Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Annabell Preussler (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 21.12.2014, 17:25 (vor 3420 Tagen)

F306 Dr. Annabell Preussler geboren 1977 – Studium der Diplom-Pädagogik an der Universität Dortmund – von 2004 bis 2008 wissenschaftliche Angestellte der FernUniHagen, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, dort auch als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte tätig - von 2008 bis 2010 wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Universität Duisburg-Essen – seit 2010 Lehrstuhlvertreterin des Lehrgebietes Bildungstechnologie an der FernUniHagen - Anschrift: FernUniversität Hagen, Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Medientheorie und Medienpädagogik, Universitätsstraße 11, 58084 Hagen – annabell.preussler@fernuni-hagen.de – www.annabellpreussler.dewww.diestaendigereise.de - mail@annabellpreussler.de - http://www.diestaendigereise.de/wp-content/uploads/2008/09/annabell.jpg

Über die Notwendigkeit
des (geschlechter)gerechten
Ausdrucks
Vater und Sohn fahren zum Fußballspiel. Mitten
auf einem Bahnübergang geht der Motor aus.
Aus der Ferne hören beide das Tuten des heranrasenden
Zugs. Verzweifelt versucht der Vater, den
Motor wieder in Gang zu bringen.
Das Auto wird vom Zug erfasst und mitgeschleift.
Ein Krankenwagen eilt zum Unfallort und die
beiden Verletzten werden geborgen. Auf der Fahrt
ins Krankenhaus stirbt der Vater. Der Sohn lebt bei
der Einlieferung noch, aber sein Zustand ist kritisch.
Nur eine sofortige Operation kann ihn retten.
Er wird in die chirurgische Ambulanz gebracht.
Der Dienst habende Chirurg betritt den Raum,
stammelt beim Anblick des Jungen erbleichend:
»Ich kann nicht operieren -
das ist mein Sohn!«
Sicherlich werden einige von Ihnen jetzt den Kopf
schütteln und sich wundern. Andere werden die
Lösung schon erkannt haben: es ist die Mutter.
Eigentlich ganz einfach, oder?
Zugegeben, es wurde ausdrücklich von »dem
Chirurgen« gesprochen, aber wie oft sprechen
wir genau in dieser Weise von »dem Studenten«
und meinen Frauen? Wie oft tun Frauen es selbst?
»Ich bin Student im 5. Semester« – habe ich schon
oft von Frauen gehört. Wahrscheinlich haben Sie
bei der erzählten Geschichte ebenso wenig an
eine Frau gedacht. Genau das ist das Problem.
Sprache spiegelt Realität wider – das bedeutet,
sie konstruiert gesellschaftliche Wirklichkeit.
Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft
setzt sich also in der Sprache fort und drückt
sich durch sie aus. Wir finden im Deutschen verschiedene
»vermännlichte« Worte, z.B. Herrschaft,
Mannschaft, mannshoch, Herrenhaus usw..
Im Gegensatz dazu werden die wenigen Worte,
die »Frau« o.ä. im Wortstamm haben, eher zu
Zwecken der Verniedlichung oder Ablehnung eingesetzt,
z.B. Fräulein, alte Jungfer o.ä..
Im Alltag finden sich darüber hinaus viele Beispiele
von Verabsolutierung, wie »ein Mensch ohne Frau
ist überhaupt kein Mensch«1, »Jeder Deutsche
hat das Recht auf freie Meinungsäußerung« oder
»die Deutschen sind tüchtige Hausfrauen«.
Sprache ist also von männlichen Denkweisen geprägt
und wird damit zu einem wichtigen Machtinstrument,
in welchem der Grundsatz »weiblich =
zweitrangig« in extremer Weise Anwendung findet.
Sprechen wir Frauen mit »Student« an, wirkt das
relativ normal. Sprechen wir Männer als »Studentinnen
