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Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

verfasst von Roslin, 25.10.2009, 12:43 88.134.2.63

» Ich halte es für falsch, Sachthemen nicht anzusprechen, weil man Juden verärgern könnte.

Genau so ist es. Niemand muss davor Angst haben, DIE Juden zu verärgern.

Denn in der Judenheit selbst hat die Diskussion um die Genitalverstümmelung der Jungen längst begonnen. Die Zahl liberaler Juden, die ihren Söhnen diese sinnlose Quälerei ersparen wollen, wächst. Hier die Seite einer jüdischen Organisation, die gegen die Beschneidung auftritt: Juden gegen Beschneidung - Jews Against Circumcision.

Und es ist eine VERSTÜMMELUNG.
Das Wegschneiden der Vorhaut führt zum Verlust einer der am dichtesten mit sexuell sensitiven Zellen gespickten Regionen des männlichen Körpers, des Ridged Band. Die männliche Beschneidung wurde ja eingeführt, um die Masturbation zu erschweren, um die männliche Fruchtbarkeit/sexuelle Kraft allein auf die Fortpflanzung zu konzentrieren, ihrer "Vergeudung" vorzubeugen, also Kontrolle der männlichen Sexualität zu erreichen, nicht anders als bei der weiblichen Genitalverstümmelung auch.

Bei Beschnittenen entfällt obendrein die Schutzfunktion der Vorhaut für die empfindliche Eichel.
Deren Haut trocknet aus und verdickt sich, was ebenfalls die sexuelle Erregbarkeit herabsetzt.

Hat natürlich für Frauen den Vorteil, dass beschnittene Männer sich weniger bewußt anstrengen müssen, um nicht so schnell zu kommen. Beschnittene können also, ohne darauf achten zu müssen, länger und ausdauernder, weil sie weniger erregbar sind. Das scheint vielen Frauen an beschnittenen Männern zu gefallen. Er steht einfach länger und sieht, so sagen manche Frauen, besser aus. Das ist natürlich voll korrekt, wenn Frauen die Zurichtung des männlichen Körpers auf ihre sexuellen Bedürfnisse hin begrüssen. Vielleicht mit ein Grund, warum FeministInnen ventilieren, die Genitalverstümmelung von Mädchen sei so viel schlimmer als die der Jungen, was für den Normalfall der Mädchenbeschneidung einfach NICHT stimmt.

Aber hier werden ganz bewußt immer Extremfälle (pharaonische Beschneidung, nur in Ostafrika üblich, nur ca. 10% der beschnittenen Afrikanerinnen betroffen) als Normalfall der Mädchenbeschneidung ausgegeben und verglichen mit dem Normalfall der Jungenbeschneidung, also, wie in feministischer "Wissenschaft" üblich, es werden Äpfel mit Birnen verglichen und ein Unterschied zulasten der Mädchen kann festgestellt werden. Dann natürlich sind die pharaonisch beschnittenen Mädchen viel schlimmer betroffen als die normal beschnittenen Jungen.

Es gibt jedoch auch in Afrika Extremformen der Jungenbeschneidung (z.B. Abhäuten des gesamten Penis bis zur Wurzel), die gesundheitlich ähnlich verheerende Folgen haben können wie die pharaonische Beschneidung der ostafrikanischen Mädchen.

Mit diesen Beschneidungsformen müsste man die pharaonische Form vergleichen, aber das tut man natürlich nicht, weil dann das gewünschte, das übliche Ergebnis nicht zu erzielen wäre, das den feministischen Opfernarzissmus alleine befriedigt: MÄDCHEN/FRAUEN SIND STÄRKER, SCHLIMMER, SCHWERER BETROFFEN ALS ALLE ANDEREN. Ein verlogenes Spiel, auch hier, statt einfach zu sagen: FINGER WEG VON KINDERKÖRPERN. Jungen leiden nicht weniger als Mädchen bei ihren Beschneidungen. Jungen krepieren auf elende Art an den Beschneidungsfolgen, nicht anders als Mädchen, aber Jungen kann man zumuten, was man Mädchen nicht zumuten darf. Es sind ja bloß Jungen.

 

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Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

verfasst von Roslin, 25.10.2009, 15:33 88.134.2.63

@Gismatis
Ich kann Dir als Beschnittenem natürlch nicht Deine persönlichen Empfindungen bestreiten, aber dass eine Verdickung der Eichelhaut stattfindet ist objekiv nachgewiesen durch Nachmessen ebenso wie der Verlust des Ridged Band ein objektives Faktum ist. Wenn Du Dich als Erwachsener zur Beschneidung entschlossen hast, ist das selbstverständlich Dein gutes Recht.

Ich halte sogar die Entfernung der kleinen Schamlippen und der Klitorisspitze für vergleichbar mit der normalen Jungenbeschneidung, denn ein Mädchen verliert dabei, in Quadratmillimetern meßbar, nicht mehr sensitives Gewebe als ein Junge.

Wenn von feministischer Seite immer wieder behauptet wird, die Entfernung der Klitorisspitze entspräche der Entfernung DER Klitoris oder entspräche beim Mann dem Abschneiden der Eichel, so ist das dummes Zeug,entweder sich anatomischer Unkenntnis oder propagandistischer Absicht verdankend.

