Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126249 Einträge in 30958 Threads, 293 registrierte Benutzer, 185 Benutzer online (3 registrierte, 182 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Liste Femanzen Brigitte Ruprecht (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 08.04.2015, 16:00 (vor 3328 Tagen)

F405 Brigitte Ruprecht AUT – geboren am 09.05.1963 in Linz (Österreich) – von 1978 bis 1983 Lehre als Großhandelskauffrau – von 1981 bis 1994 Sachbearbeiterin im Handel - 2001-2002 feministisches Grundstudium am Rosa-Mayreder-College – von 1994 bis 2009 Landesfrauensekretärin des ÖGB und Bereichsleiterin für Zielgruppen, PensionistInnen, Kampagnen in Oberösterreich – seit 2009 Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB und Mitglied im ÖGB-Vorstand – Anschrift: ÖGB Oberösterreich Weingartshofstraße 2, 4020 Linz- Österreich - brigitte.ruprecht@oegb.at - http://www.youtube.com/watch?v=Xf7H6NnAe4s - http://media05.regionaut.meinbezirk.at/2012/10/12/3146966_web.jpg?1350051743 -

ÖGB-Frauenchefin Ruprecht: Warum ältere Frauen beim Pensionsantritt privilegiert gehören und man arme Männer vernachlässigen kann
Die Stimmen, dass Frauen später in Pension gehen sollen, mehren sich. Die Anhebung des Antrittsalters soll nicht erst schrittweise ab 2024 erfolgen, sondern schon früher, finden Pensionsexperten und die ÖVP. Die Gewerkschafterinnen haben dagegen eine Resolution verfasst. ÖGB-Frauenchefin Brigitte Ruprecht sagt im Interview mit derStandard.at: "Die Frauen sind doppelt und dreifach belastet und haben niedrigere Einkommen, aber nicht dieselben Chancen am Arbeitsmarkt wie Männer." Deshalb sollen sie zumindest früher in Pension gehen dürfen.
Warum arme Männer in der Frage des Pensionsantrittsalters eine vernachlässigbare Größe sind und weshalb sich Ruprecht trotz ihres Beharrens auf das spätere Antrittsalter der Frauen nicht als Betoniererin sieht, sagt sie im Interview mit derStandard.at.
****
derStandard.at: Die Pensionsexperten Theodor Tomandl und Bernd Marin sind dafür, selbst der ehemalige ÖGB-Chef und heutige Sozialminister Rudolf Hundstorfer sagt, dass es mehr arbeitende Frauen gibt, die noch dazu eine immer höhere Lebenserwartung haben. Warum betonieren Sie in der Frage der früheren Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters so?
Ruprecht: Wir sind nicht die Betonierer. Es geht darum, dass die Gleichstellung der Frauen noch nicht erfolgt ist. 1992 ist man davon ausgegangen, dass wir 2024 die Gleichstellung erreicht haben. Dann kann natürlich auch das Privileg aufgehoben werden und das Antrittsalter der Frauen an das der Männer herangeführt werden. Wir haben aber aktuell 24,3 Prozent Einkommensunterschied bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung.
derStandard.at: Die ÖGB-Frauen haben eine Resolution gegen eine frühere Angleichung des Pensionsantrittsalters beschlossen. Was hat die nicht vorhandene Gleichstellung mit der Anpassung der Pensionen zu tun?
Ruprecht: Die Frauen sind doppelt und dreifach belastet und haben niedrigere Einkommen, aber nicht dieselben Chancen am Arbeitsmarkt wie Männer. Deshalb arbeiten Frauen bis 60 und Männer bis 65.
derStandard.at: Sie fürchten, dass Frauen dann vermehrt von Arbeitslosigkeit betroffen sind, weil es schon jetzt zu wenige Arbeitsplätze gibt. Wieso mehr als die Männer?
Ruprecht: Frauen zählen früher zum "alten Eisen".
derStandard.at: Experten rechnen allerdings vor, dass es Vorteile für Frauen gibt, wenn sie länger im Erwerbsleben bleiben. Sie erhalten eine höhere Pension, wenn sie mehr Beitragsjahre vorweisen können. Sie können sich auch in Chefetagen länger halten. Deshalb ist beispielsweise auch die Frauenrechtlerin Sybille Hamann für eine Anhebung. Verstehen Sie das Argument?
