Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Prof. Dr. Helma Lutz (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 22.11.2015, 18:11 (vor 3085 Tagen)

F428 Prof. Dr. Helma Lutz geboren 1953 in Hildesheim (Niedersachsen) – Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik sowie der Dipl. Sozialwissenschaften in Kassel und an der FU Berlin - seit 2007 Professur für Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main – Im Universitätssemester von 2004/2005 war sie "Fellow in Residence" am Netherlands Institute for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences (NIAS). 2005/2006 hatte sie die "Maria-Goeppert-Mayer Gastprofessur für Internationale Frauen- und Geschlechterforschung" an der Stiftung Universität Hildesheim inne – Lutz gehört dem Beirat der Zeitschrift „Feministische Studien“ an – Publikationen: Gender Mobil? Geschlecht und Migration in transnationalen Räumen (2009); Vom Weltmarkt in den Privathaushalt: die neuen Dienstmädchen im Zeitalter der Globalisierung (2007) - Anschrift: Frauenforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Robert-Mayer-Straße 5, 60325 Frankfurt am Main - lutz@soz.uni-frankfurt.de – helma.lutz@wilsoncenter.org - gleichstellungsbuero@uni-hildesheim.de - http://www.uni-hildesheim.de/uploads/pics/prof_Dr_Helma_Lutz_01.jpg

