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Was mir bei der Sexismusdebatte am meisten auf den Senkel geht (Frauen)

Peter, Friday, 31.10.2014, 16:43 (vor 3437 Tagen)
bearbeitet von Peter, Friday, 31.10.2014, 16:59

Sagt mal, bin ich der einzige, der Beleidigungen von Frauen kennt? – Also, ernsthaft Leute, hier wird doch wieder davon profitiert, dass Frauen den Opferabo haben und wenn Männer die Opfer sind mal wieder als Weichei gelten. Hier wird doch geradezu getan, als wären mal wieder Frauen die Unschuld in Person.

Ich kann mich an meine Jugend erinnern. Ein Bekannter Namens Andreas war etwas dicklich und erlebte ziemlich häufig beim Ansprechen von Frauen die schlimmsten Beleidigungen. Irgendwann kam er durch seine Erfahrungen auf den Schluss, dass er solche unverschämte Frauen seine Frust abbauen kann. Davon wusste ich allerdings nichts. Eines Tages saßen zwei hübsche Frauen in der gleichen Bushaltestelle wie wir. Er sprach die Mädels normal an und man sah den typischen und arroganten Naserümpfen nach dem Motto: Was will der Dicke von mir. – Daraufhin ließ er seiner spottenden Zunge freien Lauf und wie es in der Damenwelt nun mal so ist, konnten sie ihm keineswegs die Stirn bieten. Die Sprüche, die er abließ, brachten mich zum Lachen und irgendwie war es für mich als junger Mann ein befreiendes Erlebnis: Ja, wir Jungs dürfen auch Weiber beleidigen und sie nicht nur wie Engel behandeln, selbst wenn sie uns wie Dreck behandeln. Wie es im Grunde von allen Autoritäten, meist natürlich von Frauen, meiner Kindheit und Jugend verlangt wurde.

Als Weiberheld erlebte meiner einer ganz andere Dinge. Neulich sah ich ein Foto von meiner Jugend. Mein Gedanken war: Hätte ich ein Sohn und würde so aussehen, wäre ich von seiner Optik sehr zufrieden. Gleichzeitig wurden Erinnerungen wach. Immer gab es irgendwo ein jugendliches Mädchen, das anscheinend als Lebensaufgabe sah, mich als den hässlichsten Kerl der Weltgeschichte zu beschimpfen. Kaum war ich irgendwie in der gleichen Gesellschaft anwesend ging es auch schon reflexartig los. Ich selbst war ein braver junger Mann und befolgte die schwachsinnigen Anweisungen meiner weiblichen Autoritäten und lies es über mich ergehen. Nach dem Abgucken von Andreas Reaktion überdachte ich diese Erziehung und ließ ebenfalls meine schlechten Erinnerungen bei diesen Frauen ab. Immerhin war es formal eher Notwehr.

Nichtsdestotrotz entstanden diverse Hypothesen, die sich alle bewahrheiten sollten. Frauen, denen ich der ekelhafteste Mann aller Zeiten sein soll, passten nie in meinem Beuteschema. Ich baggerte genau die nie an! Paarmal so getan als wären sie doch mein Beuteschema gingen sie mit mir ins Bett. Ja richtig gelesen. Frauen gingen mit dem Mann ins Bett, denen sie zuvor als den ekelhaftesten Mann der Weltgeschichte titulierten. Selbstredend entsorgte ich solche Frauen mit einer Bösartigkeit meinerseits direkt danach. Sprüche wie: Du interessierst mich nicht, weil Du zu schlecht im Bett bist war eine dieser Trennungen.

Heutzutage sehe ich das eher sehr nüchtern und reagiere in der Regel so: Na, passt doch. Ich bin nicht Dein Typ, Du bist nicht mein Typ. Wir beide sind einer Meinung: Wir werden nie zusammen sein. - In der Regel folgen noch einige Male diese Masche, bis ich an ihre geistige Fähigkeit appelliere: Bist du beschränkt oder was? Wir gefallen uns beide nicht. Passt doch. Ist doch alles gut. – Daraufhin werden sie von mir komplett ignoriert, weil ich mit so einem Zeitvertreib nichts anfangen kann, worauf die endgültige depressive Reaktion dieser Frauen folgen: "Heul, snüff, Du begrüßt mich ja gar nicht mehr."

Ich selbst hatte auch nie eine Schwäche für Frauen mit böser Zunge. Eine Frau in Assistyle konnte aussehen wie sie wollte, ich hatte nie Interessen an ihnen. Wären sie Männer gewesen, wären sie durch ihre Art auch keine Freunde von mir geworden. Allerdings habe ich solche Männer, denen man in dieser abartigen Form eine gute Erziehungsstube vermisste, nie kennengelernt.

Bei allerliebe. Ich bin kein Mongoloid, leide nicht an Elephantiasis oder dergleichen und optisch bin ich einem Nerd nicht ähnlich. Demzufolge ist die Äußerung, dass ich der ekelhafteste Mann der Weltgeschichte sein kann, einfach weithergeholt. Es war immer die emotionale Gekränktheit, dass die Prinzessinnen nicht wie eine Prinzessin von mir behandelt wurden, sondern als ein Neutrum, deren andere Männer sich beglücken dürfen.

Den Brüderle-Sexismus kenne ich ebenfalls zu genüge, was auch meinen Kumpel Andreas betraf. Es ist ein Angriff auf unattraktive Männer. Meiner einer kennt das nicht, dass Frauen sich beleidigt fühlen, wenn er sie anspricht, sondern sie fühlen sich beleidigt, wenn er sie nicht anspricht. Wie gekrönte Göttinnen staksen sie durch die Räume, wenn ich das tat oder tue. Immer wieder musste ich mir unter vier Augen die Wahrheit anhören: „Es ist für mich irgendwie beleidigend, wenn solche Männer mich anmachen. Ich habe dann das Gefühl, als meinen diesen Männern, ich hätte so ein Angebot verdient.“
Zugegeben wagten diese Männer über ihren Schatten zu springen. An ihr begehrtes und weitentferntes Pokal ranzukommen. Aber der Versuch ist eben nicht strafbar. Dabei denke ich nicht nur an Andreas, sondern an viele Männer, die bösartig beschimpft wurden, weil sie nur mal schauen wollten, ob eine Chance auf Beziehung existiert.

Was mich also an diese Sexismusdebatte am meisten stört – davon abgesehen, dass es kein Sexismus ist – dass mal wieder diejenigen in Unschuld baden dürfen, die aus meiner Erfahrung es gar nicht verdient haben! Auch diese New-Yorkerin macht im Gesamten nicht den Eindruck, dass sie auf der Schnauze gefallen ist.

Jetzt mal meine Frage: Bin ich der einzige, dem die Frauen bei diesem Kennenlernritual mehr beleidigender erschienen als umgekehrt?

--
Ihr könnt mich alle mal


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