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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Markus Theunert: Frauenförderung bringt nichts (Allgemein)

WilhelmTell @, Schweiz, Sunday, 10.02.2013, 20:08 (vor 4085 Tagen)

Ein Wunder ist geschehen. Der bekannte Schweizer "Männerrechtler" Markus Theunert trat auch schon an einem Antifeministentreffen in Winterthur auf. Dort zeigte er viel Verständnis für die Anliegen der Frauen. Ein Mann der sehr gut reden konnte ohne etwas zu sagen. Er war Mitbegründer des gemässigten Vereins männer.ch und sass auch in der "Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen".

Dann wurde er zum ersten Männerbeauftragten gewählt. So, nun hatte er ein schönes Pöstchen in einem geliebten Gleichstellungsbüro ergattert. Kurze Zeit später musste Theunert die Stelle wieder aufgeben. Es kam zum Eklat zwischen ihm und seiner Chefin. Offensichtlich hatte sein Rauswurf eine heilende Wirkung. In diesem Interview scheint er jedenfalls ziemlich geläutert zu sein.

Hier geht es zum lesenswerten kurzen Interview: Blick.ch

Der Rücktritt machte ihm zu schaffen: «Ich war gekränkt», sagt er heute. Mit seinem Buch «Co-Feminismus», das morgen erscheint, schrieb er sich den Frust von der Seele.

Viel hat sich nicht geändert.

«Die Gleichstellungspolitik ist zum Scheitern verurteilt»

...

Ein Grund: Laut Theunert ist Gleichstellungspolitik in der Schweiz in erster Linie Frauenförderung. Dahinter stecke eine «Opferhaltung», das Empfinden vieler Frauen, «immer zu kurz zu kommen». Theunert: «Gleichstellungspolitik nur als Frauenförderung zu verstehen, ist nicht zeitgemäss und bringt heute nichts mehr. Echte Gleichstellung erreichen wir nur, wenn die Männer mitziehen und die Macht geteilt wird.»

Abschaffen will er Gleichstellungsfachstellen zwar nicht gleich. Aber: «Keine der Fachstellen wird von einem Mann geleitet. Frauen definieren, was Sache ist, Männer dürfen mitmachen, solange sie nicht stören», sagt er. «Sie sind aber letztlich nur dazu da, den Frauen bei der Erreichung ihrer gleichstellungspolitischen Ziele zu helfen. Förderprojekte für Buben, Männer und Väter sind oft Fehlkonstruktionen, weil Frauen sie entwerfen und diese nicht von männlichen Lebensrealitäten ausgehen.»

Als Beispiel: Bemühungen, Buben zu Krankenpflegern, Lehrern und Kindergartenleitern zu machen, hätten keine oder nur oberflächliche Wirkung. Auch Anliegen wie Elternzeit, väterliche Fürsorge, Vaterschaftsurlaub und männliche Teilzeitkarrieren setzten die Gleichstellungsbeauftragten nicht so um, dass sie die Männer erreichen.

«In den Fachstellen fehlen Männer, die bei solchen Projekten von Anfang an mitbestimmen», sagt Theunert. «Gleichstellungsfachfrauen sind für den Durchschnittsmann keine glaubwürdigen Absenderinnen.»
Gleich viele Callboys wie Prostituierte?

Theunert ärgert auch der Schrei nach Quoten: Gleiche Zahl Uniabschlüsse, gleich viele Verwaltungsratsmandate. Das sei zwar nichts als fair. «Aber wollen wir auch gleich viele Raserinnen wie Raser, gleich viele Callboys wie Prostituierte, gleich viele magersüchtige Buben wie Mädchen? Heute wird Gleichstellung damit verwechselt, den Frauen die Spielregeln der mächtigen Männer beizubringen. Aber am System wird letztlich nicht gerüttelt.»

Darum zielt Theunert mit seiner Kritik frontal auf die Männer. «Die meisten Männer sind desinteressiert. Männerpolitik scheint bisher ein Thema für verbitterte Scheidungsväter, pöbelnde Geschlechterkämpfer, unglückliche Emanzipationsverlierer und andere Randfiguren. Ein richtiger Mann hat alles im Griff. Und möchte von geschlechterpolitischen Fragen verschont bleiben. Stösst ein Vater aber an seine zeitlichen Grenzen oder findet seinen Platz in der Familie nicht, dann ist er bloss ein individueller Versager.»

Theunert spricht von Ignoranz und Arroganz der Männer, die er «Co-Feministen» nennt. Letztlich wollten diese keine Gleichstellung, sie wagten aber nicht, das offen zu sagen. Sie anerkennen das Ziel in der Theorie zwar als erstrebenswert, aber nur solange sich für sie nichts ändert. Im Kern blieben die Lippenbekenntnisse patriarchale Überlegenheitsgesten.

Der Grund für das Scheitern der Gleichstellungspolitik sei die unheilige Allianz zwischen Frauen, die auf Benachteiligung fixiert seien und gönnerhaften Männern. «Die Bequemlichkeit und Feigheit meiner Geschlechtsgenossen macht mich wütend. Die Männer sabotieren ihre eigene Emanzipa­tion.» 

Wenn es so weiter geht wird aus ihm bis in 10 Jahren ein Antifeminist :-)

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Wenn ich so bin, wie ich bin, bin ich ich.


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