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Wie Heuschrecken fielen die Studentinnen über deutsche Universitäten her (Feminismus)

Flint ⌂ @, Monday, 15.04.2013, 03:23 (vor 4028 Tagen)

Es ist immer wieder bereichernd, auf alte antifeministische Aussagen zu stoßen.

Manchmal stößt man auf diese alten Aussagen durch Texte in denen genau diese frühe Gegenwehr gegen den Feminismus von profeministischer Seite kritisiert wird ;-) (siehe unten*).

Vor 100 Jahren hat die Gesellschaft die Schädlichkeit und Gefahr des aufkommenden Feminismus noch klarer erkannt und antifeministisch heftiger darauf reagiert als heute. Zum Beispiel was die Frage des Weiberstudiums angeht.

Es ist bekannt, daß ein gesunder Organismus heftiger auf Krankheiten reagiert und diese schneller und effektiver besiegt als ein kranker, angeschlagener Organismus.

Kleine Kinder bekommen bei Krankheiten oft kurz und stark Fieber und bewältigen die Krankheit innerhalb weniger Tage. Ihr Immunsystem ist noch fit. Alte Leute schleppen oft Krankheiten, z.B. Entzündungen jahrelang mit sich herum und es ist fraglich ob sie überhaupt je wieder genesen. Ihr Immunsystem ist nicht mehr das Beste.

Bei Gesellschaften ist es ebenso. Ist die Gesellschaft moralisch/ethisch in einem integeren und guten Zustand, reagiert ihr sozialer Organismus heftig gegen sie krankmachende Ideologien. Ist sie aber bereits krank und geschwächt, reagiert sie nicht mehr angemessen. Sie wehrt sich nicht mehr so vehement wie früher und siecht dahin.

Wenn man sieht, wie sich die Feminismus-Pest überall ausgebreitet hat und sich weiter ausbreitet, und sich überall dort niveaumindernd, schädlich und zersetzend auswirkt, wo Weiber in Männerdomänen eingedrungen sind, muß man sich die Frage stellen wo der Fehler früher bereits angefangen hat.

Einer der Fehler ist möglicherweise, (unkontrolliert) Weiber an der Uni zuzulassen. Zu viele mißbrauchen nach dem Studium ihre Macht und setzen sie auch noch –wen wundert’s bei deren idiotischen Mangel an Gerechtigkeitssinn- genau gegen diejenigen ein, die ihnen überhaupt erst ermöglicht haben, diesen Weg zu gehen: Die Männer. Sie machen häufig hauptberuflich nichts anderes als sich für unnatürliche Weiberförderung, Männerdiskriminierung und dem auf den Kopf stellen der natürlichen Hierarchie von Mann und Frau einzusetzen. Siehe Gender - Lehrstühle usw.


*
Hier der Text:

5.5. »Feminisierung der Universitäten« und »weibliches Gelehrtenproletariat«: Die Kampagne gegen das Frauenstudium.

Die Debatte um das weibliche Dienstjahr engte das Bildungsziel des weiblichen Geschlechts erneut auf den (haus-)mütterlichen Beruf ein. Sie lenkte von Diskussionen und Reformen in anderen Zweigen der Mädchenbildung ab und drängte alternative Lebensentwürfe in den Hintergrund. Damit stand sie in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Kampagne gegen das Frauenstudium, die nicht nur von Antifeministen und verbündeten Völkischen, sondern auch von Hochschuldozenten und -rektoren außerhalb des antifeministischen Bundes getragen wurde.

»Darüber brauchen sich die studierenden Damen nicht zu täuschen, daß sie auch dort, wo sie offiziell gebilligt und zugelassen werden, fast niemals so ernst genommen werden wie die Männer«, hatte ein nationalliberales Blatt schon Ende 1912 verlautbaren lassen, und wie zur Bestätigung sinnierte der Karlsruher Professor Willy Hellpach kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges im liberalen »Berliner Tageblatt« weitschweifig über die »innerliche Beklemmung«, die jeden »ernste(n) Hochschullehrer« angesichts weiblicher Zuhörerschaft überfalle, da ihm »aus nie zu beseitigendem Ewigmenschlichen« noch die fleißigste und begabteste Studentin zu einer »Störung« werden müsse. Getrieben von »zielloser Unbefriedigung«, »Modesucht«, »Snobismus« oder »Sensationshoffnungen« füllten Frauen die Hörsäle und zwängen den Dozenten damit, das Niveau zu senken und bestimmte Lehrinhalte wegzulassen — sehr zum Schaden der Wissenschaft im Allgemeinen, der männlichen Studenten im Besonderen und erst recht zum Nachteil des Ansehens des akademischen Lehrers im Kollegenkreis. Diese Stimme kam keineswegs von einem ausgewiesen völkischen Antifeministen, sondern von einem angesehenen Liberalen, der gleichwohl mit organizistischen Lehren sympathisierte: Der Psychologieprofessor hatte dem Bund für Mutterschutz angehört und war in der Weimarer Republik Vorsitzender der badischen DDP.

