Bedeutung von Männern
Hi,
der Thread "Sie wollen uns ausrotten" hat mich doch ein wenig stutzig gemacht. Zeigt er doch, daß sogar Männer ihren Wert nur noch in der Fortpflanzung sehen. Sind wir dazu nicht mehr nötig, habe wir ausgedient. Stimmt das?
Nun gut, der eine mag noch - wie geschehen - einwenden, als Geldgeber wären wir auch noch interessant. Ich bitte jedoch mal darüber nachzudenken, wie bereits heute ersichtlich ist, daß es in unserer Gesellschaft an "männlichem" Einfluß mangelt.
Ich kann das nur von meiner Warte aus schreiben. Ich bin Sozialpädagoge und arbeite mit Jugendlichen in einer Wohngruppe.
Vor einigen Monaten sah ich im Fernsehen einen Bericht über die Auswahl einiger Jugendlichen für eine neue Teenieband. Ein Jugendlicher trug ein Lied vor, denkbar schlecht, sang nicht gut und verhaspelte sich im Text. Die Jury fragte, ob er noch ein zweites Lied vorbereitet hat. Nein, war die Antwort. In den darauffolgenden Minuten wurde der Junge zur Schnecke gemacht, was ihm denn einfalle, die Zeit der Jury zu verschwenden mit seiner schlechten Vorbereitung und dieser kathastrophalen Darbietung. Ich habe derlei Jugendliche schon x-mal erlebt: Begeistert von sich selbst hatten sie eine Mutter hinter sich, die über jeden Sch... des Jungen (oder Mädchens) in Lobeshymnen ausbracht. Ein Vater, der daneben stand und vielleicht mal sagte, das müsse ja noch besser gehen, fehlte völlig. Ist er da, so dauert es meist nicht lange, bis ihn die Mutter mundtot gemacht hat, weil er gefälligt den armen Jungen nicht niedermachen sondern motivieren soll. Also hiel der Mann irgendwann mal die Schnauze und dachte sich seinen Teil.
Wie erleben Kinder heutzutage Männer oder Väter?
Entweder wie oben als "Feind", der ihnen nur Böses will und sie fertigmachen will. Unbewußt wird das von der Mutter vielleicht auch gefördert, um sich als "die Gute" darzustellen.
Oft ist auch gar kein Vater da. Er wird nur 14tägig besucht. Wenn das Kind Glück hat, ist die Beziehung des Vaters zur Mutter noch einigermaßen stabil. Ansonsten bleibt dem Vater nichts anderes übrig, als den guten Onkel zu spielen. Wenn die Kinder traurig über einen - oft notwendigen - Streit zur Mutter zurück kommen wäre das nur ein tolles Argument, dem Vater die Kinder das nächste Mal vorzuenthalten.
Ein eventueller Stiefvater hält sich leider oft aus Streitereien raus, weil er die Antwort "Du bist ja gar nicht mein Vater" fürchtet. Wie oben gehört auch hier wieder eine starke Mutter her, die ihren Mann da unterstützt. Leider fehlt die oft.
Von den Männern, die gerade um die Gunst der Mutter buhlen, weil sie mit ihr ins Bett steigen wollen kriegt das Kind entweder gar nichts mit, allerhöchstens Geschenke um auch noch die Gunst der Kinder zu bekommen - bestimmt aber kein Kontra in Streitigkeiten.
Und weils auch grad um "Talkshows" geht. Ich habe vor mehreren Monaten eine "Talkshow" im Fernsehen gesehen. Eine Mutter trat auf, mit der These "der Vater ist in der Erziehung nicht nötig. Irgendein anderer Mann tuts auch - oder auch gar keiner. Ich bin für mein Kind genug". Die Antwort gab ihr ein Mann. Er wäre ein Scheidungskind und hätte - angestiftet von der Mutter - seinen Vater gehaßt (Stichwort PAS). Er hätte lange gebraucht bis er gemerkt habe, wie sehr ihm sein Vater fehlte und er leide noch heute darunter. Ihm fehlte das väterliche Vorbild - das oft Wilde und Ungezähmte, das Strenge und doch Gütige. Eine andere Frau aus dem Publikum pflichtete ihm bei: "Und wer geht mit dem Kind zum Fußballspielen" meinte sie. Natürlich ging es nicht ums Fußballspielen an sich. Das kann auch eine Frau machen. Es geht um das Bewähren im Kampf, die Herausforderung, das Kräftemessen. Ein Kind muß auch mal auf den Baum steigen ohne das eine Mutter schreit "OH GOTT, OH GOTT". Da gehört ein Mann hin, der sagt "nun aber rauf mit dir" *g*
Mein Fazit: Verkauft euch selbst nicht so billig!
