Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Prof. Dr. Ute Klammer (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Monday, 01.12.2014, 19:32 (vor 3455 Tagen)

F254 Prof. Dr. Ute Klammer – geboren 1963 in Köln (NRW) - Studium der Volkswirtschaftslehre, Philosophie, Germanistik und Pädagogik – von 1997 bis 2004 Lehrbeauftragte für Sozialpolitik an den Universitäten Köln und Frankfurt/Main sowie an der Universität-Gesamthochschule Essen - Vorsitzende der Sachverständigenkommission Gleichstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Vorsitzende der Sachverständigenkommission 1. Gleichstellungsbericht – Mitherausgeberin der Zeitschrift „sozialer Fortschritt“ – ute.klammer@uni-due.de – ute.klammer@fiktivemail.de – ute-klammer@t-online.de – ute-klammer@boeckler.de – klammer.prorektorin@uni-due.de
Prorektorin für Diversity Management und Professorin an der Universität Duisburg-Essen - http://www.kfd-bundesverband.de/typo3temp/pics/210e695f3a.jpg

Es ist an der Zeit zu begreifen, dass Gleichstellungspolitik keine Nischenpolitik, sondern ein essentieller Bestandteil moderner Innovationspolitik ist.
www.berlinererklaerung.de/erstunterzeichnerinnen

Minijobs vergeuden Potentiale
03.03.2011 ΙEin Gutachten für die Bundesregierung stellt der Politik in Sachen Gleichstellung ein Armutszeugnis aus. Die Wissenschaftlerin Ute Klammer hat untersucht, was falsch läuft. Schuld daran sei auch die Politik, sagt die Proffessorin im Interview.
Frau Klammer, Sie haben untersucht, wie es mit der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern aussieht. Bitte erst das Positive für Frauen.
Positiv ist, dass Mädchen bei der Bildung nicht nur gewaltig aufgeholt, sondern die jungen Männer überholt haben und mit besseren Qualifikationen ins Berufsleben starten.

Aber?
Etwa nach sechs Jahren schlagen allmählich alte Rollenbilder durch. Der Beruf tritt zurück, Kinder und Hausarbeit rücken in den Vordergrund. Nach etwa 14 Jahren zeigt es sich ganz massiv.

Weil die Frauen das wollen?
Nein, ganz im Gegenteil. Junge Frauen wollen - viel mehr als ihre Mütter - berufstätig sein. Sie haben oft hohe Erwartungen an die Arbeit. Und viele junge Paare wollen eine gleichberechtigte Rollenteilung. Es sind die gesellschaftlichen Verhältnisse, die sie zwingen, wieder in die traditionellen Rollenbilder zu verfallen: Die Menschen haben sich verändert, aber die Politik konserviert immer noch die Verhältnisse von vor 50 bis 80 Jahren.

Wo zum Beispiel?
Indem sie nicht für genug Kinderbetreuung sorgt. Oder im Sozial- und Steuerrecht: Das Recht geht noch von der primär für den Mann oder die Familie sorgenden Frau aus, die entweder Hausfrau ist oder allenfalls Teilzeit arbeitende Zuverdienerin. Darum sind Hausfrauen beitragsfrei in der Krankenkasse mitversichert, während berufstätige Ehefrauen Beiträge zahlen müssen. Auch vom Ehegattensplitting profitieren vor allem verheiratete Paare, bei denen der Mann Hauptverdiener ist und die Frau nichts oder nurwenig verdient. Das alles sind "Fehlanreize", die Frauen davon abhalten, eine anspruchsvolle Erwerbsarbeit anzustreben.

Sollte das Ehegattensplitting abgeschafft werden?
Zumindest sollte es auf Phasen der Kinderbetreuung und der Pflege Angehöriger begrenzt werden.

