Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Anna von Münchhausen (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Monday, 16.02.2015, 18:29 (vor 3383 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Monday, 16.02.2015, 18:37

F361 Anna von Münchhausen geboren am 15.05.1953 – Studium der Anglistik und Geschichte und Pädagogik in London und Hamburg - 1983 Redakteurin bei „Zeit“ und „Länderspiegel“ - von 2001 bis 2009 stellvertretende Ressortleiterin der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung““ – seit 2010 Textchefin der „Zeit“ – Buchveröffentlichung: eine Stunde für mich allein (2001, Rowohlt Verlag) – zeitmagazin@zeit.de - leserbriefe@zeit.de - http://images.zeit.de/politik/2013-07/anna-von-muenchhausen/anna-von-muenchhausen-180xVar.jpg

Sehr einfach: Weil es zu wenige Frauen auf Chefpositionen gibt. Und weil niemand – auch Quotengegner – einen überzeugenden Grund dafür angeben kann, dass Frauen bei gleicher Qualifikation immer noch an der gläsernen Decke scheitern.

http://www.mediummagazin.de/magazin-plus/machtfragen-77-journalistinnen-zu-ihren-karriereambitionen/

Wie es Frauen früher in der Redaktion der ZEIT ergangen ist? Das ist schnell erzählt. So viele gab es ja nie (Frauenanteil zum Beispiel 1987 insgesamt: gerade mal 19 Prozent). Und die Namen der wenigen, die es in den vergangenen 20, 30 Jahren gar zur Ressortleiterin oder zur Chefin vom Dienst gebracht haben, die lassen sich erst recht locker an einer Hand aufzählen: Nina Grunenberg (Wissen), Sigrid Löffler (Feuilleton), Marie Hüllenkremer (ZEITmagazin), Rosemarie Noack (Reisen), Erika Martens (Chefin vom Dienst). Einige hielten zäh durch, andere flohen bald.
Stimmt, es waren mehr als bei der FAZ oder beim Spiegel. Und ihr hattet doch die Gräfin, heißt es immer. Natürlich, Marion Gräfin Dönhoff war die imposante Ausnahmejournalistin, Chefredakteurin, Herausgeberin. Aber – eine Quote für Frauen an leitender Stelle? Ach, das hätte sie amüsiert. Sie hätte ihr Gräfinnenlachen gelacht. War sie selbst nicht das beste Beispiel, dass es so etwas nicht braucht?
Unabhängig davon sind feministische Positionen im Blatt immer mit Leidenschaft vertreten worden, jedenfalls solange der Zeitgeist die Frauenfrage wichtig nahm. In den achtziger, neunziger Jahren, vor allem im mittlerweile legendären Ressort Modernes Leben, von Margrit Gerste, Susanne Mayer und Viola Roggenkamp. Da gab es Leitartikel und klug kommentierende Features zum Weltfrauentag, bissige Glossen jede Menge. Der lange Marsch zur Gleichheit waren sie überschrieben, Karriere ist immer noch Männersache, Bittere Wahrheit oder Mehr Ehrgeiz, Schwestern. Aber die in diesen Beiträgen so unabweisbar einleuchtende Sache mit der Chancengleichheit war eben mehr so eine Super-Idee, nichts für die Praxis – in den Augen der Bestimmer, die sofort witterten, dass der Aufstieg von Frauen kein Nullsummenspiel ist. Die »Buben der Gräfin« und ihre unverwüstlichen Kumpel hielten zusammen, und so wie überall herrschte eben auch in der ZEIT »die ständische Geschlossenheit der Männerwelt« (Ulrich Beck). Wann immer eine Nachfolge zu regeln war in den oberen Etagen, war von eventuell passenden Kandidatinnen gar nicht erst die Rede, sie wurden rechtzeitig aussortiert. Schon als die Harvard-Absolventin Constanze Stelzenmüller Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, Kosovo und Afghanistan als ergiebige Themen entdeckte, hob sich manche Augenbraue – Achtung, Grenzüberschreitung. Und weg war sie.
Dass einzelne Redakteurinnen dann auch noch auf die Idee kamen, Kinder zu bekommen, wurde staunend zur Kenntnis genommen. »Ich habe Sie doch nicht eingestellt, damit Sie sich ins Wochenbett legen«, kommentierte ein Ressortleiter, der keine eigenen Kinder, aber immer ein gutes Händchen für Nachwuchskräfte hatte. Getreu dem preußischen Duktus des Hauses haben sie die Zähne zusammengebissen, diese Mütter: daheim immer schön die Nacht zum Tag gemacht und in der Redaktion nicht zu ausführlich den verdammten Spagat beklagt. Eine Überlebensfrage. Immerhin, bald war es eine ganze Reihe, die dem Beispiel folgte. Und irgendwann trat tatsächlich der erste Kollege in der Wirtschaft mit dem verwegenen Plan an, Elternzeit zu nehmen... »Haben Sie sich das wirklich überlegt«, fragte der fassungslose Chefredakteur.
Und heute? Man reibt sich die Augen: Stellenanzeigen am Schwarzen Brett mit »m/w«-Klammer versehen, verjüngte Ressorts, dazu jede Menge ambitionierter Kolleginnen, die den Eindruck vermitteln, lieber auf- als aussteigen zu wollen. Mehr Ressortleiterinnen? Nö. Aber wenn jetzt die (auch von der Autorin unterzeichnete) Initiative Pro Quote Schub entwickelt, werden die Jungen bald in die Praxis umgesetzt haben, was so lange nur eine Super-Idee war. Die Zeit, nein: die ZEIT arbeitet für sie.
Anna von Münchhausen ist Textchefin der ZEIT.

