Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Hallo, hallo, hat irgendwer den Michael gesehen? (Allgemein)

DschinDschin, Monday, 23.12.2013, 11:06 (vor 3797 Tagen)

Ich hab' da ein Problem! Und zwar die Bedeutung des Begriffs der Dekonstruktion in der sozialwissenschaftlichen Theorie.

Verstanden habe ich, so nehme ich jedenfalls an, den Gegensatz von Hermeneutik und Dekonstruktion.

Während Hermeneutik den eigentlichen Sinn, die Wirklichkeit, hinter einem Text sucht, bestreitet die Dekonstruktion, dass man mittels Text Wirklichkeit überhaupt abbilden kann und hebt auf Deutungsalternativen ab. So wird dann der Rechtsbegriff in Gerechtigkeit und kodifiziertes Recht gespalten, Geschlecht in Sex und Gender usw.

Mir erscheint, als seien Hermeneutik und Dekonstruktion Verfahren der Textanalyse.

Was mich wundert ist, dass der Begriff Dekonstruktion jetzt auch in andere Fachgebiete hineinwirkt. Denn wenn ich ein Haus dekonstruiere kann es passieren, dass es einfach zusammenfällt. Und wenn ich Verhalten dekonstruiere, so kann es passieren, dass die Betroffenen ihr Leben ruinieren.

Kurz, wie kommt die Dekonstruktion in die Sozialwissenschaft und was bedeutet sie für diese?

Kannst Du da mal was dazu sagen?

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

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K., R. u. G. können da nicht helfen

Musharraf Naveed Khan, Monday, 23.12.2013, 11:23 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Das wäre ja eigentlich eine Fachfrage für die hier mitlesenden Lebensformen Kemper, Rosenbrock und Gesterkamp.

Aber du willst sicher eine seriöse und wahrheitsgetreue Antwort auf deine Frage und dann sind diese o. g. Leute ganz sicher nicht aussage- und zitierfähig.

Kontruktivismüsse

DvB @, Monday, 23.12.2013, 17:18 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Ich bin zwar nicht der Michel, senfe aber trotzdem mal rum...

Ich hab' da ein Problem! Und zwar die Bedeutung des Begriffs der Dekonstruktion in der sozialwissenschaftlichen Theorie.

Schwierig. Zuerst gibt es ja nicht "den" Konstruktivismus, sondern nen ganzen Zoo davon. Und jeder versteht natürlich was anderes auch unter dem Begriff Dekonstruktion. Obendrein mußt Du bedenken, daß auch das alles nicht verbindlich, sondern bloß konstruiert ist. ;-)

Verstanden habe ich, so nehme ich jedenfalls an, den Gegensatz von Hermeneutik und Dekonstruktion.

Während Hermeneutik den eigentlichen Sinn, die Wirklichkeit, hinter einem Text sucht, bestreitet die Dekonstruktion, dass man mittels Text Wirklichkeit überhaupt abbilden kann und hebt auf Deutungsalternativen ab. So wird dann der Rechtsbegriff in Gerechtigkeit und kodifiziertes Recht gespalten, Geschlecht in Sex und Gender usw.

Zumindest die philosophischen/erkenntnistheoretischen Konstruktivismüsse dürften sich darüber einig sein, daß es dem Menschen unmöglich ist, die Wirklichkeit wahrzunehmen. - Wenn man sie nicht wahrnehmen kann, kann man sie natürich auch nicht abbilden. (Dagegen gibt es auch kein echtes Argument, deswegen hänge ich dem auch an.) Bei den soziologischen Kontruktivismüssen dürfte es dann so sein, daß denen das als Grundlage, den Sinn von ihnen unpassenden Schriften, Dingen, Traditionen usw. zu negieren, einfach indem sie ihn als "konstruiert" kritisieren (Besonders beim sogenannten Radikalen Konstruktivismus besteht die Dekonstruktion nur aus der Kritik. - Und die wiederum wahrscheinlich nur aus der Ansage: "Das ist ein Konstrukt!"), gefallen hat, sie in ihrer Dämlichkeit aber vergessen - rsp. nie begriffen - haben, daß auch die Schriften, Dinge, Traditionen usw. nur Konstrukte sind, sie sich also alles (inklusive ihrer eigenen Existenz) bloß einbilden.

Mir erscheint, als seien Hermeneutik und Dekonstruktion Verfahren der Textanalyse.

Nein, Dekonstruktion nicht oder nur zum Schein. (Es ist ja klar, daß alles ein Konstrukt ist, da braucht man nix mehr zu analysieren - kann man aber natürlich, z.B. zur Ablenkung.)