Ruprecht: Die Frauen müssen ja nicht früher in Pension gehen. Das ist das Gerücht, mit dem immer wieder spekuliert wird. Jene, die einen Arbeitsplatz haben, müssen nicht mit 60 in Pension gehen, aber sie können. Es darf niemand aufgrund des Alters gekündigt werden.
Das Problem ist, dass die Menschen schon vorher arbeitslos sind, und Frauen, die älter als 45 sind, oft nicht behalten werden. Ein Drittel der Pensionsanträge stellen Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit kommen.
derStandard.at: 1992 hat man den Beschluss gefasst, dass Pensionsalter ab 2024 gleichzusetzen - in der Annahme die Gleichstellung von Mann und Frau werde bis dahin erreicht sein. Warum war die Prognose zu optimistisch?
Ruprecht: Damals ist man davon ausgegangen, dass die gleichen Chancen da sind, wenn wir in den 30 Jahren an allen Rädchen und Schräubchen drehen. Das ist nicht eingetreten, wir haben viele Verbesserungen, aber das Ziel noch lange nicht erreicht: Typisch männliche Berufe in der Technik sind viel wert, typische weibliche Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor sind nicht so viel wert.
derStandard.at: Haben die Gewerkschaften versagt?
Ruprecht: Nein. Wir Gewerkschaften sind nur ein Teil der Verhandlungspartner. Wir können in den Kollektivverträgen natürlich Mindeststandards festlegen, die Umsetzung muss aber in den Betrieben stattfinden.
derStandard.at: Das "Zuckerl" für die Frauen ist heute, dass sie früher in Pension gehen, weil sie nicht so viel verdienen. In dieser Hinsicht betonieren Sie also Ihre Position. Sie wollen, dass die Regelung so bleibt, wie sie jetzt ist.
Ruprecht: Nein! 2024 beginnen wir mit der jährlichen Anhebung des Antrittsalters. 2033 haben wir das erreicht, dass die Frauen auch bis 65 arbeiten. Und die Frauen, die jetzt schon länger arbeiten wollen, können das gerne. Sie müssen nicht mit 60 gehen.
derStandard.at: Die schrittweise Anhebung 2024 stellen Sie nicht in Frage?
Ruprecht: Das ist Gesetz, es ist in der Verfassung festgeschrieben. Das ist Gesetzeslage bei uns. Die frühere Anhebung kommt für uns aber nicht in Frage.
derStandard.at: Aber Sie haben zuvor gesagt, dass bis 2024 die Gleichstellung auch nicht erreicht sein wird. Da müsste ihre Argumentation ja auch weiter gehen.
Ruprecht: Freilich, eigentlich müsste man sagen, wir haben das nicht erreicht, was damals vorgegeben wurde.
derStandard.at: Sie sind Jahrgang 1963, fallen also mit Ihrem Alter genau auf die Butterseite und dürfen schon mit 60 in Pension gehen. Ist das jüngeren Frauen gegenüber fair, die heute für die Pensionen von Älteren zahlen müssen, aber einmal gleich lang arbeiten werden wie Männer?
Ruprecht: Die Alten müssen Platz machen für die Jungen, damit sie eine Chance am Arbeitsmarkt haben.
derStandard.at: Glauben Sie, den jüngeren Frauen gefällt das, was Sie jetzt fordern?
Ruprecht: Ja, selbstverständlich. Ich bin jeden Tag am Arbeitsplatz bei den jüngeren Frauen. Ich kann nicht immer von 100 Prozent sprechen. Aber für jene Frauen, für die ich spreche, die sehen alle diese Benachteiligung, die sie jetzt täglich erleben. Sie sind nicht für längeres Arbeiten.
derStandard.at: Sollten auch jene Männer früher in Pension gehen dürfen, die es schwer haben und in Teilzeit oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen leben?
Ruprecht: An sich denke ich, 45 Jahre Arbeit müssten für beide Geschlechter genug sein. Im Durchschnitt erhalten die Frauen 786 Euro Pension und die Männer 1228 Euro.
derStandard.at: Ja, im Durchschnitt. Dennoch gibt es Männer, die ums Überleben kämpfen. Was ist mit denen?
Ruprecht: Das ist jetzt nicht die Frage. Auch die armen Männer in Österreich haben sehr selten die Doppelt- und Dreifachbelastung zu spüren bekommen, weil sie trotzdem um 24 Prozent mehr verdienen bei Vollzeitbeschäftigung als die Frauen. Das kann man nicht so gegeneinander aufrechnen.
derStandard.at: Aber sie rechnen ja auf. Sind arme Männer eine vernachlässigbare Größe?
Ruprecht: In dem Fall schon.