« an, ist das eine ziemlich große Frechheit.
Warum nur? Angelika Wetterer stellt am Beispiel
der Vergeschlechtlichung der Berufsarbeit fest, 1Pusch, Luise F. 1990
dass der Nachweis, »Männliches« zu tun oder entsprechend
zu wirken, für Männer dringlicher ist,
als für Frauen, »Weibliches« zu tun oder »weiblich
zu wirken«.
Denn wenn das Geschlecht nicht »erkannt« wird,
kann das für Männer nur Statusverlust, für Frauen
eher Statusgewinn zur Folge haben (so »dürfen«
Frauen zwar Hosen, aber Männer keine Röcke
tragen)2. Für die Sprache trifft dies in gleicher
Weise zu.
»Sprache ist sexistisch, wenn sie Frauen und ihre
Leistung ignoriert, wenn sie Frauen nur in Abhängigkeit
von und/oder Unterordnung zu Männern
beschreibt, wenn sie Frauen nur in stereotypen
Rollen zeigt und ihnen so über das Stereotyp hinausgehende
Interessen und Fähigkeiten abspricht
und wenn sie Frauen durch herablassende Sprache
demütigt und lächerlich macht.«3.
Dennoch möchte ich vermeiden, die Opferrolle
für Frauen zu postulieren, denn ich kann mich
aktiv gegen Diskriminierung einsetzen, indem ich
sexistischen Sprachgebrauch vermeide und gerecht
formuliere. Genau damit übe ich Gesellschaftskritik!
Lese ich irgendwo: »Aus Gründen der Lesbarkeit
wird in diesem Text nur die männliche Form
verwendet – sie schließt Frauen jedoch explizit
ein« ärgere ich mich außerordentlich, besonders
– was durchaus vorkommt – wenn Frauen selbst
die Autorinnen sind. Genau dann kommen
logischerweise Ausdrücke vor, wie »der Chirurg«
und das Bild einer Frau stellt sich nicht ein, Frauen
bleiben somit unsichtbar.
Ein Experiment der Wissenschaftlerinnen Dagmar
Stahlberg und Sabine Sczesny (Universität
Mannheim) belegte es nun endlich auch wissenschaftlich:
Männliche Sprachform führt zu geringem
gedanklichen Einbezug von Frauen.
Etwa 100 Personen lagen Fragebogen in drei unterschiedlichen
Sprachversionen vor: die männliche,
geschlechtsneutrale und weibliche Sprachform.
Es wurde z.B. nach Lieblings Romanhelden/Romanfiguren/
RomanheldInnen gefragt. Wurden beide
Geschlechter in der Frage angesprochen, so wurden
mehr weibliche Romanheldinnen genannt als in
der Fragestellung mit der rein männlichen Form.
»In allen Studien führte der Gebrauch der männlichen
Sprachform zu einem geringen gedanklichen
Einbezug von Frauen«, bringen Stahlberg und
Sczesny ihre Ergebnisse auf den Punkt.
»Ausreden wie >der besseren Lesbarkeit< halber
wird auf die weibliche Sprachform verzichtet, da
sie ja doch >mitgedacht< wird, gelten nicht mehr«.
Abhilfe schafft nur eine permanente (geschlechts-)
gerechte Formulierung.
Annabell Preussler
Grundregeln für (geschlechts)gerechte
Formulierungen
1. Weibliche Personen werden in der femininen
Form genannt – »sie ist Ingenieurin«, nicht
»Ingenieur«
Diese Kongruenzregel funktioniert übrigens auch
bei üblicherweise maskulinen Formen, wie »die
Hochschule ist als Arbeitgeberin dazu verpflichtet,
für das Wohl ihrer Beschäftigten Sorge zu tragen«.
2. Sexistische Ausdrücke werden vermieden:
»Fräulein« oder »Hausmädchen« werden durch
»Frau« oder »Hausangestellte« ersetzt.
3. Frauen werden explizit angesprochen.
Aus »Für Studenten ist der Eintritt frei« wird »Für
Studentinnen und Studenten ist der Eintritt frei«.
Doch Achtung, manchmal ist dies grammatisch
kompliziert: »der Student/die Studentin werden
gebeten, sich seine/ihre Unterlagen bei seinem/