Trotz staatlicher Förderung lohnt es sich zu arbeiten?
Ja, weil Erwerbsarbeit Frauen unabhängiger macht. Ein Partner kann arbeitslos werden oder sich scheiden lassen. Heute sind Frauen nach einer Scheidung per Gesetz viel stärker gefordert, selbst für ihren Lebensunterhalt und ihre Alterssicherung zu sorgen. Aber wenn sie eine Zeit lang aus dem Berufsleben ausgestiegen waren, hat das Folgen für das ganze weitere Leben, bis hin zur Rente. Wer lange nicht berufstätig war, verliert Qualifikationen. Ein Wiedereinstieg nach längerer Pause ist ohnehin schwierig. Meist bleibt den Frauen nur noch geringfügige Beschäftigung.

Konservative sagen, man solle Müttern die "Wahlfreiheit" lassen.
Die Freiheit haben sie ja nicht. Sie werden durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gezwungen, beruflich kürzer zu treten, wenn sie Kinder haben. Studien zeigen übrigens, dass die meisten erwerbstätigen Frauen nicht geringfügig oder Teilzeit arbeiten wollen, sondern Vollzeit. Aber sie werden zunehmend in Minijobs abgedrängt - und der Staat fördert das.

Sollten Minijobs wieder abgeschafft werden?
Ja, dafür plädiere ich. Durch Minijobs werden Potenziale vergeudet. Sie führen zu keiner eigenständigen Existenz und Alterssicherung, sondern erhöhen die Altersarmut bei Frauen. Sie sind kein Sprungbrett in eine sichere, gute Arbeit.

Sie kritisieren die Politik. Machen auch die Gewerkschaften und Betriebsräte was falsch?
Die Gewerkschaften haben noch Hausaufgaben zu machen bei der geschlechtergerechten Bewertung von Arbeit. Oft werden Tätigkeiten nur niedriger bewertet, weil sie traditionell von Frauen geleistet werden. Betriebsräte unternehmen schon viel für familiengerechte Arbeitsbedingungen. Aber sie sind nicht sensibel genug für die Folgen flexiblerer Arbeitszeiten. Abgesehen davon, dass vor allem Angestellte sie in Anspruch nehmen können und Arbeiterinnen wenig davon haben, wird Flexibilität ja bisher fast nur genutzt, um Produktionsschwankungen auszugleichen und nicht, um Beruf und Privatleben besser vereinbaren zu können. Hinzu kommt, dass die Flexibilisierung zwar die Anwesenheitspflicht aufgelockert hat, aber die Beschäftigten stattdessen oft rund um die Uhr erreichbar sein müssen. Auch darunter leidet das Privat- und Familienleben.

Sind Frauen manchmal auch selbst schuld, wenn sie benachteiligt sind? Studien zeigen zum Beispiel, dass sie bei Gehaltsverhandlungen weniger fordern - vermutlich, weil sie meist keine Familie ernähren müssen.
Zählt man Alleinerziehende und Paare, in denen die Frauen mehr als die Männer verdienen, zusammen, ernähren in einem Fünftel aller Haushalte Frauen die Familie. Aber es stimmt, dass bei ihnen Arbeitsinhalte und gute Zusammenarbeit mit Kollegen oft wichtiger für die Arbeitszufriedenheit sind als die Lohnhöhe.

Und sie konzentrieren sich auf typische Frauenberufe, die schlecht bezahlt sind.
Ja, aber warum sollen sie zum Beispiel aus den sozialen und Pflegeberufen heraus? Diese Berufe werden angesichts der Alterung der Bevölkerung immer wichtiger und verdienen hohe Wertschätzung. Sie müssen einfach besser bezahlt werden.

http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/internet/style.xsl/die-politik-bestraft-berufstaetige-frauen-interview-mit-ute-7088.htm