derStandard.at: Warum will der Sozialminister über eine vorzeitige Anhebung des Antrittsalters der Frauen reden?
Ruprecht: Weil er dazu von den Finanzen getrieben wird. Jedes Ressort muss gewisse Einsparungen machen. Und unser Sozialminister schaut natürlich auch, in welchen Bereichen er wieviel Geld reinbringen kann. Er ist ein Getriebener von der politischen Meinung allgemein, und von verschiedenen Kollegen auch.
derStandard.at: Hundstorfer will über ein früheres Pensionsantrittsalter der Frauen diskutieren obwohl er ÖGBler ist. Hat er sich verkauft?
Ruprecht: Ich sehe das als Ausdruck dessen, dass heute die gesamte Politik getrieben von Ratingagenturen ist. Weil wir alle rigoros sparen müssen. Weil uns insgesamt weisgemacht wird, wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt.
Es ist vielleicht der leichtere Weg, sich nicht darauf zu konzentrieren, wie man einnahmeseitig einen Staat aus den Schulden herausbekommen kann. Man nimmt stattdessen einzelne Gruppen her, wo man nicht so viel Widerstand erwartet.
derStandard.at: Haben die ÖGB-Frauen eine Minderheitenposition in der SPÖ?
Ruprecht: Die SPÖ-Frauen sind ganz auf unserer Linie, auch viele Teile der SPÖ-Männer.
derStandard.at: ÖVP-Frauensprecherin Schittenhelm will den Frauen einen Anreiz geben, länger zu arbeiten. Jedes Jahr, das eine Frau ab 60 Jahren länger arbeitet, soll 12 Prozent mehr Pension bringen. Was halten Sie davon?
Ruprecht: Wenn jene, die einen Arbeitsplatz haben und gesund sind, länger arbeiten können und es gibt dann noch eine Bonuszahlung, dann habe ich kein Problem damit.
derStandard.at: Die ÖVP-Frauen fordern die Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten in der Höhe von vier Jahren, egal in welchem Abstand die Kinder auf die Welt gekommen sind.
Ruprecht: Das ist ein Vorschlag, den man diskutieren kann. Aber was passiert, wenn sie Zwillinge oder Drillinge bekommen? Wenn man vier Jahre zuhause bleibt, bekommt man dann 12 Jahre angerechnet? Ich finde das unsinnig. Ich halte die Regelung, die wir jetzt haben, für sehr gut. Es ist jetzt wichtiger, andere Benachteiligungen aufzuheben. Diese Kindererziehungszeiten sind schon nett, aber das bringt uns Frauen nicht wirklich um so viel weiter.
derStandard.at: In der Resolution argumentieren Sie auch so, dass es mehr Arbeitslosigkeit geben könnte, wenn das Frauenantrittsalter früher angehoben wird. Dreht man Ihr Argument um, dann könnte man sagen: Wir pensionieren die Frauen früher, damit die Arbeitslosigkeit sinkt.
Ruprecht: Das sind unrealistische Geschichten. Mir ist weder das eine noch das andere lieber. Ich hätte gerne, dass die Menschen solange wie möglich in Beschäftigung bleiben, weil sie Arbeit haben und gesund sind. Dann haben wir überhaupt kein Problem mit irgendjemandem. Das Problem haben wir dann, wenn es ab 50 Plus keinen Arbeitsplatz mehr gibt, und nicht mehr eingestellt werde. Das ist der Grund, weswegen wir der früheren Anhebung des Antrittsalters der Frauen nicht zustimmen.
derStandard.at: Es soll also alles bleiben, wie es ist. Wenn Sie sich nicht als Betonierer betrachten, was sind Sie dann?
Ruprecht: Ich will nicht, dass der Status Quo so bleibt, wie er ist. Frauen sollen ein eigenständiges, unabhängiges Leben führen können, Arbeit haben, von der sie nicht nur überleben, leben können.
derStandard.at: Das wollen wir alle. Aber bei dieser Frage betonieren Sie.
Ruprecht: Bevor das, was im Gesetz steht, nicht eingehalten ist, brauchen wir dieses Gesetz nicht vorzeitig verändern.
derStandard.at: Das ist nicht betonieren, sondern ...
Ruprecht: Auf die Einhaltung eines Gesetzes pochen. (Benedikt Narodoslawsky, Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 24.11.2011)
BRIGITTE RUPRECHT (49) ist Bundesfrauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Davor war die gelernte Großhandelskauffrau ÖGB-Landesfrauensekretärin in Oberösterreich und Vorstandsmitglied in der Arbeiterkammer Oberösterreich.

