straffung und überhaupt erst mal einer Gewichtung.

Welche der genannten Ziele findest denn du persönlich am wichtigsten?

ciao
Beatrix

Re: Ziele der Männerbewegung

Maesi, Saturday, 15.06.2002, 03:46 (vor 8579 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Ziele der Männerbewegung von Beatrix am 13. Juni 2002 23:48:57:

Hallo Beatrix

die Ziele der Männerbewegung findest Du an oberster Stelle im Forenkopf
verlinkt.
Der Link lautet "Was die Männerbewegung will".

Nein, da finde ich sie nicht.
Mir geht es ausdrücklich um die deutsche Männerbewegung.

Also ich habe die Statements in Joergs Link im Laufe der Zeit schon mehrmals durchgelesen. Ich finde dort durchaus Ziele einer Maennerbewegung. Nicht alle betreffen mich im gleichen Masse, aber die meisten kann ich unterschreiben.
Hier stellt sich die Frage, was Du als deutsche Maennerbewegung definierst. Welche Legitimitaet kann sie vorweisen? Gibt es ueberhaupt eine repraesentative Maennerbewegung in D? Du hast ja mal eine Art Manifest einer solchen Gruppe hier im Forum gepostet; wenn ich mich recht erinnere war es eher vaeterzentriert. Mit etlichen Zielen konnte ich mich identifizieren, mit einigen nicht (habe damals eine Antwort gepostet), und einige betrafen mich als Mann, der nicht Vater ist, nur indirekt.
Im uebrigen finde ich nicht, dass die Probleme von deutschen Maennern sich derart grundlegend von jenen der amerikanischen Maenner unterscheiden, dass die von Warren Farrell formulierten Ziele nicht auf D uebertragbar sind. Ob man Cathy Youngs Anmerkungen unbedingt als konkrete Ziele bezeichnen kann, darueber kann man streiten. Es sind aber Denkanstoesse, die durchaus in konkrete Ziele umformuliert werden koennen.

Und auch wenn Mattusseck eine Zeitlang von pappa.com sehr hochgepuscht worden ist - schon sein zweites Buch war ein Flop. Und jetzt ist er sowieso AFAIK im Ausland und mischt überhaupt nicht mehr mit. Ich habe noch in keiner Presse gelesen, daß sich irgendwelche Männergruppen öffentlich mit Mattusseck solidarisiert haben.

Der Mann heisst in Wirklichkeit 'Matussek'.
Sein zweites Buch habe ich nicht gelesen, das erste jedoch sehr wohl. Matussek hat recht polemisch geschrieben und das zu einer Zeit als es zwar Unmengen von frauenspezifischen Buechern und Ratgebern gegeben hat, aber kaum etwas fuer Maenner; das ist natuerlich vielen frauenbewegten Frauen und Maennern sauer aufgestossen. Matusseks Verdienst ist es, dass er den Maennern ein gewisses Selbstvertrauen und Stolz zurueckgegeben hat. Lange genug wurden Maenner pauschal herabgewuerdigt; lange genug wurden maennliche Verhaltensweisen als schlecht, weibliche als gut bezeichnet. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was Matussek in 'Die vaterlose Gesellschaft' geschrieben, und auch der Ton war mir etwas zu polemisch. Aber im Kern hat er eben mit vielem recht. Das Buch ist denn auch als Reaktion auf einen immer weiter um sich greifenden maennerfeindlichen Grundton in den Medien und den oeffentlichen Diskussionen zu sehen.

Nein, hier ist die Maskulistenecke, die in erster Linie das nachdenkt, was Arne Hoffmann vorgedacht hat. Wenn überhaupt.(Wer hat wirklich alle 600 Seiten gelesen?;-) Und behalten?)

Ich habe die 600 Seiten gelesen; auswendig gelernt habe ich sie allerdings nicht. Dieses 'Wenn ueberhaupt' haettest Du Dir jetzt wirklich sparen koennen; ein typisches Beispiel von verbaler Gewalt. Von jemandem der in jedem zweiten Satz das Wort 'Opfer' im Munde fuehrt, klingt das etwas seltsam. Die meisten Poster hier denken durchaus nach, aber sie kommen vielleicht zu anderen Schluessen als Du. Es steht Dir frei, diese als Fehlschluesse zu entlarven (sofern Du das kannst) oder Deine eigene Meinung zu vertreten; aber gleich anzuzweifeln, dass die Poster nachdenken, bevor sie posten, nur weil sie eine andere Meinung als Du vertreten... *kopfschuettel*

Weitere Bücher über Männer werden kaum zur Kenntnis genommen.

