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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Jamaika und die Männerrechte (Politik)

Nemo, Sunday, 24.09.2017, 19:28 (vor 2411 Tagen) @ Kurti

Das Ergebnis ist nicht so überraschend, sieht man davon ab, wie sich Grüne und FDP geschlagen haben. Die FDP war ein reines Medienphänomen, ebenso wie der Schulz-Hype - eine doppelte Absicherung der neoliberalen Kräfte hinter Mutti Merkel.

Ein Punkt aber, der hier wichtig ist: Arne Hoffman postet bereits die ersten männerpolitischen Ratschläge an die Linkspartei. Er hat recht - wo die Linke mit sozialen Themen und außenpolitischen Ansichten punkten könnte, schießt sie ihre Wähler mit ihrer sexistischen Politik ab, nach der weiße heterosexuelle Männer einfach als das ultimative Böse herhalten müssen. Über dieses Feindbild kommen sie nicht hinweg, dieses Feindbild torpedert jedes Mal ihre Erfolgsaussichten. Dank der AfD wird aber deutlich, wie sehr sie es sich auf diesem Platz der Opposition gemütlich gemacht haben. Vielleicht kommt es zu einem Umdenken, aber ich denke, das ist eher unwahrscheinlich. Ideologen sind nicht dafür bekannt, ihr Weltbild den Gegebenheiten anpassen zu können.

Was mir aber noch durch den Kopf geht: Man sollte sich genau ansehen, was von der FDP und ihren angeblich männerfreundlichen Interessen übrigbleibt. Arne Hoffmann kann sich noch freuen - ich traue dem Spiel aber nicht. Die FDP erstand aus der Versenkung auf, weil die Analysten und Wahlkampfstrategen realisierten, was aus der SPD und der AfD werden würde, und eine weitere Zerstreuungskraft brauchten, die den Status Quo sichern würde. Und so merkwürdig das für Leute klingt, die sich dem Kampf gegen Gender verschrieben haben - die Strategen wissen sehr genau über dieses Thema bescheid, und auch, wie man es einsetzen kann. Die FDP hat sicher unter Männerrechtlern viele Punkte holen können. Aber es war eines der untergeordneten Themen einer kleinen Partei - nicht der CDU, und im scharfen Gegensatz zu den Interessen der Grünen, mit denen sie koalieren müssten, sollte es zu Jamaika kommen.

Es ist kaum wahrscheinlich, dass die FDP in wirtschaftlichen Fragen zurücksteckt, um die Männerrechtsinteressen durchzusetzen. Eher werden die Grünen weitere Kompromisse zum Kohleausstieg eingehen, und die FDP kippt dafür ihr Männerwahlversprechen. Anzunehmen, mit der FDP als einer der kleinen Beispringerpartei von Schwarz-Grün würde sich in dieser Koalition etwas an Männerrechten ändern, ist eine extrem schwache Hoffnung.


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