http://derstandard.at/1319183692491/Frauen-Pensionen-Hundstorfer-ist-ein-Getriebener

Frauen bleiben heuer für 87 Tage unbezahlt

Ruprecht: Technisches Werken muss es auch für Mädchen geben
Am 6. Oktober endet in Österreich statistisch gesehen die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Ab dem Tag haben Männer bereits das Einkommen erreicht, für das Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Durchschnittlich verdienen Frauen damit um 23,7 Prozent weniger als Männer - und zwar bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung. "Der Einkommensnachteil führt dazu, dass Frauen für 87 Tage quasi gratis arbeiten", sagt ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Brigitte Ruprecht anlässlich des Equal Pay Day. Damit die Einkommensunterschiede beseitigt werden, müsse an verschiedenen Schrauben gedreht werden. Einiges davon könne sofort umgesetzt werden. "In der Volksschule haben Mädchen nach wie vor häufig nur textiles Werken und Buben nur technisches Werken. Da darf es nicht verwundern, dass Mädchen später kein Interesse an Technik haben."
Für die berufliche Chancengleichheit bedarf es aus ihrer Sicht vor allem den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze sowie die Ausweitung deren Öffnungszeiten. Ruprecht: "Kinder sind für Frauen immer noch mit Karriereknick und finanziellen Einbußen verbunden. Berufliche Chancengleichheit ist daher nur möglich, wenn sich Frauen und Männer die familiären und häuslichen Aufgaben fair teilen." Derzeit fehlen noch immer Tausende Betreuungsplätze für die Unter-Drei-Jährigen, damit das von der EU formulierte Barcelona-Ziel von 33 Prozent erreicht werden kann. Großen Aufholbedarf hat Österreich auch bei den Öffnungszeiten: Nur 30 Prozent der Kindergärten haben ganzjährig geöffnet. Zudem müssten auch Anreize gesetzt werden, damit mehr Väter in Karenz gehen. "Väter müssen einen Rechtsanspruch auf einen Papamonat haben."
Neben der Einführung eines Mindesteinkommens von 1.300 Euro fordert sie verpflichtende Frauenförderung in Betrieben bestimmter Größe, verbindliche Quoten für Führungspositionen und die Ausweitung der gesetzlichen Einkommenstransparenz auf kleinere Betriebe.

http://www.mitgliederservice.at/servlet/ContentServer?pagename=S06/Page/Index&n=S06_0.a&cid=1349102253167

Gewalt gegen Frauen
ÖGB-Ruprecht: Nicht wegschauen, nicht schweigen
"Gewalt hat viele Gesichter, jedes einzelne davon ist unmenschlich und gehört energisch unterbunden", sagt ÖGB-Frauenvorsitzende Brigitte Ruprecht anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November. "Gewalt an sich ist schon schlimm, und durch wegschauen und schweigen wird das Leid der Betroffenen noch vergrößert."