"Wir sind enttäuscht"
Sachverständigenkommission für den Gleichstellungsbericht
Ute Klammer im Gespräch mit Frank Meyer
Die Kommissionsvorsitzende und Politikprofessorin Ute Klammer sagte, das Gremium sei irritiert darüber gewesen, dass Familienministerin Kristina Schröder das vor einigen Wochen vorgelegte Gutachten nicht persönlich entgegen genommen habe. Inzwischen sei die Kommission enttäuscht, weil es bisher keine Reaktion der Bundesregierung gegeben habe.
Frank Meyer: Wir müssen wissen, wie es um die Chancengleichheit von Frauen und Männern wirklich steht bei uns, deshalb muss ein Bundesgleichstellungsbericht her. Das hat die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen vor drei Jahren beschlossen und eine Sachverständigenkommission einberufen. Vor vier Wochen hat diese Kommission ihr Gutachten an das Bundesfamilienministerium übergeben, und die Antwort der Bundesregierung ist seither: Schweigen, Schweigen, Schweigen. Jedenfalls soweit wir das öffentlich wahrnehmen. Die Vorsitzende der Sachverständigenkommission ist jetzt für uns am Telefon: Ute Klammer, Professorin für Politikwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Seien Sie willkommen, Frau Klammer!

Ute Klammer: Ja, vielen Dank! Guten Tag, Herr Meyer!

Meyer: Frau Klammer, ein bisschen eigenartig war ja schon die Übergabe Ihres Gutachtens im Bundesfamilienministerium, denn damals hatte die zuständige Ministerin Kristina Schröder keine Zeit für dieses Gutachten - sie hat ihren Staatssekretär geschickt -, und seitdem gibt es eben keine Reaktion aus der Bundesregierung. Sind Sie deshalb enttäuscht?

Klammer: Ja, das kann man schon deutlich sagen, wir sind enttäuscht. Die Sachverständigenkommission, bestehend aus acht Professorinnen und Professoren hat zweieinhalb Jahre wirklich hart gearbeitet, einen großen Konsultationsprozess mit vielen Akteurinnen und Akteuren in Deutschland durchgeführt. Die Arbeit der Kommission ist auch von der zuständigen Fachabteilung des Ministeriums wirklich sehr gut begleitet worden. Deshalb ist es schon tatsächlich so gewesen, dass wir etwas irritiert waren, dass die Ministerin nicht die Möglichkeit sah, den Bericht selber entgegenzunehmen.

Meyer: Andererseits, wenn man sich das mal politisch anschaut, ist das Schweigen der schwarz-gelben Bundesregierung dann auch wieder nicht so erstaunlich, denn die Forderungen, die Sie aufstellen in Ihrem Gutachten, die liegen eigentlich alle voll auf SPD-Linie - die Abschaffung des Ehegattensplittings, die Einführung von Mindestlöhnen zum Beispiel. Wie kommt es denn, dass Ihre Empfehlungen so auf SPD-Linie liegen?

Klammer: Ja, man muss sehr viel genauer in die Empfehlungen sehen, so einfach ist es nicht. Sie werden nicht in dem Bericht einen Satz finden, der heißt: Wir wollen das Ehegattensplitting abschaffen. Das ist ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen und bei dem wir gewissen Reformbedarf sehen, auf jeden Fall, es gibt aber sehr unterschiedliche Empfehlungen, so wie die Kommission ja auch sehr unterschiedlich zusammengesetzt war.

Meyer: Bleiben wir beim Thema Ehegattensplitting mal gleich: Da wird ja schon lange gefordert, es abzuschaffen, weil ja klar ist, dieses Modell unterstützt die klassische Alleinverdiener-Ehe - der Mann verdient, die Frau bleibt zu Hause, eventuell auch umgekehrt -, und das Ganze wird vom Staat mit Steuererleichterung belohnt. Die CDU sagt ja nun, sie will bei einem Splittingmodell bleiben, aber das zum Familiensplitting ausbauen. Wäre das ein Weg zu mehr Chancengleichheit?

Klammer: Ja, also wir gesagt, das Thema Ehegattensplitting ist wirklich nicht jetzt unser Hauptthema gewesen, aber man kann sagen, dieses System hatte ja durchaus Sinn und Verstand, solange es darum ging, die klassische Familie zu unterstützen, in unterschiedlichen Aufteilungen der Hausumsorger- und Erwerbsarbeit. Wir sehen aber, dass das zunehmend nicht mehr greift. Sehr viele Menschen werden hiervon nicht erreicht, weil sie zum Beispiel gar nicht in der Ehe sind oder weil sie geschieden sind, und andere profitieren hiervon, haben aber zum Beispiel keine Sorgeverpflichtung. Und in der Tat ist es eine Vorstellung der Kommission, dass man die Gewinne durch das Ehegattensplitting reduziert und auch stärker konzentriert auf Phasen der Sorgearbeit in der Familie, sprich auf Fahrten, wo zum Beispiel kleine Kinder zu versorgen sind oder pflegebedürftige ältere Menschen.

