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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Feminismus ist ein Phänomen des akademischen Bereichs (Allgemein)

DschinDschin, Thursday, 11.04.2013, 11:24 (vor 4004 Tagen)
bearbeitet von DschinDschin, Thursday, 11.04.2013, 12:14

Die Bauersfrau, die Arbeiterfrau, sie mussten arbeiten. Gemeinsam mit den Männern kämpften besonders die Arbeiterfrauen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Arbeiterbewegung bewirkte letztlich auch die Schutzgesetze für Frauen und Kinder, auch wenn natürlich Schutzgesetze immer auch die Verdienstmöglichkeiten des Geschützten beeinträchtigten. Der Traum von Mutti zu hause, das war der Traum der Arbeiterfamilien und der Familien der kleinen Angestellten.

Der Traum, sich im Beruf zu verwirklichen, das ist der Traum der Großbürgerfrau, die außer der Beaufsichtigung der Hausangestellten, keine rechte Aufgabe neben dem Ehrenamt hatte. Der Feminismus der Betty Freadan, das ist der Feminismus der gelangweilten Mutti aus den Vorstädten Amerikas, welcher die Verdienstmöglichkeiten, welche der Fordismus für die Männer bot, die Freiheit gab, zu Privatisieren. Natürlich gab es Widerstände, als die Frauen das Arrangement mit den (Ehe-)Männern aufkündigten. Es gibt einen Film über die letzten Tage des chinesischen Kaiserreichs, als die Palasteunuchen vor dem Kaiser knien, in Händen ein Kästchen vor sich haltend, in welchem ihre vertrockneten Genitalien liegen, ihn bittend, doch zu bleiben. Der Kaiser wollte die verbotene Stadt verlassen, um mit der Zeit zu gehen. Auch die Männer hätten ihren Frauen ein Kästchen vorhalten können, das Kästchen eines verpassten Lebens, das nichts als Arbeit, Arbeit, Arbeit war, ohne die Möglichkeit dem Tretrat zu entkommen.

Ich erinnere mich an eine Kurzgeschichte "Der Knopf", bei dem eine gutgekleidete Frau, die soeben von einem Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen nach hause zurückkehrt, im Arbeiterverkehr einen Mann in einem schon ein wenig schäbig wirkenden Mantel, nein eigentlich nur den Mantel wahrnimmt, an dem ein Knopf lose herunter hängt. Sie stellt sich das Leben dieses Mannes vor und fragt sich, ob er eine Frau hat. Sie frägt sich, warum diese Frau nicht bemerkt, dass der Mantel so schäbig und der Knopf so lose ist. Sie verliert den Mitfahrer, als sie noch ein paar Besorgungen erledigt. Ihr Damaskuserlebnis hat sie, als zu Hause angekommen, eben der von ihr wahrgenommene Mantel an der Garderobe hängt. Es ist der Mantel ihres Mannes.

Die Generation der Betty Freadan hat nämlich, nicht zuletzt inspiriert durch die Medien in Amerika, die Männer dazu mißbraucht, ein angenehmes Leben zu führen, fern der harten Zwänge des Berufes, den Anspruch erhoben, vergöttert zu werden, einfach nur für die Schönheit, dafür eine Frau zu sein (a lady of leisure). Und die Männer haben diesen Wunsch erfüllt. Sie haben ihr Leben hingegeben, für die Freiheit ihrer Lieben. Es ist ihnen schlecht vergolten worden.

Was es letztlich war, das Frauen dazu gebracht hat, massenweise in den Arbeitsmarkt zu strömen, Mutterschaft als Lebensinhalt aufzugeben, es ist mir nicht klar. Feminismus ist nur der ideologische Überbau, nicht die tiefe Strömung, welcher den Prozess vorantreibt. Was hat so viele Menschen bewogen, das Leben der Arbeiter und Bauern zu wählen?

Hier einige Aspekte:

  • Der große Männerverlust durch die Kriege führte dazu, dass viele Frauen keinen Mann fanden, der mit ihnen eine Familie hätte gründe können. Sie mussten also ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Mancher macht dann aus der Not eine Tugend.
  • Der hohe Frauenüberschuss am Partnermarkt als Folge des Babybooms ab den späten 50er Jahren führte dazu, dass viele Frauen von erfolgreichen Männern, diese an jüngere Frauen verloren. So verlor die Ehe als Lebensgemeinschaft an Wert.
  • Der Überfluss und die gute soziale Absicherung verminderte ebenfalls den Wert der Ehe als Schutzbündnis. So verlor die Versorgerqualität der Betamänner die Attraktivität und der Wunsch nach Freiheit wuchs.
  • Die Arbeitswelt wurde weniger gefährlich und anstrengend und so auch für Frauen interessant.
  • Der Fordismus kam 1975 an sein Ende und Downsizing und Reengineering vernichteten viele Industriearbeitsplätze, die vor allem von Männern besetzt wurden. So konnten viele Männer keine Familie mehr ernähren. Die Frauen mussten dazu verdienen.
  • Familien, welche auf sozialen Aufstieg ausgerichtet sind, schickten nun auch ihre Töchter auf weiteführende Schulen, da deren Aufstieg nicht mehr durch eine gute Partie gesichert werden konnte und kann.
  • Familien der Oberschicht förderten aus dem gleichen Grund das Weiterkommen ihrer Töchter.
  • ...

All die genannten Aspekte kommen ohne die Ideologie des Feminismus aus.

In den meisten Sportarten gibt es Frauenweltmeister nur deswegen, weil Frauen nicht gegen Männer, sondern gegen Frauen antreten. Frauen haben Rechte, nicht weil sie sich diese selber erkämpft hätten, sondern weil ihnen Männer diese Rechte einräumen, ihnen diese Rechte erkämpfen. Nach den Regeln der wilden Welt gekämpft, darf sich die Frau hinten einreihen. Sie trägt ein Handykap: Sie ist ein bauchbrütender Eizellspender, gebaut zum Austragen, Gebähren und Stillen.

Im beruflichen Wettkampf merkt die Frau rasch, dass sie an Grenzen stößt, vor allem, wenn sie Beruf mit Mutterschaft verbinden will. Der Mann, über die Jahrmillionen an die Erfordernisse der Welt angepasst, lässt den Damenflor spielend hinter sich. Denn der Damenflor ist an die Bedürfnisse des Kinderbekommens und der Männer angepasst.

Das Gefühl des Nicht-Könnes führt dann zu Insuffizienzgefühlen und diese zu Feminismus, jedenfalls im akademischen Bereich. Es sind die Wortkünstler und Geistesgrößen, die dann Schattenfiguren (Patriarchat) erfinden und die Lösung dazu (Feminismus) anbieten.

Da die Frauen instinktiv spüren, dass sie im freien Wettbewerb mit den Männern nicht mithalten können, stürzen sie sich auf den öffentlichen Dienst, die Sozial- und Bildungseinrichtungen und den Staat. Dort, frei von jedem Wettbewerb, können sie sich einnisten, gut bezahlte Versorgungsposten ergattern. So sind warme Plätze für falsch qualifizierte Akakemikerinnen gefunden.

Denn der Lebensweg vieler Männer zeigt, dass es für wirtschaftlichen Erfolg keines akademischen Abschlusses bedarf. Intellekt, ein Maß an Bauernschläue, Mut, Entschlossenheit, Fleiß, Ausdauer, Schmerzunempfindlichkeit, das genügt. Der Rückzug der Männer aus dem akademischen Bereich kann auch Ausdruck dessen sein, dass der akademische Bereich an Bedeutung verliert.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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