"Frauen werden in der Arbeitswelt nicht nur bei Einkommen und Karrierechancen diskriminiert, sie sind auch immer wieder Gewalt in vielfältigen Formen ausgesetzt", so Ruprecht. "Körperliche und psychische Gewalt, sexuelle Belästigung, Mobbing - davon sind vor allem Frauen betroffen." Am Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen appelliert Ruprecht daher zu Courage: "Wir wissen, dass viele Frauen sich nicht trauen, gegen Gewalttäter in welcher Form auch immer vorzugehen. Ihnen wollen wir Mut machen, sich nicht zu verschweigen. Es sind nicht die von Gewalt betroffenen Frauen, die sich schämen müssen, sondern die Täter." Die Unternehmen müssten ihre Verantwortung und ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten ernst nehmen und in Fällen von Gewalt viel konsequenter und strenger vorgehen, fordert Ruprecht.

Es gebe auch viele Stellen, die die Frauen unterstützen würden, angefangen von den BetriebsrätInnen in den Firmen bis hin zur Gleichbehandlungsanwaltschaft. "Genau so wenig wie wir es hinnehmen, dass Frauen weniger verdienen, nur weil sie Frauen sind, lassen wir uns Gewalt antun." Die jüngste gerichtliche Entscheidung zum Fall einer belästigten Frau, der zum Kavaliersdelikt verharmlost wurde, sei ein absoluter Rückschritt, kritisiert Ruprecht.

Ruprecht erinnert auch an die Hundertausenden Frauen weltweit, denen in desolaten Fabriken auch Gewalt angetan wird. "In asiatischen Sweatshops, die regelmäßig zusammenbrechen, arbeiten hauptsächlich Frauen stundenlang zu Hungerlöhnen und ohne rechtliche oder soziale Absicherung - auch das ist Gewalt, zum Profit von großen Marken, die wir in den reichen Ländern kaufen."

http://www.oegb.at/servlet/ContentServer?pagename=S06/Page/Index&n=S06_30.a&cid=1353425025006

Soziale Absicherung und Kampf gegen Frauenarmut
ÖGB-Frauenkongress: Frauen in der Gewerkschaftsbewegung unverzichtbar


Der 16. ÖGB Frauenkongress endete heute Nachmittag mit dem Referat der neugewählten Frauenvorsitzenden, Brigitte Ruprecht. "Nur wenn Frauen ein starkes Gewicht in der Gewerkschaft haben, können die Interessen der Arbeitnehmerinnen auch gezielt vertreten und gefördert werden", sagte Ruprecht in ihrer Antrittsrede.
"Die Einkommensschere schließen, Frauen in Führungspositionen stärken und den ÖGB für Frauen attraktiver machen", nannte Ruprecht als ihre Hauptschwerpunkte für die kommenden Monate. "Die Wirtschaftskrise hat viele Frauen von ihren ohnehin schon schlecht bezahlten Jobs in noch prekärere Arbeitsverhältnisse gedrängt. Gerade jetzt müssen wir die Frauen stärker unterstützen", sagte Ruprecht.
Ein besonderes Anliegen ist für Ruprecht daher der Kampf gegen die Armutsgefährdung von Arbeitnehmerinnen. "Es sind wiederum die Frauen, die in Österreich besonders armutsgefährdet sind", kritisierte Ruprecht. Eine höhere Erwerbsbeteiligung, eine bessere soziale Absicherung und eine Reform des Steuer- und Abgabesystems wären wichtige Maßnahmen, um der Frauenarmut und der sozialen Ausgrenzung von Frauen entgegenzuwirken.
"Nur wenn Frauen ein starkes Gewicht in der Gewerkschaft haben, können die Interessen der Arbeitnehmerinnen auch gezielt vertreten und gefördert werden", sagte Ruprecht. Es müssen daher mehr Frauen dazu motiviert werden als Mitglieder, Betriebsrätinnen, Personalvertreterinnen und Funktionärinnen Teil der Gewerkschaft zu werden. "Frauen sind in der Gewerkschaftsbewegung unverzichtbar", schloss Ruprecht ihre Antrittsrede.
Brigitte Ruprecht ist 1963 in Linz geboren und war bis zuletzt ÖGB Landesfrauensekretärin in Oberösterreich, außerdem Bereichsleiterin für Zielgruppen, PensionistInnen und Kampagnen. 2001/2002 absolvierte sie ein feministisches Grundstudium am Rosa-Mayreder-College. Ruprecht folgt Renate Csörgits als Frauenvorsitzende nach.

