Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Denunziantenkultur - wie in der DDR oder Nazi-Zeit (Gesellschaft)

Christine ⌂ @, Saturday, 08.09.2018, 09:59 (vor 2028 Tagen) @ James T. Kirk

Das man das Ganze mit Humor beantworten sollte, verstehe ich ja. Nur macht da nicht immer der Kopf mit oder etwas anderes.

Ich merke das bei mir auch immer wieder. Meine beste (und einzige) Freundin hat mir vor langer Zeit schon mal gesagt, ich wäre ja ein Nazi. Damals habe ich da noch (aus heutiger Sicht) souverän reagiert, ob ich das heute noch kann, weiß ich im Moment nicht.

Wir hatten es damals auch von Ausländern und ich habe einfach nur gesagt, dass ich will, dass alle "kriminellen" Ausländer abgeschoben gehören. Dabei habe ich sogar noch Ladendiebe ausgenommen. Die war richtig entrüstet. Die armen, armen Ausländer. Ich müsste doch wissen, wie schlecht es denen in ihrem Heimatland geht. Ich weiß nicht mehr, wie die Diskussion damals geendet hat, allerdings haben wir beschlossen, dass wir über Politik nicht mehr reden, was zu 99 % klappt, der Rest ist dann manchmal heikel. Ich habe sie dann noch gebeten, dass Radio auszulassen, denn da kommen ja halbstündige Nachrichten, aber auch wegen der nervigen Werbung. Und abends werden ebenfalls keine Nachrichten geschaut, denn diese geben ja Anlass zu weiteren Streitereien.

Ich kann nur sagen, es ist verdammt schwer, so eine Freundschaft zu halten, die politisch komplette Gegensätze sind. Manchmal bekommt meine Freundin ja auch Besuch und da unsere Freundschaft schon seit über 40 Jahren besteht, kenne ich auch deren Freunde und die Verwandtschaft. Da kommt es dann schon mal vor, dass doch über politische Themen gesprochen wird. Meine Freundin geht dann her und bittet diese Personen, nicht über Politik zu reden.

Nur bei ihrem Schwiegersohn klappt das nicht, weil der politisch ähnlich wie ich denkt. Wenn wir die dann besuchen, fühlt sich meine Freundin irgendwie deplatziert, denn dort kann sie ja nicht bestimmen, über was gesprochen wird.

Nun ja, zurück zur Denunziantenkultur. Aus heutiger Sicht vermute ich, dass die Stasi sich sehr schnell in dieses System integriert hat und das damals schon einige Leute wussten, dass man die gut gebrauchen kann. Um die ehemalige DDR Bevölkerung zu beruhigen, hat man ein paar Mauerschützen verurteilt und das war es dann. Wenn man bedenkt, dass auch bei uns Leute mit der falschen Meinung in den Knast gesteckt werden, dann sind wir nicht besser als die ehemalige DDR, deren Bundesländer heute schon wieder so geschasst werden wie zur Zeit des kalten Krieges. Dazu passt dann noch ein Artikel, den ich soeben auf Jouwatch gelesen habe.

Anlaufstelle für Fälle von DDR-Zwangsadoptionen
 
Zum hässlichen Gesicht des Sozialismus gehört es, dass massiver Zwang auf jene ausgeübt wird, die nicht systemkonform agieren. Eine dieser, in der DDR vollzogenen Unmenschlichkeiten, waren Zwangsadoptionen. Zur Aufarbeitung dieses tausendfach begangenen Verbrechens soll nun eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet werden.[..] https://www.journalistenwatch.com/2018/09/08/anlaufstelle-faelle-ddr/

Tja, bei uns sind sie ja schon lange dabei, Eltern ihre Kinder weg zu nehmen. Vermutlich wird auch das bei uns immer schlimmer werden. Einige sagen ja, wir gehen spannenden Zeiten entgegen, ich würde eher sagen, wir gehen beunruhigenden Zeiten entgegen. Nun ja, zum Schluß kann man wohl nur sagen: die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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