Das theoretische Konzept der Intersektionalität beruht sowohl auf einer Kritik an eindimensionalen Analysen des weißen Feminismus als auch an den additiven Konzepten des Zusammenwirkens verschiedener Unterdrückungsverhältnisse und geht mit einem Denken der Dezentrierung der Kategorie Gender einher. Es beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel, dem Ineinandergreifen und den Wechselwirklungen zwischen verschiedenen sozialen Strukturen und Ungleichheitsdimensionen wie Geschlecht, Rasse, Klasse, Alter, Sexualität. Ausgangspunkt der Argumentation ist, dass Menschen im Schnittpunkt oder auf der Kreuzung (intersection) dieser Kategorien positioniert sind und dabei ihre Identitäten, ihre Loyalitäten und Präferenzen entwickeln. Intersektionalität ist sowohl Identitätstheorie als auch ein Instrument, das der Analyse der sozialen Positionierung von Menschen dient. Der Begriff der Intersektionalität wurde vor 20 Jahren im Schwarzen Feminismus der USA geprägt und durch die us-amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw eingeführt. Der Begriff und Ansatz fiel in Europa insbesondere in Großbritanien und Deutschland auf vorbereiteten Boden.
Die Herausgeberinnen des Sammelbandes gehen davon aus, dass Intersektionalität das Potenzial dazu hat,„fortwährend für neue mögliche Auslassungen, Entnennungen und Exklusionen sensibel zu bleiben“ (vgl. S.12).
Herausgeberinnen und Entstehungshintergrund
Helma Lutz, Linda Supik undMaria Teresa Herrera Vivar sind als Wissenschaftlerinnen an der Goethe Universität Frankfurt im Arbeitsbereich Gesellschaftwissenschaften tätig. Helma Lutz, die als namhafteste Vertreterin des Intersectionality-Ansatzes in Deutschland bezeichnet werden kann, hat dort seit 2007 die Professur für Frauen- und Geschlechterforschung inne. Linda Supik und Maria Teresa Herrera Vivar arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl und promovieren derzeit mit Arbeiten zur Intersektionalität. Der vorliegende Sammelband geht auf eine im Juni 2009 an der Universität Frankfurt veranstaltete Tagung mit dem Titel „Celebrating Intersectionality? Debates on a multi-facettes Concept in Gender Studies“, zurück, die den Anspruch hatte, in Zuge des Jubiläums des Begriffs den aktuellen Stand der Debatte wiederzugeben und Entwicklungslinien zu bearbeiten.
Aufbau
Der Sammelband ist in drei Teile gegliedert, denen eine ausführliche und Orientierung gebende Einleitung vorausgeht.
1. Die transatlantische Reise von Intersektionalität – Geografien und Räume der Debatte
In diesem - drei Beiträge umfassenden - Teil wird die Entstehungsgeschichte des Ansatzes und seine theoretischen Implikationen entwickelt.
Bei dem Beitrag von Kimberlé W. Crenshaw handelt es sich um eine eingekürzte Fassung des Textes, der vor 20 Jahren eine Initialzündung für die dann folgenden Debatten lieferte. Im Zentrum des Beitrages stehen die Kritik an den Analysen eindimensionaler, isolierter Diskriminierungsdimensionen (Geschlecht, Rasse) und das Plädoyer für einen Perspektivwechsel hin zur Betrachtung vielfältiger Identitäten.
Kathy Davis zeigt auf, wie und warum Intersektionalität eine derart breite Rezeption in der Frauen- und Geschlechterforschung erfahren hat. Als Merkmale erfolgreicher Gesellschaftstheorien arbeitet sie heraus: eine überraschende Perspektive auf ein altes Problem, Ansprechen eines fundamentalen Anliegens, Fähigkeit, die Kluft zwischen Generalistinnen und Spezialistinnen zu überwinden, Mehrdeutigkeit und Unvollständigkeit (vgl. 63/64). In diesem Sinne, so Davies, enthält Intersektionalität die "Zutaten" für eine gute feministische Theorie: Es ermutigt zu komplexen Denken, vermeidet voreilige Schlüsse, reizt feministische Wissenschaftlerinnen neue Fragen zu stellen und in unerforschtes Gebiet vorzudringen (vgl.65).
