Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zur Gerechtigkeit und weiblichen Unschuld

Sergej, Sunday, 26.05.2002, 02:15 (vor 8598 Tagen)

Heute las ich in der (Abend-)Zeitung eine Meldung, die ich hier im Internet allerdings nicht finden konnte: Mutter tötet ihren 4-jährigen Sohn, Haftstrafe 5 oder 6 Jahre - sie wäre psychisch stark belastet gewesen...

Auf der Suche fand ich allerdings mehr als genug ähnlicher Meldungen:

Mutter tötet Säugling

Mutter erwürgt sechsjährigen Sohn

Vater bekommt 8 Jahre Haft für Geiselnahme des Kindes

Mutter zu 5 Jahren Haft verurteilt - sie ließ ihr Kind eines qualvollen Todes sterben. Begründung: Heroinsucht der Prostituierten, Schuld sei bei den Behörden zu suchen! (Jugendamtmitarbeiterin zu Geldstrafe verurteilt)

(schon etwas ältere Nachricht:) Mutter zu 4 Jahren Haft verurteilt - sie ließ ihr Baby verhungern!

Mutter ersticht Tochter - 4 1/2 Jahre Haft! Begründung: "Verlustängste, Hilflosigkeit und Verzweiflung überlagerten die heimtückisch, rücksichtslos und kaltblütig erscheinende Tat, heißt es in der Urteilsbegründung. Deshalb könne nicht von einer ethisch ausgesprochen schlechten Gesinnung von krassestem, primitivstem Egoismus ausgegangen werden, wie sie für einen Mord vorliegen müsste."

Mutter erstickt Kind - 3 Jahre Haft! - Begründung: "Vor uns sitzt keine Bestie, sondern ein leidender Mensch"

Mann zu 15 Jahren Haft für Mord an Ehefrau verurteilt - Begründung und Hintergrund bitte selbst durchlesen - War das etwa kein leidender Mensch?

Mittlerweile sehr alte Meldung: Moeglicherweise Freispruch fuer Mutter -
Eine Mutter, die ihre drei Kinder getoetet hat, wird moeglicherweise freigesprochen. Im Muenchner Prozess plaedierten sowohl die Verteidigung als auch ueberraschenderweise die Staatsanwaltschaft auf Freispruch. Als Begruendung hiess es, die 40jaehrige Angeklagte sei aufgrund einer Bewusstseinsstoerung schuldunfaehig. Die hochverschuldete und krebskranke Frau hatte im oberbayerischen Pinzenau ihren 10jaehrigen Sohn erwuergt, sowie ihre 8jaehrigen Zwillingstoechter mit einer Axt erschlagen. Das Urteil soll morgen frueh fallen.
(- Weiß jemand, wie das Urteil ausgefallen ist? Habe nichts darüber gefunden.)

Lebenslänglich für Vater mit nachweislich schlimmer Kindheit, der Tochter erwürgt. "Am Tag nach dem Urteil bringt Bild die siebte Titelseite. »Endlich hat ein deutsches Gericht trotz sanfter Gutachten der Psychologen und trauriger Berichte aus der Kindheit des Täters den Mut zur Höchststrafe gehabt«, heißt es im Kommentar. Er endet mit den Worten: »Wir müssen handeln gegen das Böse!«"

... Das dürfte reichen - Mir reicht's ganz gewaltig! Wieso sind Frauen immer die armen, leidenden Lebewesen, Männer dagegen kaltblütige Bestien? Ist Weiblichkeit etwa eine Lizenz zum Töten?
Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich finde jede einzelne dieser Taten grauenvoll und furchterregend, aber ich frage mich doch, wieso Täter und Täterinnen nicht nach ihren Taten, sondern nach ihrem Geschlecht verurteilt werden. Wieso fällt es so schwer, Verständnis für das Leiden junger oder älterer Männer aufzubringen im Gegensatz zu den stets in der Opferrolle dargestellten Frau? Wer nimmt sich das Recht, einem Mann den schwärzesten Stempel aufzudrücken und eine Frau in Unschuld zu baden, für ein und dasselbe Verbrechen?