ihrem Dozenten bzw. seiner/ihrer Dozentin
abzuholen«.
Für Fortgeschrittene:
Die Verfeinerungen
»Neutralisieren«
Zur Grundregel 3: »Die Studierenden werden
gebeten, sich ihre Unterlagen bei den jeweiligen
Dozierenden (oder der Seminarleitung) abzuholen.«
Das Neutralisieren richtet sich nach verschiedenen
Prinzipien:
Pluralbildung: »Alle Auszubildenden werden in
der Finanzbuchhaltung anfangen.«
Ableitungen: »Die Scheine können von der
Institutsleitung unterschrieben werden.«
Passivausdrücke: »Herr X wird von Frau Y vertreten.
«
Funktions- oder aufgabenbezogene Bezeichnungen:
statt »Haben unsere Redakteure …«
kann es heißen: »Hat unsere Redaktion die
wissenschaftlichen Inhalte korrekt, aber auch
verständlich wiedergegeben?«
Groß I/R/N-Schreibung: »Das Seminar richtet
sich an LehrerInnen«, »keineR kennt die richtige
Antwort«, »wir suchen eineN VerwaltungsangestellteN
« (Das Eigentümliche an der Groß I/R/NSchreibung
ist, dass – wie der Name schon sagt
das Ganze nur in der schriftlichen Sprache zu
verwenden ist.
Allerdings, vor kurzem habe ich einen Vortrag
gehört, der Sprecher (jawoll!) sprach die Worte
so aus: »Ich danke allen Referent-innen...«
männliche und weibliche Formen abwechseln:
Im gesamten Text werden mal männliche, mal
weibliche Formen benutzt.
Das schafft zwar Verwirrung, aber die macht
bekanntlich aufmerksam.
18
Alles gleich
»Spezialfall man«
Ein Spezialfall unserer Sprache ist das Wort »man«.
Ich finde es nicht grundlegend falsch, es zu
verwenden, finde nur solche Ausdrücke komisch
wie »wenn man seine Menstruation bekommt...«
Man(!) muss sich dabei der Sprechsituation
bewusst sein. Meistens finde ich es ohnehin
einfacher und aussagekräftiger, »man« z.B. durch
»ich« zu ersetzen. Statt »man kann sich schon
wieder ärgern« sage ich »ich kann mich schon
wieder ärgern«.
»Umgang mit Sexismus«
Es ist mir schon öfter passiert, dass eine solche
(geschlechts)gerechte Ausdrucksweise nicht immer
auf Zustimmung stößt und wird lächerlich gemacht.
In solchen Situationen oder bei sexistischen
Witzen im Allgemeinen finde ich es wichtig, sich
ein paar Kontra-Sätze parat zu halten. Luise F.
Pusch schlägt beispielsweise vor, auf den flapsigen
Kommentar »Herren sind herrlich und Damen
dämlich« einfach so zu antworten: »Herren sind
herrlich, Damen dämlich, Winzer winzig und ihr
Wein zum Weinen. Erzbischöfe sind aus Erz, unser
Schicksal schick, die Amazone eine erotische Zone
und die Lüneburger Heide heidnisch. Die Wale
gehören in die Walhalla, die Elefanten nach
Rüsselsheim und der Ur-Opa in den Urwald. Mozart
ist mir zu zart, Gulasch zu lasch und vom starken
Geschlecht wird mir immer schlecht.«
Checkliste für gerechtes Formulieren
Achte ich auf geschlechtergerechte Personenbezeichnungen?
Verwende ich für Frauen weibliche Personenbezeichnungen?
Formuliere ich Titel- und Funktionsbezeichnungen
geschlechtergerecht?
Weglassprobe: Wenn ich Schrägstriche verwende:
Entstehen auch nach Weglassen der Schrägstriche
korrekte Wörter?
Einheitlichkeit: Wenn ich unterschiedliche
Ausdrucksformen des geschlechtergerechten
Formulierens wähle: Steckt ein System dahinter?
Falls ich Umformulierungen oder
geschlechtsneutrale Formen verwende:
Bleibt die Bedeutung dieselbe?
Habe ich an die Übereinstimmung innerhalb
des Satzes gedacht?
Wenn ich Textteile übernehme: Sind diese
geschlechtergerecht formuliert?
Sind meine Texte lesbar?