Meyer: Sie kritisieren in Ihrem Gutachten auch eine gewisse Schizophrenie, sag ich mal, in der gegenwärtigen Gesetzeslage, also zum Beispiel Widersprüche zwischen dem Steuerrecht, Stichwort Ehegattensplitting, und etwa dem reformierten Scheidungsrecht. Welche Widersprüche sehen Sie denn da?

Klammer: In der Tat gibt es ein großes Kapitel im Bericht der Sachverständigenkommission, was sich mit den Inkonsistenzen zwischen verschiedenen Rechtsbereichen beschäftigt, und es ist durchaus verständlich, das ist historisch gewachsen, das sind unterschiedliche Bereiche. Wenn man sich das aber genau ansieht, macht es wenig Sinn, und ich nenne mal zwei Beispiele: Wir qualifizieren junge Frauen heute sehr gut, sie verlassen das Bildungssystem mit mindestens gleichwertigen Bildungsabschlüssen wie Männer, wir setzen dann aber durch unser Steuer- und Sozialsystem starke Anreize zu einer asymmetrischen Aufgabenverteilung in der Familie, sprich, es gibt immer noch sowohl Anreize für eine ungleiche Verteilung, also sprich, Frau sorgt zu Hause für die Kinder, Mann geht arbeiten, als auch strukturelle Rahmenbedingungen, die das einfach erforderlich machen, selbst für Familien, die das eigentlich nie wollten. Das ist ja der Punkt. Das ist also nicht ein Akt der Wahlfreiheit, sondern es werden auch durch diese Anreize Familien in ein solches Modell gedrängt, zum Beispiel auch durch die Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern, die das eigentlich gar nicht wollten.

Dann setzt sich so ein Modell fest, es kommt zu einer Retraditionalisierung der Rollen in der Familie, und dann geht zum Beispiel … die Ehe wird geschieden oder der Mann wird arbeitslos, und plötzlich greift wieder ein ganz anderer Bereich, nämlich das SGB II, wir kennen das als Hartz IV, und plötzlich wird wieder erwartet, dass alle Erwerbsfähigen voll dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Dann haben viele Frauen aber längst ihre Qualifikationen verloren, sie können gar nicht mehr in gleichem Maße zur Linderung der Bedürftigkeit der Bedarfsgemeinschaft beitragen, wie sie es vielleicht früher gekonnt hätten.

Oder die Ehe wird geschieden, anders als früher gibt es dann aber keine Lebensstandardsicherung mehr, sondern auch hier werden Frauen, denen wir lange nahegelegt haben, sich doch stärker um Familie zu kümmern und vielleicht allenfalls einen Minijob zu machen, werden dann wieder voll auf den Arbeitsmarkt verwiesen. Und das sind wirklich Inkonsistenzen, die dazu führen, dass Menschen auch in Fallen hineinlaufen - und da muss man leider sagen, unter den gegenwärtigen Bedingungen sind das hauptsächlich Frauen -, aus denen sie dann später kaum noch herauskommen.

Meyer: Deutschlandradio Kultur, wir sind im Gespräch mit Ute Klammer, sie ist die Vorsitzende der Sachverständigenkommission, die im Auftrag der Bundesregierung den ersten Bundesgleichstellungsbericht erarbeitet. Sie haben gerade über die Risiken für Frauen auf ihrem Lebensweg gesprochen, auch wenn sie sich fürs Zuhausebleiben entscheiden, das hängt womöglich zusammen mit Ihrer Forderung nach Mindestlöhnen. Wir haben ja gerade auch in der Hartz-IV-Diskussion vor Kurzem gelernt, die CDU lehnt Mindestlöhne ab, die SPD ist dafür. Warum fordern Sie Mindestlöhne, was hat das mit der Gleichstellung von Frauen und Männern zu tun?

