Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Der Hintergrund (Recht)

adler @, Kurpfalz, Monday, 02.12.2013, 14:21 (vor 3792 Tagen) @ Christine

Wer hatte ihn angezeigt? Eine evangelische Pfarrerin. Das kurz zur Info.

Es geht wohl um diesen Fall hier:
Pfarrerin Beate Frankenberger und der Penzberger Imam Benjamin Idriz.

http://www.idea.de/detail/newsticker.html?tx_newsticker_pi1[id]=21695
22.03.2013
* Imam auf Kirchenkanzel löst Proteststurm aus
München (idea) – Auf heftige Kritik ist die „Kanzelrede“ eines muslimischen Geistlichen in einem evangelischen Abendmahlsgottesdienst in München gestoßen. Anstelle der üblichen Predigt über einen Bibeltext hatte der Imam Benjamin Idriz (Penzberg/Oberbayern) am 10. März in der St. Lukas-Kirche eine Ansprache über religiöse Toleranz gehalten, wobei er wiederholt Koranverse vorsang. Zahlreiche Christen protestierten in Briefen gegen eine Religionsvermischung und wiesen auf Christenverfolgungen in islamisch geprägten Ländern hin. Nach Angaben der Gemeindepfarrerin, Beate Frankenberger, bekam die Gemeinde eine „Masse an hasserfüllten Reaktionen“. Den Kritikern antwortete sie, dass sich die Gemeinde „von rechtspopulistischen und Islam diffamierenden Positionen“ distanziere. Man verschließe nicht die Augen vor Gewalttaten im Namen von islamischen und christlichen Fundamentalisten. Mit dem Islam gebe es Gemeinsamkeiten wie den Glauben an einen barmherzigen, gerechten Gott und Schöpfer der Welt und an die Erlösung. Wesentliche Unterschiede beträfen den Glauben an das Kreuz und die Auferstehung Jesu.

Landesbischof weist Kritik zurück
Im Internet verteidigte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) den Gottesdienst. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er einem Kritiker: „Eine Kanzelrede kann auch ein Atheist halten, erst recht ein Muslim. Es geht dabei darum, dass jemand der Gemeinde Denk-Anstöße gibt, die durchaus auch von außen kommen können. … Wenn die Gewalttaten, die im christlichen Namen und unter Berufung auf Bibeltexte, etwa aus dem Buch der Richter, leider in der Geschichte begangen wurden, uns vorgehalten würden, wie Sie das beim Islam tun, und von solchen Gewalttaten auf unsere Religion selbst geschlossen würde, hätten wir ziemlich schlechte Karten. Lassen Sie uns auf die Stimme Jesu hören, der anderen Menschen mit Liebe und Wertschätzung begegnet ist.“

Zuvor schon (Dez. 2012) hatte er einen Auftritt in Erlangen:
http://www.nordbayern.de/region/erlangen/imam-idriz-toleranz-ist-der-hochste-grad-von-starke-1.2526521
* Imam Idriz: „Toleranz ist der höchste Grad von Stärke“
Muslimischer Geistlicher predigt in der Hugenottenkirche: Pfarrer Johannes Mann muss Morddrohung aushalten - 23.11.2012
Zum Buß- und Bettag, der zur Besinnung und Neuorientierung aufruft, hatte Pfarrer Johannes Mann den muslimischen Geistlichen und Gelehrten Benjamin Idriz von der islamischen Gemeinde aus Penzberg in das evangelisch-reformierte Gotteshaus zum interreligiösen Dialog eingeladen. Ein gewagter Schritt war das, für manche gar ein Tabubruch, der schon vorab heftigste Reaktionen hervorgerufen hatte. Bis hin zur Morddrohung („Du gehörst aufgeknüpft“) gingen die Angriffe, die Pfarrer Mann nach seinen eigenen Worten über sich ergehen lassen musste. Unter Polizeischutz — so Mann — fand der Gottesdienst statt.
Benjamin Idriz zeigte sich als aufgeklärter Muslim, der zur Toleranz aufforderte: „Denn Toleranz erfordert Mut. Toleranz ist der höchste Grad von Stärke und Intoleranz das erste Zeichen von Schwäche.“ Dies gilt für den Imam auch für die Freiheit des Glaubens. Idriz betonte die Entscheidungsfreiheit zwischen Glauben und Nichtglauben mit dem Koran. Er zitierte aus Sure 18, Vers 29: „Lasse denn an sie glauben, wer will, und lasse sie verwerfen, wer will.“ Der Imam hob ebenso hervor, dass Islam Frieden bedeute. „Der wahre Muslim ist derjenige Mensch, der in Frieden mit Gott, mit sich selbst, seiner Umgebung, mit allen Menschen lebt.“


Ich berichtete schon etwas verwundert über den Auftritt zweier Vertreter von islamischen Vereinen in der Apostelkirche LU zum Reformationstag. Aber auch, dass ich dann nicht schlecht fand, was sie sagten. Die Evangelische Kirche hat anscheinend die Toleranz wieder entdeckt und ich bin dabei, ihr zu folgen.

Bislang hatte ich nur die Hassprediger gehört und war entsetzt. Ich komme allmählich zu der Erkenntnis, dass ich die nur deshalb hörte, weil sie - wieder einmal - am lautesten brüllen. Im Christentum steckt nicht nur Frieden und im Islam nicht nur Gewalt. Christen und Mohamedaner haben Jahrhundertelang auch friedlich nebeneinander gelebt.

Das neue ist, dass die EKD dieses friedliche Nebeneinander wiederbeleben will. Da, wo es möglich ist, nämlich hier. Wir müssen die friedlichen Teile beider Religionen verbinden, ohne das Trennende, Jesus Christus als Der Erlöser, aus den Augen zu verlieren. So, wie es auch den ökumenischen Dialog zwischen evangelisch und katholisch Gläubigen immer noch gibt, obwohl ihn zwei Päpste zurückgedrängt hatten und obwohl wir uns dreissig Jahre lang die Schädel eingeschlagen haben.

Nur wenn die dialogbereiten Christen und Islamgläubige - ich vermeide absichtlich den Begriff Islamisten - sich zusammensetzen, kann es gelingen, die bombenwerfenden und halsabschneidenden Fundamentalisten auszugrenzen und ihnen den hasstriefenden Boden zu entziehen. Ich denke inzwischen, ein Zusammenleben mit Islamgläubigen in Europa ist möglich. Und wichtig, damit wir uns hier nicht wieder eines Tages die Schädel einschlagen.

"Man muss sich mit einem auseinandersetzen, damit man sich mit ihm zusammensetzen kann", sagte einst der legendäre Pfarrer Sommerauer. Er hat recht!

Gruß
adler

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