Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Weise Worte vom Schauspieler Heiner Lauterbach (Vaeter)

Flohgast @, Wednesday, 24.05.2017, 15:06 (vor 2527 Tagen)

Mein Vatertag!
Von Heiner Lauterbach


Speaker’S Corner

„Den Vatertag gibt es eigentlich gar nicht“, pflegte meine Mutter stets zu sagen, wenn ich sie als Kind nach einem passenden Geschenk für meinen Vater zu besagtem Tag befragte. „Der Vatertag ist nur die eifersüchtige Antwort der Männer auf unseren Muttertag.“
Es war damals nicht meine Art, meiner resoluten Mutter zu widersprechen. Selbst bis ins reifere Alter stellte ich ihre Behauptung nicht infrage. Erst mit den zunehmenden, hartnäckigen Diskussionen um die Stärkung der Emanzipation, mit dem Dringen auf Frauenquoten und dem Vorsatz vieler Fernsehsender, nur noch frauenaffine Filme zu produzieren, machte sich in mir so etwas wie Trotz breit. Wenn die Mütter ihren geradezu heiligen Tag hatten, an dem sie sich feiern ließen, warum sollte den Männern nicht das gleiche Recht zustehen? In den USA hatte da längst kein Geringerer als der Präsident selbst den dritten Sonntag im Juni als Vatertag zum gesetzlichen Feiertag erhoben. Das war 1974 und vermutlich das einzig Vernünftige, was Richard Nixon in seiner gesamten Laufbahn gemacht hat.
In jedem Fall teile ich die Ansicht meiner Mutter heute nicht mehr. Wenn Männer und Frauen gleich behandelt werden, was ich für eine sehr sinnvolle Sache halte, dann sollten sie auch wirklich gleich behandelt werden. Also, liebe Mutter, auch wenn der Mann sich schon in sehr frühem Stadium der Evolution des neunmonatigen Martyriums der Schwangerschaft entzogen hat, so ist er doch Teil der Elternschaft und sollte auch als solcher geehrt werden. Ich bin der Vater meiner Kinder, und ich bestehe auf meinen Vatertag. Basta.

Heiner Lauterbach ist Schauspieler und Vater von drei Kindern.

http://epaper.haz.de/#!text/HAZ_00011100/HAZ20170524/0c94b1f6-3fb6-11e7-9cb6-0f2b11d22185


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