Förderprogramm: Förderung der Mutter-Kind-Beziehung während der Haft - ist ja schön und gut, aber wieso nur für die Mütter? Was ist mit den Vätern? Wieso gibt es da keine Förderprogramme?

Ich finde dies ein sehr schwieriges Thema, weil ich mir nicht das Recht nehme, andere Menschen zu verurteilen und ihnen Strafen aufzudrücken. Ich weiß nicht, wie man am Besten mit so etwas umgehen sollte, aber ich weiß, das die momentane Handhabung alles andere als gerecht und stärkstens von Vorurteilen belastet ist. Es muss endlich eingesehen werden, dass man bei Gewalt nicht zwischen den Geschlechtern trennen kann und dass es keine geschlechterdefinierte Einteilung in Täter und Opfer gibt.
Wer Sicherheit will, muss jeden Übeltäter erkennen, auch wenn dieser weiblich, also eine Übeltäterin ist. Wer psychologische Arbeit an Verbrechern leisten will, muss dies in selbigem Maße bei Männern wie bei Frauen tun.

Re: Zur Gerechtigkeit und männlicher Urschuld

Quixote, Sunday, 26.05.2002, 22:03 (vor 8597 Tagen) @ Sergej

Als Antwort auf: Zur Gerechtigkeit und weiblichen Unschuld von Sergej am 25. Mai 2002 23:15:51:

Hallo sergeij,
Um den Mode-Ausdruck "Toppen" hier bewußt zu vermeiden, benenne ich dies mal mit "steigerung der weiblichen Unschuld"
Gefunden in der westfalenpost vom 2.05.02 (in der I-Net Version nicht zu finden).
FAMILIE MIT SCHUTZENGELN.
Psychisch kranke Frau wollte Ihre Kinder mit Stromschschlag töten.
...weil Sie glaubte, Ihr Mann würde Sie nicht lieben,hat eine Mutter aus Rüthen einen Föhn in die Badewanne geworfen in der die beiden kleinen Mädchen badeten.Weil die Wanne nicht geerdet war, überlebten die Kinder...Der Fall wurde am Dienstag in Arnsberg verhandelt(nichtöffentlich weil, die Familie mit Schutzengeln soll eine Chance erhalten wenn die Mutter wiedergesund ist).
Urteil: 15 Mon.auf Bewährung wegen Totschlagversuches in > > > Minderschweren<<<Fall.Einweisung in Psychatrie.
Angst vom Ehemann nicht geliebt zu werden.Kindheitstraumata .der Vater Sei Alkoholiker gewesen welcher die Mutter schlug und diese Sich umbringen wollte, dazu Vorwurf des Mißbrauches gegen den Vater, der Bruder hätte Selbstmord begangen.
Erklärung genug.Wenn es sich um Frau handelt.

Also ich habe nicht versucht irgendwen zu töten, geschweige den irgendwelche Harm anzutun.Lediglich die Unverfrorenheit besessen, die eingereichte Scheidung zu akzeptieren und weiterhin mein Kind zu lieben.Dies reicht bis jetzt um ,ohne Anklage,ohne Verhandlung,ohne Urteil
den Kontakt zu meinem Kind seit 16.Nov. 2001 zu verhindern.Ende offen.
Ich bin Mann.Ich muß klagen, teure Verfahren und ggf. Gutachten bezahlen und dies alles mit wenig Aussicht auf Erfolg.Die in diesem Falle Frau welche meine tochter als Unterhaltsgeisel hält, bekommt dies alles vom Staat finanziert.

Sollte ich dann irgendwann die "Schnüss" vollhaben und mich der Unterhaltsverweigerung strafbar machen, kann dies dazu führen, das ich ,trotz aller schlimmen Kindheitserfahrung, Verlustängsten (aber was heisst hier Ängste, der Verlust ist ja bereits geschehen)und ansonsten untadeliger "Führung" in den Bau wandere weil , sowas ist hier viel schlimmer als Mord und Totschlag oder der Versuch dessen (wenn es von Frau begangen wird).

der Quixote(nicht Don,nicht Herr,....ganz einfach Der).
Armes Deutschland.