Die Eichel ist der mit Abstand sensibelste Teil des Gliedes, neben dem Ridged Band, während der sensibelste Teil der Klitoris der Klitorisschaft ist, neben der Eichel der Klitoris, der hinter dem Schambein liegt, auf den machanische Irritationen von außen und von innen über die beiden großen Klitorisschenkel, die die Scheide umfassen und die im Klitorisschaft zusammenlaufen, übertragen werden, der dadurch erregt wird. Entfernte man den, dann wäre das vergleichbar mit dem Entfernen der Eichel, aber der Schaft ist Gott sei Dank für Beschneiderinnen nicht erreichbar, weil er eben im Körperinneren liegt.

Der Schaft als Erregungszentrum der Klitoris ist übrigens auch der Grund, warum die Diskussion über klitoralen oder vaginalen Orgasmus Blödsinn ist. Alle Orgasmen sind klitoral. Entweder wird der Schaft von außen über das "Knöpfchen" oder über Bewegungen des gesamten Mons pubis erregt - etwa duch Streicheln - was auch noch möglich ist, wenn das Knöpfchen abegeschnitten wurde oder von innen über Bewegungen des Gliedes in der Scheide, die von den Schenkeln, die rittlings die Scheide umfassen, auf den Schaft übertragen werden.

Diese Ausführungen bitte ich nicht als Plädoyer für die weibliche Beschneidung oder deren Verharmlosung zu verstehen.
Sie ist nicht harmlos, sie ist das völlig überflüssige, durch nichts zu rechtfertigende Wegschneiden von sexuell sensitivem Gewebe bei einem Kind und damit eine Beraubung dieses Kindes.

Nur ist die Beraubung eines normal beschnittenen Mädchens eben nicht schlimmer als die Beraubung eines normal beschnittenen Jungen. Ich will klar stellen, dass die NORMALE = ÜBLICHE Beschneidung von Mädchen und Jungen ähnlich schlimm ist, BEIDE haben zu unterbleiben und es ist unerträglich verlogen, wenn man gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen protestiert, die von Jungen aber ignoriert, weil sie angeblich viel weniger schlimm sei.

Was Erwachsene dann an sich vornehmen lassen, ist allein deren Sache.

 

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Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

verfasst von Roslin, 25.10.2009, 19:56 88.134.2.63

@Gismatis

» Hast du dafür eine Quelle? Ich dachte, die Klitorisspitze entspreche der
» Eichel und der Klitorisschaft dem Penisschaft, der ja auch sexuell
» empfindlich ist.

Wenn Du Zeit hast, dann lies Dir mal diesen Text von Prof.Richard Shweder durch (37 S. auf Englisch).
Sehr interessant, im Zusammenhang mit sexueller Empfindungsfähigkeit besonders die Seiten S.13-14, 18-20.
Die entsprechenden Studien sind erwähnt, ausführlicher noch in der Bilbliographie am Ende, z.B. Dr. Carla Obermeyer: Female Genital Surgeries, erschienen in der Zeitschrift Medical Anthropology Quarterly 13, S.79-106, 1999.
Es konnte z.B. kein Unterschied im sexuellen Empfinden zwischen klitorektomierten und unbeschnittenen Frauen festgestellt werden. Offenbar hat der Verlust des Klitorisknöpfchens keinen größeren Einfluss auf das Lustempfinden der Frauen als der Verlust der Vorhaut bei Jungen.

Klitorektomierte Frauen haben genauso häufig Lust am Sex, genauso häufig Orgasmen wie Unbeschnittene. Das zeigt, dass die intakt gebliebenen Teile der Klitoris ausreichend Lustgefühle erzeugen, um Frauen auch nach Beschneidung der Klitorisspitze nicht die Lust am Sex zu rauben.

Dr. Fuambai Ahmadu, eine im Westen aufgewachsene Anthropologin, kehrte im Alter von 22 Jahren in ihre Heimat Sierra Leone zurück, um sich beschneiden zu lassen. Sie war vor und ist nach ihrer Beschneidung (mit Klitorektomie) sexuell aktiv und berichtet ebenfalls, ihre sexuelle Empfindungsfähigkeit habe sich nicht vermindert.

Dr. Fuambai Ahmadu schreibt in dem verlinkten Artikel:

....it does not follow that excision of the external clitoris leads to actual or physiological sexual “castration”. Most studies indicate that many circumcised women enjoy sex and experience orgasms. Some do not, but then again many uncircumcised women do not enjoy sex or experience orgasms, despite their clitoris being “intact”.

..., es folgt daraus nicht, dass die Ausschneidung des äußerlich sichtbaren Teiles der Klitoris zu einer tatsächlichen oder physiologischen Kastration der Frau führt.

Die meisten Studien zeigen an, dass viele beschnittene Frauen Sex genießen und Orgasmen erleben. Einige tun das nicht, aber auch viele unbeschnittene Frauen genießen Sex nicht und erleben keine Orgasmen, obwohl ihre Klitoris "intakt" blieb.