http://www.zeit.de/2012/10/F-Quote-Finger/seite-2

01.06.2004 • Das Land vergreist, der Nachwuchs fehlt. Aber wer ist schuld daran? Von zögerlichen Männern ist in der Debatte um Kinder-Mangel selten die Rede.
Von Anna v. Münchhausen
Sabine Christiansen, Maybritt Illner, Sandra Maischberger. Angela Merkel, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Edelgard Bulmahn, Annette Schavan, Heide Simonis - was haben diese Frauen gemeinsam? Genau: Sie sind erfolgreiche Moderatorinnen, Parteifunktionäre und Ministerinnen. Und sie alle haben keine leiblichen Kinder. Das muß nicht unbedingt in einem Zusammenhang stehen. Aber machen wir die Gegenprobe: Fallen uns auf Anhieb ebenso viele bekannte Frauen ein, die auch Mutter sind? Seit einigen Tagen wird, angestoßen durch eine in den Medien frei ausgelegte Bemerkung des SPD-Europa-Kandidaten Vural Öger, die Kinderlosen-Debatte wieder vorangetrieben und beschleunigt durch das Wort von den "gebärfaulen Frauen".
Es gibt keinen idealen Zeitpunkt
Längst ist die Reproduktionsrate in Deutschland eine Zahl, die in Diskussionen mit allen Anzeichen des Entsetzens angeführt wird: Sie liegt bei 1,3. Das bedeutet, daß 100 deutsche Frauen "im gebärfähigen Alter" 130 Kinder bekommen. Weniger als in Dänemark (1,7), weniger als in Frankreich (1,9). Besonders beunruhigt die Demographen, daß 42 Prozent der Akademikerinnen zwischen 35 und 40 keine Kinder haben. In nur sechs Jahren wird diese Zahl bei 50Prozent liegen. Völlig untypisch, wie eine Studie der OECD belegt: In anderen europäischen Ländern entscheiden sich gerade gut ausgebildete Frauen für ein drittes Kind. In Frankreich, einem Land, in dem Kinderlose die Ausnahme darstellen, wird ein Trend zur Großfamilie beobachtet.
Warum nicht bei uns? Aus Egoismus? Sind Frauen, einer Geheimabsprache folgend, in den Gebärstreik getreten? Zunächst hilfreich ist vielleicht der Hinweis, daß die Demographie-Debatte allein noch keine Abhilfe schafft. Schließlich bekommt niemand Kinder, nur um das Rentensystem zu retten. Immer noch ist das "faktische Fertilitätsverhalten" zu allem Unheil von einer Fiktion beherrscht, nämlich der vom "idealen Zeitpunkt". Es gibt ihn aber nicht. "Ein Kinderwunsch ist immer ambivalent", sagt eine erfahrene Therapeutin. Weil eben auch immer viel dagegen spricht, zu einem bestimmten Zeitpunkt schwanger zu werden. Weil eine entscheidende Hürde im Job ansteht. Weil die Partnerschaft noch nicht erprobt ist. Weil man umgezogen ist, eine befristete Stelle ergattert oder sich zu einer Fortbildung durchgerungen hat. Dann braucht Frau nicht nur eigenen Mut oder Entschlußkraft. Dann braucht sie Menschen ringsum, die ihr sagen: Das packen wir schon.
Männer machen sich weniger Gedanken über die Kinderfrage
Die Gießener Familienforscherin Uta Meier schreibt in ihrer Untersuchung über die Gründe von Kinderlosigkeit: "Was bei Männern schon immer akzeptiert wurde, nämlich eine Verbindung von Familien- und Berufsleben, trifft bei Frauen nach wie vor auf ideologische und handfeste materielle Barrieren." Männer machen sich in der Regel um die Kinderfrage nicht halb so viele Gedanken wie Frauen und begründen ihre Vorbehalte auch rundheraus mit eigenen Interessen. Genannt werden im wesentlichen "Scheu vor der finanziellen Verantwortung", Angst vor der Unruhe, die ein Leben mit Kind bedeutet, sowie die Sorge davor, "daß meine Partnerin von mir verlangen könnte, die Hälfte des Alltagskrams zu übernehmen". Diese Einstellung zementiert die innerfamiliäre Arbeitsteilung - laut Zeitbudgeterhebungen werden immer noch circa 80Prozent der Haus- und Fürsorgearbeit in Partnerschaften mit Kindern von den Müttern geleistet. Bekanntlich haben Väter selten Skrupel, von ihnen gezeugte Kinder zurückzulassen und sich einer neuen Beziehung zuzuwenden.