Der Beitrag von Myra Marx Ferreerichtet sich auf die Diskursebene, beschäftigt sich mit den Übersetzungsproblemen zwischen der us-amerikanischen und der deutschen Frauenbewegung und geht dabei u.a. auf die unterschiedlichen Bezugnahmen zwischen Frauenbewegung und Migrantenbewegung bzw. schwarzer Bürgerbewegung ein.
2. Neue Forschungsfelder und Themenschwerpunkte von intersektioneller Forschung zu Männlichkeiten und Heteronormativität
In diesem aus fünf Beiträgen bestehenden Teil, wird ein Schwerpunkt auf die Erforschung von Männlichkeit bzw. Fragen zum Verhältnis von hegemonialer und marginalisierte Männlichkeit gelegt.
Mechthild Bereswill und Anke Neuberbetrachten auf dem Hintergrund ihrer eigenen empirischen Längsschnittstudie zu Biografien von Männern, die in Ostdeutschland zu Haftstrafen verurteilt wurden, theoretische Verständnisse und Entwicklungslinien hegemonialer Männlichkeiten und diskutieren diese im Zusammenhang von Ungleichheitslagen und Geschlecht. Sie resümieren, dass strukturtheoretische Ansätze bzw. die Kategorie Geschlecht bei der Analyse sozialer Ungleichheit als Masterkategorie beizubehalten sei. Es ist davon auszugehen, so ihr Verweis auf das Tagungsposter und auf ein Zitat von Cornelia Klinger, dass die Mikadostäbe nicht beliebig fallen und dass es sinnlos ist, auf sich überlagernde oder durchkreuzende Aspekte von „Klasse“, „Rasse“ und „Geschlecht“in den individuellen Erfahrungswelten hinzuweisen, ohne angeben zu können, wie und wodurch „Klasse“, „Rasse“und „Geschlecht“ als gesellschaftliche Kategorien konstituiert sind (vgl. S.99).
Jeff Hearn beschäftigt sich kritisch mit dem Konzept der hegemonialen Männlichkeit, das er als verkürzten Zugang ansieht. Er setzt dem Connell`schen Konzept eine Perspektive entgegen, die die als vernachlässigte Intersektionalitäten benannten Dimensionen Alter/Behinderung, virtuelle Männer und transnationale Männer von ihm als vernachlässigte Intersektionalitäten hervorhebt.
Dubravka Zarkov betrachtet sexuelle Gewalt gegenüber „ethnisch anderen“ Männern unter Bedingungen des Krieges. Sie stellt zum einen mit einer Analyse der kroatischen Kriegsberichterstattung in der Tagespresse während des Jugoslawienkrieges dar, wie durch Sichtbarmachen oder Unsichtbarmachen von Tätern und Opfern heteronormative Männlichkeit in Verbindung mit einer neuen nationalen Identität konstruiert wird. Zum anderen zeigt sie anhand von Folterfotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib in Bagdad, in welcher Weise die Hypersichtbarkeit dieser Bilder für die Konstruktion eines christlich-islamischen Antagonismus sowie einer militärischen Männlichkeit spielt.
Kira Kosnick richtet den Fokus auf die Ausblendungen der dominanten Migrationsforschung bezogen auf migrantische Ethnizitäten und queeren Sexualitäten und arbeitet anhand eines Theaterstücks und filmischen Darstellungen Verdeckungs- und Festschreibungsprozesse heraus.
Ann Phoenix beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit psychosozialen Intersektionen im Zusammenhang und versucht Lebenserzählungen Erwachsener aus ethnisch sichtbar differenten Haushalten zu kontextualisieren. Aus dieser Studie zu gemischten Herkunft bzw. nicht-normativer Kindheit wählt sie Textpassagen aus vier Interviews aus, um aufzuzeigen, wie eine Mehrebenenanalyse mit Hilfe von Intersektionality erfolgen kann und was der Erkenntnisgewinn davon sein kann.
3. Intersektionalität vorantreiben: Potentiale, Grenzen und kritische Fragen
Der dritte und letzte Teil beschäftigt sich insbesondere mit der Reichweite und Weiterentwicklung des Ansatzes.
