Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125444 Einträge in 30651 Threads, 293 registrierte Benutzer, 231 Benutzer online (1 registrierte, 230 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Leitfaden für eine geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung (Genderscheiss)

Ausschussquotenmann, Tuesday, 29.08.2017, 20:36 (vor 2403 Tagen)
bearbeitet von Ausschussquotenmann, Tuesday, 29.08.2017, 20:51

Neusprech in Reinkultur:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiZ4Mbdif3VAhVBZ1AKHV7JBPcQFggpMAA&url=https%3A%2F%2Fwww.berlin.de%2Fsen%...

http://geschicktgendern.de/links/

Geschlechtergerechte Sprache

Die Texte müssen so formuliert sein, dass alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen und gleichberechtigt erwähnt werden.

Es sind verschiedene Wortbildungen möglich, mit denen Texte geschlechtergerecht verfasst werden können. Nutzen Sie dabei die verschiedenen Möglichkeiten, um abwechslungsreich zu formulieren.

Die Sprache soll neben der Geschlechtergerechtigkeit gleichzeitig auf gut lesbare und auch barrierefreie Texte abzielen, die auch z.B. über Screenreader verständlich sind. Daher ist von Formen wie dem Binnen-I auf Webseiten der Universität abzusehen.
Beispiele

Doppelform: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Partizip: Studierende
Abstraktion: Studierendenschaft
Synonym: Redaktion
Verbformen: alle, die an diesem Kurs teilnehmen

Rechtliche Grundlagen

Maßgeblich für die geschlechtergerechte Sprache sind die Verfassung der Humboldt-Universität zu Berlin und die Gemeinsame Geschäftsordnung für die Berliner Verwaltung:
Verfassung der Humboldt-Universität zu Berlin

§ 38 Geschlechtergerechte Sprache

Im allgemeinen Schriftverkehr sowie in Rechts- und Verwaltungsvorschriften einschließlich Studien-, Prüfungs-, Promotions- und Habilitationsordnungen sind entweder geschlechtsneutrale Bezeichnungen oder die weibliche und die männliche Sprachform zu verwenden.

Verfassung im Volltext (PDF)
Gemeinsame Geschäftsordnung für die Berliner Verwaltung

GGO I, § 2 Abs. 2

Die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern ist zu beachten. Im amtlichen Sprachgebrauch ist die im Einzelfall jeweils zutreffende weibliche oder männliche Sprachform zu verwenden.

https://www.hu-berlin.de/de/service/online/websites/richtlinien/styleguide/geschlechtergerechte-sprache

Die GGO I ist eine Verwaltungsvorschrift. Nichtbeachtung ist eine Dienstpflichtverletzung. Wer also nicht kräftig mitgendert steht dann schnell ohne Job auf der Straße.

Das knallt!

Cardillac, Wednesday, 30.08.2017, 10:49 (vor 2402 Tagen) @ Ausschussquotenmann

Zwischen dem user „Nemo“ und mir gab es bereits erste Versuche, den aktuellen Diversity-Feminismus als integralen Bestandteil des Neoliberalismus einzuordnen.

Richtig gut haben das jetzt zwei Mathematik-Professoren gemacht, deren Artikel ich hier verlinke. Was sie schreiben, wird einigen Rechten nicht gefallen, aber auch die sollten es lesen.

Und weiter verbreiten:

https://linkezeitung.de/2017/08/30/diversity-statt-university/

Leseprobe:
Quote:

Gender Studies
Mit dem angelsächsischen Fach Gender Studies wurden schon vor einem Dutzend Jahren die Fakultäten durch Schaffung von Genderprofessuren beglückt, die von neuer Kompetenz kündeten, der Gender-Kompetenz, statt alter Fachlichkeit. Die Gender Studies entstanden in der Amalgamierung der US-amerikanischen „Political Correctness“ mit einem postmodern/poststrukturalistisch gewendeten Feminismus, der biologische Unterschiede dekonstruiert und angetreten ist, Geschlechterrollen zu eliminieren – ganz im Sinne des neoliberalen Kapitalismus, der alle Humankapitalträger in gleicher Weise ohne Hindernisse ausbeuten will.
Poststrukturalistisch hieß nach Tove Soiland, daß „Macht sich im wesentlichen darin erschöpfte, Identitäten festzuschreiben, die es dann eben zu dekonstruieren galt. Geschlecht als grundlegendes Strukturprinzip von Gesellschaft wurde damit kurzerhand zu einem Problem von Identitäten umdefiniert …“. Die ökonomischen Grundlagen des Geschlechterverhältnisses wurden und werden so durch Gender-Mainstreaming ausgeblendet oder umgedeutet.
Das so ideologisch aufgestelle Gender-Mainstreaming hat dann konsequent neue Sprachregelungen eingeführt, mit der Vision, daß der Sprachgebrauch die avisierte neue Realität erzeugen könne. Gender und Queer Studies erforschen in jeder Angelegenheit an jedem Orte die Unterdrückung irgendeiner Variante ihres sozialen Konstrukts Geschlecht und lehnen herkömmliche Wissenschaft als maskulistisch ab. „Genderforschung ist wirklich eine Antiwissenschaft.“ Durch Sprachakrobatik und Gerechtigkeitsanrufungen bekäme allerdings keine alleinerziehende Mutter auch nur einen Euro mehr zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die ökonomische Ausgrenzung und Benachteiligung wird verfestigt.
In einem Interview mit der TAZ vom 2.5.2017 sagte die Politikwissenschaftlerin und Feministin Nancy Fraser:
„An die Stelle einer antihierarchischen, klassenbewussten und egalitären Auffassung von Emanzipation trat eine linksliberal individualistische. Eine ‚Winner-takes-it-all‘-Hierarchie wurde befördert, um einigen ‚besonders talentierten‘ Frauen oder Lesben und Schwulen ihren Aufstieg zu ermöglichen. Gleichzeitig muss die Mehrheit ihr Leben im Keller verbringen.“
Unquote


Weiterlesen! Es lohnt!