Angesichts dieser wenig ermutigenden Auskünfte ist es nicht erstaunlich, daß Frauen die Nachwuchsfrage immer häufiger aufschieben. 1999 war eine Frau bei der ersten Geburt im Durchschnitt 28,9 Jahre alt, 1969 war sie beim ersten Kind vier Jahre jünger.
Elternschaft als einzig unaufkündbare Verpflichtung
Mit 28 Jahren hat eine Frau aber in der Regel nicht nur ihre Berufsbestimmung, sondern auch Gefallen an Erfolgserlebnissen gefunden. Das macht selbstbewußt. Ob sie zusätzlich auch eine "gute Mutter" sein wird, wie es die kollektive Vorstellung verlangt - geduldig, stets liebevoll, Zuwendung und Liebe verströmend? Ärgerlicherweise läßt sich das in der Theorie schlecht klären. Nicht einmal das tageweise Üben mit den Kindern von Freunden oder Geschwistern vermittelt den unabweisbaren Eindruck permanenter Zuständigkeit für ein abhängiges Wesen, das schreit, trinkt und - nach einem zunächst unerforschlich scheinenden Rhythmus - auch mal schläft. Und genau dieses Erlebnis bricht über Eltern in den ersten Lebenswochen ihres Kindes wie ein Naturereignis herein. Der Familiensoziologe Bernhard Nauck nennt Elternschaft "die einzige unaufkündbare Verpflichtung in der modernen Multioptionsgesellschaft". Diese Verpflichtung kann man akzeptieren - oder sich ihr entziehen.
Im ersten Fall bekommt man es mit Nebenbedingungen zu tun, die den Alltag von Eltern nicht gerade erleichtern. Eine Anerkennungsprämie etwa, genannt Erziehungsgeld, die mit 300 Euro weit unter dem Existenzminimum liegt. Ein Steuersystem, das die traditionelle Arbeitsteilung - Mann verdient, Frau betreut - zementiert. Ohne Aussicht darauf, daß das Rentensystem Kindererziehungszeiten angemessen einstuft. Kindergärten, die gerade mal vier Stunden Betreuung durch nicht immer hochqualifiziertes Personal garantieren. Wer einmal die Wickelräume von deutschen Raststätten benutzen mußte, weiß, daß dies kein kinderfreundliches Land ist.
Gebär-Neid hält sich bei Männern in Grenzen
Ein bißchen verrückt nach einem Kind sollte eine Frau schon sein, um das große Wagnis einzugehen - und ein Nein läßt sich allemal rational begründen. Überdies gibt es Frauen, die Kinder sowieso für halslose Ungeheuer halten. Die große Mehrheit aber empfindet die Entscheidung, ohne Kind zu leben, als traurig. "Ich bewahre in mir ein Gefühl, das mir sagt, schade, das habe ich nicht erlebt. Ich lebe besser damit, mich gegen ein Kind entschieden zu haben, wenn ich darum trauern kann", stellt Therese fest, eine Richterin ("Frau ohne Kind", siehe unten). Die einen wollen unbedingt, finden aber für das Projekt nicht den geeigneten Vater. Die anderen haben ihn nach aufwendiger Suche gefunden, beide wünschen sich ein Baby - aber es klappt nicht. Und dann gibt es eine dritte Gruppe von Frauen, die mit 39, halb schuldbewußt, halb fassungslos feststellen: "Für mich hat es sich nicht ergeben." In diesem Augenblick tickt die biologische Uhr bereits so schnell, daß Panik aufkommt. Auf einen Termin in einer gynäkologischen Praxis mit "Kinderwunsch-Sprechstunde" muß man in der Regel zwei Monate warten.
In der Psychoanalyse findet sich hier und da der Begriff vom Gebär-Neid. Er bezeichnet das Äquivalent zum Penisneid, nämlich daß Männer sich ausgeschlossen wissen von elementaren weiblichen Spezifika wie Zyklus, Fruchtbarkeit und der Urerfahrung, Leben zu schenken. Abgesehen von werdenden Vätern, die bei Elternkursen ein deutliches Talent zum Hecheln und damit zur Bewältigung von Preßwehen zeigen, scheint der Gebär-Neid in der männlichen Psyche allerdings eher ein Randproblem geblieben zu sein. Dabei halten Reproduktionsmediziner die Möglichkeit, auch Männer Embryonen austragen zu lassen, nicht mehr für abwegig. Es wäre eine große Lösung.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/familienplanung-der-kinderschreck-1159879.html