Schoen, dass Du so genau weisst, wer was zur Kenntnis nimmt.

Diejenigen, die ich selber zitiere, werden darüber hinaus bewußt ignoriert. Als redete ich vor die Wand. Ich hab Perlen vor die Säue geworfen.

Tut mir leid, wenn niemand Deine Postings genuegend gewuerdigt zu haben scheint. Aber so ist es nun mal in einem Diskussionsforum; manchmal bekommst Du grosse Resonanz auf ein Posting, manchmal nur eine kleine und manchmal gar keine. Wenn Du damit nicht leben kannst oder das Gefuehl hast, Deine Qualitaeten hier zu verschwenden, gibt es eigentlich nur eine Loesung: Dich zurueckzuziehen.
Interessanterweise beklagst Du Dich in de.soc.gleichberechtigung darueber, dass auf Deine Beitraege Mammutantworten gepostet wurden. Dies ist Dir offenbar auch nicht recht. Da frage ich mich schon: Was willst Du eigentlich?

Wenn wenigstens schon mal das, was Arne kritisiert hat und was hier dauernd beanstandet wird, in einige wenige positive Zielsetzungen umformuliert würde! Damit wäre schon viel gewonnen. Dann würdet ihr auch in einer breiteren Öffentlichkeit eher wahrgenommen und ernst genommen.

Offensichtlich ist Dir nicht klar, wozu ein Diskussionsforum dient; hier wird diskutiert. Jeder ist frei seine Meinung zu posten, nicht mehr und nicht weniger. Loesungen zu erarbeiten, gehoert nicht zu den Aufgaben eines Forums. Natuerlich kann man welche formulieren, sie koennen aber niemals verbindlichen Charakter haben.

Oder Ihr könntet eine Auswahl treffen aus den oben aufgelisteten Zielen. Die meisten finde ich ja gut und unterstützenswert. Sie sind nur in dieser Masse einfach erdrückend und bedürfen einer Straffung und überhaupt erst mal einer Gewichtung.

Offensichtlich hast Du doch noch ein paar Ziele gefunden, obwohl Du das im Einleitungssatz bestritten hast; jetzt sind es sogar auf einmal zu viele. Bezueglich der Gewichtung der Ziele sollte man wohl pragmatisch vorgehen, d.h. jene Ziele, die sich mit einem minimalen Aufwand und innerhalb nuetzlicher Frist realisieren lassen, bevorzugen. Dazu zaehle ich saemtliche Ziele, die die Rechtsetzung (z.B. gesetzlich verankerte Ungleichheiten bei Wehrpflicht und Rentenalter), die Rechtsprechung (Umgangsvereitelung, haeusliche Gewalt) und die Rechtausuebung (z.B. Beseitigung von feministischem 'Ausbildungsmaterial' fuer Polizei und Aemter) betreffen; hier koennten IMHO innerhalb weniger Jahre spuerbare Verbesserungen erzielt werden durch eine nichtsexistische Gesetzgebung, durch wissenschaftlich fundierte Ausbildung von Richtern und Exekutiven, durch geeignete Richtlinien in Aemtern und wegweisende Gerichtsentscheide in den obersten richterlichen Instanzen.
Ebenfalls in diesen Bereich gehoert die momentan sexistische Vergabe von Hilfsgeldern, welche relativ einfach ueberprueft und geaendert werden koennte. Gleichstellungsaemter sind entweder paritaetisch zu besetzen oder abzuschaffen.
Alles, was mit Bewusstseinsaenderungen zu tun hat, kann nur in Zeitraeumen von Generationen veraendert werden. Und meistens ist das Resultat sowieso nicht die erwuenschte Aenderung. Herbeigewuenschte Verhaltensaenderungen der Menschen (z.B. bessere Beteiligung von Vaetern bei der Kindererziehung) sind eher Visionen als konkrete Ziele. Zwar koennen einige beguenstigende Massnahmen ergriffen werden, aber niemand kann die Menschen zu Verhaltensaenderungen zwingen. Moralingetraenkte 'Du sollst'-Ansaetze verhallen ohnehin meist ungehoert.
Zu guter Letzt: natuerlich kannst Du die Poster auffordern, dies oder jenes zu tun, zu diesem oder jenem Beitrag Stellung zu nehmen. Der anklagende Ton, den Du jedoch anschlaegst, wenn sie es nicht tun, ist IMHO kontraproduktiv. Manch einer empfindet es vielleicht als Noetigung, immer von Dir zu einer Antwort aufgefordert zu werden. Meinungsfreiheit und Redefreiheit bestehen auch darin, zu etwas nicht Stellung nehmen oder eine Meinung haben zu muessen. Denk mal darueber nach.