Nira Yuval-Davies stellt Intersektionalität ins Verhältnis zu „Anerkennung“und „Umverteilung“ und plädiert dafür, Anerkennung und Umverteilung im Begriff der Intersektionalität aufzuheben und Intersektionalität als den relevantesten aktuellen Beitrag der soziologischen Theorien zum Thema Klasse/Schichtung anzuerkennen.
Paula-Irene Villa arbeitet in ihrem kategorien-kritischen Beitrag am Beispiel des Tango Argentino heraus, wie die Konzentration auf die klassische Trias Rasse/Geschlecht/ Klasse die Gefahr in sich birgt, das Dazwischen-Liegende unsichtbar zu machen.
Gudrun Axeli Knapp schließlich analysiert das Konzept der "intersektionellen Unsichtbarkeit", das sie unter Rekurs auf Vergesellschaftungstheorien und mit dem Ziel einer gesellschaftstheoretischen Fundierung intersektioneller Ansätze strukturtheoretisch erweitert.
Katharina Walgenbach unternimmt abschliessend den Versuch, einen Bogen über alle Beiträge zu schlagen, Verbindungen und Differenzen zwischen den Autorinnen bzw. ihren Argumentationslinien zu beschreiben und endet mit dem Fazit, dass Intersektionalität als neues Paradigma verstanden werden darf.
Diskussion
Es gehört zu den grössten Verdiensten der intersektionellen Analyse, dass die Art und Weise, in der Menschen gleichzeitig in multiplen Kategorien positioniert werden, heute allgemein als wissenschaftlich bedeutsam anerkannt wird. Intersektionalität ermöglicht eine Theoriebildung und Analyse, die nicht-essentialistisch ist und die Komplexität des alltäglichen Lebens reflektiert. Sie reduziert dieses Leben nicht auf einzelne analytische Kategorien, die die Komplexität von Gemeinsamkeiten und Unterschieden sozialer Positionierung und Erfahrung verdecken.
Der Anspruch, den „State of the Art“ - und auch darin offene Fragen - darzustellen, wurde in differenzierter Weise und auf hohem Niveau eingelöst. Der Band beeindruckt dadurch, dass die wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter zu Wort kommen, ein breiter Bogen theoretischer Auseinandersetzung geschlagen und um Mehrstimmigkeiten und Einbettungen in andere zentrale Diskurse gerungen wird. Der Schwerpunkt auf eine theoretische und methodologische Fundierung ist jedoch nicht nur dem Anspruch der Veröffentlichung geschuldet, vielmehr spiegelt sich darin auch die nach wie vor nur wenig eingelöste konsequente empirische Umsetzung. In anderen Worten: Es wird deutlich, dass die theoretische Ausarbeitung weitgehend geleistet und damit ausgeschöpft ist, jedoch die Empirie der theoretischen Absicherung hinterhinkt. Notgedrungen lassen sich entsprechend in dem über 250-seitigen Band Redundanzen finden, nahezu identisch formulierte Bezugnahmen und Verweise, die, wenn man den Band als Gesamtwerk liest, mit der Zeit ermüdend wirken.
Als Ergänzung zum Sammelband würde ich mich über einen Folgeband – gerne der Herausgeberinnen- freuen, der Erkenntnisse aus empirischen Studien vorstellt.
Fazit
Mit dem Sammelband wird völlig zu Recht das Jubiläum eines der interessantesten aktuellen Konzepte zur Analyse der Verwobenheit von Ungleichheitslagen gewürdigt und festgehalten. Damit verbunden ist eine gelungene Bestimmung des„State of the Art“, eine differenzierte, kritische theoretische Ausleuchtung des Ansatzes und der Anfragen, die es hierzu gibt. Den Herausgeberinnen ist es zusammen mit allen Autorinnen und Autoren gelungen, das Potential des Konzeptes und die darin liegende Vielschichtigkeit aufzuzeigen und zu verdeutlichen, dass es sich um kein Konzept „in Stillstand“ handelt, sondern um einen Diskurs, der um seine Einbettung in den Menschenrechtsdiskurs wissend um Weiterentwicklung und Konkretisierung bemüht bleiben wird. Der Band ist als wichtige deutschsprachige Veröffentlichung zu Intersektionalität im Besonderen und zur Ungleichheitsforschung im Allgemeinen zu empfehlen und kann sicherlich in der sozialwissenschaftlichen Lehre gut eingesetzt werden.