Re: Zur Gerechtigkeit und weiblichen Unschuld

Maesi, Monday, 27.05.2002, 22:21 (vor 8596 Tagen) @ Sergej

Als Antwort auf: Zur Gerechtigkeit und weiblichen Unschuld von Sergej am 25. Mai 2002 23:15:51:

Hallo Sergej

[diverse Toetungselikte und eine Kindesentfuehrung]

Mutter ersticht Tochter - 4 1/2 Jahre Haft! Begründung: "Verlustängste, Hilflosigkeit und Verzweiflung überlagerten die heimtückisch, rücksichtslos und kaltblütig erscheinende Tat, heißt es in der Urteilsbegründung. Deshalb könne nicht von einer ethisch ausgesprochen schlechten Gesinnung von krassestem, primitivstem Egoismus ausgegangen werden, wie sie für einen Mord vorliegen müsste."

Dieser Fall erscheint mir besonders krass. Erst jubelt diese Frau ihrem Mann ein Kuckuckskind unter; und als diese Tatsache ruchbar zu werden droht, toetet sie kurzerhand das Kind. Ich zweifle nicht daran, dass sie sich sehr unter Druck gefuehlt hat; als Entschuldigung fuer diese niedrige Haftstrafe erscheint mir das aber sehr duenn. Dieses Urteil koennen wahrscheinlich nur Juristen und Psychologen begreifen.
Eine kleine Feinheit moechte ich uebrigens noch besonders hervorheben: die Taeterin wurde lediglich zu Gefaengnis und nicht etwa zu Zuchthaus verurteilt. D.h. sie kann darauf hoffen, wesentlich guenstigere Haftbedingungen zu erhalten, als wenn sie ins Zuchthaus muesste.

[weitere Toetungsdelikte]

... Das dürfte reichen - Mir reicht's ganz gewaltig! Wieso sind Frauen immer die armen, leidenden Lebewesen, Männer dagegen kaltblütige Bestien? Ist Weiblichkeit etwa eine Lizenz zum Töten?

Der Verdacht, dass Frauen im Strafrecht bei vergleichbaren Delikten milder angepackt werden als Maenner, wurde in den USA bestaetigt. In D will man das wohl lieber nicht so genau wissen. Insbesondere Kindstoetungen scheinen hierzulande vor Gericht mit einer besonderen Nonchalance behandelt zu werden, sofern die Tat durch eine Frau (meist Mutter) begangen wurde. Da werden selbst die unbedeutendsten Kleinigkeiten zur Entschuldigung der Tat herangezogen. Bei allem Verstaendnis fuer Notsituationen: die vorsaetzliche Toetung eines Kindes ist fuer mich eine verabscheuungswuerdige Tat. Insbesondere dann, wenn es noch zu klein ist, um irgendeine Chance zur Flucht oder Gegenwehr zu haben. Ausserdem gibt es heutzutage zahllose Moeglichkeiten, sich als Eltern Hilfe zu holen, bevor die Situation ausser Kontrolle geraet.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich finde jede einzelne dieser Taten grauenvoll und furchterregend, aber ich frage mich doch, wieso Täter und Täterinnen nicht nach ihren Taten, sondern nach ihrem Geschlecht verurteilt werden. Wieso fällt es so schwer, Verständnis für das Leiden junger oder älterer Männer aufzubringen im Gegensatz zu den stets in der Opferrolle dargestellten Frau? Wer nimmt sich das Recht, einem Mann den schwärzesten Stempel aufzudrücken und eine Frau in Unschuld zu baden, für ein und dasselbe Verbrechen?

