Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Monday, 30.03.2015, 20:31 (vor 3320 Tagen)

F399 Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger – geboren 1968 in Landshut (Bayern) – Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Giessen - wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) – Forschungsschwerpunkte sind Makroökonomie und europäische Wirtschaftspolitik - margit.schratzenstaller@wifo.ac.at –
http://images.derstandard.at/t/12/2010/12/16/1292464128329.jpg


Um die Kluft zwischen
den Geschlechtern
zu schließen, sind
EU, Staaten,
Länder und
Gemeinden
gef
o r d e r t .
„Gender
Budgeting“ heißt das Zauberwort.
Demnach soll bei der Haushaltserstellung
berücksichtigt werden,
wie sehr sich Maßnahmen auf
Frauen und Männer auswirken.
Die EU gibt dies vor und Österreich
hat sich Gender Budgeting
sogar in die Verfassung geschrieben.
„Diese Wirkungsorientierung
ist das zentrale Element der
ab 2013 umzusetzenden zweiten
Etappe der Haushaltsrechtsreform
des Bundes“, informiert Margit
Schratzenstaller vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Umsetzung gelingt
Sie hat bereits für das Land
Oberösterreich an einer Gender-
Budgeting-Analyse mitgearbeitet
und ortet grundsätzlich bei der
Kontrolle der Umsetzung keine
Lücken. Andererseits seien keine
Sanktionen vorgesehen, wenn
geschlechtergerechte Haushaltserstellung
unterbliebe.
Wird Gender Budgeting in Zeiten
des Sparzwangs hintangestellt
und in Bereichen wie Soziales,
Gesundheit und Frauen
Geld eingespart und als Folge
(nicht bezahlte) Arbeit auf die
privaten Haushalte, vor allem
Frauen, abgeschoben? Die Gefahr
bestünde, sagt Schratzenstaller,
dabei sei Gender Budgeting
besonders in wirtschaftlichen
Konsolidierungsphasen wichtig,
„da sowohl steuerliche als auch
ausgabenseitige Konsolidierungsmaßnahmen
trotz einer formal
geschlechterneutralen Ausgestaltung
so gut wie immer auch –
angesichts der unterschiedlichen
gesellschaftlichen Arbeitsteilung
zwischen Männern und Frauen,
der unterschiedlichen Verteilung
von Einkommen und Vermögen
etc. – Frauen und Männer unterschiedlich
betreffen“.
Wirkungen überprüfen
Schratzenstaller fügt hinzu: „Umso
bemerkenswerter ist es, dass in
Österreich trotz der verfassungsmäßigen
Verpfl ichtung zum Gender
Budgeting die beiden Konsolidierungspakete,
die seit Herbst
2010 verabschiedet worden sind,
nicht auf ihre Gleichstellungswirkungen überprüft
worden sind“

http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/11683672_108305633/5e6aaee7/if%204_stmk_web.pdf

Die Benutzung von Öffis bedeuten für Schratzenstaller weniger tote Zeit, weil man beispielsweise im Zug arbeiten, lesen oder enspannen kann
Die Budgetexpertin des Wifo sagt, wie es ist: "Mich interessiert ein Auto genau gar nicht. Es ist das Verkehrsmittel, das ich am wenigsten gerne benutze. Auto und Flugzeug teilen sich bei meinen Fortbewegungsmitteln den letzten Platz." Das hat für Margit Schratzenstaller ökologische, aber auch individuelle Gründe: "Wenn ich die Öffis nutze, bedeutet das für mich weniger tote Zeit. Im Zug kann man arbeiten, lesen oder entspannt aus dem Fenster schauen. Das kann ich beim Autofahren nicht."
Das war nicht immer so. "Ich bin in Niederbayern in einem 50-Seelen-Dorf, mitten in der Einöde, aufgewachsen. Da war es selbstverständlich unvermeidbar, mit 18 Jahren den Schein zu machen. Es wäre gar nicht anders gegangen, um in die Arbeit zu kommen, eine Ausbildung zu machen oder um Freunde zu treffen. Ich hatte in den 1990-Jahren sogar ein eigenes Auto, einen gebrauchten Fiat Panda. Er war eigentlich eine Klapperkiste. Denn er war schlecht isoliert, laut und schon ziemlich durchgerostet. Trotzdem fand ich ihn super und habe ihn total gerne gemocht."
Die Pandas gibt es ja immer noch, "aber im Vergleich zu meinem sind das heutzutage Luxusgefährte". Dass es trotz aller Ressentiments gegen Autos einen Skoda Fabia als "Familienkutsche" gibt, "hat vor allem mit der oberösterreichischen Verwandtschaft meines Mannes zu tun - die will ja auch besucht werden". (Jutta Kroisleitner/DER STANDARD/Automobil/170.12.2010)