http://www.socialnet.de/rezensionen/10346.php

Helma Lutz: Vom Weltmarkt in den Privathaushalt. Die neuen Dienstmädchen im Zeitalter der Globalisierung.

Dies ist eines der besten Sachbücher der letzten Zeit! Klar und strukturiert, luzide in Sprache und Darstellung, gut recherchiert, mit vielen konkreten Fakten. Lesevergnügen gepaart mit Anregungen zum Mit- und Weiterdenken.
In der Neuen Frauenbewegung ging es darum, die Frauen von den drei Ks zu befreien, reproduktive Tätigkeiten gerechter zwischen den Geschlechtern zu verteilen und auch den ehemaligen Hausfrauen und Vollzeitmüttern eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der Lohnarbeit zu ermöglichen. Wie ist die Bilanz ausgefallen? Die Autorin zeigt, dass die tatsächlich erkämpften Veränderungen im Erwerbsleben keineswegs zu einer generellen Neuverteilung der Arbeit in der Familie geführt haben.
Wer also wäscht, putzt, füttert das Baby, kontrolliert die Hausaufgaben, fährt den Nachwuchs zur Musikschule, wenn nicht nur der Ehemann, sondern nunmehr auch die Ehefrau Selbstverwirklichung in einer beruflichen Karriere anstreben? Hinter so manch einer erfolgreichen Frau steht nämlich kein sein Scherflein zur Haus- und Erziehungsarbeit beitragender Mann, sondern eine Putzfrau, ein Kindermädchen oder Au-pair, die zudem immer häufiger aus ökonomisch schwächeren Ländern, seit dem Systemwandel aus dem Osten Europas, kommen. Globalisierung hört also mitnichten vor unserer Haustür auf, längst hat sie Einzug gehalten in Küchen und Kinderzimmer. Besonders günstig kann die Hausarbeit von den Familien und Singles eingekauft werden, wenn die Lage der Beschäftigten durch einen illegalisierten Aufenthaltsstatus prekarisiert ist.
Nur zeigt Lutz, dass die Situation sich ganz und gar nicht eindeutig gestaltet: Nicht angemeldete Arbeitsverhältnisse sind auch für die Beschäftigten wesentlich lukrativer. Arbeitsmigrantinnen sehen ihre Migration zum Teil als Befreiung aus sie beengenden Verhältnissen, andere leiden stark unter der Trennung von ihren eigenen Kindern. Viele sind zufrieden mit ihrer Situation, sie sind zum Teil hoch qualifiziert, sehen sich selbst als Kleinunternehmerin, glauben, dass ihre eigenen Kinder gut versorgt sind und durch den Zuverdienst bessere Bildungschancen haben werden. Das Thema lässt sich in seiner Vielschichtigkeit nur umreißen, wird durch die anhand von Migrationsgeschichten von Hausarbeiterinnen aus verschiedenen Ländern dargestellt. Es scheint auf manche Fragen keine eindeutigen Antworten zu geben, allerdings kann als vorläufiges Fazit festgehalten werden: Reproduktionstätigkeiten sind zu einem signifikanten Prozentsatz umverteilt worden – allerdings sind sie an andere Frauen weitergereicht worden, ohne sie als vergeschlechtlichten und strukturell entwerteten Tätigkeitsbereich in Frage zu stellen.

Helma Lutz: Vom Weltmarkt in den Privathaushalt. Die neuen Dienstmädchen im Zeitalter der Globalisierung. Verlag Barbara Budrich. Opladen & Farmington Hills. 2008

gelesen von Elke Heinicke

http://www.lesbenring.de/was-wir-lesen/2008-1-halbjahr/70-helma-lutz-vom-weltmarkt-in-den-privathaushalt-die-neuen-dienstmaedchen-im-zeitalter-der-globalisierung.html