Was mich wundert ist, dass der Begriff Dekonstruktion jetzt auch in andere Fachgebiete hineinwirkt.

Weil es eine Erkenntnistheorie ist und jede Wissenschaft eine Methode braucht. Standard ist eigentlich der sog. Kritische Rationalismus, aber es gibt eben auch den Konstruktivismus, bzw. viele Konstruktivismüsse.

Denn wenn ich ein Haus dekonstruiere kann es passieren, dass es einfach zusammenfällt.

Hähä. Nein, so ist das nicht gemeint. Das Haus dekonstruierst Du, indem Du sagst: "Was denn für ein Haus? Da steht kein Haus! Das bildest Du Dir bloß ein! Versuch doch mal zu beweisen, daß da ein Haus steht!" Tchja, und genau das wird eben keinem gelingen, weil empirische Beweise nunmal per se unmöglich sind.

Und wenn ich Verhalten dekonstruiere, so kann es passieren, dass die Betroffenen ihr Leben ruinieren.

Das macht denen nüschd. Leben ist eh n Konstrukt. :-P

Kurz, wie kommt die Dekonstruktion in die Sozialwissenschaft und was bedeutet sie für diese?

Durch "The social construction of reality" von Peter L. Berger und Thomas Luckmann.

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Kontruktivismüsse

DschinDschin, Monday, 23.12.2013, 18:41 (vor 3797 Tagen) @ DvB

Dankeschön. Ich glaube ich muss mir ein paar philosophische Werke kaufen.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Philosophische Werke

Werner ⌂ @, Monday, 23.12.2013, 23:13 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Ich glaube ich muss mir ein paar philosophische Werke kaufen.

Man kann sich durch Bücher auch den Verstand ruinieren ...

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Ich will, dass der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!

Was ich noch fragen wollte!

DschinDschin, Monday, 23.12.2013, 19:05 (vor 3797 Tagen) @ DvB

Sag mal, bei den Texten, sei es Philosophie, sei es Soziologie, da erscheint mir die Sprache so verquast. Sind die Zusammenhänge so komplex oder ist die Unverständlichkeit einfach nur Methode.

Nehmen wir z.B. den Umstand, dass es den Menschen unmöglich ist, die Wirklichkeit zu erkennen.

Das liegt doch auf der Hand, wenn man die Funktionsweise des Nervensystems kennt und den Film Matrix gesehen hat.

Was wir im Kopf als Wirklichkeit wahrnehmen ist nämlich in der Tat ein Konstrukt, das Konstrukt unserer Nervenmatrix. Zwischen uns und der Wirklichkeit stehen unsere Sensoren und die Mechanismen, welche die empfangenen Reize in Signale umwandeln, die dann im Gehirn interpretiert und uns auf unserem Bildschirm, unserer Benutzeroberfläche dargeboten werden. Interessant ist aber, dass unser Gehirn eine Ahnung von der Wirklichkeit hat. Setzt man nämlich eine Brille auf, welche die Welt verzerrt darstellt, so korrigiert die Bildverarbeitung das nach einer Weile und wir sehen wieder klar. Ja, es gibt auch Sinnestäuschungen, aber wir können mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit dem vertrauen, was uns als Information aus der Außenwelt erreicht, so dass sich unsere und die tatsächliche Wirklichkeit zumindest in für uns relevanten Bereichen, weitgehend ähneln.

Siehst Du, da ist der Zusammenhang in einfachen und klaren Worten ausgedrückt und leicht verständlich. Mir kommt es vor, als würde die Geisteswissenschaft den Mangel an konkretem Wissen durch ein Übermaß an Worten ausgleichen.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Sozialneusprech

Werner ⌂ @, Monday, 23.12.2013, 23:19 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Sag mal, bei den Texten, sei es Philosophie, sei es Soziologie, da erscheint mir die Sprache so verquast. Sind die Zusammenhänge so komplex oder ist die Unverständlichkeit einfach nur Methode?

Michael hat da bei ein paar Beispiele zur Anschauung gebracht und in Normaldeutsch übersetzt:
http://de.wikimannia.org/Wissenschaft#Sozialneusprech

Nehmen wir z.B. den Umstand, dass es den Menschen unmöglich ist, die Wirklichkeit zu erkennen.
Das liegt doch auf der Hand, wenn man die Funktionsweise des Nervensystems kennt und den Film Matrix gesehen hat.

