Kleiner Vorgeschmack auf die Frauenquote. (Feminismus)
Von der Leyen setzte Merkel unter Druck
Ursula von der Leyen hat beim Poker um die Ministerposten offenbar am härtesten von allen verhandelt. Das berichtet der "Spiegel". Demnach soll sie Kanzlerin Angela Merkel "unmissverständlich" klargemacht haben, dass sie nicht für das Gesundheitsministerium zur Verfügung stehe. Der bisherige Verteidigungsminister Thomas de Maizière sei davon völlig überrascht worden und musste klein beigeben.
Nach dem Gespräch von der Leyens mit Merkel, bei dem sie der Kanzlerin quasi die Pistole auf die Brust setzte, wurde im Kanzleramt davon ausgegangen, dass die 55-Jährige notfalls auch ganz auf einen Kabinettsposten verzichten würde, sollten ihre Vorstellungen nicht berücksichtigt werden. Daraufhin habe die Kanzlerin noch während der Koalitionsverhandlungen gegenüber CSU-Chef Horst Seehofer das bis dahin CSU-geführte Innenministerium für die CDU reklamiert, so der "Spiegel". Als Begründung führte Merkel demnach ihre Unzufriedenheit mit dem bisherigen CSU-Amtsinhaber Hans-Peter Friedrich an.
Der bisherige Verteidigungs- und neue Innenminister Thomas de Maizière wurde von der Rochade offenbar völlig überrascht und erfuhr erst bei seinem Vieraugengespräch am Freitag vergangener Woche von den geplanten Ressortwechseln. Er habe sich zunächst dagegen gesperrt, heißt es in Partei- und Regierungskreisen, musste aber schließlich einlenken.