IMHO haben tatsaechlich viele Richter ein Problem ihre Objektivitaet zu wahren, wenn ein Gewaltdelikt durch eine Frau begangen wurde; v.a. Muetter scheinen da einen besonderen Bonus zu geniessen. Formal gesehen verstossen die Damen und Herren Richter gegen die Verfassung; die Gleichbehandlung von Angeklagten unabhaengig von Hautfarbe, Nationalitaet, Religion oder Geschlecht ist ein Grundpfeiler unserer Rechtsordnung.
Die mit religioeser Inbrunst beschworene Opferrolle der Frau wurde von der feministischen Bewegung mitbegruendet und bis heute sorgsam gepflegt. Andere Opfer zaehlen nach dieser sektenartigen Ideologie entweder ueberhaupt nicht (Maenner, die nur die Taeterrolle einnehmen koennen) oder nur im Zusammenhang mit der Opferrolle der Frau (Kinder, wobei in dieser Opfergruppe nicht selten nochmals zwischen Maedchen und Jungen als bessere und weniger gute Opfer differenziert wird). Diese sexistische Opferqualifizierung konnte die Frauenbewegung bis heute nicht ueberwinden; im Gegenteil: die Maer von der schwachen, hilflosen Frau wurde noch zementiert. Dieser Aspekt der Frauenbewegung kann nur als reaktionaer bezeichnet werden. Nicht wenige Altfeministinnen scheinen mit der Opferrolle der Frau erhebliche Probleme zu haben; dies war ja eben die Denke, die sie zu ueberwinden hofften.
Die Frau ist genauso selbstaendig wie der Mann, sodass sie nicht wie ein Kind bevormundet und gegaengelt werden muss. Das bedeutet aber auch, dass sie fuer ihre Taten genauso verantwortlich ist, wie der Mann.

Förderprogramm: Förderung der Mutter-Kind-Beziehung während der Haft - ist ja schön und gut, aber wieso nur für die Mütter? Was ist mit den Vätern? Wieso gibt es da keine Förderprogramme?

*Zynismus on*
Wie die Frauenbewegung uns immer wieder klarmacht, interessieren sich Vaeter ohnehin nicht fuer ihre Kinder. Deshalb braucht es auch keine Foerderprogramme fuer Vaeter im Strafvollzug.
*Zynismus off*

Grundsaetzlich finde ich solche Programme ebenfalls gut. Die Beschraenkung nur auf Muetter ist jedoch eindeutig sexistisch und damit verfassungswidrig.

Ich finde dies ein sehr schwieriges Thema, weil ich mir nicht das Recht nehme, andere Menschen zu verurteilen und ihnen Strafen aufzudrücken. Ich weiß nicht, wie man am Besten mit so etwas umgehen sollte, aber ich weiß, das die momentane Handhabung alles andere als gerecht und stärkstens von Vorurteilen belastet ist. Es muss endlich eingesehen werden, dass man bei Gewalt nicht zwischen den Geschlechtern trennen kann und dass es keine geschlechterdefinierte Einteilung in Täter und Opfer gibt.

Zustimmung. Leider ist das lediglich die Theorie, die Praxis sieht ganz anders aus. Es gibt ja bereits seit dem 18. Jhd. zwei einander bekaempfende Paradigmen: das eine Paradigma glaubt, dass Verbrechen eine Art 'Krankheit' darstellt, die nicht mit einer Strafe geheilt werden kann; das andere glaubt an den Menschen, der fuer seine Taten selbst verantwortlich ist und deshalb auch die Konsequenzen aus seinem Tun zu tragen hat. Die Realitaet liegt, wie so oft, irgendwo zwischendrin.
Eine Strafe (Haft oder Busse) laeutert den Delinquenten nur selten, soweit ist die 'Krankheitstheorie' durchaus richtig. Allerdings gibt es Verbrecher, die nie mehr zu einem Leben innerhalb der Gesetze zurueckfinden koennen. Die Gesellschaft hat ebenfalls einen Anspruch darauf, vor solchen Subjekten geschuetzt zu werden. Das Wegschliessen ist da eine recht effektive Loesung. Welche Theorie auch immer im Einzelfall angewendet wird, das Geschlecht darf keinesfalls eine Rolle spielen bei der Beurteilung eines Taeters.
IMHO sollte wirklich endlich eine Studie durchgefuehrt werden, die Verurteilungen nach der Geschlechterzugehoerigkeit analysiert. Ebenfalls notwendig waere eine vergleichende Analyse ueber die Behandlung von Tatverdaechtigen aufgrund des Geschlechts. Solange hier keine Geschlechterdifferenz belegt oder widerlegt werden kann, besteht der unbestaetigte Verdacht des Sexismus' in den Gerichtssaelen weiterhin.
Natuerlich haben Gleichstellungsaemter oder das Justizministerium keinerlei Interesse daran, dass hier Grundlagenforschung betrieben wird. Insbesondere in Familienrechtsangelegenheiten kaemen sie wohl in erhebliche Argumentationsnot angesichts der krassen Diskriminierung von Maennern in ihrer Eigenschaft als Vaeter. Dies wuerde nicht zum feministisch gepredigten Bild des interesselosen, unterhaltsfluechtigen Vaters passen. Aber auch bei Gewaltdelikten muessten sie wohl endlich zur Kenntnis nehmen, dass Gewalttaetigkeit nur unwesentlich (wenn ueberhaupt) vom biologischen Geschlecht abhaengt.
Dabei waere es genau die Aufgabe von Gleichstellungsaemtern (so sie denn diesen Namen wirklich verdienten) einem solchen Verdacht auf Ungleichbehandlung nachzugehen. Da es sich bei den weitaus meisten (allen?) Gleichstellungsaemtern aber um staatlich (mit-)finanzierten feministischen Lobbyismus handelt, ist eine faire Beurteilung fuer Maenner von dort nicht zu erwarten. Das zeigt sich schon daran, dass zwar immer wieder von einer Geschlechterquote bei politischen und wirtschaftlichen Schluesselpositionen geschwafelt wird, in den Gleichstellungsaemtern diese jedoch ueberhaupt nicht realisiert ist. Dort sitzen fast auschliesslich Frauen in den Fuehrungspositionen.

