Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Das knallt! (Genderscheiss)

Nemo, Wednesday, 30.08.2017, 12:17 (vor 2403 Tagen) @ Cardillac

Zwischen dem user „Nemo“ und mir gab es bereits erste Versuche, den aktuellen Diversity-Feminismus als integralen Bestandteil des Neoliberalismus einzuordnen.

Sie haben Recht. Die vielgefeierte Diversität ist eine Multiplikation von Accessoire-Identitäten und Äußerlichkeiten - alles, nur keine Diversität der Meinungen. Dabei ist es das Denken, das Vielseitigkeit ermöglicht und neues schafft. Ein Riesenbetrug, den viele intellektuell nicht mehr zu durchschauen in der Lage sind, aber genau deshalb funktioniert es wohl - das Denken wird bereits seit langem strimlinienförmig verengt.

(Nebenbei: Ich bringe u.a. Ausländern Deutsch bei, bin aber dazu übergegangen, keine deutschen Bücher mehr dafür zu verwenden - es ist eine Katastrophe, wenn Deutschwerke Feministisch-Deutsch verwenden, das einige unlösbare Probleme mit sich bringt, falsch, überkompliziert und für Ausländer wie für Deutsche extrem verwirrend ist. Es überrascht nicht, dass das hier von der HU kommt, aber das Problem ist ein generelles.)

Eine nicht unwichtige Frage wäre, wo das entstanden ist. Das Problem ist, dass sich die politische Linke - falls sie es nicht erfunden, so doch zu eigen gemacht hat. Ich merke das, wenn ich z.B. Artikel von Hadmut Danisch lese, der durch die Bank weg alles als "Links" bezeichnet. Er gibt nirgendwo eine Definition dessen, was er als "links" betrachtet, aber da es - was z.B. Gehälter, Sozialpolitik, Außenpolitik usw. - massive Unterschiede zwischen bspw. der CDUSPD und Linker gibt - muss diese Einschätzung letzlich auf die Gender-Schiene zurückfallen. Abgesehen von der AfD ist dies tatsächlich ein alle anderen Parteien verbindendes Element, und es ist nichtdiskutabel (keine Alternative möglich; ich traue der von Arne gefeierten FDP nicht, das ist ein untergeordnetes Wahlkampfthema, kein Grundsatz). Gender ist nur eine Form der Identity Politics. Es gibt in der Linken da zweifelsohne eine intellektuelle Dissonanz, die es verhindert, das Nazifeindbild (männlich, weiß, heterosexuell,indigen), die in den westlichen Ländern die Mehrheit stellen, als etwas anderes als als Unterdrücker wahrzunehmen und ihren Spielraum reduzieren zu müssen glauben. Identity Politics - oder Minderheitenpolitik - dient dazu, die Mehrheit zu kontrollieren. Das kann nicht auf Dauer gut gehen, und dass die Parteien jede Form der Mitentscheidung zunehmend unterbinden, ist der sicherste Weg, dass Gewalt als letzte Option akzeptabler wird. Selbst wenn die Linke wider alle Erwartungen zur entscheidenden macht im Bundestag würde und an Mindestlohn, Renten und Sozialstandards etwas ändern würde - sie würden nicht von ihrer feministischen Linie abweichen. Das Problem ist, dass sie erkennen müssten, dass sie das Stimmen kostet - Gender ist Konsens, sie machen keine Punkte damit, Feministen wie alle anderen zu sein. Aber sie gefallen sich in der Rolle der missverstandenen Opposition, und irgendwann wird es die Welt erkennen, wenn es nur erst schlimm genug ist. Die Nachdenkseiten kapieren das auch nicht.

Dass auch Linke nicht kapieren, wie sie gesteuert werden, sieht man daran, wie gerade in den USA die Stimmung gegen Linke, die vorher am lautesten für die Zensur unliebsamer Meinungen gestritten haben, kippt. Selbst Globalistenmedien wie die WaPo und die NYT kritisieren jetzt die Antifa, nachdem sie die Anti-Trump Stimmung ewig angeheizt haben. Und der Verbot von Indymedia in Deutschland freut Leute vielleicht wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit, aber es is ein Grund zur Trauer - die Meinungsfreiheit wird von rechts und links eingeschränkt, die nützlichen Idioten helfen bei ihrer Installation noch mit und die Revolution frisst letztendlich ihre Kinder.


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