Re: Bedeutung von Männern
Als Antwort auf: Bedeutung von Männern von Buuz am 20. Mai 2002 09:16:08:
Lieber Buuz 
Ich finde deinen Beitrag klasse!
Genau so sehe ich das auch, du hast mir aus der Seele gesprochen. Ja Männer kämpft um eure Kinder, denn Kinder brauchen ganz, ganz dringend männliche Vorbilder.
Ich bin auch der Meinung, dass ihr euch nicht unter eurem Wert verkaufen solltet, auch wenn das oft nicht einfach ist!
Ich schicke dir ganz liebe Grüsse
Jolanda
Re: Bedeutung von Männern
Als Antwort auf: Bedeutung von Männern von Buuz am 20. Mai 2002 09:16:08:
Hallo Buuz
der Thread "Sie wollen uns ausrotten" hat mich doch ein wenig stutzig gemacht. Zeigt er doch, daß sogar Männer ihren Wert nur noch in der Fortpflanzung sehen. Sind wir dazu nicht mehr nötig, habe wir ausgedient. Stimmt das?
Nun gut, der eine mag noch - wie geschehen - einwenden, als Geldgeber wären wir auch noch interessant. Ich bitte jedoch mal darüber nachzudenken, wie bereits heute ersichtlich ist, daß es in unserer Gesellschaft an "männlichem" Einfluß mangelt.
Die Frage nach dem Nutzen der Maenner wird immer wieder gestellt (auch in diesem Forum). Der Trick besteht darin, dass der Mann auf seine biologische Faehigkeit zu zeugen reduziert wird; und wenn er zur Zeugung von Kindern nicht mehr notwendig ist, wird er kurzerhand fuer unnuetz erklaert. Nicht selten entgegnen Maennerrechtler, dass moeglicherweise auch Frauen bald unnuetz sind (Stichwort: kuenstliche Gebaermutter).
Solche Thesen sind schlichtweg menschenfeindlich und gehen ausserdem am Kern der Sache vorbei. Die Reproduktion ist zwar lebenswichtig fuer die Menschheit aber keineswegs der einzige Lebensinhalt des Menschen. Die gesamte menschliche Kultur wird mit solchen Ideologien ebenso fuer inexistent erklaert, wie die Gefuehlswelt des Menschen, seine sozialen Eigenschaften, usw.
In totalitaeren Staaten werden Frauen nicht selten zu Gebaermaschinen reduziert, deren wichtigste Aufgabe es ist, die Bevoelkerung anwachsen zu lassen. Wenn jetzt der Mann lediglich auf seine biologische Zeugungsfaehigkeit reduziert wird, geschieht exakt dasselbe. Deshalb sollte auf solche eigenartigen Thesen nicht gekontert werden, dass auch Frauen bald fuer die Fortpflanzung unnoetig seien, sondern die in dieser Ideologie innewohnende Menschenfeindlichkeit sollte aufgezeigt werden. Der Wert des Menschen bemisst sich nach ganz anderen Kriterien als nur der Fortpflanzungsfaehigkeit.
