Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Gedanken fürs neue Jahr (Allgemein)

Kurti ⌂ @, Wien, Sunday, 30.12.2012, 17:05 (vor 4133 Tagen) @ agztse

Ich verfolge jetzt seit einiger Zeit die Diskussionen im Netz zum Thema Feminismus.

Ich ungefähr seit dem Jahr 2000.

Ich selbst habe die DDR noch bewusst erlebt, war 17 als die Mauer fiel.

Ich 13.

Die Frage ist, wie kann man eine gesellschaftliche Gegenposition aufbauen, hörbar machen, Einfluss nehmen?

Nun, ich denke, ein paar winzige Schritte dahin sind erreicht worden. Erkundige dich mal bei Manhood bezüglich des internationalen Presseechos auf das allererste Antifeministentreffen.

Ich denke ein Hauptproblem ist das Feminismus, für jeden der sich nicht eingehend mit der Materie beschäftigt, immer noch das Image des Modernen, des Progressiven, Kreativen und Weltoffenen hat mit dem man sich gern identifiziert während Antifeminismus...nun ja, mit dem Gegenteil von alldem assoziiert wird.

Zustimmung.

Das ist ein Imageproblem, aber ein entscheidendes. Über das Image gewinnt man die Unentschlossenen, das Image entscheidet an der Wahlurne.

Hier sollten wir aufpassen, dass wir nicht in den Reflex verfallen, ängstlich darauf zu schielen, was andere über uns denken.

Leute wie Andreas Kemper haben das hervorragend verstanden.

Kemper ist ein Demagoge. Inwieweit er den Unsinn, den er predigt, selbst glaubt, oder ob er bloß ein Kriegsgewinnler ist, der den Geschlechterkampf als ein Chance sieht, seine eigene Karriere zu pushen, vermag ich nicht zu beurteilen.

Deshalb versuchen sie beständig den Antifeminismus mit dem Reaktionärsten in Verbindung zu bringen was das letzte Jahrhundert hervorgebracht hatte.

Ich glaube, die Nazi-Keule ist in den letzten Jahrzehnten so exzessiv gebraucht worden, dass sie an Schlagkraft bereits erheblich verloren hat, um nicht zu sagen, dass sie schon fast zu Baststroh zerdroschen worden ist.

Und wer unterstützt Herrn Kemper? Die Antifeministen.

Mag vielleicht insofern stimmen, dass wir hier für seine kruden Thesen noch unbezahlte Werbung machen.

Viele hier haben schlimme Erfahrungen mit Feminismus gemacht. Ich hatte ebenfalls meine Erfahrungen, die sind aber in keinster Weise zu vergleichen mit den Leidensgeschichten von Männern denen die Kinder entzogen wurden oder die durch falsche Anschuldigungen um ihre Existenz gebracht wurden.

In punkto Verleumdung habe ich auch so meine Geschichten zu erzählen ...

Die Wut, die hier und in anderen Foren herrscht ist somit verständlich. Aber Wut ist ein verdammt schlechtes Medium zur gesellschaftlichen Positionierung. Wut ist ein Bumerang, führt zur gesellschaftlichen Isolierung. Aus der Position bleibt dann nichts weiter als noch grössere Wut.

Du meinst also, wir sollten zahmer werden?
Dazu eine kleine Anekdote. Zu meinen Bekannten gehört ein österreichischer Politiker, der während der Kreisky-Ära sehr viel in diplomatischer Mission im Nahen Osten unterwegs war. Über seine dortigen Erfahrungen erzählte er mir einmal: "Wenn du anfängst, mit einem Araber zu verhandeln, musst du ihn zunächst erst einmal diplomatisch gnadenlos umfahren. Du musst ihm gnadenlos klar machen, wer hier der Boss ist. Erst dann hast du eine Chance, dich vernünftig mit ihm zu unterhalten. Anderenfalls nimmt er dich schlichtweg nicht Ernst."
Ein Zitat, das man meiner Ansicht nach eins zu eins auf den Umgang mit den Feministinnen anwenden kann. Eine Drosselung der Wut halte ich daher für kontraproduktiv.

Dabei ist Medusa doch durchaus verwundbar. Ihre Argumente und Thesen wurden vielfach widerlegt, die Mechanismen die angewandt werden um Andersdenkende mundtot zu machen sind leicht durchschaubar und leicht sichtbar zu machen.

Da sprichst Du das Problem selbst an. Die so genannten "Argumente" der Feministinnen - wir haben sie auf der Sachebene bereits tausend Mal zerlegt. Und hat es uns was genützt? Sieh Dir die aktuelle Cover-Story des "Spiegels" an, die in einem eigenen Thread thematisiert wurde.

