Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Also meine Eltern wählen immer wieder SPD. (Politik)

Nihilator ⌂ @, Bayern, Thursday, 13.09.2018, 23:01 (vor 2054 Tagen) @ Cyrus V. Miller

Die organisieren über Ver.di immer so schöne Seniorenausflüge.

Da platzt mir der Arsch, Scheiß Gewerkschaften! Die sollen ihre Aufgabe erfüllen, und die besteht ausschließlich im Vertreten von Arbeitnehmerinteressen. Nicht im Herankarren in Bussen von Gegen-Rechts-Kämpfern zu illegalen, gewalttätigen (Gegen-)Demos, und auch nicht in sowas. Es soll auch Arbeitnehmer geben, die keinerlei Sympathien für rosa-rotz-grün haben - mit welchem Recht verjubelt man deren Beiträge für Parteipropaganda und Schlimmeres??

Alle Aufklärungsversuche meinerseits sind sinnlos, obwohl die Herrschaften für ihr Alter (75/80) ansonsten noch ziemlich auf Zack sind.
Privat wird seltsamerweise auf AfD-Niveau über die Wandergoldstücke und linksgrüne Spinner geschimpft.

Ich bin allerdings sicher, daß ein großer Teil der älteren Bevölkerung generell ähnlich funktioniert.

Findet man auch bei jüngeren Leuten. Der ganze Wahlkampf ist darauf angelegt, bei der SED mit ihren surrealen Wohlstandsversprechen sieht man es am besten.

Die haben wirklich noch die "alten" ehem. Volksparteien SPD/CDU unter Schmidt/Kohl in Erinnerung und bekommen von aktuellen Entwicklungen wenig bis gar nichts mit. Frag mal nach Themen wie Genderwahn, Frühsexualisierung oder Replacement Migration. Offensichtlich findet das alles "hintenrum" statt und nicht in den Mainstream-Nachrichten.

Auch hier in Bayern ist demnächst ja "Wahl" und die CSU wird wie immer(!) mit Bussen die alten Leutchen im Seniorenheim abholen und zum Wahllokal karren, Käffchen und Kuchen inklusive.

Demokratie ist wirklich faszinierend. :-D

Früher war das ja so, daß die Wahlpräferenz über die Klassenzugehörgkeit festgelegt war: der Arbeiter wählte SPD, der Beamte vielleicht CDU, der Apotheker/Arzt/Anwalt und sonstige Selbständige FDP. Entsprechend gab es die Versprechungen von Wohltaten für die Klientel und im Idealfall sogar gehaltene. Der Gedanke war wohl, auf diese Weise einen gewissen Ausgleich zu erreichen, und ich würde sagen, das hat sogar einige Zeit funktioniert (Kaiserreich über Weimar bis in die brd der 60er). Aber heute nicht mehr.

Interessanterweise war die Demokratie nie jene Auslage mit verschiedenen Angeboten und der freien Auswahl der insgesamt besten Konzepte für eine gerechte, gesamtgesellschaftliche Perspektive, zumindest nicht in Deutschland. Mal ganz mit Abstand betrachtet, ist das auch eine irre Idee. Wer könnte einer solchen anhängen? Eigentlich nur eine Klientel ohne jede Bindung, Kosmopoliten sozusagen. DAS war der Hauptvorwurf an die Juden im Nazireich UND in der Sowjetunion gleichermaßen.

Mit der Auflösung der klassischen Klassen bewegen wir uns aber nun seit Jahrzehnten in diese Richtung. So wie junge Leute seit etwa den 70ern ihre Klassen selbstverständlich wechseln, tun sie das auch (sogar noch leichter) mit ihren Wahlpräferenzen.

Im Osten haben sich solche gar nicht erst voll entwickelt, obwohl es genau darum auch in der DDR formal ein Mehrparteiensystem gab. Ärzte z.B. waren in der DDR oft und gern CDU (weil sehr häufig Christen*), denn die Mitgliedschaft in einer Blockpartei war zwar nur bedingt karrierefördernd, aber immerhin besser als keine, und schützte vor allzu aufdringlichen Avancen der SED. Für die wenigen verbliebenen Selbständigen gab es die LDPD (=FDP), um die Altnazis einzusammeln und zu binden, die NDPD (ausgeschrieben gleich wie westliche NPD). Eine echte Klassenpartei war die Demokratische Bauernpartei DBD, die politisch am engsten an die SED gebunden war bzw. eine Abteilung.
* Gegen christliche Ärzte und Schwestern hatten die Kommunisten übrigens im eigenen Bedarfsfall gar nichts, im Gegenteil, sie bevorzugten sie. Einem kranken oder sterbenden Menschen erschloß sich der Unterschied zwischen einem christlichen und einem materialistischen Welt- und Menschenbild recht rasch und deutlich. Ist heute nicht anders, auch bei Kindergärten.

Aber zurück zur Demokratie: den Etablierten geht angesichts dieser Entwicklung natürlich der Arsch auf Grundeis. Wenn die Leute, ganz marktwirtschaftlich, so wie beim Einkaufen, einfach das bessere Produkt wählen, dann Gute Nacht, Marie! Schon Müntefering hat ja seinerzeit gesagt, wie unfair er es findet, die Parteien an der Erfüllung ihrer Wahlversprechen zu messen. Merkel ist vielleicht schon die erste (nach Vorarbeit durch Schröder, der aber nicht so weit ging) Politikerin neuen Typus. Die hat überhaupt keine Grundsätze und auch keine Vorstellungen einer irgendwie gearteten und anzustrebenden Zukunft mehr, sondern hängt ihr Fähnchen tagesaktuell in den Wind (wäre auch schwer in einer Zeit, die sich für die beste aller Zeiten hält). Machterhalt ist das einzige Ziel, der Selbstzweck, sie wird nicht mehr erworben, um gegebene Ziele durchzusetzen. Ich habe Merkel schon öfter hier als Musterdemokratin bezeichnet, und ich bleibe dabei. Die hat noch keine Richtungsentscheidung gefällt, bei der sie nicht eine Mehrheit im Volk hinter sich hatte. Wobei ich den umgekehrten Wirkmechanismus ihrer Medienpropaganda nicht vergesse.

Was ist nun ein redlicher Politiker? Ich würde sagen, einer, der tut, was er sagt(e), einer, der unabhängig von persönlichen Interessen ein visionäres Ziel für sein ganzes Volk/Land hat, der den Mut hat zu auch schwerwiegenden Zukunftsentscheidungen; einer, der die Stimmung im Volk aktiv aufnimmt und beachtet, der aber auch notorischen Quertreibern und unverbesserlichen Bösewichten energisch Einhalt gebietet. Das kommt doch etwa hin, oder?


Grüßla
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


Verboten:
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