http://derstandard.at/1292462020359/Margit-Schratzenstaller-Wifo-Expertin

Die reichsten 5% der ÖsterreicherInnen besitzen mit 57,8% mehr als die Hälfte des Vermögens. Wie kann Vermögen gerecht verteilt werden? Kann dies durch eine Vermögenssteuer – wie derzeit gefordert – erreicht werden?
Die zunehmende Ungleichverteilung der Vermögen hat verschiedenste Gründe, die von Globalisierung über den technischen Fortschritt bis hin zu steuerlichen Gründen reichen. Neben anderen wirtschaftspolitischen Optionen, die an den unterschiedlichen Ursachen ansetzen, ist eine Vermögenssteuer eine Möglichkeit, um einer zu großen Ungleichverteilung der Vermögen entgegenzuwirken. In Österreich wäre ihre effektive Durchsetzung im Bereich der privaten Finanzvermögen aufgrund des Bankgeheimnisses allerdings kaum möglich. Selbst wenn es kein Bankgeheimnis gäbe, wäre eine Vermögensteuer zumindest im Bereich der Finanzvermögen nur schwer realisierbar, weil es dann vermehrt zu Steuerflucht kommen würde.
Die Ungleichheit nimmt in reichen Ländern stark zu. Wie kann dieser Tendenz durch Steuern entgegen gewirkt werden und welche Gründe gibt es für die Zunahme der Ungleichheit?
Mit Hilfe einer Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie einer höheren Grundsteuer und höheren Steuern auf Kapitalerträge könnte der wachsenden Ungleichheit von Einkommen und Vermögen entgegen gewirkt werden.
Die Auswirkungen des Klimawandels dürften der UNEP zu Folge 8,7 Billionen Euro kosten. Wie sieht ein zukunftsfähiges Steuersystem aus, das die Umwelt und das Klima schützt?
Steuern sind ein wichtiges umweltpolitisches Lenkungsinstrument. Sie können das Verhalten von Konsumenten und Produzenten beeinflussen und bringen dem Staat Einnahmen, die beispielsweise für Umweltschutz-Maßnahmen oder für die Senkung anderer Steuern mit negativen Wirkungen – wie etwa Abgaben auf die Arbeit – verwendet werden können. Allerdings ist der alleinige Einsatz von Lenkungssteuern nur begrenzt wirksam, weshalb sie in Begleitmaßnahmen, die Verhaltungsanpassungen der privaten Haushalte und Unternehmen (wie etwa Investitionen in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur) eingebettet und durch weitere Regulierungsinstrumente (z.B. Gebote oder Verbote) ergänzt werden sollten.
Wie begegnen Sie dem Argument, dass die Steuerbelastung bereits hoch genug ist und keine weitere Belastung durch zusätzliche Umweltsteuern gewünscht wird?
Wenn zusätzliche Umweltsteuern gefordert werden, dann geht es nicht um die Erhöhung der Gesamtabgabenbelastung. Vielmehr sollten Umweltsteuern in ein Abgabenstrukturreformkonzept eingebaut werden, um eine so genannte doppelte Dividende zu erzielen: Einerseits positive Lenkungseffekte im ökologischen Bereich durch höhere Umweltsteuern, andererseits positive Beschäftigungseffekte durch die mit den zusätzlichen Umweltsteuereinnahmen gegenfinanzierte Senkung der Abgaben auf die Arbeit.
Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform noch immer nicht erfolgt ist?
Hierfür gibt es viele Gründe. Eine ökologische Steuerreform zielt auf die Reform der Steuerstruktur – eine Steuer wird erhöht, dafür wird eine andere im Gegenzug gesenkt – und ist daher eine relativ komplexe Angelegenheit – anders als eine Steuersenkungsreform, die einfach nur bestimmte Steuern und damit die Gesamtabgabenlast senkt. Außerdem fokussiert sich die öffentliche Debatte oft nur auf die angestrebte Erhöhung der Umweltsteuern und vernachlässigt die gleichzeitig geplante Senkung der Abgaben auf die Arbeit. Auch lässt sich der Nutzen höherer Umweltsteuern relativ schwer vermitteln, da es sich hier um positive, externe Effekte handelt, die man zudem oft erst in der Zukunft spürt.

