Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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1989 Westdeutsche Linke, von grünen Alternativen bis hin zu SPD Ideologen, haben ein neues Feindbild - DDR-Flüchtlinge (Politik)

Rainer ⌂ @, ai spieg nod inglisch, Sunday, 08.04.2018, 09:21 (vor 2211 Tagen)

Wie die Zeiten sich ändern ...

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Links von der Mitte des politischen Spektrums der Bundesrepublik machen sich seit Wochen Aversionen gegen die Zuzügler breit. Die Front der Flüchtlingsfeinde reicht von kommunistischen Sektierern über alternative Abgeordnete bis hin zu strammen SPD-Linken. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13498768.html

Rainer

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Tags:
Lügenpolitik

Ostdeutsche sind halt nur Deutsche, nicht bunt genug, außerdem Verräter

James T. Kirk ⌂ @, Alphamädchen-Quadrant, Sunday, 08.04.2018, 21:28 (vor 2210 Tagen) @ Rainer

Ich gucke mir den Link mal an. Ich hoffe, da stehen auch Quellen. Denn Frau Roth wird das möglicherweise nicht so gesagt haben. Beim zweiten Zitat ist das ja offensichtlich. Das ist nur eine Paraphrasierung.

Schade nur, daß die Linken so krank und dumm sind und das Internetzeitalter nicht verstanden haben. Sie sind zu Selbstkritik völlig unfähig - und müssen eben die Konsequenzen tragen.

Stattdessen heulen sie ewig über den "Rechtsruck" herum, der nur eine Notwehr des Volkes ist und mit einer realistischeren linken Politik gar nicht eingetreten wäre.

Dieser bescheuerte Oberspasti Georg Diez heult gerade in seiner Kolumne auf "Spiegel Online" herum, daß die bösen Medien und bürgerlichen Politiker am Rechtsruck schuld seien.

Dieser Irre lebt geistig auf dem Mond.

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Ostdeutsche sind halt nur Deutsche, nicht bunt genug, außerdem Verräter

Ausschussquotenmann, Monday, 09.04.2018, 07:09 (vor 2210 Tagen) @ James T. Kirk

Dieser bescheuerte Oberspasti Georg Diez heult gerade in seiner Kolumne auf "Spiegel Online" herum, daß die bösen Medien und bürgerlichen Politiker am Rechtsruck schuld seien.

Dieser Irre lebt geistig auf dem Mond.

Wie der schon aussieht.
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Ich bin wieder der Wessi

roser parks ⌂ @, Monday, 09.04.2018, 07:51 (vor 2210 Tagen) @ James T. Kirk

Ein Zeit Artikel!

Markus Decker: Ich bin wieder der Wessi
Der Autor Markus Decker schrieb Bücher über seine Liebe zum Osten. Nun ist diese Liebe erloschen. Geschichte einer Entfremdung

http://www.zeit.de/2018/12/markus-decker-osten-westen-entfremdung

Die Antwort

Auf einmal waren wir in der "Zeit". Das ist ungewöhnlich, denn dorthin schafft man es nicht so einfach als Journalist aus Sachsen-Anhalt. Aber die Geschichte fing eigentlich anders an. Es war eigentlich bloß um ein Buch gegangen, das ich vorgestellt hatte. Ein Buch, in dem sich zwei Wissenschaftler mit political correctness beschäftigten und damit, wie gutgemeinte Sprachregelungen vermeintlich unsere Gesellschaft zerstören. Ich hatte das Buch eher beschrieben als kritisiert, ich bin schließlich kein Wissenschaftler, ich kann schlecht beurteilen, wie richtig oder falsch ist, was Sarah Diefenbach und Daniel Ullrich in ihrem Buch „Es war doch gut gemeint“ als "PC-Ideologie" brandmarken. Deshalb musste es so reichen, ein Angebot zum Nachlesen und Nachdenken.
...

Der Kollege stellte nachdrücklich klar, dass "notwendige Tabus einer freien Gesellschaft heute und die Unterdrückung der Meinungsfreiheit vor 1989" selbstverständlich nichts miteinander zu tun hätten. Nur bei uns klang dieser Sound genau wie der von früher, als Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit bedeutet, manches nicht zusagen. Oder besser gleich: Zu denken.

