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Studium der Studie - entlarvt SPON (Recht)

Narrowitsch @, Berlin, Tuesday, 28.05.2013, 10:46 (vor 3994 Tagen) @ James T. Kirk

Unter anderem Dank der Vorarbeit und der Lernfähigkeit der feministischen Gewaltforschung würden allerdings mittlerweile auch männliche Opfererfahrungen und weibliche Täterschaft untersucht.

Das Zitat ist ziemlich entlarvend. Jetzt hilft der Feminismus angeblich dabei, Gewalt von Frauen und gegen Männer wahrzunehmen. So dreht man sich die Realität zurecht. Es kann offenbar nicht sein, daß Feministinnen Jahrzehnte gelogen haben und es noch immer tun.

Richtig. Diese Verzerrung ist aber - sehr zu meiner Verwunderung - nicht das Werk der in Rede stehenden Studie,nein,sondern Ausdruck journalistischer Kriativität der SPON-Redaktion und seines Autors Dennis Ballwieser.

Zitat des vollständigen Satzes:

Während es,nicht zuletzt angestoßen durch die Ergebnisse der feministischen Gewaltforschung,bereits eine hohe Aufmerksamkeit und vergleichsweise gut entwickelte  
Hilfestrukturen für gewaltbetroffene Frauen
gibt,sind,trotz der Tatsache,dass Männer  insgesamt häufiger Opfer von körperlicher Gewalt werden als Frauen, Gewaltopfererfahrungen von Männern im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen  
Diskurs wenig repräsentiert. 

Dieser Satz trifft eine grundsätzlich andere Aussage, als die, die SPON als indirektes Zitat unter die Leute bringen will. Um es auch mitlesenden Femis und deren Speichellecker klar zu machen: Die Studie bescheinigt der feministischen Gewaltforschung Aufmerksamkeit und Anstöße zu Hilfestrukturen für Frauen mit Gewalterfahrung. Die Suggestion, "feministische Gewaltforschung" hätte sich wissenschaftlich männlicher Opfererfahrung gewidmet ist schlicht falsch, von Lernfähigkeit des Feminats im Sinne allgemeiner Opferbetreuung oder auch nur- aufmerksamkeit, kann keine Rede sein, sie ist vom SPON erfunden.

Deshalb nämlich schwingt sich die Studie zur Empfehlung auf:

Es wäre daher wünschenswert,wenn sich im öffentlichen Bewusstsein eine höhere Sensibilität und Empathie für Männer, die Opfer von Gewalthandlungen wurden,
entwickelte und Opfererfahrung von Männern nicht länger als „unmännlich“  
stigmatisiert würden.

Unabhängig davon, dass ich von solchen Empfehlungen nichts oder besser: wenig halte, finde ich diesen einen Satz für bemerkenswert.
Selten fällt der Nachweis so leicht, wie in diesem Falle, das mittlerweile auch SPON, der gern als politisches Leitpresseerzeugnis gesehen werden will, Journalismus auf EMMA- Niveau bietet, Journalismus also, wie ihn sattsam DDR- Medien zelebrierten,oder braunen Zeiten: in Klumpfüßchens Märchenstunde und dem "Schwarze Kanal" wimmeln Zitate, meist nicht ganz erlogen, aber fast immer verdreht, verzerrt, aus dem Zusammenhang gerissen - suggestiv in die gewünschte Richtung gelenkt, in die menschenverachtende also.

Und natürlich liegt hier kein Versehen vor, der Autor hat die Studie gelesen, sein Redakteur hoffentlich auch - sie haben nur ein bisschen Lobbyarbeit geleistet.

Studie und Artikel - ins private Archiv. Für die nächste Debatte über seriöse und unseriöse Medien.

Dokumentiert nichts neues, aber das sehr plausibel.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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