Da es den Menschen gelungen ist, die Meere zu überqueren, zu fliegen, den Mond zu besuchen und kleine Autos auf dem Mars ferngelenkt rumfahren lässt, liegt es auf der Hand, dass der Mensch von der Wirklichkeit vielleicht doch nicht gar so wenig verstanden hat.

Schiffbauer, Flugzeugingenieure und Roboterhersteller, also die Berufe, die wirklich (= Wirklichkeit) verstehen das eher, als Philosophen und Soziologen, die aus ihrer Blase nicht herauskommen und nur neue Worthülsen erfinden.

Mir kommt es vor, als würde die Geisteswissenschaft den Mangel an konkretem Wissen durch ein Übermaß an Worten ausgleichen.

Gut erkannt!

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Ich will, dass der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!

Mondhoax

DvB @, Tuesday, 24.12.2013, 01:33 (vor 3797 Tagen) @ Werner

http://de.wikimannia.org/Wissenschaft#Sozialneusprech

Das ist ein Lehrbeispiel dafür, wie Trivialitäten, die in einem Satz ausgedrückt werden können, zu einer "theoretischen Arbeit" aufgeblasen und Widersprüche und Absurditäten so in Wortbergen vergraben werden können, dass sie nicht auffallen.

Schön gesagt. :-D

Da es den Menschen gelungen ist, die Meere zu überqueren, zu fliegen, den Mond zu besuchen und kleine Autos auf dem Mars ferngelenkt rumfahren lässt, liegt es auf der Hand, dass der Mensch von der Wirklichkeit vielleicht doch nicht gar so wenig verstanden hat.

Da die Menschen nichts von all dem beweisen können, liegt es auf der Hand, daß sie nichts dergleichen verstanden haben. ;-)

Die Mondbesuche haben außerdem wahrscheinlich nicht stattgefunden. Jedenfalls ist das veröffentlichte Filmmaterial gefälscht. Schau Dir das sehr aufmerksam an.

Schiffbauer, Flugzeugingenieure und Roboterhersteller, also die Berufe, die wirklich (= Wirklichkeit) verstehen das eher, als Philosophen

Tun sie nicht. Sie verstehen was von Schiffbau, von Flugzeugbau und von Roboterbau. Mit Philosophie ham sie nix am Hut, deswegen sind sie lieber Schiffbauer, Flugzeugingenieure und Roboterhersteller geworden.

und Soziologen, die aus ihrer Blase nicht herauskommen und nur neue Worthülsen erfinden.

Philosophie ist die Mutter aller Wissenschaften - sie mit Soziologie über einen Kamm zu scheren, ist schon reichlich bescheuert. Platon, Aristoteles, Heraklit - alles so ne Art Frühsoziologen, die Richard David Prechts der Antike; ihre Namen kennt man bloß noch, weil sich alle immer so köstlich über sie amüsiert haben.

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Was ich noch fragen wollte!

DvB @, Tuesday, 24.12.2013, 00:46 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Sag mal, bei den Texten, sei es Philosophie, sei es Soziologie, da erscheint mir die Sprache so verquast. Sind die Zusammenhänge so komplex oder ist die Unverständlichkeit einfach nur Methode.

Die Soziologen sind linke Spinner, die machen das extra. Das ist Manipulationstechnik, damit Du resignieren, sie ehrfürchtig verehren und ihre hohlen Behauptungen brav glauben statt prüfen sollst.

Bei den Philosophen - nunja, sofern Du solche Gestalten wie Marx oder Adorno & Co ernstlich dazuzählen willst, wie das in dieser bolschewistischen Zeit ja üblich ist - ist es verschieden. Aber auch die richtigen Philosophen hatten teils gründlich einen am Laufen. Vor allem Hegel. Der hat ja seinerzeit die Erfahrungswissenschaftler dermaßen überfordert/in den Wahnsinn getrieben, daß die gesagt haben, 'so, Schluß, aus, Feierabend, wir machen jetzt unser eigenes Ding' - und es so zu dem folgenschweren Bruch zwischen Geistes- und Erfahrungswissenschaft gekommen ist, der die Vollidioten von Empiristen (Der Empirismus war wieder so eine, allerdings inzwischen widerlegte, Erkenntnistheorie.), die geglaubt haben, sie könnten alles "messen" und es bedürfe der Interpretation der Meßergebnisse nicht, hervorgebracht hat. Ansonsten ist eigentlich™ :-P alles ganz einfach. Philosophen denken aber halt - hoffentlich oft - über Grenzdinger nach, für die es noch keine Wörter gibt, bzw. zu der Zeit gab. Es ist schwer, über Dinge nachzudenken, für die es keine Begriffe gibt und die so neu sind, daß man damit noch keine Erfahrung hat. Deswegen ist das, zumindest rückblickend, manchmal sehr unbeholfen und/oder umständlich gedacht und ausgedrückt und mutet oftmals sehr skurril an. Etwa so wie da Vincis Hubschraube(r). :-) [image] Ähnliches gilt auch generell für Themen abseits des Alltäglichen. Wie wll man z.B. "das Seiende" schon sonst nennen? (Jedenfalls, wenn man nicht gerade Heidegger heißt. :-D ) Aber es klingt natürlich furchtbar, weil das in der Alltagssprache nicht vorkommt. Philosophie ist halt keine Entspannungslektüre, man muß sich schon konzentrieren und es sollte einen schon überhaupt interessieren, sonst hats keinen Zweck.