Wenn es um Überzeugungsarbeit geht, schickt Mark Zuckerberg die „Mama“ vor, die ihm abnimmt, wozu er weder Lust noch Talent besitzt. Sheryl Sandberg ist die Nummer 2 im Facebook-Imperium. Nach dem verpatzten Börsengang startet sie nun eine Charme-Offensiv
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Als sie ans Rednerpult tritt, ruhen tausend Augenpaare auf der Frau im blauen Etuikleid. Selbst der Wind, der eben noch in den alten Ahornbäumen neben der Freilichtbühne raschelte, hat sich gelegt. Spannung liegt in der Luft: Jetzt muss Sheryl Sandberg, die Nummer zwei bei Facebook, in ihrer Festansprache an der Harvard Business School Farbe bekennen. Wird sie eine Erklärung finden, warum der Aktienkurs seit dem umjubelten Börsengang auf unter 28 Dollar gerutscht ist? Wird sie erklären, warum das soziale Netzwerk die Daten seiner Nutzer so lange speichern will, wie es das für „notwendig“ hält? Mit einem Scherz beiseitewischen, dass ihr Chef, der milliardenschwere Netzwerkgründer Mark Zuckerberg, in einem römischen Restaurant kein Trinkgeld gegeben hat, worüber gerade ganz Amerika spottet?
Von wegen. Die 42 Jährige setzt auf charmante Ablenkung. Einmal den dunklen Lockenschopf nach rechts, einmal nach links gestrudelt, ein flirtender Augenaufschlag – und dann die Überraschung: Sie klatscht einfach los. Bis in die hintersten Reihen trägt das Mikrofon das Stakkato – ihren Beifall für die „stolzen Eltern“ der 900 frisch gebackenen Master. In den folgenden 22 Minuten spricht sie als Coach und Ratgeberin zu den Absolventen und macht ihnen Beine.
Eine Karriere sei nämlich keinesfalls eine Leiter, sondern eher eine Art Fitnessstudio: „Da geht es mal runter, mal hinauf, mal seitwärts. Bleibt in Bewegung und schaut euch um, wo sich etwas tut!“ Und: „Wenn euch ein Platz in einer Rakete angeboten wird, fragt nicht lange, welcher Platz für euch vorgesehen ist. Steigt ein.“
Wer ist diese Frau, für die es immer nach oben ging, egal wo sie einstieg? Vom Posten der Stabschefin des US Finanzministers Larry Summers wechselte sie zu Google. Als ihr dort nach dem erfolgreichen Börsengang der Hechtsprung durch die gläserne Decke in den Vorstand verwehrt wurde, erlag sie Zuckerbergs Werben. Bist du des Wahnsinns, fragten ihre Freunde, bei diesem Nerd anzuheuern? Rasch erkannte sie, woran es bei dem Startup hakte: an einer plausiblen Geschäftsidee und einer intelligenten Werbestrategie. Um das zu ändern, lotste sie etliche Google- Mitstreiter nach Palo Alto.
Dass sie kühle Professionalität mit einer Kuvertüre von Emotionalität versieht, hat ihr den Titel „Facebook’s Mom“ eingetragen. Sie gibt die ideale Komplementärfigur zu ihrem Chef ab. Wenn es draußen um Überzeugungsarbeit geht, bleibt Zuckerberg im Hintergrund und schickt die Mama, die ihm abnimmt, wozu er weder Lust noch Talent besitzt: Marketing, Personalentwicklung und alles, was mit Politik zu tun hat. Dass Facebook bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden Dollar 2011 einen Gewinn von einer Milliarde einstreichen konnte, ist auch ihr zu verdanken. „Das Besondere an Sheryl ist“, lobt ihr Boss, „dass sie sich wirklich die Hände schmutzig machen und arbeiten will, statt ständig im Vordergrund zu stehen.“
Aber im Hintergrund hält es sie auch nie lange. Mit einer Mischung aus Genugtuung und Koketterie verweist sie darauf, dass sie im Job ständig mit Menschen umgehe, die „viel jünger und cooler sind als ich“. Wenn die eine neue Anwendung testen, wird sie herangewunken: „Hey Sheryl, komm doch mal eben – wir müssen testen, wie dieses neue Facebook-Feature bei älteren Leuten ankommt …“ Auch das Unternehmen hat inzwischen seine Coolness verloren. Analysten schreiben, die Nutzer verbrächten weniger Zeit auf der Seite, die Werbung habe weniger Erfolg als behauptet, und das Wachstum verlangsame sich.
Unbeeindruckt davon: Sheryl Sandberg, Role Model, Außenministerin, Netzwerk- Queen. 2012 hat sie noch einmal Gas gegeben. Kaum ein Tag ohne Medienauftritt: World Economic Forum in Davos. Ein Dinner für Sponsoren von Obamas Wahlkampf. Und ABC News ernannte sie gerade zu einer der „most powerful moms“. Frauen, gebt Gas, macht Karriere, lasst euch nicht entmutigen! Ihr ständiges Petitum. So häufig, dass mancher schon die Augen verdreht, wenn Sandberg darauf zu sprechen kommt. Als sie kürzlich in einem Interview erklärte: „Ich gehe abends um halb sechs nach Hause, um mit den Kindern zu Abend zu essen“, bemerkte eine Freundin: „Hättest du jemanden mit der Axt erschlagen, wäre das Echo kaum größer gewesen.“

