Meine Bitte: legt mal los, ihr Youngster, die ihr Ahnung habt und erklärt Opa mal, was es mit 'TOR' und 'Bitcoin so auf sich hat und vor allem, wo die Tücken liegen! Und was es nützt! Muß ja was dran sein, wenn reflexhaft schon wieder das 'alles verbieten' die Runde macht.
Auf! Legt euch mal ins Zeug!
TOR benutzen die Saudis um Pornos gucken zu können. Anti-Zensur-Werkzeug also. Wenn Du emma.de besuchen willst, ohne Deine IP-Adresse dort zu hinterlassen, ist TOR auch ganz gut zu gebrauchen. Dein Zugriff geht ins Netzwerk rein, wird dort mit denen von anderen durchgemixt und kommt dann irgendwo auf der Welt wieder raus, die Verbindung sollte sich dann nicht mehr zurückverfolgen lassen.
Wofür sich TOR in den Händen des Laien nicht eignet: Vertrauliches, Sachen wo die Dienste nicht mitlesen sollen usw. Das ist nur was für Profis, wie die schon erwähnten Drogenschieber. Das TOR-Netzwerk wird stark überwacht, die interessierten Kreise schneiden alles mit. Also: TOR zum Pornos gucken in Muselstaaten und Femanzen trollen gern, für alles andere eher Finger weg. Vor allem: niemals persönliche Daten drüber...
Bitcoin ist erstmal digitales fiat money. Wie bei jedem Spielgeld ist der Wert rein virtuell (also geglaubt). Es handelt sich um eine sog. dezentrale Kryptowährung.
Hier sieht man die Blase sich aufpumpen: http://realtimebitcoin.info/
Sie funktioniert sehr einfach: Man nimmt riesig große Zahlen mit hunderten von Stellen und definiert eine ganz bestimmte zufällig verteilte und endliche Menge davon als gültiges Zahlungsmittel (alle anderen Zahlen dazwischen sind vollkommen wertlos). Für die Echtheitsprüfung definiert man eine nicht umkehrbare Rechenregel, fertig. Nimmt man eine andere Rechenregel, hat man eine andere Währung (bspw. Litecoin, gibt noch viele andere).
Um leistungslos reich zu werden, muß man diese Zahlen jetzt nur noch finden, indem man die Rechenregel mittels möglichst viel Rechenleistung Reihe nach auf alle Zahlen durchprobiert (Mining), bis man genug "Gewinnzahlen" gefunden hat. Das allein reicht natürlich noch nicht, weil so ja zwei Leute den gleichen Bitcoin besitzen könnten.
Womit wir zum letzten Bestandteil kommen, um die Sache zu vervollständigen: Das Netzwerk. Im Netzwerk, über das sämtliche Bitcoin-Clients miteinander verbunden sind, ist der Besitz jedes Bitcoins im Blockchain gespeichert, sowie sämtliche Transfers, die jemals stattgefunden haben. Damit läßt sich also der rechtmäßige Besitzer eines Bitcoins jederzeit feststellen. Wer tatsächlich einen neuen Bitcoin-Block gefunden hat, meldet sich damit beim Netzwerk, dann schauen alle anderen bei sich nach und tragen ihn nur dann in die Blockchain ein, wenn er tatsächlich niemand anders gehört (und die Rechenregel matcht natürlich).
Wie man schon sieht, ist die Sache komplett transparent und öffentlich, also wiederum für nichts für Anfänger, die was zu verbergen haben. Profis anonymisieren Geldstrome mittels sog. Mixer, was im Prinzip nichts weiter ist, als digitale Geldwäsche. Es passiert vor allem nichts im Geheimen, man kann alle Geldströme und Guthabenstände öffentlich nachverfolgen:
http://blockchain.info/
Warum unsere Banksterfreunde speziell Angst vor Kryptowährungen haben, liegt allerdings an einer bestimmten mathematisch beweisbaren Natur der speziellen Bitcoin-Rechenregel: Die Anzahl der Bitcoins ist absolut endlich und liegt bei exakt 21 Millionen, teilbar in 8 Nachkommastellen. Sind die verteilt (zur Zeit sind das etwa die Hälfte), gibt es keine weiteren mehr. Ein Bitcoin läßt sich also nicht inflationieren und ist damit - obwohl selbst Fiatmoney - natürlich für Fed/EZB-Fiatmoney eine natürliche Bedrohung. Die angreifbare Schwachstelle ist das Netzwerk.