[Vaterlosigkeit in unserer Gesellschaft]
Die zunehmende Vaterlosigkeit in unserer Gesellschaft ist in der Tat ein Problem, das stark unterschaetzt wird. Ich glaube, dass auch viele Maenner sich zu wenig bewusst sind, wie wichtig sie fuer die Kinder sind. Vaeter sind fuer die soziale Entwicklung der Kinder genauso wichtig wie die Muetter. Man sollte Muetter nicht gegen Vaeter (und umgekehrt) ausspielen, und Vaeter sollten auch nicht versuchen, eine bessere Mutter zu mimen. Vielmehr sollte die Andersartigkeit des jeweils anderen als Vorteil fuer die Kinder erkannt werden. Natuerlich kann es vorkommen, dass die Kinder als Halb- oder gar als Vollwaisen aufwachsen muessen. Eine solche Situation jedoch kuenstlich (im Falle einer Trennung/Scheidung) mittels Umgangsvereitelung hervorzurufen, widerspricht fundamental dem Kindeswohl.
Dieses Themengebiet wurde von Sozialpaedagogen und Kinderpsychologen ausgiebig untersucht und viel Forschungsarbeit steht noch bevor. Wer jedoch den einen Elternteil als minderwertig oder gar unnuetz erklaert, ist durch die heutige Forschung laengst widerlegt. Nicht umsonst wurde in der UNO-Kinderrechtskonvention das Recht des Kindes auf Beziehung zu seinen Eltern verankert.
[Talkshows]
Gegen duemmliche Talkshows hilft nur eins: gnadenlose Entlarvung des dort praesentierten Unsinns. Dies sollte aber weder in anklaegerischem Ton noch mittels Laecherlichmachen geschehen sondern mit sachlich vorgetragenen Statements. Das Ziel der mittaeglichen Talkshows ist die Inszenierung von moeglichst konfliktreichen Ereignissen; nur so kann das oeffentliche Beduerfnis nach 'panem et circenses' (oder zumindest nach letzterem) mit einem moeglichst hohen Unterhaltungswert befriedigt werden. Jede Aehnlichkeit mit einer serioesen Auseinandersetzung mit den vorgebrachten Themen ist dabei rein zufaellig und keinesfalls beabsichtigt.
Mein Fazit: Verkauft euch selbst nicht so billig!
Diesem Fazit kann ich nur beipflichten. Bevor jemand anderes Achtung vor meiner Person hat, muss ich eine gewisse Selbstachtung haben. Und da scheint es bei etlichen Maennern etwas zu hapern.
Gruss
Maesi
Re: Bedeutung von Männern
Als Antwort auf: Bedeutung von Männern von Buuz am 20. Mai 2002 09:16:08:
Meinungen von Frauen nehme ich grundsätzlich nicht mehr ernst, meine Meinung,die Meinung eines Mannes allgemein, hat in dieser Gesellschaft an Wert verloren und die meisten Männer spielen brav dieses Spielchen mit.Jene Beschützermänner glauben auch gerne den Sch... von der geknechteten und benachteiligten Frau.
Männer müssen aktiver werden!
Re: Bedeutung von Männern
Als Antwort auf: Re: Bedeutung von Männern von Chrissi am 28. Mai 2002 18:25:01:
Meinungen von Frauen nehme ich grundsätzlich nicht mehr ernst, ...
Kann man nicht so pauschalisieren.
... meine Meinung,die Meinung eines Mannes allgemein, hat in dieser Gesellschaft an Wert verloren und die meisten Männer spielen brav dieses Spielchen mit.
Zustimmung.
[...]
Männer müssen aktiver werden!
Ja, und zwar im positiven Sinne.
Gruß, Jörg
Re: Bedeutung von Männern
Als Antwort auf: Re: Bedeutung von Männern von Chrissi am 28. Mai 2002 18:25:01:
Hallo Chrissi
Meinungen von Frauen nehme ich grundsätzlich nicht mehr ernst
---ist grundsätzlich nicht ein bisschen zu krass? Ich denke, es gibt schon Frauen, die sich ernsthaft für Männeranliegen einsetzen und denen diese auch am Herzen liegen. Ich denke da z.B. an Karin Jäckle und ihr Buch "der gebrauchte Mann". Diese Frau setzt sich vehement auch für die Anliegen der Männer ein und wurde deswegen auch schon angefeindet.
Männer müssen aktiver werden!
---Volle Zustimmung, das müssen sie auf jedenfall!
Gruss
Jolanda