http://www.cicero.de/kapital/sheryl-sandberg-mark-zuckerberg-facebooks-mom/51332

Justiz in Bremen
Die Paragraphen-Vorreiterinnen
Von 15 Spitzenämtern in der Justiz sind in Bremen acht mit Frauen besetzt. Die einzigartige Quote hat gute Gründe, wie ein Gespräch zeigt, das Anna von Münchhausen anlässlich des Frauentags mit den Juristinnen geführt hat.
Von 15 Spitzenämtern in der Justiz sind in Bremen acht mit Frauen besetzt. Die einzigartige Quote hat gute Gründe. Das zeigt ein Gespräch, das Anna von Münchhausen anlässlich des Frauentags mit den Juristinnen führt.
Warum sind Juristinnen in Führungspositionen immer noch die Ausnahme?
Paulat: In der Sozialgerichtsbarkeit waren schon immer viele Frauen tätig. Aber in Führungsämtern dünnt es aus. Oft streben die Frauen selbst nicht in die Positionen. Aber gerade den Richterberuf kann man gut mit der Familie vereinbaren.
Woran fehlt es denn?
Paulat: Es braucht Mut und Zutrauen. Man muss Opfer bringen - das müssen Männer schließlich auch. Ich bin verstört darüber, dass die Angebote nicht angenommen werden. Mein Plädoyer: sich frühzeitig zeigen und positionieren.
Meyer: Verwaltungsgerichte waren jahrzehntelang männerdominiert. Als ich am VG Oldenburg anfing, war ich die erste Frau dort. Im Kreis der Chefpräsidenten gibt es außer mir jetzt eine weitere Frau, nämlich in Mecklenburg-Vorpommern.
Graalmann-Scheerer: Nach wie vor machen Frauen die besseren Staatsexamen. Das korrespondiert aber überhaupt nicht mit Staatsanwältinnen in Führungspositionen. Schon auf der Abteilungsleiterebene sackt der Frauenanteil ab. Und als Leitende Oberstaatsanwälte finden Sie kaum noch Frauen. Es sind solche, die sich früh für den Beruf entschieden und häufig keine Kinder haben.
Liegt es nur an den Frauen selbst?
Meyer: Es muss auch der politische Wille da sein. Als es eine Justizministerin in Niedersachsen gab, wurden Frauen ermutigt. Das verflachte, als sich die politischen Verhältnisse änderten.
Paulat: Für junge Richterinnen wird sich die Situation verbessern. Junge Männer lassen sich anders einbinden in die Familie. Wenn wir Bewerber haben, die aus großen Anwaltskanzleien kommen, stellen sie fest, dass sie dort zwar gut verdienen, aber kein Privatleben mehr haben.
Kallmann: Ja, bei den Männern bewegt sich etwas. Referendare können sich heute eine Elternzeit vorstellen.
Was sind denn die formalen Voraussetzungen für die Karriere?
Meyer: Voraussetzung für die Beförderung ist das Dritte Staatsexamen, darunter versteht man die Erprobung an einem Obergericht. Wer dabei eine Familie mit Kindern haben will, muss organisieren können: Von Osnabrück nach Lüneburg kann man nicht jeden Tag pendeln.
Wolff: Als ich Direktorin wurde, waren meine Kinder acht und elf. Ich wurde vorher mehrfach gefragt, ob ich mich mal zum Bundesgerichtshof abordnen lassen möchte. Ich hätte das gern gemacht - aber wo sollte ich die Kinder lassen? Dass in der Justiz viele Frauen eingestellt wurden, führt dazu, dass vermehrt Richterinnen, die im Mutterschutz sind, vertreten werden müssen. Das kann auch mal zu Beschwerden führen.
Kallmann: In meinen Arbeitsgemeinschaften mit Referendarinnen und Referendaren kommt immer wieder das Thema Karriere in der Justiz auf. Frauen schrecken häufig zurück: Karriere - nein! Selbst bei den jungen herrscht noch ein herkömmliches Rollenverständnis: Mein Partner wird es schon richten.