Derselbe vorgekaute Kram in genau derselben indoktrinären Absicht dargeboten, wie wir ihn in der echten, nicht in der später mühsam anstudierten DDR erlebt haben. Das auszusprechen, konnte die Sorgen des besorgten Kollegen nicht mindern, eher im Gegenteil. "Dass so kluge Leute wie ihr so denkt, wie ihr denkt, vergrößert meine Sorge noch", schrieb er. Ich zitiere das alles aus eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Mails nur, weil, wir werden es weiter unten sehen, ich selbst auch zitiert worden bin, ungefragt und als namenloser "Ostdeutscher", obwohl ich doch schon mehr als die Hälfte meines Lebens im Westen lebe.

Ende in Sprachlosigkeit

Irgendwann endete der Dialog jedenfalls in Sprachlosigkeit. Wir hatten einander offensichtlich nicht überzeugen können. Wir schrieben etwas von Arroganz. Die letzte Mail aus Berlin bekundete tiefe Enttäuschung.

Es war die Art Enttäuschung, wie sie früher mancher Missionar empfunden haben muss. Sie kennen solche Geschichten sicher: 20 Jahre lang hat er alle Kümmernisse eines leider noch kannibalisch lebenden Stammes von Südseeinsulanern mitgetragen und nun muss er entdecken, dass seine Schützlinge gerade einen Kessel für ihn anheizen. Oder der Ethnologe, der nach vielen Jahren des Lebens in einer ihm völlig fremden Kultur selbst glaubt, er sei ein integraler Teil seiner Gastkultur. Nur um festzustellen, dass der Flieger, der am Flughafen auf ihn wartet, ihn auf alle Zeiten zu einem Fremden machen wird. Oder aber der Bienenforscher, der seine Völker immer gegen den Vorwurf verteidigt hat, sie würden unnötig stechen. Und nun unter Schmerzen konstatiert, dass sie das auch bei ihm selbst tun.

Solche Enttäuschung kann nicht in ein paar Mails vergraben bleiben. Sie muss raus, denn sie erfordert Konsequenzen. Der Berliner Kollege begriff sich ja bislang öffentlich als "Wossi", er hatte sogar Bücher über die fremden Stämme im Osten geschrieben, in denen er kundig erklärte, wie die DDR wirklich war, was für Menschen sie produziert hat und wie man das alles verstehen müsse. Er mochte den Osten erklärtermaßen, ein Freund des Ewigfremden sozusagen, der sich sogar für ostdeutsche Nazis entschuldigte. Nicht alle Ossis seien welche.

"Ich bin wieder der Wessi", heißt der Text in der "Zeit", der laut Unterzeile die "Geschichte einer Entfremdung" erzählt und uns, zwei die beiden DDR geborenen und aufgewachsenen Berufskollegen, neben der ostdeutschen Schriftstellerin Monika Maron ungefragt als Zeugen anführt für eine Entwicklung, die den Mann, der von sich sagt, er habe "den Osten immer so verteidigt", nun zwingt, sich loszusagen.

Ein Akt der Überhöhung

Dabei ist erschütternd nicht der Akt der Überhöhung, sondern die fröhlich Sach- und Gesetzeslagen durcheinanderwirbelnde Argumentation. Maron etwa bekommt für ihr Beharren darauf, dass es einen Unterschied gebe zwischen Deutschen, die vor 1989 aus der DDR in den Westen gingen, und Geflüchteten, die heute nach Deutschland kommen, den Ukas zugestellt, sie halte sich "qua Nationalität für etwas Besseres". Oder wenmn nicht, dann wolle sie sich "gegen die intellektuellen, politischen und moralischen Konsequenzen imprägnieren, die es notgedrungen hat, wenn man zwischen dem Flüchtling aus Bautzen und dem aus Homs keine substanzielle Differenz erkennt".