http://wachstumimwandel.at/fruehstuecksgespraech-mit-dr-margit-schratzenstaller-altzinger/

Margit Schratzenstaller wurde 2009 für ihre "Leistungen im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften" mit dem Wiener Frauenpreis ausgezeichnet.
Margit Schratzenstallers Fokus als Referentin für öffentliche Finanzen am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) liegt an der Schnittstelle zwischen einer wirtschaftswissenschaftlichen theoretischen Perspektive, anwendungsorientierter Forschung und Politik. Genderaspekte spielen in ihrem Spezialgebiet, der Steuer- und Budgetpolitik, prinzipiell eine wichtige Rolle.
Biografie
Margit Schratzenstaller wird 1968 in Landshut (D) geboren. Ihre Eltern bestehen darauf, dass sie vor dem Studium etwas "Handfestes" lernt, und so schließt sie zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann ab, wie es damals noch heißt. 1991 inskribiert sie dann Betriebswirtschaft an der Universität Gießen. Im Zuge des Studiums und nicht zuletzt während eines Auslandsaufenthaltes in Milwaukee (USA) verschiebt sich ihr Interesse allerdings hin zu volkswirtschaftlichen Fragestellungen. Sie sattelt um und spezialisiert sich auf die Finanzwissenschaft, also die Lehre von den internationalen öffentlichen Ausgaben und Einnahmen. 1996 erhält sie ihr Diplom in Wirtschaftswissenschaften, 2001 promoviert sie in Gießen mit einer Arbeit über fiskalischen Wettbewerb um Direktinvestitionen. 2002 wird sie im Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" an der Universität Göttingen angenommen, wo sie sich als Postdoc mit fiskalischem Wettbewerb in einer erweiterten EU beschäftigt. Im wissenschaftlichen Elfenbeinturm möchte sie allerdings nicht bleiben, vielmehr interessiert sie das Feld der angewandten Politikberatung, das ihr die Möglichkeit konkreter Mitgestaltung gibt.
WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut)
Seit 2003 geht sie dieser Tätigkeit der Politikberatung im WIFO nach (zwischen 2006 und 2008 ist sie stellvertretende Leiterin des Instituts). Das WIFO ist mit unterschiedlichen Aufgaben, zum Beispiel der Konjunkturprognose, betraut und berät die SozialpartnerInnen sowie Verwaltungseinheiten und Ministerien in punkto wirtschaftspolitische Maßnahmen. Anwendungsorientierte Forschung schließt für sie dabei immer auch das konkrete Umfeld mit ein, also Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung hinsichtlich wirtschaftlicher Zusammenhänge.
Wenngleich dies nicht ihr vorrangiges Beschäftigungsfeld ist, so versucht sie dennoch immer "Gender Budgeting" miteinzubeziehen. "Gender Budgeting" zielt darauf ab, geschlechtsspezifische Aspekte und Forderungen in jede Phase des Budgetprozesses einzubringen, von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Kontrolle. Dabei werden Ausgaben und Einnahmen des Staates aus einer Gleichstellungsperspektive beleuchtet. Wie wirken sich Steuern unterschiedlich auf Frauen und Männer aus, welche Konsequenzen haben sie für die Erwerbstätigkeit? Trotz konzeptueller und praktischer Herausforderungen kann "Gender Budgeting" ihrer Meinung nach positiv in Budgetpolitik intervenieren.
Margit Schratzenstaller weist darauf hin, dass Geschlechteraspekte mittlerweile sogar von der Mainstream Ökonomie aufgegriffen worden sind. Auch hier sei erkannt worden, dass Gleichstellungsdefizite, wie die große Einkommensschere zwischen Männern und Frauen, aus ökonomischer Perspektive von Nachteil sind. Sie verweist auch auf volkswirtschaftliche Studien, denen zufolge eine höhere Repräsentation von Frauen positive Wachstumseffekte hätten. (in: AUF. Eine Frauenzeitschrift 2011/Nr. 153, Seite 10 f.). Davon abgesehen hält Schratzenstaller fest: "Die Verwirklichung der Gleichstellung der Frauen in ökonomischer, sozialer und politischer Hinsicht ist ein fundamentales Menschenrecht, das auch dann durchzusetzen ist, wenn es sich weder betriebswirtschaftlich noch gesamtwirtschaftlich rechnet" (ebenda).
