Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Tim ist 18 Jahre alt geworden (Allgemein)

Carlos, Tuesday, 04.08.2015, 23:29 (vor 3200 Tagen)

Servus!

www.tim-lebt.de

Am 6. Juli 2015 ist Tim 18 Jahre alt geworden – also volljährig; was das in Tims Fall auch immer bedeuten möge. Selbstverständlich waren und sind diese 18 Jahre Menschenleben keinesfalls, sind sie niemals gewesen: Schließlich hat Tim angeborene Trisomie 21 – vulgo: Mongolismus – und deswegen hatte ihn seine Mutter per Spätabtreibung töten lassen wollen. Die Schose in der Klinik hatte jedoch nicht den gewünschten Verlauf genommen: Tim wurde zwar abgetrieben, aber er machte seinen Mördern einfach nicht den Gefallen, endlich zu sterben. Mehr als geschlagene neun Stunden lag er nach seiner Abtreibung in einer Petri-Schale und wimmerte gut vernehmlich, aber niemand kümmerte sich um ihn. Erst dann...
Die sogenannte Fristenlösung ist nicht nur gar keine wie auch immer geartete „Lösung“, nein, sie ist nichts weiter als eine aus praktischen und praktikablen Gründen benannte Variante der Tat „Mord an ungeborenen Artgenossen“. Die sogenannte „Fristenlösung“ schimpft sich allein deswegen so, weil nach Ablauf besagter „Frist“ die Knochen des Skeletts des Ungeborenen bereits zu groß und zu stark sind, um das Kleine vermittels der am meisten praktizierten, vorgeburtlichen Tötungsmethode umbringen zu können: Der „Absaugung“.
Die sogenannte „Fristenlösung“ darf zu Klump zerschossen werden, sollte sich zum Zeitpunkt direkt vor der Geburt herausstellen, daß das Ungeborene schwerbehindert sei oder einen genetischen Defekt aufweise. Das heißt: Bis direkt vor der Geburt darf das Kind ermordet werden. Wie „macht“ man so was? Meistens so: Zunächst wird Gift in die Gebärmutter injiziert, um das darin befindliche Ungeborene zu ermorden. Auch bei Tim hat man das so gemacht, was dazu geführt hatte, daß seine komplette Haut verätzt wurde und seine Augen so sehr geschädigt wurden, daß er heute nahezu blind ist. Sodann wird der Geburtsvorgang eingeleitet, und solange das kleine Köpfchen des Kindes noch in der Gebärmutter steckt, solange das kleine Kind also noch nicht vollständig „auf der Welt“ ist, exakt so lange gilt das Kind nicht als menschliches Kind, also als Artgenosse, sondern als „Sache“. Das bedeutet, man kann mit ihm nach Belieben verfahren. Meistens bringt man das Kind dann so um: Hinten im Nacken, direkt unterhalb des Köpfchens, ist der Schädelbasisknochen noch besonders weich. Dort sticht man dem kleinen Kind ein metallenes Rohr ins Schädelinnere, zerstört das Gehirn und saugt es mit hohem Unterdruck aus dem Schädel. Das Kind, i.e. die „Sache“, ist dann ja schließlich schon völlig tot, wenn man abschließend auch noch das kleine Köpfchen aus der Gebärmutter zieht, wenn also das Kind – will sagen: diese „Sache“ - vollkommen geboren ist. Daß es unmittelbar vor der vollständigen Geburt mutwillig und sadistisch ermordet worden war, zu einer Zeit also, als es noch keine „Sache“ gewesen war - tja mai... A bisserl Schwund is' immer... Mag ja bedauerlich sein, aber da kann man nun freilich nix mehr ändern, gell... Dieser zweite Schritt ist ist in Tims Fall ausgelassen worden – warum auch immer. Trotzdem: Homo hómini lupus est.
Wir kennen diesen Scheißdreck. Es ist der Scheißdreck, den uns die verschissene Juristen-Mischpoke aus Winkel-Advokaten, Linksanwälten und Rechtsverdrehern eingebrockt haben. Wie immer: Auch beim Gröfaz definierten Juristen exakt, was ein Mensch sei, ab wann er Mensch sei, und ob er, auch postnatal, überhaupt ein Mensch sei – und nicht etwa ganz im Gegenteil ein lebensunwürdiges Subjekt. Das Identische haben wir heute wieder... Die Schmierlappen der Juristen-Mischpoke sind die schlimmsten Fick-Fetzen im Bett der jeweils zeitgeistigen Drecks-Politik.
Mir will so vieles dabei und drumrum nicht in den Kopf. Wer oder was sind wir denn wert, was sagt es über uns selber aus, wenn wir den hilflosesten Artgenossen nicht nur unseren konsequenten Schutz verweigern, sondern sie gar aufzustöbern und sie pränatal zu ermorden trachten – das ganz freilich garniert mit wolkigen Ausreden aus der Juristen-Branche?
„Was bist du nicht, und was hast du nicht, was du nicht empfangen hättest von Gott? Und dennoch rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen, sondern dir selber gegeben?“ Sinngemäß, so oder so ähnlich lauten die Worte des Heiligen Apostels Paulus in seinem Brief an die Korinther.
Ist denn jemand, der gesund und gerade gewachsen ist, jemand, der gut ausschaut und der sein Leben in vollen Zügen genießen kann, jemand, der auch einen glänzenden Beruf ausüben darf, der dem Betreffenden alles ermöglicht – ist solch ein Jemand denn nicht auch verpflichtet? Ist er nicht verpflichtet zu Dankbarkeit seinem Schöpfer gegenüber für so viel erwiesene Gnade und Segen? Ist denn im Leben eines begüterten Menschen wirklich alles selbstverständlich? Nein: Das ist es nicht.
