Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Familienwahlrecht

Georg, Monday, 20.05.2002, 12:20 (vor 8603 Tagen)

Welche Absicht mag hinter der Forderung nach der SPD Politikerin Renate Schmidt stehen? Wer übt dieses Stimmrecht für Trennungskinder aus? Es ist doch zu vermuten, daß dies der Elternteil sein wird, bei dem die Kinder leben. Würden sich die pol. Machtverhältnisse nicht kräftig zugunsten alleinerziehender Mütter verschieben. Leider habe ich keine Aussagen aus der Politik, wie das Familienwahlrecht für Trennungskinder geregelt werden soll, wahrscheinlich aber so, wie ich vermute.
Drei viertel der Befragten lehnen den Vorschlag von Frau Schmidt ab und verstehen ihn als Wahlkampfmanöver.
Was meint Ihr?

Georsch

Re: Familienwahlrecht

Quixote, Monday, 20.05.2002, 14:35 (vor 8603 Tagen) @ Georg

Als Antwort auf: Familienwahlrecht von Georg am 20. Mai 2002 09:20:26:

Welche Absicht mag hinter der Forderung nach der SPD Politikerin Renate Schmidt stehen? Wer übt dieses Stimmrecht für Trennungskinder aus? Es ist doch zu vermuten, daß dies der Elternteil sein wird, bei dem die Kinder leben. Würden sich die pol. Machtverhältnisse nicht kräftig zugunsten alleinerziehender Mütter verschieben. Leider habe ich keine Aussagen aus der Politik, wie das Familienwahlrecht für Trennungskinder geregelt werden soll, wahrscheinlich aber so, wie ich vermute.
Drei viertel der Befragten lehnen den Vorschlag von Frau Schmidt ab und verstehen ihn als Wahlkampfmanöver.
Was meint Ihr?
Georsch

Moin Georg,
Außerdem stellt sich noch die Frage wie den im Falle der "Herausnahme des Kindes" aus der Familie verfahren wird (Sorgerechtsentzug beider Eltern).
Da müßte sich der Staat ja quasi selbst wählen und wenn ich mich da an die Zahlen einer Bekannten Sozial-arbeiterin halte welche für so ca. 300 "Fälle" zuständig ist, hieße das doch 300-faches Wahlrecht für´s Jugendamt?! (in nur diesem einen Fall - wieviele mögen dies wirklich sein?).

mfG Frank

Re: Familienwahlrecht

zahlvater, Monday, 20.05.2002, 14:48 (vor 8603 Tagen) @ Georg

Als Antwort auf: Familienwahlrecht von Georg am 20. Mai 2002 09:20:26:

Welche Absicht mag hinter der Forderung nach der SPD Politikerin Renate Schmidt stehen? Wer übt dieses Stimmrecht für Trennungskinder aus? Es ist doch zu vermuten, daß dies der Elternteil sein wird, bei dem die Kinder leben. Würden sich die pol. Machtverhältnisse nicht kräftig zugunsten alleinerziehender Mütter verschieben. Leider habe ich keine Aussagen aus der Politik, wie das Familienwahlrecht für Trennungskinder geregelt werden soll, wahrscheinlich aber so, wie ich vermute.
Drei viertel der Befragten lehnen den Vorschlag von Frau Schmidt ab und verstehen ihn als Wahlkampfmanöver.
Was meint Ihr?
Georsch

Harald Schmid macht in jeder Show eine Umfrage im Publikum 'Was wäre, wenn morgen Bundestagswahl wäre'. Natürlich sind die Ergebnisse in keinster Weise repräsentativ. Letzte Woche hat er die Stimmen einmmal wie gewohnt, und zusätzlich einmal nach 'Familienwahlrecht' ausgezählt. Das Ergebnis spricht Bände:
Bei Normaler Auszählung CDU,SPD,FDP in etwa gleich stark bei ca. 25%.
Bei 'Familienwahlrecht' SPD über 40%(!), doppelt so viel wie die CDU.