http://www.gleichstellung.tu-
dortmund.de/cms/de/Gleichstellungsb__ro/Ver__ffentlichungen/maDOnna/madonna_01.pdf


Dr. Annabell Preußler, Jahrgang 1977, studierte von 1996 bis 2002 Diplom-Pädagogik an der Universität Dortmund. Seit 2004 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Bildungsforschung. Sie promovierte zum Thema "Meta-Evaluation zur Bewertung von Online-Lernen" am Lehrgebiet Bildungstechnologie bei Prof. Dr. Peter Baumgartner (Zweitgutachterin: Prof. Dr. Claudia de Witt).
Derzeit ist sie Post-Doc am Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement an der Universität Duisburg-Essen und strebt eine Habilitation an.
mail@annabellpreussler.de
Welche Fachrichtung haben Sie studiert? Was hat Sie veranlasst zu promovieren? Aus welchen Gründen haben Sie sich für eine Promotion an der FernUni in Hagen entschieden?
Ich habe Diplom-Pädagogik an der Universität Dortmund studiert. Während meines Studiums habe ich dort bereits als studentische Hilfskraft am Institut für Schulentwicklungsforschung (IfS) gearbeitet, wodurch mir erste Einblicke in den Wissenschaftsbereich ermöglicht wurden. Im Anschluss an mein Studium konnte ich dort auch als wissenschaftliche Hilfskraft weiterarbeiten, so dass mein Interesse an wissenschaftlicher Arbeit geweckt war. Nach wenigen Monaten konnte ich mit einer ¾-Stelle dort als Angestellte tätig sein, so dass der Entschluss zu promovieren nahe lag. Darüber hinaus war ich in dieser Zeit (und auch schon während des Studiums) im Frauen- bzw. später Gleichstellungsbüro an der Uni Dortmund tätig, was mir immer wieder bewusst machte, wie wenig Frauen eine akademische Laufbahn einschlagen.
Ich habe dann in Dortmund mit einer Dissertation begonnen, aber im Jahr 2004 die Stelle an der Fernuni bekommen, weswegen ich dieses (erste) Promotionsprojekt abbrechen musste, um in Hagen am Lehrgebiet Bildungstechnologie zu promovieren. Dort konnte ich die Promotion thematisch sehr gut mit der täglichen Arbeit verbinden.
Mussten Sie in der Phase der Promotion beruflich kürzer treten? Inwieweit profitieren Sie beruflich von Ihrem Doktortitel?
Ich hatte während meiner Promotion keine beruflichen Einschränkungen. Zwar gab es Phasen mit höherer Arbeitsintensität als gewöhnlich, aber dies ließ sich immer sehr gut verbinden. Auch das Verfassen der Dissertation war stark von persönlicher Motivation oder der Beschäftigung mit bestimmten Arbeitsabschnitten geprägt, so dass auch dies kein linearer Prozess war.
Ich profitiere von meinem Doktortitel insofern, als er mir meine derzeitige Stelle als Postdoktorandin ermöglicht und so die Einbindung in die Scientific Community bereithält.
Gab es Unsicherheiten bei der Berufswahl oder eine Phase der Orientierungslosigkeit? Wie stark hat Sie die Dissertation zeitlich und mental beansprucht?
Ja, denn ursprünglich war mit meinem Studium das Ziel verbunden, in der Bewährungshilfe tätig zu werden. Dass es dann doch die Wissenschaft werden würde, wurde mir relativ schnell klar. Aber gerade im Zuge von befristeten Verträgen und der damit verbundenen Unsicherheit der mittelfristigen Zukunft hatte ich immer wieder Phasen der Orientierungslosigkeit.
Mental hat mich die Dissertation mehr beansprucht als zeitlich. Es war meine Entscheidung, zu promovieren und ich wollte dieses Projekt unbedingt schaffen. Trotzdem hatte ich oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich, anstatt zu arbeiten, lieber ferngesehen habe. Ich musste mich immer selbst in kleinsten Schritten motivieren. Und als dann das Ende in Sicht war, war die Motivation auch entsprechend groß, fertig zu werden.
Welchen Rat würden Sie zukünftigen Absolventinnen und Promovendinnen mit auf dem Weg geben? Würden Sie mit den Erfahrungen von heute noch einmal eine Promotion beginnen?
Mein Ratschlag: Meilensteine setzen und sich daran orientieren. Nicht das ganze Projekt auf einmal sehen, sondern immer nur den nächsten Meilenstein.

http://www.fernuni-hagen.de/promovendinnen/Preuler.shtml

Am 20. Februar hatte ich den Vorsitz der Prüfungskommission für das Promotionsverfahren von Annabell Preußler - einer ehemaligen Mitarbeiterin von mir an der FernUniversität in Hagen. Nach der öffentlichen Verteidigung (Disputation) im überfüllten Besprechungsraums meines ehemaligen Lehrgebietes zog sich die Kommission zur Beratung zurück und entschied nach kurzer Zeit auf die Bestnote "summa cum laude".