Wer Sicherheit will, muss jeden Übeltäter erkennen, auch wenn dieser weiblich, also eine Übeltäterin ist. Wer psychologische Arbeit an Verbrechern leisten will, muss dies in selbigem Maße bei Männern wie bei Frauen tun.

Wiederum Zustimmung. IMHO wird bei gewalttaetigen Frauen sehr viel staerker nach Entschuldigungsgruenden gesucht und diese auch staerker gewichtet als bei Maennern. Die Situation bei 'Haeuslicher Gewalt' ist sogar dergestalt, dass weibliche Gewalttaetigkeit schlichtweg ignoriert oder pauschal als Reaktion auf maennliche Gewalt bewertet wird; selbst wenn die gewalttaetige 'Reaktion' der Frau in keinem Verhaeltnis zur darauf gruendenden gewalttaetigen 'Aktion' des Mannes steht.
Gerade die feministische Helferindustrie verhindert mit solch pauschalen Behauptungen nicht nur die richtige Therapie in den einzelnen Faellen, indem sie den weiblichen Anteil an Gewalteskalationen im haeuslichen Umfeld als unwesentlich postuliert. Sie nimmt in propagandistischen Kursen und Publikationen mittels Desinformation auch direkt Einfluss auf Legislative, Exekutive und Judikative (GewSchG laesst gruessen). Sekundiert wird sie dabei von Medien, die ihre Recherchen auf feministische 'Schaetzungen' beschraenken, anstatt in der einschlaegigen Fachliteratur nachzuforschen. Immerhin scheint sich letzteres seit etwa einem Jahr zu aendern.
Unvergessen ist die Behauptung, die Frau Dr. Bergmann unreflektiert im Bundestag verbreitet hat: jede dritte Frau sei Opfer von Gewalt. Erstens ist diese Zahl wesentlich zu hoch (es handelt sich um eine der beruechtigten feministischen Schaetzungen, die KFN-Studie 'Kriminalitaet im Leben alter Menschen' kommt auf weniger als die Haelfte). Zweitens legen weit ueber 100 Studien (so auch die KFN-Studie) dar, dass Maenner in aehnlichem Ausmass wie Frauen als Opfer von 'Haeuslicher Gewalt' betroffen sind. Da aber nur Frauen sich bei der Ministerin brieflich als Opfer geoutet haben, gibt es, gemaess Frau Doktors haarscharfer Analyse, natuerlich auch nur weibliche Opfer. Da kann ich nur hinzufuegen: 'Zu Risiken und Nebenwirkungen dieser kompetenten ministerialen Meinung lesen Sie die ueber 100 Studien zu haeuslicher Gewalt, oder fragen Sie die von ihren Muettern bzw. Lebensgefaehrtinnen geschlagenen Kinder und Maenner'.


Gruss

Maesi

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