http://gewerkschaften-online.at/servlet/ContentServer?pagename=OEGBZ/Page/OEGBZ_PrintWindow&template=OEGBZ_AD_3MMO&cid=1242999055087&c=Artikel

Frauenpension: ÖVP-Frauen wollen Antrittsalter anheben
07.11.2011 | 15:14 | (DiePresse.com)
Die ÖVP-Frauen und der Seniorenbund treten für ein rascheres Angleichen des Pensionsantrittsalters von Frauen ein und fordern ein Anreizmodell für längeres Arbeiten. ÖGB, SPÖ und Grüne lehnen eine Angleichung ab.
Das unterschiedliche Pensionsantrittsalter von Männern und Frauen sei ursprünglich als Ausgleich von Nachteilen gedacht gewesen, erklärte Seniorenbund-Obmann Andreas Khol bei einer Pressekonferenz am Montag. Leider habe es sich aber zunehmend zu einer Hürde für Frauen entwickelt, die länger arbeiten wollen. Das Pensionsantrittsalter von Frauen müsse daher raschest an jenes der Männer angeglichen werden, forderte auch ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm. Auch die Männerpartei forderte eine "umgehende" Anpassung.
Indes sehen die ÖGB-Frauen keine Vorteile durch ein vorzeitiges Angleichen des Frauenpensionsantrittsalters. "Die Jobchancen für ältere Frauen sind schlecht und eine höhere Pension erhalten sie dadurch auch nicht", erklärte die Bundesfrauenvorsitzende Brigitte Ruprecht am Montag in einer Aussendung. Vielmehr müsste die Benachteiligung beim Einkommen und den Karrierechancen beseitigt werden. Ablehnung für den Vorstoß der ÖVP-Frauen und des Seniorenbundes kam auch von den SPÖ-Frauen und den Grünen.
Kohl will Anreize setzen
Schittenhelm bezeichnete das Antrittsalter von 60 Jahren prinzipiell als "gut", allerdings müssten Frauen auch darüber hinaus arbeiten dürfen. Khol verwies auf das Anreizmodell des Seniorenbundes, welches für jedes Jahr über 60/65 zwölf Prozent mehr Pension vorsieht: "Davon profitiert die Republik und die Pensionistin." Das von den Sozialpartnern in Bad Ischl vorgestellte Modell würde hingegen viele Frauen-Jahrgänge benachteiligen und sei erst auf die Verfassungsmäßigkeit "abzuklopfen", so Khol.
Nach derzeitigem Stand ist die Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer für 2033 vorgesehen. "Über die Übergangsfristen muss man reden", stellte Khol fest. Derzeit befinde man sich im Diskussionsprozess, wann die Angleichung erfolgen soll, könne deshalb noch nicht gesagt werden.
Pflegefreistellung und Zuverdienstgrenze
Indes pochte Schittenhelm auf eine höhere Zuverdienstgrenze bei den ASVG-Pensionisten. Sie dürfen derzeit nur bis zur Geringfügigkeitsgrenze von 374 Euro beschäftigt werden. Auch die Pflegefreistellung solle auf zwei Arbeitswochen pro Jahr angehoben und der Pflegeurlaub ausgeweitet werden. Wünschenswert wäre die Pflegefreistellung auch für berufstätige Großeltern sowie ein Pflegeurlaub von zwei Wochen pro Kind.
Was die Anrechnung von Kinderbetreuungszeiten betrifft, sollten pro Kind bis zu vier Jahre angerechnet werden, unabhängig davon, in welchem Abstand die Kinder geboren wurden. "Das wäre eine echte Verbesserung", so Schittenhelm. Die Kosten hierfür sollen aus dem FLAF herausgenommen und im Ressort Pensionen budgetiert werden. Im Gegenzug müssten die Kosten für Ausgleichszulagen aus dem Pensionssystem herausgelöst werden, heißt es in der Unterlage.
Schlechte Jobchancen und wenig Pension
Zu einer höheren Frauenpension würde der verlängerte Erwerbszeitraum nur dann führen, wenn tatsächlich gut bezahlte Vollzeitarbeitsplätze zur Verfügung stehen, meinte Ruprecht. Grünen-Frauensprecherin Judith Schwentner bezeichnete die Anhebung zum jetzigen Zeitpunkt als "kontraproduktiv" und ortete Handlungsbedarf bei "frauendiskriminierenden" Regelungen des Kündigungsschutzes in Kollektivverträgen und Betriebsvereinbarungen
Gegen eine Anhebung des Pensionsantrittsalters von Frauen sprach sich auch SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz aus. Eine frühzeitige Erhöhung würde "völlig" an der Lebenswirklichkeit von älteren Frauen vorbeigehen, verwies Mautz etwa auf den Arbeitsmarkt. "Bevor das Frauenpensionsalter angehoben werden kann, muss vor allem auch die unbezahlte Arbeit in Österreich besser verteilt und die Chancengleichheit von Frauen und Männern erhöht werden", erklärte sie.
Laut Angaben von SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm sind zur Zeit 20.000 Frauen über 50 arbeitslos: "Das sind um 6,3 Prozent mehr als im Jahr 2010."
(Ag./Red.)