Nehmen wir z.B. den Umstand, dass es den Menschen unmöglich ist, die Wirklichkeit zu erkennen.

Das liegt doch auf der Hand, wenn man die Funktionsweise des Nervensystems kennt und den Film Matrix gesehen hat.

Kommt drauf an, wie Du das liest. Daß es den Menschen unmöglich ist, die Wirklichkeit vollständig zu erkennen, wird noch fast jedem einleuchten. (Außer den Bolschewiken in der DDR: Ich habe da in "Philosophie" "gelernt", daß die Welt "ja selbstverständlich" erkennbar sei. Widerspruch wurde nicht geduldet. Wahrscheinlich hat das einer von den Hirnis Marx/Engels/Lenin/Stalin in einem von den Wälzern letztgültig so festgelegt.) Die Wirklichkeit ist aber auch nicht teilweise erkennbar. Nach meiner Erfahrung liegt das für so gut wie niemanden auf der Hand.

Was wir im Kopf als Wirklichkeit wahrnehmen ist nämlich in der Tat ein Konstrukt, das Konstrukt unserer Nervenmatrix. Zwischen uns und der Wirklichkeit stehen unsere Sensoren und die Mechanismen, welche die empfangenen Reize in Signale umwandeln, die dann im Gehirn interpretiert und uns auf unserem Bildschirm, unserer Benutzeroberfläche dargeboten werden. Interessant ist aber, dass unser Gehirn eine Ahnung von der Wirklichkeit hat. Setzt man nämlich eine Brille auf, welche die Welt verzerrt darstellt, so korrigiert die Bildverarbeitung das nach einer Weile und wir sehen wieder klar. Ja, es gibt auch Sinnestäuschungen, aber wir können mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit dem vertrauen, was uns als Information aus der Außenwelt erreicht, so dass sich unsere und die tatsächliche Wirklichkeit zumindest in für uns relevanten Bereichen, weitgehend ähneln.

So? Worauf gründest Du denn die Wahrscheinlichkeitsberechnung? Du gehst von Annahmen aus. Z.B. von der Annahme, daß die "Welt" da doof und passiv ist und Du ihr deswegen schon irgendwann mit irgendwelchen Methoden irgendeine Erkenntnis abluchsen kannst. Das muß aber nicht so sein. Kann auch sein, daß Du nen hochpotenten Gegenspieler hast, der Dich andauernd reinlegt und Du keine Chance hast. Oder der Annahme, daß der Aufbau der Welt relativ einfach, also zumindest irgendwie überschaubar, ist und Du deshalb schon auf irgendwas kommen kannst. Das muß auch nicht so sein. Kann auch sein, daß alles dermaßen komplex und verschroben aufgebaut ist, daß Du hinter gar nix kommst.