Es ist nun aber nicht Monika Maron, sondern das Grundgesetz, das den Unterschied macht. Es kennt deutsche Staatsbürger und Menschen, die keine deutschen Staatsbürger sind. Was dazu im Sozialkundeunterricht der alten Bundesrepublik gelehrt wurde, lässt sich von hier aus nicht mehr ermitteln. Im Staatsbürgerunterrricht der DDR, von dem noch mehr die Rede sein wird, ritt der Mann mit dem Engels-Bart, der meine Klasse betreute, allerdings so oft auf dem "Alleinvertretungsanspruch" der Bundesrepublik herum, dass wir Schüler irgendwann Bescheid wussten: Wir alle waren Bundesbürger, die ganze Zeit, von der Stunde unserer Geburt an! Nur eben im falschen Land und ohne Zugang zu unseren Reisepässen. Gelänge es aber einem von uns, irgendwie hinüber zu kommen, müsste er dort kein Asylverfahren durchlaufen und nicht mal bitte, ich will bleiben sagen. Nein, er verwandelte sich einfach aus dem Bundesbürger im Wartestand in einen mit aktivem und passivem Wahlrecht.

Qua Nationalität etwas Besseres

Qua Nationalität etwas Besseres, weil es das Grundgesetz so will, nicht Monika Maron, die das weiß, weil sie selbst in den Westen übersiedelte. Ohne Asyl beantragen zu müssen.

Aber darf man das so sagen? Als "Ostdeutscher", der ja doch nur ein viertel Jahrhundert in Freiheit gelebt hat und bis zu seinem 25. Geburtstag nicht im Grundgesetz lesen durfte? Oder wird man damit selbst im Handumdrehen zu einem der "Falschen", die unser Mann in Berlin säuberlich in Töpfchen sortiert, auf die er - vielleicht nur aus Höflichkeit und rücksichtsvollem früherem Naheseinglauben - nicht die Kurzform dessen schreibt, was er stattdessen in den gefühlvoll vagen Satz packt: "Es treibt mich in den Wahnsinn, dass der verordnete DDR-Antifaschismus viele einstige DDR-Bürger gegen jede Form des Antifaschismus ein für alle Mal immunisiert zu haben scheint." Ja, er ist ohne Zweifel fest überzeugt, nicht nur etwas über "notwendige Tabus", sondern auch etwas über den "verordneten DDR-Antifaschismus" zu wissen und dessen fatale Wirkungsspur bis heute nachverfolgen zu können.

Wo wir die verordneten Rituale schon damals mit der inneren Beteiligung von Toten absolviert haben, schreibt er, der keine Stunde mit dem Mann mit dem Engelsbart verbracht hat, dem faulen Zauber, an den nicht einmal die ausführenden Unterzauberer selbst noch glaubten, eine bis heute anhaltende Wirkung zu. Secondhand-Geschichte, authentisch wie ein Märchenbuch.

Vergleichsverbot

Was könnten die, die es erlebt haben, dagegen sagen? Nichts, denn wir "zwei Ostdeutsche, die meinen, die (westdeutsche) Political Correctness von 2018 sei vergleichbar mit dem Staatsbürgerkundeunterricht von vor 1989", so der Autor, wissen ja nicht einmal diesbezüglich, wovon wir reden. Im Gegensatz zu ihm haben wir zwar ein paar hundert Stunden Stabü-Unterricht nicht nur erlebt, nein, jeder von uns hat sogar ein paar Dutzend Stunden so erfolgreich gestalten können, dass Diskussionen vom Lehrer abgebrochen wurden, weil sie aus Sicht des Lehrertisches in die falsche Richtung liefen.:-D

Dennoch scheinen wir Zeitzeugen nun ganz selbstverständlich nicht nur nicht die Deutungshoheit darüber zu haben, ob und wie sehr der DDR-Staatsbürgerkundeunterricht mit seinen Denkschablonen und Sprachvorgaben uns an die heutige Praxis politisch korrekten Sprechens erinnern darf. Wir haben nicht einmal mehr eine Stimme in der Diskussion darüber, was wir erlebt haben und was das heute mit unserer Fähigkeit zur Mustererkennung macht.

...


http://www.koenau.de/2018/03/doch-wieder-wessi-dann-geh-doch-ruber.html

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rp ist ein Mitglied des spirituellen Flügels (Eisenhans) der erkennenden Männerbewegung.
(Die spielen Hase und Igel mit uns!)
Gleichberechtigung, Geschlechtergerechtigkeit, Gleichwertig

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