Gender und Ethnizität
PD Dr. Helma Lutz als Gastprofessorin am Institut für Allgemeine Pädagogik
Zum Oktober 2005 hat PD Dr. Helma Lutz ihre Gastprofessur für internationale Frauen- und Genderforschung am Institut für Allgemeine Pädagogik angetreten. Die von dem Frauengleichstellungsbüro eingeworbene Gastprofessur wird für ein Jahr aus dem Maria-Goeppert-Mayer-Programm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Interkulturelle Pädagogik, Migrations- und Geschlechterforschung sowie Biographieforschung - dies sind die Forschungsfelder von Helma Lutz, die sie interdisziplinär sowohl in pädagogischer als auch sozialwissenschaftlicher Perspektive bearbeitet. Dabei richtet sie ihren Blick konsequent auf die Interdependenzen zwischen Gender und Ethnizität. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist zudem ihre außergewöhnlich breite internationale Orientierung. Mit dieser Ausrichtung stärkt die Gastprofessorin das Lehrangebot der Allgemeinen Pädagogik gleich in zwei Studienschwerpunkten: "Soziale Differenzierung und Bildungsbeteiligung" sowie "Vergleichende Erziehung und interkulturelle Bildung".
Interkulturelle Pädagogik, Migrations- und Geschlechterforschung sowie Biographieforschung - dies sind die Forschungsfelder von Helma Lutz, die sie interdisziplinär sowohl in pädagogischer als auch sozialwissenschaftlicher Perspektive bearbeitet. Dabei richtet sie ihren Blick konsequent auf die Interdependenzen zwischen Gender und Ethnizität. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist zudem ihre außergewöhnlich breite internationale Orientierung. Mit dieser Ausrichtung stärkt die Gastprofessorin das Lehrangebot der Allgemeinen Pädagogik gleich in zwei Studienschwerpunkten: "Soziale Differenzierung und Bildungsbeteiligung" sowie "Vergleichende Erziehung und interkulturelle Bildung".
Internationales Engagement in Forschung und Lehre
Von 1985 bis 1997 forschte und lehrte Helma Lutz an niederländischen Universitäten zu den Arbeitsschwerpunkten Gender, Ethnizität und Migration. In diesem Rahmen leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Biographien von Immigranten und Immigrantinnen verschiedener Einwanderungsgenerationen in den Niederlanden. Als Mitglied in Berufsverbänden wie der "International Sociological Association" und "Biography and Society" und als Redakteurin beim "European Journal of Women`s Studies" ist sie in verschiedene internationale Netzwerke eingebunden.
Helma Lutz gehörte zu den Initiatorinnen und Akteurinnen der Internationalen Frauenuniversität (ifu). Aus der Arbeit an der ifu ist auch ihr Forschungsprojekt bei der VW-Stiftung "Gender, Ethnizität und Identität. Die neue Dienstmädchenfrage im Zeitalter der Globalisierung" entstanden, welches sie 2004/2005 als Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (NIAS) mit einer Publikation und einer großen internationalen Konferenz zum Thema "Migration and Domestic Work in Global Perspective" abschloss. Sie war von 2001-2004 Mitglied des Europäischen Netzwerkprojektes "Servant Project". Zur Zeit ist sie zusammen mit Kollegen aus Bielefeld und Bamberg federführend mit der Einrichtung einer interdisziplinären Forschungsgruppe zum Thema "Illegalität im Wohlfahrtsstaat" befasst, an der insgesamt 18 Forscherinnen teilnehmen. Dieses Projekt beschäftigt sich erstmals umfassend mit der Situation von illegalen Migrantinnen und Migranten und ihren Kindern in Deutschland. Außerdem beteiligt sie sich an Ausschreibungen in zwei Europäischen Programmen, die sich mit Gender, Migration und Citizenship in Europa beschäftigen und an der Beantragung eines Graduiertenkollegs zum Thema: Migration und Entwicklung in Europäischer Perspektive.
Methodenwerkstatt am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIF)
Neben der Internationalität der Forschungen von Helma Lutz in den Gebieten Gender und Ethnizität ist für die Stiftung Universität Hildesheim auch ihr Engagement in der Biographieforschung von großem Interesse. Dabei werden ihre vielfältigen Kenntnisse in diesem Bereich nicht nur den Studierenden der Allgemeinen Pädagogik zu Gute kommen. In der von ihr angebotenen ZIF-Methodenwerkstatt "Geschlecht als Variable der qualitativen Forschung" gibt sie ihr Wissen auch an Studierende der Fachhochschule, an Doktorandinnen und andere interessierte Studierende und Absolventinnen weiter.
Vortragsangebote an niedersächsischen Hochschulen
Zu ihren Aufgaben als Gastprofessorin gehören für Helma Lutz jedoch nicht nur die Lehre und die Anbahnung möglicher neuer Forschungskooperationen, sondern auch eine rege Vortragstätigkeit an niedersächsichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auf Anfrage bietet sie drei Vortagsthemen zu den Bereichen Migration, Geschlecht, Biographie im Kontext der Globalisierung an. Anfragen können an das Frauengleichstellungsbüro der Universität Hildesheim gerichtet werden, welches die Vortragstätigkeit koordiniert. Die Seminarangebote finden interessierte Studierende im Vorlesungsverzeichnis der Universität.

Die Antrittsvorlesung von Helma Lutz mit dem Titel "Gender, Ethnizität und Identität. Migrantinnen - die ‚neuen Dienstmädchen' der globalisierten Gesellschaft" findet am Mittwoch, 02. November 2005, um 17.00 Uhr in Raum H 2, Marienburger Platz, statt.

http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=neuigkeiten&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2365&cHash=000e19d87cd0af9a143095efd7b0fc98

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