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/706603/Frauenpension_OeVPFrauen-wollen-Antrittsalter-anheben

"20.000 Frauen" erinnern an Frauenrechte
Errungenschaften verteidigen
Eine Demonstration soll daran erinnern, dass vor hundert Jahren 20.000 Frauen am Wiener Ring das erste Mal für ihre Rechte demonstriert haben. Im Jahr 2011 haben Frauen längst nicht so viel erreicht wie es scheint, kritisieren die Initiatorinnen, die in vielen Bereichen sogar Rückschritte orten.
Errungenschaften nicht sicher
Vieles was Frauen bisher erreicht haben, müssen sie auch immer neu verteidigen, die vielzitierte Emanzipation sei fast so etwas wie ein Mythos, kritisiert Barbara Klein, Intendantin des Kosmos Theater von der Plattform "20.000 Frauen", die von 170 Organisationen unterstützt wird: Alle vermeintlichen Errungenschaften würden immer wieder zur Diskussion gestellt: "Sie sind nicht sicher."
Eklatante Einkommensunterschiede
Frauen sind in den Führungsetagen kaum vorhanden, sie tragen die Hauptbelastung von Kindern und Haushalt, und sie verdienen auch 2011 noch weniger als Männer, rechnet die Frauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Brigitte Ruprecht, vor: "Bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung gibt es immer noch einen 25-prozentigen Einkommensunterschied in Österreich. Wenn Teilzeitarbeit mitgerechnet wird, verdienen Frauen sogar 41 Prozent weniger als Männer. Wir waren beim Einkommensschere-Schließen schon einmal ein bisschen weiter. Wir sind in der EU das vorletzte Land mit den größten Einkommensunterschieden."
"Zu Ungunsten der Quotenmänner"
Schluss mit der Benachteiligung, her mit der Quote in Unternehmen, fordert die ÖGB-Frauenchefin, und dem kann die Vorsitzende des österreichischen Frauenrings Christa Pölzblauer nur zustimmen: "Die Führungsebene muss so besetzt werden, dass auch Frauen Platz finden - zu Ungunsten von den Quotenmännern. Wir haben ja sehr viele Quotenmänner, die aufgrund von Seilschaften, Parteien und so weiter in der ersten Ebene nichts verloren haben."

Und da sei es nahezu fahrlässig, so Brigitte Ruprecht, wenn Frauen wie Männer die Quote als Versorgung schlecht qualifizierter Frauen darstellen: "Das impliziert, dass Männer automatisch immer besser qualifiziert, immer gescheiter und klüger sind, aber das stimmt ja gar nicht. Und mit dem Killerargument 'Du willst doch keine Quotenfrau sein' macht man von vorneherein sehr viel kaputt."
"Wäre Kinderbetreuung ein Männerproblem.."
Wenn es wirtschaftlich schlecht geht, wird zuerst bei Frauen und ihren Lebensbereichen gespart, kritisieren die Frauen. Beispiel Gratiskindergarten: Gerade mit vielen Schlagzeilen eingeführt - in einigen Bundesländern schon wieder abgeschafft. Wäre Kinderbetreuung ein Männerproblem, wäre das anders gelaufen, sagt Barbara Klein: "Wie viele Ganztagskindergärten würde es dann geben, selbstverständlich gratis, und dann auch noch Busse, die die Kinder von zuhause abholen, flächendeckend, zwischen sechs Uhr früh und 20 Uhr am Abend, weil das ist so ungefähr die Männer-Arbeitszeit.."