Gruss

Maesi

Re: Ziele der Männerbewegung

Beatrix, Tuesday, 18.06.2002, 05:38 (vor 8576 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Ziele der Männerbewegung von Maesi am 15. Juni 2002 00:46:24:

Hallo Maesi!

Mir geht es ausdrücklich um die deutsche Männerbewegung.

Also ich habe die Statements in Joergs Link im Laufe der Zeit schon mehrmals durchgelesen. Ich finde dort durchaus Ziele einer Maennerbewegung. Nicht alle betreffen mich im gleichen Masse, aber die meisten kann ich unterschreiben.

Sorry, wenn das anders rübergekommen ist. Auch ich kann die meisten Ziele, die bei Farrell, Matussek und Young genannt werden, durchaus gutheißen.

Hier stellt sich die Frage, was Du als deutsche Maennerbewegung definierst.

Ich hab ja einen Link auf einen Aufsatz zur dt. Männerbewegung gesetzt.
Ich hab zwar grundsätzlich auch die ganze amerik. Entwicklung mitverfolgt und auch Farrell. Goldberg, Bly etc. gelesen. Aber in D denke ich eher an Hollstein, Wieck, Pfennig, JOhnen, Lermer, Pross etc.
Hier sind z.b. ganz gute Literaturangaben:
http://www.die-frankfurt.de/zeitschrift/42000/positionen.htm
Ich denke an das Berliner Männerbüro, an die kritische Männerforschung, an die Männerberatungsstellen, an die Männergruppen der christl. Kirchen und noch einiges mehr. Es ist ja keine homogene Gruppe.

Wenn ich hier in diesem Forum vorgeschlagen habe, Ziele zu formulieren, dann meinte ich aber nicht irgendwelche Männergruppen von den oben genannten, sondern die Männer, die hier schreiben.

Welche Legitimitaet kann sie vorweisen? Gibt es ueberhaupt eine > repraesentative Maennerbewegung in D? Du hast ja mal eine Art Manifest einer solchen Gruppe hier im Forum gepostet; wenn ich mich recht erinnere war es eher vaeterzentriert. Mit etlichen Zielen konnte ich mich identifizieren, mit einigen nicht (habe damals eine Antwort gepostet), und einige betrafen mich als Mann, der nicht Vater ist, nur indirekt.

Eine homogene Männerbewegung gibt es noch nicht. die Ansätze sind sehr unterschiedlich. Hier in diesem Forum sind nun mal die Femininismuskritiker. Das ist EIN Zweig der ganzen Bewegung, (zum Gück nur ein kleiner, denn man hat es wirklich nicht leicht mit euch.)

Im uebrigen finde ich nicht, dass die Probleme von deutschen Maennern sich > derart grundlegend von jenen der amerikanischen Maenner unterscheiden, dass die von Warren Farrell formulierten Ziele nicht auf D uebertragbar sind. Ob man Cathy Youngs Anmerkungen unbedingt als konkrete Ziele bezeichnen kann, darueber kann man streiten. Es sind aber Denkanstoesse, die durchaus in konkrete Ziele umformuliert werden koennen.

ACK

'Matussek'.

Sein zweites Buch habe ich nicht gelesen, das erste jedoch sehr wohl.

dito

Matussek hat recht polemisch geschrieben und das zu einer Zeit als es > zwar Unmengen von frauenspezifischen Buechern und Ratgebern gegeben hat, aber kaum etwas fuer Maenner; das ist natuerlich vielen frauenbewegten Frauen und Maennern sauer aufgestossen. Matusseks Verdienst ist es, dass er den Maennern ein gewisses Selbstvertrauen und Stolz zurueckgegeben hat. Lange genug wurden Maenner pauschal herabgewuerdigt; lange genug wurden maennliche Verhaltensweisen als schlecht, weibliche als gut bezeichnet. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was Matussek in 'Die vaterlose Gesellschaft' geschrieben, und auch der Ton war mir etwas zu polemisch. Aber im Kern hat er eben mit vielem recht. Das Buch ist denn auch als Reaktion auf einen immer weiter um sich greifenden maennerfeindlichen Grundton in den Medien und den oeffentlichen Diskussionen zu sehen.