Mitglieder der Prüfungskommission
Es war schon ein eigenartiges Gefühl nach nunmehr 2 Jahren wieder einmal alle meine ehemaligen KollegInnen in Hagen zu treffen. Nachdem ich etwas müde ankam - ich musste um 4:00 morgens in Krems aufstehen - überkam mich doch eine ein rühriger Schauer (auf wienerisch: eine "Ganslhaut" ) als ich wieder die Räume meiner früheren Instituts betrat.
Über die Inhalte der Dissertation "Wir evaluieren uns zu Tode. Möglichkeiten und Grenzen der Bewertung von Online-Lernen. Eine Metaevaluation." habe ich schon an anderer Stelle in meinem Weblog berichtet. Ich lege das Konzept für diese Präsentation diesem Beitrag bei. Nach einer 15-minütigen Präsentation in der die Kandidatin die Forschungsergebnisse an Hand von 5 Thesen darstellte, begann dann das "Kreuzverhör". Unter Anwesenheit einer relativ großen Öffentlichkeit (etwa 20 Leute drängten sich im kleinen Besprechungsraum) diskutierte die Kommission sowohl die gewählte Forschungsmethodik als auch die Ergebnisse. (Auf dem Foto sehen Sie von links nach rechts: Klaus-Dieter Eubel, Claudia de Witt, Annabell Preußler, mich und Theo Bastians. - Die Links führen übrigens auf die Webseiten des Instituts für Bildungswissenschaft und Medienforschung (IfBM), die - worin ich nicht ganz unschuldig bin ;-) - in Plone erstellt wurde.
Soweit ich weiß, ist die Anwesenheit der Öffentlichkeit bei Disputationen der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität in Hagen (noch) nicht immer üblich. Nach der Promotionsordnung bleibt den KandidatInnen freigestellt, ob sie mit einer öffentlichen Disputation einverstanden sind. Ich selbst habe immer dafür votiert, weil ich der Auffassung bin, dass damit sowohl der wissenschaftliche Diskurs als auch eine kooperative Forschungskultur gefördert wird. Ich muss allerdings zugeben, dass durch das gesamte Setting natürlich auch eine gewissen Nervosität - der an sich erfahrenen und bereits sehr routinierten Wissenschaftlerin - zumindest zu Beginn der Disputation unverkennbar war. Aber andererseits: Frau hat eben nicht jeden Tag Promotion!
Anschließend wurde gefeiert und ich hatte dabei die Gelegenheit sowohl small talk mit meinen früheren KollegInnen zu führen als auch mich inhaltlich auszutauschen. Das war sehr anregend – und es sind auch gleich zwei Ideen für größere Kooperationsprojekte entstanden!

http://www.peter.baumgartner.name/Members/baumgartner/news/promotion-preussler-summa-cum-laude

Einer Meldung der taz zufolge verdienen Frauen noch immer etwa 12 Prozent weniger, als Männer und das für vergleichbare Abeit. Im internationalen Vergleich sei das ziemlich hoch, da beispielsweise in Skandinavien kaum noch Unterschiede auszumachen wären

http://genderblog.de/index.php/2005/08/22/frauen-unterbezahlt/

Die Universität Duisburg-Essen veranstaltet gemeinsam mit dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung eine Ringvorlesung zum Thema “Medienkompetenz und Geschlecht”. Die Reihe findet im Sommersemester 2005/2006 statt. Das Programm gibt es hier

http://genderblog.de/index.php/page/84/

Als ich noch in der DDR zur Schule ging, gab es am internationalen Internationalen Frauentag immer eine kleine Blume für die Schülerinnen. Genauso wie es am „Tag des Lehrers“ immer Blumen für die Lehrpersonen gab, am Kindertag kleine Geschenke für alle Kinder und am Muttertag für die Mutter. Mir fallen spontan noch viele Möglichkeiten ein, was es denn noch für Ehrentage geben könnte. „Lesben- und Schwulentag“ zum Beispiel. Oder „Tag der Fußballerinnen“. Die Liste könnte lang werden.
Heute bekomme ich keine Geschenke mehr zum Frauentag, warum auch? Dass ich weiblich bin, ist ja nicht mein Verdienst. Wahrscheinlich gibt es global gesehen sogar jede Menge Frauen, die sich wünschen, eben keine solche zu sein. Eine Gratulation wäre hier gänzlich fehl am Platz. Wie ist das mit dem Frauentag? Bedeutet er im Umkehrschluss, dass alle anderen Tage eben Nicht-Frauentage sind?

http://genderblog.de/index.php/page/47/

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!

wikimannia statt femipedia


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