Und die Selbstzerfleischung die stattfindet in den Reihen der Feministen - man verfolge nur mal einschlägige Blogs - könnte man genüsslich und mit viel Ironie kommentieren.

Ja, Zickenkämpfe innerhalb des Femi-Lagers sind natürlich immer wieder recht amüsant zu verolgen.

Aber wer in der Wutecke sitzt ist für die grosse Mehrheit nicht hörbar.

Sehe ich nicht so.
Es sind, was dieses Forum betrifft, nicht die exzellenten Gesellschaftsanalysen von Garfield, welche in den Medien Erwähnung finden, wenn über die Männerrechtsbewegung berichtet wird. Auch nicht die geistreich-schwarzhumorigen Beiträge von Roslin oder Borat Sagdijev.
Das, was ausschließlich erwähnt wird, sind die, nun, wie soll ich es sagen, eher "wortgewaltigen" Beiträge.

Ich befürchte also, wir stehen vor der gleichen Entscheidung wie die privaten Fernsehsender: Quote oder Niveau.

Für 2013 plädiere ich für ein Abrüsten.

Ich aus oben genannten Gründen für das Gegenteil. Sonst führen wir 2023 noch dieselben Diskussionen.

Jeder Beitrag in einem öffentlichen Forum ist ein Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs. Und er kann entweder gehört werden oder den Beitragenden - und die für die er spricht - ins Abseits befördern. Wgvdl und andere Foren mögen für viele "Auskotz" Foren sein aber das sind sie nicht mehr. Sie werden beobachtet, zitiert, Aussagen werden aus dem Zusammenhang gerissen und bewusst falsch interpretiert - eben um Antifeminismus zu diskreditieren. Die Foren haben gesellschaftliche Relevanz, ob man will oder nicht. Und wer hier und in anderen Foren schreibt trägt somit Verantwortung.

Zustimmung.

Mechanismen aufzeigen: in den DDR Medien war immer die Rede von der Krise, dem bevorstehenden Untergang des Kapitalismus. Mit bekannten Ausgang. Heute ist die Rede von der Krise, dem Untergang des (weissen) Mannes. Ziel ist das Gleiche. Über die Medien eine "Realität" in die Köpfe der Menschen zu induzieren die dem politischen Wunschdenken einiger Weniger entspricht.

Wobei, wir seit 2008 sehen, kapitalistische Krisenerscheinungen ein weitaus realeres Szenario sind als die zu 100 Prozent zusammenphantasierte "Krise des Mannes".

Wir brauchen keine Label: "Maskulisten", "Antifeministen", "Männerrechtler" - wem nützt das? Das alles bietet nur Projektions- und Angriffsfläche.

Wie schon gesagt: Wir sollten gar nicht erst damit beginnen, ängstlich in Richtung Feindeslager zu schielen, was man dort über diese oder jene Aktion von uns denken könnte.

Alle die gegen Feminismus eintreten lassen sich einfach zusammenfassen: Demokraten. Sollen sie sich daran abreagieren.

Ich befürchte nur, nach dieser Zählmethode sind die Maskulisten die einzigen Demokraten. Oder ist Dir auch nur eine einzige bundesdeutsche Blockpartei bekannt, die ernsthaft die Interessen von Männern vertritt?

Scheinwerfer angingen und der eben noch "allmächtige" Protagonist vor aller Augen als machtloser Betrüger sichtbar wurde? Diese Scheinwerfer sollten wir anschalten, und sie zeigen auf ein armseliges, hysterisch keifendes Häuflein Feministen, verstrickt in ihren eigenen Widersprüchen, ihren Lebenslügen, ihren krampfhaften Festhalten am Dogma und im Bemühen sich Privilegien zu schaffen

Nun, ich denke, dieses Form ist ein solcher Scheinwerfer seit seinem Bestehen.

- ihrer gesellschaftlichen Irrelevanz.

Gesellschaftlich irrelevant sind sie leider nicht, und genau das ist das Problem.

Das wird nicht von heute auf morgen gehen, das wird ein zäher Prozess mit viel Frustration. Aber das Ziel ist klar und wenn man nicht den ersten Schritt tut kommt man nie dort an. Und der erste Schritt ist, meine ich, die Schaffung einer neuen Kommunikationskultur in allen antifeministischen, sorry, demokratischen Foren.


Eine breite Phalanx aller genderkritischen Internet-Auftritte - eine solche Phantasie ist mir auch schon mal gekommen.

Gruß, Kurti


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