Auch hier Zustimmung
Erst wollt ich es ja gar nicht haben, dann hab ichs doch gekauft und gelesen, - nachdem ich mir in der Buchhandlung die politischen Ziele durchgelesen hat, um die es ja nun hier geht. Da war ich dann doch interessiert.

Nein, hier ist die Maskulistenecke, die in erster Linie das nachdenkt, was Arne Hoffmann vorgedacht hat. Wenn überhaupt.(Wer hat wirklich alle 600 Seiten gelesen?;-) Und behalten?)

Ich habe die 600 Seiten gelesen; auswendig gelernt habe ich sie allerdings nicht.

Du bist sicher der Letzte, der sich dabei hätte angesprochen fühlen brauchen. Ich habe nicht bezweifelt, daß Du das Buch gelesen hast.

Dieses 'Wenn ueberhaupt' haettest Du Dir jetzt wirklich sparen koennen; ein typisches Beispiel von verbaler Gewalt.

Sorry, war recht unbeherrscht, zugegeben. *zerknirscht guck*
Ich bin halt keine Jolanda. Wenn ich ausgleichender und deeskalierender schreiben könnte, tät ichs. Ist leider nicht mein Stil. Ich hab einfach oft was Provokantes an mir und merk's nicht einmal. Ich weiß nur, daß ich manchmal etwas dominant und bevormundend auftrete, macht das mütterliche Vorbild.

Weitere Bücher über Männer werden kaum zur Kenntnis genommen.

Schoen, dass Du so genau weisst, wer was zur Kenntnis nimmt.

Dann formuliere ich anders:
Die meisten Beiträge, die vom hier vorherrschenden Mainstream abweichen (Die Frauen sind an allem schuld), werden einfach ignoriert. Ich habe hier schon vieles zur Diskussion stellen wollen, was ich selber als Ausgleich zu den oft sehr radikalen Ansichten oder als Erweiterung des Blickwinkels verstanden wissen wollte. In den meisten Fällen blieben alle diese Texte unkommentiert, obwohl sie von Männern stammten.
Das erweckt bei mir den Eindruck, als wollten viele hier lieber ihr Feindbild pflegen und ansonsten auf der Stelle treten.

Wenn Du damit nicht leben kannst oder das Gefuehl hast, Deine Qualitaeten hier zu verschwenden, gibt es eigentlich nur eine Loesung: Dich zurueckzuziehen.

Das hatte ich auch schon oft genug vor.
vielleicht wars ja die familiäre Atmossphäre, die mich dann trotzdem wieder veranlaßt hat, hier was zu schreiben? Oder manche Aussagen, gegen die ich einfach protestieren muß, weil es mich dazu drängt.

Interessanterweise beklagst Du Dich in de.soc.gleichberechtigung darueber, dass auf Deine Beitraege Mammutantworten gepostet wurden. Dies ist Dir offenbar auch nicht recht. Da frage ich mich schon: Was willst Du eigentlich?

Na irgendwas in der Mitte: nicht zu lange Antworten, aber v.a. ein Eingehen auf die Aussagen über die Situation der deutschen Männer, die ich ergänzend eingebracht habe.
Ich mach mal in Kürze noch einen neuen Beitrag, in dem ich gerne darstelle, worum es mir geht.

Offensichtlich hast Du doch noch ein paar Ziele gefunden, obwohl Du das im Einleitungssatz bestritten hast; jetzt sind es sogar auf einmal zu viele.

Ja. Es sind ja nicht die eigenen Ziele, sondern nur geborgte.:-)
Da darf man doch selektiv vorgehen.

Bezueglich der Gewichtung der Ziele sollte man wohl pragmatisch vorgehen, d.h. jene Ziele, die sich mit einem minimalen Aufwand und innerhalb nuetzlicher Frist realisieren lassen, bevorzugen. Dazu zaehle ich saemtliche Ziele, die die Rechtsetzung (z.B. gesetzlich verankerte Ungleichheiten bei Wehrpflicht und Rentenalter), die Rechtsprechung (Umgangsvereitelung, haeusliche Gewalt) und die Rechtausuebung (z.B. Beseitigung von feministischem 'Ausbildungsmaterial' fuer Polizei und Aemter) betreffen; hier koennten IMHO innerhalb weniger Jahre spuerbare Verbesserungen erzielt werden durch eine nichtsexistische Gesetzgebung, durch wissenschaftlich fundierte Ausbildung von Richtern und Exekutiven, durch geeignete Richtlinien in Aemtern und wegweisende Gerichtsentscheide in den obersten richterlichen Instanzen.