Goldmann: Ich möchte noch mal den Finger in die Wunde legen: Woran orientieren sich Beförderungsentscheidungen? Sie werden von zusätzlichem Engagement abhängig gemacht. Das ist für Frauen mit Familie schwierig. In Bremen müssen wir bei den Erprobungen keinen Ortswechsel vornehmen - ein großer Vorteil. Aber es wird eben auch gern gesehen, dass man Zusatzaufgaben übernimmt - die Leitung von Arbeitsgemeinschaften oder zusätzliche Prüfungstätigkeiten. Wenn dann die Familie sowieso schon stöhnt, weil die Mutter selten da ist . . .
Hoppe: Bei mir als Leiterin einer Justizvollzugsanstalt ist das wie in einem Unternehmen der Wirtschaft: 40 Stunden plus X muss ich vor Ort sein. Eine JVA mit 750 Haftplätzen und 370 Mitarbeitern in Teilzeit zu führen, das wird auch in Zukunft schwierig sein.
Graalmann-Scheerer: Wir Staatsanwältinnen sind in puncto Arbeitszeit längst nicht so frei wie Richterinnen und Richter. Man weiß nicht, welche festen Sitzungstage man hat. Hinzu kommen Tage mit 24-Stunden-Präsenz und Notdienste.
War Jura als Studienfach für Sie alle die erste Option?
Paulat: Ich wollte erst Ärztin werden. Mein Vater hatte immer schon im Kopf, dass ich Richterin werden sollte.
Goldmann: Wenn ich den Rat meines Vaters befolgt hätte, wäre ich heute Chefsekretärin. Meine beiden Großmütter haben mich ermutigt, zu studieren und als Frau unabhängig zu bleiben.
Hoppe: Jura hat mich gereizt, weil ich den naiven Anspruch hatte, damit vielleicht die Welt ein wenig zu verbessern.
Holst: Die Berufsberatung meinte, ich solle Lehrerin werden. Das wollte ich auf keinen Fall.
Jahrzehntelang hieß es, Frauen könnten aufgrund ihrer emotionalen Veranlagung keine guten Juristen sein. Haben Sie Diskriminierung erlebt?
Goldmann: Ich hatte ein Einstellungsgespräch bei einem OLG-Präsidenten, der sich sehr freute, dass eine Frau Richterin wird, weil die ja in Familiensachen besonders gut tätig werden könne. Das nahm ich mit freundlichem Lächeln zur Kenntnis.
Graalmann-Scheerer: Frauen wurden nicht ernst genommen, als ich anfing. Da kamen Sprüche von Kollegen, die wir heute als chauvinistisch bezeichnen würden. Als ich 1984 im Bereich „Organisierte Kriminalität“ arbeiten wollte, hieß es: Das ist nichts für Frauen.
Kallmann: Alle Männer, die in Bremen das Zweite Staatsexamen bestanden hatten, hatten längst einen Job, egal welche Note. Wir drei Frauen, die wesentlich bessere Noten hatten, nicht. Das war 1976/77. Als ich als Richterin eingestellt werden sollte, wurde ich gefragt, ob ich schwanger sei und wie ich mir die Zukunft vorstelle.
Graalmann-Scheerer: Gleich nach meiner Erprobung 1984 sollte ich für zwei Jahre zum Generalbundesanwalt abgeordnet werden. Aber die Auskunft lautete: Die kann noch so qualifiziert sein, das geht nicht. In Terroristenprozessen müssen die Staatsanwälte in Kasernen leben, und da gibt es keine Damentoiletten. Da blieb ich eben hier.
Paulat: Das Einzige, was mir in dieser Hinsicht passiert ist, war während der Referendarausbildung in Aurich, die ich zusammen mit meinem Mann machte. Der Ausbilder meinte, er müsse meinem Mann die bessere Note geben, weil er ja der Ernährer der Familie werde. Ansonsten wurde ich von Männern gefördert.
