Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Zur Frage, wie Wahlprognosen so schnell entstehen (Politik)

Irokese, Tuesday, 16.10.2018, 12:07 (vor 2013 Tagen) @ Tim K.

Hallo Herr K.,

in Ihrem Video zeigen Sie eine gewisse Verwunderung, dass im TV gleich um 18 Uhr eine Prognose herauskommt und die dann auch noch gering vom finalen Ergebnis abweicht. Manipulation also?

Keineswegs. Ich habe selbst einmal am Zustandekommen einer solchen Prognose mitgearbeitet. Das geht so: Du stellst Dich als Legitimierter für ein beauftragtes Umfrageinstitut in die Nähe des Wahlraums und bittest, wie hunderte Kollegen im Lande, die Wähler um eine weitere, informelle Stimmabgabe - wieder geheim, hinter einer Abdeckung und in einen nicht einsehbaren Kasten. Natürlich sollen sie das abstimmen, was sie eben in der Wahlkabine präferiert haben.

Dreimal unterbricht man dieses Prozedere, zieht sich in einen separaten Raum zurück, zählt aus und gibt die Zwischenergebnisse an das Umfrageinstitut weiter. Kurz vor 18 Uhr sind im Institut alle Zahlen zusammen und werden an den TV-Sender weitergegeben.

Bis auf einige Spaßvögel haben alle Umfrageteilnehmer so abgestimmt wie in der Wahlkabine. Einige machen auch nicht mit und sagen, dass wir Umfrageleute doch alle lügen würden. Das sind eher die, die Rechts- oder selten auch mal Linksaußen gewählt haben - darum weichen die Prognosen von den späteren Hochrechnungen immer dahingehend etwas ab, dass später am Abend die Ränder noch etwas stärker werden und der Mainstream leicht abfällt. Sprich: Mit ihrem Misstrauen sorgen diese Leute dafür, dass das Umfrageergebnis vom Endergebnis abweicht. Hinterher können sie dann mit dem Finger auf das Institut zeigen und sagen, dass die ja falsche Zahlen melden. Selber schuld, ihr Oberschlauen!

Gäbe es das Misstrauen und die wenigen Oberwitzbolde nicht, die mit Gratismut auf den Zettel so etwas schreiben wie meine "Ich wähle meine Tante Hermine", dann hätten wir um 18 Uhr schon immer 1:1 das Endergebnis und alle könnten gleich die Glotze ausmachen und müssten nicht die Politiker ertragen, die sich "bei den Wählerinnen und Wählern bedanken".

Übrigens: Würde man als Umfrager vor Ort herumschwindeln, bekämen das die Demoskopen in der Zentrale mit - das ginge jetzt in die statistische Wissenschaft, um zu erklären, wie sie das herausbekämen. Aber sie bekämen es heraus. Man hat sogar Auflagen zur Kleidung, um die Leute nicht zu beeinflussen oder einzelne abzuschrecken. Die Umfrageinstitute stehen auch in keiner Verbindung mit den Wahlämtern. Sie haben immer Druck: Wenn sie Stuss-Prognosen abliefern, werden sie nicht mehr beauftragt.

Herzliche Grüße
TK


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