Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125809 Einträge in 30775 Threads, 293 registrierte Benutzer, 303 Benutzer online (0 registrierte, 303 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Sie bekommt die Blumen für seine Verdienste (Männer)

Irokese, Wednesday, 30.05.2018, 16:44 (vor 2151 Tagen)

Eine Beobachtung aus dem Alltag, anhand eines aktuellen Artikels in der Lokalpresse:

Ein verheirateter Mann bekam vor kurzem für gesellschaftliches Engagement in Sport und Politik über vier Jahrzehnte vom Landrat des Kreises das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Der Ausgezeichnete hatte zuvor Ehrennadeln vom Verein und einem Verband erhalten.

Er hat als Trainer, Sportwart und Obmann das Gedeihen seiner Sportart in der Region wesentlich geprägt und sich als ein Ortsparteivorsitzender, Stadtrat, Ortsbürgermeister, Bürgerhaus-Vorsitzender sowie als sachkundiger Bürger im Rat ehrenamtlich eingebracht.

Und was sehen wir auf dem Zeitungsfoto?

Links den Landrat, rechts den Träger des Ehrenzeichens - und in der Mitte, die gleichfalls feierlich gekleidete kurzhaarige Gattin mit großem Blumenstrauß. Blickt man zuerst beiläufig auf das Foto, sieht man eine ältere Dame, die wohl für irgendetwas geehrt worden ist. Daneben sehen wir zwei anzugtragende Herren, die sie schützend einrahmen.

Die Aussage des Bildes symbolisiert: Das sogenannte "Rückenfreihalten" steht im Zentrum der gesellschaftlichen Anerkennung. Dem steht man als Herr und Gattin bescheiden zur Seite, gleich, was man geleistet hat. Im Gegenteil: Man steht als Herr in der Schuld der Dame, die man so viel alleingelassen hat. Denn eine Frau ist gewissermaßen betreuungsbedürftig, das sollten wir Herren doch wissen - und sie ist zugleich immer und auf jeden Fall wichtiger.

Die möglicherweise gar nur fiktive, jedenfalls nicht in festen Daten erfassbare Leistung der Frau ist in heutigem sozialen Range mindestens gleichwertig mit der bezifferbaren, direkten, vielfach gegenüber Dritten wirksameren Leistung des betreffenden Mannes.

Ich halte das für ziemlich leistungsungerecht. Die Dame hat auf dem Bild nichts zu suchen. Den Preis hätte er am besten ohne ihre Gegenwart abholen sollen.

Was ich hier an "Rittertum" schildere, ist typisch für die Generation 50+. Die Verhältnisse bei den Jüngeren sind ein anderes Thema.

Korrektur: In Zeile 14 Gatte (statt Gattin)

Irokese, Wednesday, 30.05.2018, 18:02 (vor 2151 Tagen) @ Irokese

- kein Text -

powered by my little forum