Meyer: Wenn ich ein Schreiben ohne meinen Vornamen unterzeichne, bekomme ich häufig eine Antwort als „Sehr geehrter Herr Meyer“, obwohl im Briefkopf „Präsidentin“ steht.
Pflegen Sie einen anderen Führungsstil als männliche Kollegen?
Hoppe: Vielleicht ist es eine weibliche Eigenschaft, dass wir anders mit Personal umgehen. Mein Grundsatz lautet: Mein Personal ist mein größtes Kapital. Ich versuche, meine Mitarbeiter für meine Ideen zu gewinnen und sie zu beteiligen.
Meyer: Häufig begegnet mir die Einstellung: Es ist gut fürs Klima, Kolleginnen zu haben - die sind umsichtig, besorgen Blumen, wenn jemand Geburtstag hat, sorgen für Kekse bei der Beratung und haben ein anderes Feeling für die tägliche Arbeit. Aber wehe, sie kommen den Männern in die Quere und wollen befördert werden. Dann sollen sie sich auf die Familie besinnen.
Sehen Sie sich als Vorbild?
Wolff: Von neun Richtern an meinem Amtsgericht sind vier Kolleginnen. Ich ermutige sie, Familie und Beruf zu vereinbaren. Es ist wertvoll für den Richterberuf, Kinder zu haben, weil man noch in einem anderen Bereich im Leben steht.
Holst: Ich habe noch einen Lehrauftrag an der Universität. Das Interesse der Studentinnen an meinem Werdegang ist groß. Dass ich Kinder von 21 und 17 Jahren habe, zeigt: Man kann es schaffen.
Goldmann: Die Vereinbarkeit von Karriere und Familie ist ein wichtiges Kriterium, um guten Nachwuchs zu gewinnen. Es wird aber schwieriger - wegen Finanznöten und Personalknappheit.
Meyer: Junge Kolleginnen sagen häufig: Ich habe mich bei der Einstellung durchgesetzt, ich werde mich auch künftig durchsetzen. Man muss ihnen deutlich machen, dass sie noch auf erhebliche Widerstände stoßen werden.
Haben sich Ihre Erwartungen an die juristische Laufbahn erfüllt?
Paulat: Seit 1989 bin ich Gerichtspräsidentin, erst in Oldenburg, dann in Hannover, seit 2002 beim gemeinsamen Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen. Das Gerichtsmanagement ist oft anstrengend, aber ich bin nach wie vor begeistert von diesem Beruf.
Meyer: Ich habe schnell gemerkt, dass Jura mein Ding ist. Besonders gefällt mir im Verwaltungsgericht die Arbeit im Spruchkörper - dass wir im Gremium zu entscheiden haben und uns mit zwei Kollegen auseinandersetzen müssen.
Holst: Ich war nach dem Zweiten Staatsexamen drei Jahre lang in der Bundesanstalt für Arbeit tätig. Dann wurde in Bremen zur Besetzung einer Richterstelle jemand gesucht, der „etwas wegschaffen konnte“, wie es hieß. Ich sagte zu und habe es nie bereut. An dem Direktorenposten reizt mich die Kombination zwischen richterlicher Tätigkeit und Führungsaufgabe: Das ist genau das Richtige für mich.
Kallmann: Zuerst war ich Anwältin und international tätig. Aber wie soll das mit der Familie zu vereinbaren sein? Dann zeichnete sich der Weg zum Landesarbeitsgericht ab - nach zwei Jahren wurde ich Vizepräsidentin und blieb es 20 Jahre lang. Was mich an der Arbeitsgerichtsbarkeit gereizt hat: dass man sofort Vorsitzende ist und dass sie erhebliche Handlungsspielräume für Richter bietet. Ich bin auch Lehrbeauftragte an der Uni, habe Prüfungen abgenommen und auch wissenschaftlich gearbeitet - das wollte ich immer: viele verschiedene Betätigungsfelder.