Das knallt!

Nemo, Wednesday, 30.08.2017, 12:17 (vor 2402 Tagen) @ Cardillac

Zwischen dem user „Nemo“ und mir gab es bereits erste Versuche, den aktuellen Diversity-Feminismus als integralen Bestandteil des Neoliberalismus einzuordnen.

Sie haben Recht. Die vielgefeierte Diversität ist eine Multiplikation von Accessoire-Identitäten und Äußerlichkeiten - alles, nur keine Diversität der Meinungen. Dabei ist es das Denken, das Vielseitigkeit ermöglicht und neues schafft. Ein Riesenbetrug, den viele intellektuell nicht mehr zu durchschauen in der Lage sind, aber genau deshalb funktioniert es wohl - das Denken wird bereits seit langem strimlinienförmig verengt.

(Nebenbei: Ich bringe u.a. Ausländern Deutsch bei, bin aber dazu übergegangen, keine deutschen Bücher mehr dafür zu verwenden - es ist eine Katastrophe, wenn Deutschwerke Feministisch-Deutsch verwenden, das einige unlösbare Probleme mit sich bringt, falsch, überkompliziert und für Ausländer wie für Deutsche extrem verwirrend ist. Es überrascht nicht, dass das hier von der HU kommt, aber das Problem ist ein generelles.)

Eine nicht unwichtige Frage wäre, wo das entstanden ist. Das Problem ist, dass sich die politische Linke - falls sie es nicht erfunden, so doch zu eigen gemacht hat. Ich merke das, wenn ich z.B. Artikel von Hadmut Danisch lese, der durch die Bank weg alles als "Links" bezeichnet. Er gibt nirgendwo eine Definition dessen, was er als "links" betrachtet, aber da es - was z.B. Gehälter, Sozialpolitik, Außenpolitik usw. - massive Unterschiede zwischen bspw. der CDUSPD und Linker gibt - muss diese Einschätzung letzlich auf die Gender-Schiene zurückfallen. Abgesehen von der AfD ist dies tatsächlich ein alle anderen Parteien verbindendes Element, und es ist nichtdiskutabel (keine Alternative möglich; ich traue der von Arne gefeierten FDP nicht, das ist ein untergeordnetes Wahlkampfthema, kein Grundsatz). Gender ist nur eine Form der Identity Politics. Es gibt in der Linken da zweifelsohne eine intellektuelle Dissonanz, die es verhindert, das Nazifeindbild (männlich, weiß, heterosexuell,indigen), die in den westlichen Ländern die Mehrheit stellen, als etwas anderes als als Unterdrücker wahrzunehmen und ihren Spielraum reduzieren zu müssen glauben. Identity Politics - oder Minderheitenpolitik - dient dazu, die Mehrheit zu kontrollieren. Das kann nicht auf Dauer gut gehen, und dass die Parteien jede Form der Mitentscheidung zunehmend unterbinden, ist der sicherste Weg, dass Gewalt als letzte Option akzeptabler wird. Selbst wenn die Linke wider alle Erwartungen zur entscheidenden macht im Bundestag würde und an Mindestlohn, Renten und Sozialstandards etwas ändern würde - sie würden nicht von ihrer feministischen Linie abweichen. Das Problem ist, dass sie erkennen müssten, dass sie das Stimmen kostet - Gender ist Konsens, sie machen keine Punkte damit, Feministen wie alle anderen zu sein. Aber sie gefallen sich in der Rolle der missverstandenen Opposition, und irgendwann wird es die Welt erkennen, wenn es nur erst schlimm genug ist. Die Nachdenkseiten kapieren das auch nicht.

Dass auch Linke nicht kapieren, wie sie gesteuert werden, sieht man daran, wie gerade in den USA die Stimmung gegen Linke, die vorher am lautesten für die Zensur unliebsamer Meinungen gestritten haben, kippt. Selbst Globalistenmedien wie die WaPo und die NYT kritisieren jetzt die Antifa, nachdem sie die Anti-Trump Stimmung ewig angeheizt haben. Und der Verbot von Indymedia in Deutschland freut Leute vielleicht wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit, aber es is ein Grund zur Trauer - die Meinungsfreiheit wird von rechts und links eingeschränkt, die nützlichen Idioten helfen bei ihrer Installation noch mit und die Revolution frisst letztendlich ihre Kinder.

Alles was an Worten schlecht ist wie z.B. Mörder, Täter, Verbrecher soll in weiblicher Form nicht genannt werden

Erkenner, Wednesday, 30.08.2017, 11:28 (vor 2402 Tagen) @ Ausschussquotenmann

Die Frauen wollen natürlich nur eine gendergerechte Sprache im positiven Sinn haben. Alles was an Worten negativ in gendergerechter Sprache für Frauen auswirkt, soll natürlich vermieden werden.

powered by my little forum