Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Jagt diesen Wowereit & Sexgangs endlich davon! Es ist so eeekelhaft! (Manipulation)

Musharraf Naveed Khan, Monday, 31.03.2014, 12:10 (vor 3682 Tagen)

Auszug aus "Bildung für Berlin - Schwule u. lesbische Lebensweisen"

http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb_ads/gglw/themen/lesbische_und_schwule_lebensweisen_2010_ohne_cartoons.pdf?start&ts=1304514055&file=lesbische_und_schwule_lebensweisen_2010_ohne_ca...

.... Seite 79:


U 23a Hände weg von meinem Knaben …
Catull und die Knabenliebe - Poetischer Topos,
persönliche Erfahrung, Diskreditierungsmöglichkeit

Absicht
SuS erhalten eine realistische Einschätzung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und
Sexualität von Männern im Rom der späten Republik.
SuS wägen begründet zwischen dem literarischen Topos Knabenliebe und persönlicher
Erfahrung Catulls ab.

SuS vergleichen die Liebensgedichte eines Dichters an Frauen und an Männer und
entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
SuS reflektieren die historische Relativität und Veränderlichkeit der Spielregeln
menschlicher Sexualität am Beispiel der „Phallokratie“ der späten römischen Republik.

Ablauf
Die SuS lesen die Hintergrundinformationen zur Homosexualität in der späten Republik!
Es ist denkbar nach der Lektüre einiger Lesbia-Gedichte das hier angedeutete
Unterrichtsvorhaben über das Umfeld der Iuventius-Gedichte anzuschließen. Dazu sind
einige der unten angegebenen Gedichte auszuwählen und dann mit den SuS zu
übersetzen bzw. zu analysieren (ggf. mit deutscher Übersetzung).
Als Übergang bietet sich c. 48 im Vergleich zu den Lesbia-Gedichten c. 5 und c. 7 an.

Hinweise
Der vorliegende Vorschlag kann nicht die philologisch-didaktische Arbeit der
Textaufbereitung für die Lerngruppe ersetzen. Die Texte, um die es geht, sind leicht
erreichbar und Schülerkommentare zu Catulls Werk werden in jeder Schule vorhanden
sein oder sind leicht zu beschaffen. Hier kann es nur um die inhaltliche Einordnung der ausgewählten Gedichte im Kontext der Hintergrundinformationen (Kopiervorlage) gehen.

Literatur
Holzberg, Niklas: Catull. Der Dichter und sein erotisches Werk, C. H. Beck, München
2002²
Weinreich, Otto: Catull- Sämtliche Gedichte, Lateinisch und Deutsch; herausgegeben und
übersetzt, dort insbesondere das Nachwort, dtv München, 1974

Auswahl von Catull-Gedichten (kursiv: sexuell sehr explizit und drastisch)
Iuventius-Gedichte
c. 15 Eifersucht mit Drohung; drastisches Ende
c. 21 ähnlich wie c.15, Ende drastisch, aber nicht ganz so
c. 24 Warnung vor falschem Geliebten (der in c. 23 als arm diskreditiert wurde)
c. 48 Anbetungsgedicht
c. 81 Verlassen – und den Geliebten an einen Fremden verloren
c. 99 Geraubte Küsse

Nicht-Iuventius-Gedichte
c. 50 Dichterwettstreit oder Affäre?
c. 56 Analverkehr als Strafe für unzüchtigen Knaben
c. 106 Hübscher Knabe neben dem Auktionator Verkauft er sich?

Diskreditierung von Zeitgenossen mit dem Vorwurf der passiven Homosexualität:
c. 25 verweichlicht-verweiblichter Dieb
c. 28 passive Hingabe als Karrieremittel
c. 29 Caesar und Pompeius – passive Homosexualität und Günstlingswirtschaft
c. 57 Caesar und Marmurra - sexuelle Ausschweifungen als Mittel der Diskreditierung

Quelle ABquee

Hintergrundinformationen zur Homosexualität in der späten Republik

Für die Römer der späten Republik war für die Beurteilung der Anstößigkeit einer sexuellen Handlung im Grunde nur von Bedeutung, ob ein freigeborener erwachsener Mann von seinem Recht auf Aktivität und Macht Gebrauch machte, also jemanden penetrierte oder nicht. Verhielt er sich aktiv, handelte er nicht unmoralisch. Verhielt er sich dagegen passiv, handelte er unmoralisch.

Gleichgeschlechtliche männliche Kontakte und Beziehungen dürften in der späten Republik vollkommen altersunabhängig zwischen Freien als aktivem Part und Sklaven/Prostituierten als passivem Part unanstößig gewesen sein.

Zwischen freigeborenen männlichen Bürgern waren homosexuelle Kontakte letztlich theoretisch immer strafbar; die Strafe dürfte aber sehr viel geringer ausgefallen sein, wenn der Geliebte eines verheirateten Mannes ein Junge anstatt eine andere Frau war. Knabenliebe genoss als kostspieliger Luxus durchaus ein gewisses gesellschaftliches Ansehen, zumal der erwachsene Liebhaber dann für den Unterhalt des Jungen aufzukommen hatte.

Ein erwachsener Mann, der in einer homosexuellen Konstellation die passive Rolle einnahm, lief Gefahr, gesellschaftlich geächtet zu werden, und war Ziel für Spott und Hohn.

Knabenliebe war auch ein aus der hellenistischen Dichtung übernommener dichterischer Topos: Die dichterische Anbetung eines schönen Jungen wäre in Catulls Werk letztlich auch ohne irgendeinen biographischen Bezug denkbar.

Weibliche Homosexualität galt im Rom der späten Republik als pervers.


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