Hoppe: Nachdem ich mich für den Vollzugsdienst entschieden hatte, habe ich eine Art Management-Training erhalten, mit Modulen wie Personalentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit et cetera. Ein guter Jurist ist schließlich noch lange keine gute Führungskraft. Ich bin eine leidenschaftliche Anstaltsleiterin. Ich arbeite in einem Bereich, wo nicht nur die Klientel am Rand der Gesellschaft steht, sondern die Mitarbeiter allesamt. Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn man sich rechtfertigen muss, warum man im Gefängnis arbeitet. Ein Großteil der Leute macht gute Arbeit.
Wolff: Das juristische Studium fand ich trocken. Aber das Referendariat hat mich begeistert. Das sage ich auch den Referendaren in der Ausbildung: Jetzt kommt eine tolle Zeit auf Sie zu, weil Sie in die Praxis eintauchen. Ich bin nach wie vor Richterin aus Leidenschaft, es ist für mich nie gleichförmig, sondern immer noch sehr vielseitig. Ich würde es jedem wieder empfehlen. Noch bin ich in Teilzeit beschäftigt, de facto ist es Vollzeit.
Graalmann-Scheerer: Ich habe bis zum vierten Semester meines Jura-Studiums gehadert. Der Abschluss lief dann doch ganz gut, ich bewarb mich um eine Stelle als Richterin. Am Tag nach der mündlichen Prüfung wurde ich angerufen: Hier ist eine Stelle in der Staatsanwaltschaft zu besetzen, hast du nicht Lust? Ich fand es ganz interessant, kam nach anderthalb Jahren in die Erprobung zur Generalstaatsanwaltschaft. Da haben die Kollegen schon schräg geguckt: So eine Sechsundzwanzigjährige, die erprobt wird? Das war sehr unüblich. Zurück in der Staatsanwaltschaft, habe ich Betäubungsmittel-Strafsachen, organisierte Kriminalität und Jugendschutz-Sachen gemacht. Im Januar 2002 habe ich die Generalstaatsanwaltschaft übernommen.
Sind Frauen-Netzwerke wichtig für Sie?
Meyer: In Führungspositionen braucht man Fingerspitzengefühl. Da rufe ich gern eine Kollegin an und frage: Wie haben Sie das gemacht?
Paulat: Ich finde die Konfrontation „Hier Männer - da Frauen“ nicht gut. Es ist wichtig, sich mit jemandem in ähnlicher Funktion auszutauschen. Ich sage es, weil es mir auf der Zunge liegt: Männer sind oft unendlich eitel und auf sich bezogen, kämpfen auch mit Ellbogen und anderen Mitteln. Vereinzelt machen das Frauen vielleicht auch, aber typisch ist das nicht. Dafür bin ich dankbar.

http://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/justiz-in-bremen-die-paragraphen-vorreiterinnen-1926148.html

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!

wikimannia statt femipedia

Liste Femanzen Anna von Münchhausen

JUNGHEINRICH, Monday, 16.02.2015, 20:13 (vor 3383 Tagen) @ Oberkellner

Hat diese dumme Gans eigentlich schon mal realisiert, daß nur die wenigsten erwerbstätigen Männer
in Führungspositionen tätig sind ?
Ich führe z.B. meisterlich und mit großer Virtuosität einen Gabelstapler !
Und die meisten Frauen die ich kenne sind Supermarktangesgellte, Arzthelferin u.s.w.
Mir erschließt sich nicht welchen Vorteil die Putzfrau, die Montiererin und andere Kolleginnen von einer
Frauenquote haben. Damen in leitender Position kümmern sich einen Dreck um ihre prekär beschäftigten
"Schwestern" und deren Probleme, sondern sie sorgen sich ausschließlich um ihr eigenes Wohlergehen !
Feminismus ist für mich der Zustand, wenn privilegierte Frauen andere Frauen ausbeuten.

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