Klammer: Ja, wir sehen, dass wir ungefähr inzwischen 30 Prozent der Beschäftigten haben, die auf Stundenlohnbasis gemessen sogenannte Niedriglöhne, das sind also unter zwei Drittel des Medianeinkommens verdienen, also wir sagen Niedriglöhne. Und darunter sind Frauen ungefähr doppelt so häufig wie Männer, das heißt, die Frage niedriger Löhne ist nicht zuletzt ein Frauenthema. Und es sind oft Branchen, wo Tarifverträge gar nicht mehr greifen. Da kann man natürlich mit der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen argumentieren, die muss ausgedehnt werden, das ist auch eine Forderung im Bericht, aber wir kommen nicht umhin, in diesen Bereichen auch stärker über Mindestlöhne nachzudenken.

Viele Bereiche, in denen Frauen beruflich Fuß gefasst haben, sind eigentlich als klassische Zuverdienerfelder entwickelt worden, gerade im Bereich der sozialen Dienstleistungen. Da kann man auch bei Vollzeiterwerbstätigkeit eigentlich nicht den eigenen Lebensunterhalt mit bestreiten. Es muss aber das Ziel in einer Gesellschaft sein, wo man nicht mehr dauerhaft auf Ehe und auf jemand, der einen mit versorgt, rechnen kann, dass man sich vom eigenen Erwerbseinkommen auch ernähren kann und damit auch eine Alterssicherung aufbauen kann, das heißt, auch nicht im Alter der Gemeinschaft dann zur Last liegt. Und das ist bei den niedrigen Löhnen, die gerade Frauen heute beziehen, einfach nicht möglich. Deshalb ist die starke Auffassung der Kommission, dass wir nicht umhinkommen, über Mindestlöhne stärker nachzudenken, und es hat sich auch in anderen Ländern gezeigt, dass das zu einer Verbesserung der relativen Position von Frauen auf dem Arbeitsmarkt geführt hat.

Meyer: Wir haben am Anfang über das Schweigen der Bundesregierung gesprochen, auch über Ihre Enttäuschung, nun haben Sie jetzt ein Gutachten vorgelegt, daraus soll im Sommer der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung werden, da wird dann noch eine Stellungnahme der Bundesregierung dazukommen. Haben Sie denn überhaupt noch Hoffnung nach dem derzeitigen Verhalten der schwarz-gelben Koalition, dass Ihr Bericht da etwas in Bewegung setzen kann?

Klammer: Das glauben wir ganz fest, und wir sehen ja durchaus, dass eine sehr hohe Resonanz auf den Bericht schon da ist. Sie kommt aus Verbänden, sie kommt aus unterschiedlichen Gruppierungen, sie kommt aus der Wissenschaft. Wir waren ja auch als Kommission mit sehr vielen Akteurinnen und Akteuren - ich sagte das schon - im Gespräch, haben auch Meinungen und Erkenntnisse aus der Praxis aufgenommen, und es wird in diesem Jahr eine Reihe von Veranstaltungen geben, in der dieser Bericht diskutiert wird, und wir sehen auch sehr viel Interesse von sehr vielen Personen, die in diesem Feld tätig sind oder hier interessiert sind. Man muss jetzt sehen, wie weit das in die Spitze der Politik dann auch wirken kann.

Meyer: Aber das war ja die Frage: Meinen Sie, das kommt an in der Spitze der Politik, die wir jetzt haben?

Klammer: Ich hoffe, dass das spätestens im Sommer der Fall sein wird.

Meyer: Das Gutachten zum ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung liegt vor - zum Missvergnügen der schwarz-gelben Koalition, hat man zumindest jetzt den Eindruck. Wir haben darüber gesprochen mit Ute Klammer, sie ist die Vorsitzende der Sachverständigenkommission, die diesen Bericht erarbeitet. Frau Klammer, vielen Dank für das Gespräch!

Klammer: Ich danke Ihnen!

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1396604/

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