Die Einberufung der männlichen Studenten verschärfte die Agitation gegen das Frauenstudium drastisch. »Wie Heuschrecken« fielen die Studentinnen über die deutschen Universitäten her, schimpfte der organisierte Antifeminist und Stuttgarter Chefredakteur der »Reichspost« in süddeutschen 'Zeitungen.'" Die lebensreformerische »Volkskraft« bezeichnete das »überhandnehmende Frauenstudium« als »nervös-degenerative Erscheinung«, und der ebenso antifeministisch wie antisemitisch eingestellte Heidelberger Philosophiedozent Arnold Ruge, der sich vor dem Krieg schon unter dem Beifall des »Hammer« gegen die »Verweiblichung und Verweichlichung« der Universitäten gewandt hatte, verstieg sich gar zu der Behauptung, »daß die Hochschulen, einstmals Ertüchtigungsanstalten für die männliche Jugend, im Kriege zu Tummelplätzen von jungen Mädchen und namentlich von Juden geworden« seien."» Der studentische Kyffhäuserverband beschwerte sich unter Rückgriff auf Publikationen organisierter Antifeministen über die »Feminisierung der Universitäten« und zitierte Unmutsäußerungen männlicher Kommilitonen, denen der ganze »Weiberbetrieb nicht passe«. Auch außerhalb der Studentenschaft nahmen die Klagen über den »unhaltbar gewordenen Zustand« an den Hochschulen zu.

Die Militärführung plante, die Universitäten wegen der Besetzung kriegsbedingt freigewordenener Studienplätze durch Frauen zu schließen.121 Damit konnte sie sich gegenüber den zivilen Behörden nicht durchsetzen, doch zunehmend regte sich der Widerstand gegen die Studentinnen auch im akademischen Establishment.

Im preußischen Herrenhaus diffamierte ein Universitätsprofessor die renommierte Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität 1918 als »Mädchenschule«. Ihr Rektor, der Gynäkologe und spätere Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Ernst Bumm, hatte schon im Jahr zuvor die Verschärfung der Zulassungsbedingungen Rh. Frauen verlangt. Weil das Frauenstudium zur »Mode« geworden sei, müsse die Immatrikulation nicht nur wie bei männlichen Studierenden von der allgemeinen Hochschulreife, sondern zusätzlich vom Nachweis besonderer Veranlagung, Eignung und Vorliebe für den erwählten Beruf abhängig gemacht werden.

Die Warnungen des angesehenen Wissenschaftlers vor dem Frauenstudium wurde nicht nur in völkischen Kreisen begeistert aufgenommen. Selbst die vielgelesenen »Preußischen Jahrbücher« begannen nun damit, sich über die »Gefahren eines weiblichen Gelehrtenproletariats« Gedanken zu machen.'" Auch der preußische Kultusminister äußerte »Besorgnis« über die »starke Zunahme« der Studentinnen.

Tatsächlich aber war die Zahl der studierenden Frauen weit weniger stark angestiegen, als die Rede vom aus »Mode« oder »Sport« betriebenen Studium glauben machte. Nach regierungsoffiziellen Zahlen waren im Sommer 1917 gerade einmal zehn Prozent aller Immatrikulierten weiblichen Geschlechts. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg hatte der Frauenanteil bei 6,5 Prozent gelegen.'" Die Gegner des Frauenstudiums hätten es also besser wissen können. Statt dessen operierten sie mit absoluten Zahlen, unterschlugen, daß die Zahl der Studierenden insgesamt gewachsen war und präsentierten Berlin, wo mit Abstand die meisten Frauen studierten — fast ein Drittel aller Studentinnen war hier eingeschrieben — ,als Paradebeispiel. Auch zwischen regulär Immatrikulierten und der recht hohen Zahl der Gasthörerinnen wurde zumeist nicht unterschieden.Die Zeitgenossen fanden die vorgebrachten Behauptungen plausibel, schien der Augenschein ihnen doch recht zu geben. Weil viele angehende Akademiker zum Kriegsdienst eingezogen wurden, waren unter denjenigen, die noch in den Hörsälen saßen, rund ein Drittel Frauen.'" Ähnlich wie im Fall der Debatte um ausländische Studierende wurde eine faktische Minderheit zum Stein des Anstoßes stilisiert und vielfach als erdrückende Mehrheit wahrgenommen.

Die Gegner des Frauenstudiums zogen die Qualifikation der Studentinnen in Zweifel und behaupteten, daß unzureichende Vorbildung und mangelnde persönliche Eignung das Niveau an den Universitäten zu Lasten der männlichen Kommilitonen herabdrückten. Die Mädchenschulreform vom August 1908 habe, so der Vorwurf, junge Frauen zum Studium »verleitet«, denen es »nicht nur an der erforderlichen Begabung, sondern auch oft an den körperlichen Kräften, endlich auch an den Geldmitteln« dazu fehle.'" Im Mittelpunkt der Kritik stand der sogenannte »vierte Weg« zur Universität, der seit Oktober 1915 auch die Absolventinnen der Oberlyzeen zum Studium berechtigte. ...

Quelle


Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik
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Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
Thomas Mann


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