Im Kontext der Frauenpreisverleihung betont die Ökonomin unter anderem, dass Arbeit in Österreich sehr hoch besteuert ist. Frauen sind dabei in unteren Einkommensbereichen überdurchschnittlich hoch vertreten, was sich individuell wie gesamtwirtschaftlich negativ auswirkt. Wenn Frauen, die hoch qualifiziert sind, nicht oder nur teilweise erwerbstätig sind, liegt Humankapital brach.
Andererseits argumentiert sie, dass das Normalarbeitsverhältnis von (mehr als) vierzig Wochenstunden als allseits gültiger Referenzpunkt prinzipiell in Frage zu stellen wäre - für Männer und Frauen. Insbesondere wenn es um die Betreuung von kleinen Kindern geht, könne dies wünschenswert sein. Zudem erscheint ihr die allgemeine Durchsetztung des männlichen Vollzeitmodells nicht angemessen, um "den künftigen sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen (demographische Entwicklung, Klimawandel), die eine sozial und ökologisch nachhaltigere Wirtschaftsweise unabdingbar machen" zu begegnen (zitiert in: AUF. Eine Frauenzeitschrift 2011/Nr. 153, Seite 11).
Seit 2012 ist Margit Schratzenstaller eine der KoordinatorInnen des Forschungsprojekts "WWWforEurope - Ein neuer Wachstumspfad für Europa", durchgeführt vom WIFO in Kooperation mit Partnerorganisationen aus zwölf EU-Ländern. Dabei wird versucht, Lösungsansätze "for a more dynamic, inclusive and sustainable Europe" zu generieren, wie es auf der Homepage heißt (www.foreurope.eu). Wirtschaftliche Entwicklungen, betont sie, müssen ökologisch viel nachhaltiger werden. Nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf europäischer Ebene braucht es konkrete Visionen, die Klimaziele beinhalten. Dringlich ist zudem die immer größer werdende Einkommens- und Vermögensungleichheit. Es braucht Antworten auf Verteilungsfragen, wovon die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen einen wichtigen Aspekt darstellt. Genderaspekte sollten dabei nicht nur auf Fragen der Sozial- und Arbeitspolitik bezogen werden, sondern auch in Bereichen wie Budget-, Umwelt- oder auch der Industriepolitik stärker in den Vordergrund gerückt werden.
Schratzenstaller ist im Fiskalrat an der Österreichischen Nationalbank als Expertin vertreten. Sie ist außerdem Kuratoriumsmitglied des "Europäischen Forum Alpbach", bei dem sich jedes Jahr Expertinnen und Experten sowie Studierende aus ganz Europa treffen, um politische, wirtschaftliche und kulturelle Fragen in einem interdisziplinären Format zu diskutieren. Sie ist mitverantwortlich für die Themenwahl der Wirtschaftsgespräche.
Universitätsprofessur
Seit mehreren Jahren ist Margit Schratzenstaller nun Lehrbeauftragte an der Universität Wien, wo sie jeweils im Sommersemester eine Vorlesung über Grundlagen der Steuerlehre hält. Sie sieht es als Privileg, etwas zur Ausbildung der nachfolgenden Generation beitragen zu können und freut sich immer wieder darüber, dass junge Menschen noch Fragen stellen, wie ein zukunftsfähiges Wirtschaften gestaltet werden kann.

https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/politik/frauenpreis/preistraegerinnen/margit-schratzenstaller.html

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