Grundsätzlich fordern die Frauen mehr Medien-Öffentlichkeit für Frauenthemen, nicht nur am Frauentag.
http://oe1.orf.at/artikel/272507

Auch Gewerkschafterinnen sind über Auftreten und Tätigkeit der Vorsitzenden Brigitte Ruprecht nicht glücklich.
Tagelang sorgte das Vorpreschen der Gewerkschaft der Privatangestellten und der Drucker (GPA-DJP) mit ihrem Vorsitzenden Wolfgang Katzian und Bundesgeschäftsführerin Dwora Stein für eigene Lohnverhandlungenrunden zur Anhebung der Frauenlöhne für Zündstoff in der Innenpolitik und zwischen den Sozialpartnern. Diese Initiative lenkte zuletzt weit mehr Aufmerksamkeit auf sich als die aktuelle Kampagne zum Equal Pay Day Anfang Oktober. Dabei ist diese von den ÖGB-Frauen und ihrer Vorsitzenden Brigitte Ruprecht praktisch zeitgleich am 6. September in Vorarlberg gestartet worden. Kommende Woche wird die ÖGB-Frauenchefin für die Gleichstellung weiblicher Beschäftigter bei den Löhnen nochmals aktiv werden.
Selbst rote Gewerkschafterinnen machen jedoch inzwischen kein Hehl mehr daraus, dass sie mit der bisherigen Arbeit der ehemaligen oberösterreichischen Landessekretärin unzufrieden sind. Ruprecht werde in der breiten Öffentlichkeit als ÖGB-Frauenchefin praktisch nicht wahrgenommen, wird bedauert. Die nunmehr in den Ländern laufende Equal-Pay-Day-Kampagne kombiniert mit einer Broschüre mit Tipps und Tricks für Gehaltsverhandlungen allein sei einfach zu wenig.
Da trete eher die ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser, einst Wunschkandidatin von ÖGB-Chef Erich Foglar für diese Position, als weibliche Vorzeigekraft im Gewerkschaftsbund auf. Gerade im männerdominierten Gewerkschaftsbund würde sich manche Funktionärin eine pointierterte ÖGB-Frauenvorsitzende wünschen.
Ruprecht hatte schon keinen einfachen Start. Anfang Juni 2009 wurde die SPÖ-Gewerkschafterin daher auch nur von knapp 82 Prozent der Delegiertinnen zur Nachfolgerin der scheidenden ÖGB-Frauenchefin Renate Csörgits gewählt. Von Gewerkschafterinnen war sie damals vor der Entscheidung für eine Kandidatur noch gewarnt worden. Ihr war gut zugeredet worden, sich ein Antreten zu überlegen. Alternativkandidatinnen stellten sich allerdings beim Gewerkschaftskongress der Frauen nicht zur Wahl.
Dabei wird Ruprecht grundsätzlich in ÖGB-Kreisen zugutegehalten, dass Frauen noch immer einen schweren Stand im Gewerkschaftsbund haben. Dennoch machte sich nach und nach Enttäuschung über den mangelnden Auftritt nach außen der ÖGB-Frauenchefin breit.
Als zusätzliches Problem wird angesehen, dass sie über kein politisches Gewicht verfügt. So blieben beispielsweise Vorstöße Ruprechts wie im September des vergangenen Jahres für einen Mindestlohn von 1300 Euro, von dem vor allem auch weibliche Beschäftigte besonders profitieren würden, weitgehend unbeachtet.

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/kulisse/695324/Die-OeGBFrauenchefin-fuehrt-ein-Schattendasein

--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!

wikimannia statt femipedia

Liste Femanzen Brigitte Ruprecht

Mal was anderes, Thursday, 09.04.2015, 18:48 (vor 3327 Tagen) @ Oberkellner

Vor 20 Jahren klang die aber noch anders...
https://www.youtube.com/watch?v=pR_FyXxrjzo

powered by my little forum