Wie gesagt sind die Umfragen nicht repräsentativ, aber auf die Regeln zur Stimmenermittlung hat das keinen Einfluss, die Folgen wären bei einer realen Wahl dieselben!
Die Absicht, die hinter dem 'Familienwahlrecht' steht, ist ganz klar. In keiner Wählergruppe dürfte die Zahl der SPD-Wähler geringer sein, als bei Scheidungsväter. Je mehr Kinder, desto größer das Leid. Null Lobby, keinen politischen Einfluss, Kollektivschuld usw. Die SPD hat diese Wählergruppe (realistischerweise) abgeschrieben. Aber hier greift das
'Familienwahlrecht. Denn schon bei einem Kind wird die Stimme des entsorgten aufgehoben, die SPD hat ihren entschiedensten politischen Gegnern quasi das Wahlrecht entzogen!

Gruß
Thomas

Re: Familienwahlrecht

Manfred, Monday, 20.05.2002, 15:01 (vor 8603 Tagen) @ Georg

Als Antwort auf: Familienwahlrecht von Georg am 20. Mai 2002 09:20:26:

Ich meine, daß die großen (zahlenmäßig) Volksparteien, allen voran die SPD, durch krankhafte ideologieanhänglichkiet mehr und mehr alles in Frage stellen, was sich in Deutschland unter dem Zeichen von Demokratie und Freiheit entwickeln konnte. Was die Vokabel "Gleichberechtigung" noch wert ist, darüber brauche ich in diesem Forum nichts sagen. Wen wunderts, wenn jetzt die Wählerfreiheit angegangen wird. Zumal man damit das eine mit dem andern verbinden kann. Auch die Meinungsfreiheit existiert ja de facto kaum noch, wenn jede unliebsame Äusserung der einen Seite als Volksverhetzung gebrandmarkt werden kann, während andere eine Diffamierungskampagne nach der andern nach belieben machen können.
Deutschland gehört für mich definitiv nicht mehr zu den wirklich demokratischen Ländern und es wird nicht besser.
Übertreibe ich? Bin ich ein Schwarzseher?
Manfred

Re: Familienwahlrecht

Peter, Monday, 20.05.2002, 19:38 (vor 8603 Tagen) @ Georg

Als Antwort auf: Familienwahlrecht von Georg am 20. Mai 2002 09:20:26:

Hallo Georg,

zum Familienwahlrecht hatten wir vor kurzem schon eine Diskussion. Abgesehen von anderen Problemen, waren wir uns wohl einig, dass eine solches Wahlrecht nicht zur Diskriminierung der Männer fuehren duerfe, z.B. dass das Wahlrecht an Kindes statt an das Sorgerecht geknuepft werden solle und nicht an das Aufenthaltbestimmungsrecht. Und wenn das gemeinsame Sorgerecht endlich tatsächlicher Regelfall wird bei Scheidungen, ist das Familienwahlrecht keine Männerfrage mehr.

Gruß,

Peter

Re: Familienwahlrecht

Jens, Thursday, 23.05.2002, 16:44 (vor 8600 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Familienwahlrecht von Peter am 20. Mai 2002 16:38:08:

Hallo Georg,
zum Familienwahlrecht hatten wir vor kurzem schon eine Diskussion. Abgesehen von anderen Problemen, waren wir uns wohl einig, dass eine solches Wahlrecht nicht zur Diskriminierung der Männer fuehren duerfe, z.B. dass das Wahlrecht an Kindes statt an das Sorgerecht geknuepft werden solle und nicht an das Aufenthaltbestimmungsrecht. Und wenn das gemeinsame Sorgerecht endlich tatsächlicher Regelfall wird bei Scheidungen, ist das Familienwahlrecht keine Männerfrage mehr.
Gruß,
[quote]Peter
[/quote]

Hallo Peter!

Zur Diskriminierung der Männer führt das natürlich nicht, sondern zur Verletzung der gleichen Wahl, was du - anscheinend bis heute - immer noch nicht begriffen hast - sonst würdest du dich hier nicht wiederholen! Vielleicht bist Du in dem Punkt unfähig, Argumente aufzunehmen und Gegenargumente entgegenzubringen, was in einem gewissen Maße an Debilität grenzt.

hier nochmal der Text, auf den ich eine Antwort von dir noch erwarte, kursiv ist von Dir:

