Re: Volksverhetzung

Jörg, Tuesday, 21.05.2002, 23:41 (vor 8602 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Volksverhetzung von Maesi am 21. Mai 2002 19:50:20:

Hallo Maesi!

In der Sowjetunion gab es seinerzeit einen Gesetzesartikel ueber 'antisowjetische Agitation'. Aufgrund dieses Gummiparagraphen wurden Tausende in Gulags oder psychiatrische Kliniken abgeschoben (z.B. Andrei Sacharow). Zwar gibt es in D keine Gulags und es wird auch niemand so schnell in eine psychiatrische Klinik eingewiesen; trotzdem eignet sich der Volksverhetzungsartikel ausgezeichnet dazu, politische Gegner mundtot zu machen. Deshalb sollte er aeusserst sparsam eingesetzt werden.

Absolute Zustimmung. Meinungsfreiheit gilt für beide Seiten, für die
feministische als auch für die maskulistische. Wer die feministische Seite
mundtot machen will, agiert in der gleichen Weise totalitär wie es ein Teil
der zu Recht kritisierten Feministinnen tut.

Ich bin der Ansicht, mit sachlicher Aufklaerung kann man(n) diesen maennerfeindlichen Inszenierungen wesentlich besser beikommen; das Strafrecht taugt dazu jedenfalls nichts. Im Gegenteil: es koennten Versuche unternommen werden, die Maennerrechtsbewegung aufgrund desselben Artikels ebenfalls mundtot zu machen.

Richtig. Und was hätte man dadurch gewonnen? Nichts. Nur erkläre das mal
bitteschön den Experten für den klassischen Knieschuß hier, denen das
scheinbar nicht in die Rübe will. Sie kapieren wahrscheinlich noch nicht
einmal, daß ein Forum wie dieses hier aufgrund des feministisch geprägten
Mainstreams schon per se "abschußgefährdet" ist.

Ausserdem wird der Einfluss solcher Talkshows mMn ueberschaetzt. Wenn jemand tatsaechlich mit Argumentationsketten aus diesen Shows in einer Diskussion daherkommt, wird schon ein mittelmaessig gebildeter Zeitgenosse ihn in die Pfanne hauen.

Was noch mehr wiegt ist meines Erachtens die Tatsache, daß diese Talkshows
ja nicht Wurzel des Übels sind, sondern allenfalls ein Abbild des Übels
(sprich: sie verbreiten halt das, was derzeit gerade gesellschaftlich ge-
fragt ist). Man würde also damit ohnehin nur an den Symptomen herumdoktern.

Jörg