Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Neues vom Leyerkasten: Der nächste SuperFlop der Feministin Ursula von den Laien! (Feminismus)

Kalle Wirsch, Wednesday, 20.11.2013, 12:32 (vor 3821 Tagen)
bearbeitet von Kalle Wirsch, Wednesday, 20.11.2013, 12:42

100-Tage-Bilanz eines Großprojekts: Es gibt zu viele Krippen in Deutschland

Monatelang wurde davor gewarnt, es gebe nicht genug Krippenplätze. Die Zahl der Plätze wurde dann fast verdreifacht. Jetzt zeigt sich: Das war Hysterie. Was uns nicht daran hindert, noch mehr Geld in die Krippen zu pumpen.

Die gute Nachricht vorneweg: Die Katastrophe ist ausgefallen, Krippenland Deutschland nicht abgebrannt. Nach 100 Tagen Rechtsanspruch offenbart sich vielmehr das Muster, nach dem solche politischen Großprojekte laufen: Erst wird der Notstand ausgerufen, wird gewarnt, dass die Republik auseinanderfällt, bis die Stimmung so weit ist, dass die Milliarden nur so purzeln. So lief es mit den Krippen. So wiederholt es sich nun in der Debatte um die angeblich verrottete Infrastruktur, die auch viele Milliarden nötig hätte – wenngleich dabei der emotionale Eifer fehlt, der ins Spiel kommt, wenn es um das Wohl von Kindern geht.

Wie von Sinnen hatte das Land dem 1. August entgegen gefiebert. Jedes Kind zwischen einem und drei Jahren erlangte zu dem Termin den Rechtsanspruch auf Betreuung; in einer Einrichtung oder bei einer staatlich geförderten Tagesmutter. Dieses Ziel sei nicht zu schaffen, hieß es in anschwellender Panik: Alarm, Alarm! Und jetzt, nach 100 Tagen? Die Kinder sind versorgt, melden die einschlägigen Stellen. Kein Notstand weit und breit: Wie konnte das passieren?

„Wir haben geklotzt, nicht gekleckert“, sagt der Herr vom Deutschen Städtetag. Das ist nicht gelogen: Es wurde gebaut auf Teufel komm raus. Traumhafte Zeiten (und Profite) für Architekten und Baufirmen, die Handwerker wurden überrannt. Alles wurde bezahlt, jeder neue Krippenplatz bejubelt als ein Fortschritt für die Menschheit. Denn: Mit dem 1. August begann eine „neue Ära“, so tönte es in den Festreden.

Es ist gesünder, nicht nachzurechnen
Angestoßen hat das Mammutprojekt Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Jahr 2007, damals auch noch offiziell für Frauen und Familie zuständig. Es folgten diverse Krippengipfel und noch mehr staatliche Programme, bis nun ein Triumph der Planwirtschaft zu vermelden ist: Soll übererfüllt. Die Zahl der Krippenplätze hat sich fast verdreifacht, auf mehr als 800.000. Selbst der nach oben korrigierte Bedarf –- eine ziemlich willkürlich gesetzte Zahl -– ist übertroffen. Es sind zu viele Krippen da.

Klar, in den Hochburgen für junge Familien, etwa Berlin-Prenzlauer Berg oder den schicken Innenvierteln in Großstädten, werden noch Wartelisten geführt, in München rennen Frauen noch immer direkt vom Schwangerschaftstest zur Kita. Generell aber hat sich das Problem ins Gegenteil verkehrt: Die Krippen in den Außenbezirken warten auf Kinder, von den Leerständen auf dem flachen Land ganz zu schweigen. Die ersten Tagesmütter hoffen ob der ausbleibenden Kundschaft bereits, dass dem Staat irgendwann das Geld ausgehen möge für immer neue Bauten.

So sind die Krippen ein hübsches Beispiel dafür, wie finanzielle Anreize in der Politik wirken: Welcher Bürgermeister eröffnet nicht gerne einen Kindergarten? Noch dazu, wenn er ihn nicht selbst bezahlen muss, wenn er sogar von Berlin zum Bau genötigt wird.

Selbst das schrumpfende Dorf in der Provinz bekommt seine schmucke Krippe: acht Kinder in einem konkreten Fall in Bayern gegen eine halbe Million Euro Bausumme plus der laufenden Kosten. Es ist gesünder, nicht nachzurechnen, was die Stunde Obhut kostet, ob sich das je lohnt, vielleicht werden ja noch ein paar Babys geboren, wer weiß, irgendwann.