Ja, dafür bin ich auch. Und ich wüßte gerne, wieviel davon bereits in Österreich erreicht wird, Da gibt es immerhin schon eine Männerabteilung im zuständigen Ministerium, die ausdrücklich dazu dienen soll, Ungleichheiten zu beseitigen.

Ebenfalls in diesen Bereich gehoert die momentan sexistische Vergabe von Hilfsgeldern, welche relativ einfach ueberprueft und geaendert werden koennte.

Okay. Da müßte man einiges kürzen. Das träfe aber auch umgekehrt Männer, in den Bereichen, wo sie bevorzugt behandelt werden. Da müßte dann auch gekürzt werden. Geschlechtergerechtigkeit eben.

Gleichstellungsaemter sind entweder paritaetisch zu besetzen oder abzuschaffen.

Da wir in den nächsten Jahren ja das gender mainstreaming durchführen sollen, sollte man alle Stellen doppelt besetzten, je eine Frau und ein Mann.

Alles, was mit Bewusstseinsaenderungen zu tun hat, kann nur in Zeitraeumen von Generationen veraendert werden.

*seufz*
Leider, leider, leider

Und meistens ist das Resultat sowieso nicht die erwuenschte Aenderung. Herbeigewuenschte Verhaltensaenderungen der Menschen (z.B. bessere Beteiligung von Vaetern bei der Kindererziehung) sind eher Visionen als konkrete Ziele. Zwar koennen einige beguenstigende Massnahmen ergriffen werden, aber niemand kann die Menschen zu Verhaltensaenderungen zwingen.

Natürlich nicht. Aber man kann die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen, die es allen Menschen ermöglichen, ihren eigenen Stil zu leben, ob nun rollenkonform oder avantgardistisch.
Ich bin überzeugt, daß mehr Väter als bisher sich intensiver auf ihre Kinder einlassen würden, wenn die Rollenvorgaben anders wären und die Vereinbarkeit mit dem Job geregelt wäre. Es ist eben eine Bereicherung und nicht nur eine Last. :-)

Moralingetraenkte 'Du sollst'-Ansaetze verhallen ohnehin meist ungehoert.

Stimmt.

Zu guter Letzt: natuerlich kannst Du die Poster auffordern, dies oder jenes zu tun, zu diesem oder jenem Beitrag Stellung zu nehmen. Der anklagende Ton, den Du jedoch anschlaegst, wenn sie es nicht tun, ist IMHO kontraproduktiv. Manch einer empfindet es vielleicht als Noetigung, immer von Dir zu einer Antwort aufgefordert zu werden. Meinungsfreiheit und Redefreiheit bestehen auch darin, zu etwas nicht Stellung nehmen oder eine Meinung haben zu muessen. Denk mal darueber nach.

Du, ich hör das nicht zum ersten Mal, aber glaub mir bitte, daß das keine Absicht ist. Ich merks einfach nicht, bin halt so sozialisiert.
Am besten hilft wohl, mich drauf hinzuweisen, wo ich so eine negative Wirkung erziele. Hast Du ein konkretes Beispiel?

ciao
Beatrix

Diskriminierungsopfer?

Norbert, Saturday, 15.06.2002, 02:38 (vor 8579 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: @Beatrix , die Männerforscherin.. von Beatrix am 13. Juni 2002 16:45:49:

Das Einzige, was ich ziemlich eindeutig hier als Forderung herausgelesen habe, ist der Wunsch nach Anerkennung als Diskriminierungsopfer.
ciao
Beatrix

Hi Beatrix.
Du hast gefragt, warum Männer im Usenet auf deine Beiträge erst einmal pusten müssen.
Lies mal deinen Satz von oben, denke darüber nach, dann hast du eine Antwort.

Ich habe darauf eine einfache Erwiderung:
Ich will nicht als Diskriminierungsopfer anerkannt werden, sondern, daß diese Diskriminierung aufhört.

Der obige Satz ist ein Vorwurf, den die Väter nicht mehr hören können.
Speziell die, die schon Jahre um ihren Umgang mit ihren Kindern kämpfen.
Die eine schäbige Behandlung in den Gerichtssälen erleiden mußten und müssen.
Vorwürfe an die Väter gibt es massenhaft.
Und sollten sie mal Recht bekommen, so werden die Kinder als Schutzschild mißbraucht, damit die Mütter nicht bestraft werden.

Sie wollen keine Anerkennung als Opfer, sondern nicht weiter zu Opfern gemacht werden. Und dies ist ein gewaltiger Unterschied.

Gruß
Norbert

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