Schon von einem auf den nächsten Moment kann sich alles geändert haben; ich denke an Samuel Koch und an jene 21-jährige Stabhochspringerin aus Österreich, die vor wenigen Tagen einen Sport-Unfall erlitten hat: Sie hat sich die Halswirbelsäule gebrochen, und wie Samuel Koch ist sie ab sofort an den Rollstuhl gefesselt. Mir tun die beiden unendlich leid. Alles kann sich binnen Sekundenbruchteilen um 180° drehen, und dann ist nichts ist mehr so, wie es noch kurz vor den besagten Sekundenbruchteilen gewesen war.
Ich wünsche solch ein Schicksal selbstverständlich niemandem, aber buchstäblich niemand von uns weiß, was uns auch nur die nächste Sekunde bringen könnte. Ein junger, dandyhafter Schnösel, eine arrogante, gefallsüchtige Zicke – ich glaube ganz fest daran, daß wir Unserem Herrgott jeden Tag unseres Lebens dankbar sein sollten für so viel Gnaden und Segen, für alles alles Gute, was wir empfangen haben – und wir sollten Menschen wie Tim die helfende Hand reichen und sie eben ganz im Gegenteil nicht auch noch ermorden wollen, weil sie ja vielleicht nur Kosten verursachen. Ich begreife überhaupt nicht, wie man auf solch grausame Gedanken verfallen kann... Dem Dandy und der Zicke geht es doch gut; hegen sie etwa jemandem wie Tim gegenüber Neid? Macht denn das Schön-Sein und das Reich-Sein den Dandy und die Zicke zu etwas Besserem? Zu etwas Besserem, das sich zusätzlich das Recht herausnehmen darf, darüber zu befinden, wer nicht das identische Recht auf Leben hätte, weil dessen Leben ja auch noch viel Geld koste, Geld, welches Dandy und Zicke ja per Steuern entrichten müssen – für jemanden wie Tim, damit auch er leben kann und darf? Dürfen die zwei deswegen gar Tims Tod fordern? Nein, ganz im Gegenteil...
Ganz im Gegenteil: Schönheit, Reichtum, Gnaden und Segen verpflichten. Tims Fall haben wir schon etliche Male hier im Forum diskutiert gehabt; ich erinnere mich daran, wie mich Nihilator damals gefragt hatte, ob ich mir denn hätte vorstellen können, ein behindertes Kind wie Tim bei mir zu Hause aufzunehmen. Klar, ich hätte es mir leicht machen können und die Frage ganz simpel mit einem „Ja!“ beantworten können. Allein – das habe ich nicht gemacht, sondern sinngemäß mit „Ich weiß es nicht genau - womöglich!“ geantwortet. Auch heute noch jedenfalls ziehe ich meinen Hut vor Tims Pflege-Eltern. Was sie geleistet haben, war und ist einfach großartig, die beiden hatten im Laufe der Jahre ja auch noch zwei weitere Kinder mit Trisomie 21 in ihre Familie aufgenommen. Tims leibliche Mutter, also die, die ihn hatte abtreiben lassen, ist A.D. 2005, also vor etwa 10 Jahren, im Alter von erst 41 Jahren gestorben. Friede ihrer Seele. R.I.P.
Es gibt so unendlich vieles, worauf wir kein wie auch immer kodifiziertes oder auch nur kodifizierbares und somit auch einklagbares Recht haben: Geld, Schönheit – und Gesundheit. Wir haben auch kein Recht darauf, Kinder zu haben – und erst recht kein Recht auf gesunde Kinder. Sollte uns all dies geschenkt worden sein, sollten wir all dies also, im biblischen Sinne in Gnaden und Segen „empfangen“ haben, dann ist dies ein Grund zu tiefster Dankbarkeit – jeden einzelnen Tag das ganze eigene Leben lang. Völlig unverständlich sind mir dann solche Chargen, die hinsichtlich dieses eigenen, empfangenen Glücks nicht nur gedankenlos und undankbar verharren, sondern darüber hinaus auch noch verlangen, daß jemand wie Tim nicht auch leben dürfe. Was wir empfangen und empfangen haben ist Fügung, und auch Tim wird eines Tages erfahren, warum sein Leben so verlaufen ist, wie es eben verlaufen ist. Und: Alles, was wir tun und was wir nicht tun, sowie alles, was wir sagen und was wir nicht sagen, hat Konsequenzen – im Guten wie im Bösen. Wir alle werden das eines Tages erfahren, ob wir wollen oder nicht. Und: Auch ich selbst bin kein besserer Mensch als irgendwer anderes. Ich wünsche Tim alles Gute zur Volljährigkeit. In diesem Sinne.

Carlos

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Laudetur Iesus Cristus per ómnia sǽcula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...

Tim ist 18 Jahre alt geworden

MirReichts, Friday, 07.08.2015, 23:00 (vor 3197 Tagen) @ Carlos

Einfach nur Danke für diesen Beitrag.

Habe hier noch nie so etwas ausgewogenes und auch berührendes Lesen dürfen. Ich kenne die Geschichte von Tim. Und er hat sehr gute Adoptiveltern, die ihn fördern ohne Ende. Aber es ist und bleibt elendig.

Seine leibliche Mutter ist ca. vier Jahre nach der Spätabtreibung gestorben. Sein leiblicher Vater hatte bis dahin noch regelmäßig Kontakt, diesen aber nach dem Tod endgültig abgebrochen.

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