Russische feministische Bloggerin angeklagt wegen Anstiftung zum Hass auf Männer

Eine russische feministische Bloggerin wurde angeklagt, den Hass auf Männer in sozialen Medien zu schüren, weniger als zwei Wochen nachdem sie Rechtsorganisationen mitgeteilt hatte, dass sie wegen Extremismus untersucht wurde.

Lyubov Kalugina, eine selbsternannte radikale Feministin, warnte die antiextremistische Gruppe des SOVA Zentrums Ende August, dass sie Gegenstand einer Voruntersuchung ihrer Social-Media-Posts sei, nachdem sich ein anonymer Mann darüber beschwert habe, dass ihre Posts ihn als Mann beleidigt hätten.

Ihr Fall ist Teil eines wachsenden Trends von strengen Anti-Extremismus-Gesetzen, die auf Social-Media-Posts angewendet werden. Bis vor kurzem wurden Strafverfolgungsmaßnahmen nur selten auf geschlechtsspezifische Beiträge angewandt, zitierte die MBKh-Nachrichten-Website Rechtegruppen als Beispiel.

"Gegen Kalugina wurde gemäß Artikel 282 des russischen Strafgesetzbuches Strafanzeige erstattet", sagte die Omsker Niederlassung des Untersuchungsausschusses am Mittwoch der lokalen Nachrichten-Website Gorod55.ru.

Kalugina steht gemäß Artikel 282, der die "Anstiftung zur nationalen, rassischen oder religiösen Feindschaft" verbietet, bis zu 5 Jahre hinter Gittern.

Russische Aktivisten, Unternehmen der sozialen Netzwerke und sogar der Gesetzgeber haben Anti-Extremismus-Vorwürfe kritisiert, von denen sie sagen, dass sie normale Nutzer, die unsensible Texte oder Bilder auf ihren Social Media-Seiten veröffentlicht haben, löschen.