Das Elternsein erfordert einen hohen Zeit- und Arbeitseinsatz von den Eltern. Das beeinflusst ihre Wahlentscheidung schon jetzt, aber nur die eine Stimme, die sie als Erwachsenen selber haben. Die Stimme ihrer Kinder werden sie auf gleiche Weise einsetzen, nur dann eben mit mehr Gewicht. Ich glaube, dass Eltern mehr Verantwortung für die fernere Zukunft fühlen, denn ihre Kinder werden mit den Folgen leben müssen.
[quote]Zur Interessevertretung der Kinder: Die muessen die Eltern schon heute wahrnehmen, vom Kleidereinkauf bis zur Aufsicht. Außerdem müssen die Eltern Zeit für die Kinder haben, ihnen ihre Grenzen zeigen, sie ernähren, kurz, für sie sorgen. Das ist nicht lächerlich sondern natürlich.
[/quote]

Hallo Peter
Hier geht es um eine Prinzipielle Sache: die Verletzung der gleichen Wahl. Kinder im Alter von 14 Jahren können durchaus schon eine politische Meinung haben, die sich aber vollkommen gegensätzlich zu die der Eltern verhält. Unter Anbetracht dieser Tatsache ist die Behauptung, Eltern würden in dem Falle die Interessen ihrer Kinder wahrnehmen, barer Unsinn - vollkommen egal wieviel Geld für Windeln, Unterhosen und Socken bis zu dem Zeitpunkt schon ausgegeben wurde. Der "hohe Arbeitsaufwand" der Eltern kann nicht durch eine Verletzung der Prinzipien der Wahl, da Eltern ihr Stimmrecht mißbrauchen können, entschädigt werden - DAS ist lächerlich!
Oder sage mir: wieviel Eltern werden ihre 16 und 17 jährigen Kinder fragen, was sie für sie wählen sollen? Na?
Jens

Re: Familienwahlrecht

Peter, Thursday, 23.05.2002, 19:45 (vor 8600 Tagen) @ Jens

Als Antwort auf: Re: Familienwahlrecht von Jens am 23. Mai 2002 13:44:13:

Vielleicht bist Du in dem Punkt unfähig, Argumente aufzunehmen und Gegenargumente entgegenzubringen, was in einem gewissen Maße an Debilität grenzt.

Damit ist die Dikussion mit dir für mich abgeschlossen.

Peter

Re: Familienwahlrecht

Jolanda, Friday, 24.05.2002, 03:52 (vor 8600 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Familienwahlrecht von Peter am 23. Mai 2002 16:45:33:

Lieber Peter :-))

Willkommen im Club...zwinkert!

Gruss
Jolanda

Re: Familienwahlrecht

Jens, Friday, 24.05.2002, 23:46 (vor 8599 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Familienwahlrecht von Peter am 23. Mai 2002 16:45:33:

Vielleicht bist Du in dem Punkt unfähig, Argumente aufzunehmen und Gegenargumente entgegenzubringen, was in einem gewissen Maße an Debilität grenzt.

Damit ist die Dikussion mit dir für mich abgeschlossen.
Peter

Hallo Peter!
Mir war die Antwort klar. Aber welche Diskussion meinst du eigentlich? Es gab zwischen uns im eigentlichen Sinne keine Diskussion, weil eine Diskussion aus Zuhören und Antworten besteht. Wer unbequeme Fragen, die die eigene Meinung in Frage stellen, nicht beantworten kann, ist nicht fähig zu einer Diskussion, weil man so offensichtlich zeigt, dass man nur zur Verbreitung der eigenen Meinung bereit ist, aber die eigene nicht hinterfragen möchte. Ich ändere gerne meine Meinung, wenn mich ein anderer mit Argumenten überzeugen kann. Ich habe jedoch auch Prinzipien, darunter auch der Gedanke der Demokratie. Ich habe Dir in dem Fall den Widerspruch zu den demokratischen Grundregeln gezeigt, welche dich nicht zu interessiern scheinen. So lange du nicht in der Lage bist, mit Argumenten den Widerspruch zu lösen, aber trotzdem an deiner bisherigen Meinung festhältst, bist du nicht nur stur, sondern stellst auch deine persönliche Meinung über das demokratische Prinzip. Gratulation!
Vielleicht mag das alles arrogant klingen, aber ich betrachte es als Zeitverschwendung, wenn eine Diskussion unter dem Gesichtpunkt des "Gewinnens" und nicht des "Dazulernens" geführt wird.

Jens

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