Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Studie zur Angemessenheit von Strafe (Recht)

Christine ⌂ @, Tuesday, 28.10.2014, 10:17 (vor 3469 Tagen)

Durch den Hinweis von Fluchbegleterin zum Thema Sexualstrafrecht fand ich auch den Hinweis auf Strafakte.de zur Studie über die Todesstrafe

http://www.strafakte.de/rechtswissenschaft/jurastudierende-fuer-todesstrafe/

Studie zur Angemessenheit von Strafe
Jeder dritte Jurastudent will die Todesstrafe zurück

Jurastudenten fordern heute deutlich längere und härtere Strafen als noch vor 25 Jahren – obwohl sie sich subjektiv sicherer fühlen. Rund ein Drittel sieht die lebenslange Freiheitsstrafe nicht als ausreichend an, über die Hälfte würde unter bestimmten Bedingung auch Folter befürworten. Das geht aus einer Studie des Erlanger Strafrechtsprofessors Franz Streng hervor.[..]

Als erstes muss man sagen, dass keine Geschlechtsunterschiede zwischen den Studenten vorgenommen wurden. Außerdem wurden jeweils nur die Erst- und Zweitsemester gefragt.

Für den hypothetischen Fall eines Totschlags im Affekt im Rahmen einer Trennung wollten die Studenten 1989 durchschnittlich rund sechs Jahre Haft verhängen; 2012 war die Zahl auf 9,5 Jahre angestiegen, wobei mit den Jahren auch immer häufiger starke Ausschläge nach weit oben hinzukamen, bis hin zur Forderung einer lebenslangen Freiheitsstrafe.[..]

Hier habe ich mich gefragt, ob die auch an Frauen gedacht haben? Gerade ihnen wird ja oft Affekt vorgeworfen, obwohl es Vorsatz war.

Im Jahr 1977 befürworteten lediglich 11,5 Prozent der Befragten eine Wiedereinführung der Todesstrafe; 2012 waren es mit 31,9 Prozent fast drei Mal so viele. Als deren würdige Delikte nannten sie den Sexual- und den grausamen Mord mit Abstand am häufigsten, wobei der Fragebogen Optionen wie Kriegsverbrechen oder auch Straftaten an Kindern nicht vorsah.[..]

Diese Option ist natürlich besonders interessant. Wäre die Prozentzahl genauso hoch gewesen, wenn Mord an Kindern als Option vorhanden gewesen wäre? Hinzu kommt noch, dass Mord an Kindern bei Frauen selten angewandt wird, sondern lediglich Totschlag.

Dass Sexualdelikte anscheinend höher gewertet werden als Mord an Kindern, ist ebenfalls sehr aufschlussreich. Kurios ist die fehlende Option zu Mord an Kindern allemale.

http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/studie-punitivitaet-franz-streng-erlangen-jurastudenten-todesstrafe-folter/

Alles in allem ein interessanter Artikel inkl. interessanter Kommentare.

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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