Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125445 Einträge in 30651 Threads, 293 registrierte Benutzer, 247 Benutzer online (0 registrierte, 247 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog
Avatar

Ein älterer Falschbeschuldigungsfall aus Österreich (Falschbeschuldigung)

Kurti ⌂ @, Wien, Wednesday, 01.01.2014, 18:18 (vor 3739 Tagen)

Zwischen den Festen habe ich mir wieder einmal meine alten Unterlagen aus meiner Zeit als Journalist in Niederösterreich angeschaut.
Dabei stieß ich auf einen mittlerweile fast 20 Jahre alten Falschbeschuldigungsfall vom Mai 1995:

Alltagsfrust, Ärger in der Schule:
Mädchen täuschte Entführung vor!

Doris wollte weg. Weg von der Schule, weg vom grauen Alltag. Einige alkoholische Getränke, die sie in einem Hollabrunner Lokal konsumierte, konnten die schlechte Laune der Sonderschülerin auch nicht vertreiben. Und nachhause getraute sie sich jetzt schon gar nicht mehr. Also übernachtete Doris bei ihrer Freundin Verena. Mit ihr heckte sie einen folgenschweren Plan aus...
Rund um den Lokalbesuch des Mädchens erfanden die beiden Schülerinnen ein Schauermärchen: ein rotes Auto mit Wiener Kennzeichen, einen langhaarigen, in Leder gekleideten Mann...
Am nächsten Tag ging Verena mit der Mutter ihrer Freundin zur Hollabrunner Gendarmerie und brachte mit dieser Lügengeschichte die Beamten zum Schwitzen.
Sofort lief die Suche nach Doris und die Fahndung nach dem vermeintlichen Entführer an. Und Verenas Fantasie sprudelte jetzt förmlich über: Sie selbst wäre beinahe von dem Unbekannten, der sie nach dem Weg zum Bahnhof gefragt hätte, ins Auto gezerrt worden. Im letzten Moment hätte sie sich losreißen können. Doris wäre das nicht mehr gelungen.
Etwas später wollte Verena ihre Freundin noch einmal im roten PKW des „Entführers" in der Nähe des Messegeländes gesehen haben. Doris sei auf der Rückbank gesessen und habe geweint. Sogar die Automarke fiel der Sonderschülerin jetzt wieder ein. Eine weitere Lüge und ein weiterer falscher Anhaltspunkt für die Gendarmen. Sie hatten inzwischen einen Mann gefunden, auf den die Beschreibung Verenas haargenau paßte. Er konnte sich sehr wohl an Doris erinnern, sie waren einander kurz im Lokal begegnet. Auf ihn hatte sie einen zerstreuten Eindruck gemacht. Nachdem sie einige
alkoholische Getränke konsumiert hatte, ging sie wieder. Kein rotes Auto, keine Entführung, kein „großer Unbekannter".
Der leise Verdacht, den die Gendarmen bei den Schilderungen Verenas von Anfang an gehabt hatten, erhärtete sich. Bei einer neuerlichen Befragung gab des Mädchen sofort zu, daß an ihrer Geschichte rein gar nichts stimmte.
In Wahrheit war Doris vor zwei Tagen zu ihr gekommen und hatte ihr gesagt, daß sie von der Schule und von zuhause weg wolle. Damit hatte das „Abenteuer" begonnen, das den beiden Freundinnen über den Kopf wuchs.

Früh übt sich, was mal ein Miststück werden will. Möchte gar nicht so genau wissen, wieviele Männer die inzwischen mit ähnlichen Aktionen ins Unglück gestürzt hat ...

Gruß, Kurti

powered by my little forum