Das Grundproblem ist, daß Du nix beweisen kannst. Und wenn Du nix beweisen kannst, kannst Du auch nix wissen. Du kannst nur ahnen, vermuten, phantasieren und annehmen. Und Dich der Logik bedienen. Das bedeutet, Du kannst nur wenn-dann-Aussagen treffen. Also etwa: "Falls dieses Meßgerät Masse mißt, gibt es also Masse." Du erkennst natürlich, wie zirkulär das ist? Außerdem haben wir keine Ahnung, wie wir Masse direkt messen könnten. Wir kennen zwei hauptsächliche Eigenschaften von dem, was wir als Masse bezeichnen: Trägheit und Gravitation. Eigentlich ist die Idee, daß es Masse gibt, mehr eine Abstraktion aus diesen Eigenschaften, also Wirkungen, für die wir einen Grund unterstellen, den wir Masse nennen. Kann aber auch sein, daß es den Grund gar nicht gibt und einfach grundlos irgendwelche Wirkungen stattfinden. Wer weiß das schon? Aber unter solchen Annahmen wäre es natürlich von Anfang an sinnlos, Wissenschaft zu betreiben, weswegen sich die Wissenschaft normalerweise nur mit Zeugs befaßt, bei dem Kausalität unterstellt/angenommen wird. (Bis auf die Quantenphysik. Aber sobald man die ernstnimmt, hat sich das Wissenschafttreiben halt auch erledigt. Die Quantenphysik will ja "nachgewiesen" haben, daß die Welt akausal funktioniert. Ist natürlich Blödsinn: niemand kann überhaupt die Existenz der Welt oder sonst irgendwas "nachweisen".)

Was denkst Du Dir, wenn Du ein Meßgerät baust? An etwas, das Du damit messen kannst. Sagen wir mal die Dschinnizität. Wir brauchen irgendwelche Eigenschaften/Wirkungen der Dschinnizität, sonst können wir nix messen (falls die nicht direkt meßbar sein soll - aber ich glaub, das gibts bezeichnenderweise bisher bei keiner physikalischen Größe). Also sagen wir mal, die Dschinnizität soll irgendeine Kraft ausüben, vielleicht auf myteriöse Dschinnteilchen, häufig vorkommnd in kleinen, blauen Plastikschlümpfen oder so. Also packen wir ein paar Plastikschlümpfe auf eine Waage, nullen die Anzeige, um den Einfluß der Gravitation rauszurechnen, schrauben die Empfindlichkeit hoch und loggen die Daten. Irgendwelche Schwankungen werden sich schon ergeben. Manches werden wir noch als Störungen anderer bekannter Kräfte identifizieren und ebenfalls rausrechnen. Irgendwas wird trotzdem übrigbleiben - fertig ist die Dschinnizität, das Dschinnteilchen und das Dschinnometer. Und genau so läuft es eigentlich immer: irgendwas wird "gemessen" - aber was das überhaupt wirklich sein soll, das weiß man nicht. Man nennt es natürlich irgendwie und redet sich damit ein, deswegen irgendwas zu wissen. Bei vielen solchen Sachen ist es immerhin so, daß sie anscheinend immer halbwegs konstante oder periodisch oder sonstwie systematisch schwankende Eigenschaften haben. Wenn die Meßergebnisse das immer schön bestätigen, sind das Indizien/Belege dafür. Aber keine Garantie, also kein Beweis.

Siehst Du, da ist der Zusammenhang in einfachen und klaren Worten ausgedrückt und leicht verständlich. Mir kommt es vor, als würde die Geisteswissenschaft den Mangel an konkretem Wissen durch ein Übermaß an Worten ausgleichen.

Die heutige "Geisteswissenschaft" ist von Linken durchseucht. Die wollen manipulieren und durch Geschwafel und hirnrissige Verkomplizierung ihre Hohlheit verbergen, um weit unbehelligt an der gut gefüllten Staatstitte zu saugen. Geisteswissenschaft ist es deshalb schon lange nicht mehr.

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Hallo, hallo, hat irgendwer den Michael gesehen?

Conny, NRW, Monday, 23.12.2013, 22:41 (vor 3797 Tagen) @ DschinDschin

Denn wenn ich ein Haus dekonstruiere kann es passieren, dass es einfach zusammenfällt.

Nein! Das Haus gab es nie,

sagt der Solipsist

Was du siehst kann doch schon ein Trugschluß sein, da du das gesehene nur Messen mußt und es ist nicht das gleiche - siehe das Doppelspaltexperiment.

Dekonstruktion in WikiMANNia

Werner ⌂ @, Tuesday, 24.12.2013, 13:58 (vor 3796 Tagen) @ DschinDschin

Ich hab' da ein Problem! Und zwar die Bedeutung des Begriffs der Dekonstruktion in der sozialwissenschaftlichen Theorie.

In WikiMANNia haben wir auch einen Versuch, die Bedeutung des Begriffs Dekonstruktion zu erklären.
http://de.wikimannia.org/Dekonstruktion

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Ich will, dass der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!

*Hut abzieh und verbeug* - Leute, Ihr seid Klasse! Danke!

DschinDschin, Tuesday, 24.12.2013, 18:26 (vor 3796 Tagen) @ DschinDschin

:-D :-D :-D :-D

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