Die Horrormeldungen häuften sich
Aber jetzt die Zahlen zum Irrsinn: Allein der Bund hat mehr als fünf Milliarden Euro in die Krippen rein gebuttert, Länder und Kommunen mindestens noch mal so viel. Auch die Europäische Union wurde angezapft, die staatliche Förderbank KfW für verbilligte Kredite eingespannt: 380 Millionen Euro hat die KfW ins Fenster gestellt, der Ansturm war so gewaltig, dass das subventionierte „Förderprogramm für Kitas“ auf 550 Millionen Euro aufgestockt wurde, auch davon sind nur Krümel übrig. „Das Programm ist nahezu ausgeschöpft“, berichtet Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW, „das Interesse war enorm.“

Kein Wunder, nicht nur kommunale und kirchliche Träger durften sich bedienen, angesprochen waren ausdrücklich auch Konzerne: Die schönsten Firmenkrippen hat der Steuerzahler mitfinanziert. In der Theorie gibt der Unternehmer eigenes Geld aus, um sich als Arbeitgeber attraktiv zu machen; wenn’s um Kinder geht, sind solche Einwände kleinlich. Schließlich hatte die Hysterie das Land gepackt: Die Versorgung zum 1. August sei nicht zu schaffen. Das war eine Gewissheit, zweifeln verboten. Von allem gab es angeblich zu wenig: Räume, Erzieher, Geld. Einzig die Zahl der fehlenden Plätze schien strittig. An die Solidarität des Volkes wurde appelliert, wie sonst nur nach einer Flut, um die Not zu lindern. Nachbarschaftshilfe wurde angemahnt, um die Kleinkinder von der Straße zu holen.

Die Horrormeldungen häuften sich, je näher der Termin rückte. Massenklagen wurden geradezu herbeigesehnt von Anwälten, die bereits von einem „Kollaps der deutschen Gerichte“ warnten. Die ersten Ratgeber erschienen („So klagen Eltern richtig“), Kanzleien spezialisierten sich auf das Thema. Nach 100 Tagen ist klar: Die Juristen brauchen andere Fälle. „Still ruht der See“, sagt ein Bürgermeister, halb spöttisch, halb erleichtert. Von einer Klagewelle keine Spur, abgesehen von Einzelfällen, in denen sich jemand beschwert, dass auf dem Weg zur Krippe einmal die Straßenbahn zu wechseln ist. „Wir haben nirgendwo gehört, dass es brennt“, heißt es vom Landkreistag. Man sei „sehr froh und auch ein bisschen stolz“ dass es so gekommen ist: „Alle haben sich angestrengt.“

Die Politik blickt schon auf die nächste Stufe des Ausbaus
Das Schönste an dieser Art Planwirtschaft: Die Leerstände stören die Akteure nicht. Denn, da sind sich die Politiker einig, ziehen sie das Angebot, also eine Krippe, erst mal hoch, dann regelt sich das mit der Nachfrage von alleine. Jeder Neubau fördere die Stimmung zugunsten der außerhäusigen Versorgung, glaubt die Politik. Ob das sinnvoll ist, wird nicht weiter hinterfragt. Man nennt es „familienpolitischen Fortschritt“, wenn ein Kind früh von der Mutter getrennt wird. Und stimmt das Volk in seiner Mehrheit nicht dieser Meinung zu?

Die Krippendebatte habe die „gesellschaftliche Akzeptanz für die Betreuung von Kleinkindern“ gefördert, urteilt der Städtetag und schiebt gleich noch eine Forderung hinterher: „Der Ausbau muss weitergehen.“

Die Grenze ist theoretisch erst dann erreicht, wenn 100 Prozent aller Kleinkinder öffentlich versorgt werden – im Moment liegt die Quote bei 40 Prozent, im Osten deutlich darüber, im Westen darunter.

Die nächste Stufe des Ausbaus hat die Politik schon im Blick: Wenn nicht mehr in Quantität zu investieren ist, dann eben in die Qualität. Das ist schön vage. Die Summen dafür hat das Ministerium bereits eingeplant: jährlich 845 Millionen Euro von 2015 an. Wofür genau das Geld ausgegeben wird, das wird sich weisen.

Erst muss definiert werden, was unter Qualität zu verstehen ist. Dazu, logisch, muss sich zunächst eine Arbeitsgruppe bilden. Dies jedoch kann erst geschehen, wenn in Berlin wieder eine handlungsfähige Regierung im Amt ist. Danach ist zu regeln, mit wie viel Geld was verbessert wird: Gruppengröße, Betreuungsschlüssel, Qualifikation der Erzieher (der Trend geht zur Akademisierung), Grünflächen (je mehr, desto besser), Bezahlung der Fachkräfte (dito). Es gibt noch viel zu tun.

Guxu mal hier zum "LaienFlop"

Jetzt müssen endlich noch ein paar Kinder auf die Welt kommen, damit die armen Krippen nicht so leer herumstehen .... ,aber ob das passiert? Na ich glaubs nicht!


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