Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Hamburger SPD klagt gegen Betreuungsgeld (Allgemein)

Newman, Wednesday, 20.02.2013, 22:08 (vor 4085 Tagen) @ Rainer
bearbeitet von Newman, Wednesday, 20.02.2013, 22:24

Zu diesem Thema sehr passend ist heutige Meldung: Die Hamburger SPD will vor das Verfassungsgericht ziehen, um gegen das Betreuungsgeld zu klagen:

Das Vorhaben sei auch aus gleichstellungspolitischer Sicht falsch. „Es hält Frauen davon ab, nach der Geburt eines Kindes wieder ins Berufsleben einzusteigen.“

Diese zwei Zeilen zeigen deutlich, worum es geht: Es soll keine Option geben, Eltern sollen die Wahl nicht für sich treffen dürfennn die Menschen sollen erzogen werden.
Schon der erste Punkt ist bereits Unsinn: Natürlich hält das zusätzliche Geld (Wer nannte das "Beuterückgabe" oder so ähnlich :-)?!) Frauen nicht davon ab, ins Berufsleben zurückzukehren. Ob sie das tun oder nicht, wird ohnehin anderswo entschieden. Wenn man es den Eheleuten denn überließe. Ein Angebot ist noch kein Entscheidungszwang. Den Zwang gibt es nur in der verordneten Kita-Pflicht.

Dass dies ein Abkommen beider Ehepartner sein könnte, ist für SPDler offensichtlich undenkbar - im linken Weltbild sind Mann und Frau immer Feinde, und eines der Mittel der Kontrolle des Ehemannes über seine Frau ist das Einkommen, über das er ganz alleine verfügt. Darum müssen alle Frauen arbeiten gehen, eine Familie, in der es keine Kämpfe und Machtspiele um das gemeinsame Geld gibt, ist undenkbar.

Ebenso undenkbar scheint es zu sein, dass man Kinder haben wollen würde, um tatsächlich Zeit mit ihnen zu verbringen, sie aufwachsen zu sehen und ihnen persönliches weitergeben zu können. Das wird ziemlich offenbar in den Kommentaren der Hinrzwerge, die ein Widerspruch zu dieser Ansicht auf den Plan ruft. Z.B.:

von Michael Clivot 16:37 Uhr

Was sie schreiben ist völliger Unfug. ... Und obwohl alle Untersuchungen, alle Experten sich darüber einig sind, dass es für die Kinder besser ist, in Kitas zu sein, kann man das machen, aber dafür Geld zu bekommen, dass man eine staatliche Leistung NICHT in Anspruch nimmt ist Blödsinn. Schließlich muss ich bspw. 300 € im Monat dafür zahlen, dass ich mein Kind in die Kita bringen und ich und meine Frau damit Vollzeit arbeiten können. Und 300 € ist noch wenig gegenüber andere. Ergo, wer nix zahlen will, kriegt auch noch Geld. Wo ist da die Logik. Diesen konservativen Mist der Frauen am Herd, die zuhause auf die Kinder aufpasst, kann ich nicht mehr hören.

Wenn alle Untersuchungen und alle Experten zu dem selben Ergebnis in einer Frage kommen, die die individuelle Lebensgestaltung betrifft, kann man eigentlich nur skeptisch sein. Wieder einmal wird also das "Kindeswohl" beschworen, wenn Kinder mit nur wenigen Monaten in die Ganztagsbetreuung des Staats sollen, damit Eltern Vollzeit arbeiten können. Soll das der Sinn sein, eine Erfüllung? Und wozu ein Kind, dass man morgens aus dem Bett in die Kita bringt und abends abholt, um ihm Abendessen vorzusetzen und es ins Bett zu bringen? Kinder hat man eben einfach - wann, wo und wie und warum ist irgendwie nicht recht zu begründen.

Letztendlich läuft es wie so häufig in letzter Zeit wieder auf eine Sache hinaus:

„Das Betreuungsgeld zementiert ein überholtes Familienbild und hält vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien aus den Kitas fern.“

Gestern entschied das Bundesverfassungsgericht gegen ein "überholtes Ehemodell", demnächst soll es hier gegen ein "überholtes Familienbild" entscheiden. Was definiert so eine Ehe- und Familienform eigentlich als "überholt"? Ganz offensichtlich nicht die Leute, die durch finanzielle Zwangsmaßnahmen daran gehindert werden müssen, dieses Modell als Modell ihrer Wahl weiterhin zu praktizieren. Was "überholt" zu sein hat, entscheiden offenbar Politiker im Sinne ihrer jeweiligen Gesinnungslobbys, zur Not - oder vorzugsweise? - auch gegen den Wunsch der Bevölkerung. Es ist unglaublich, dass diese Flickwerkgesellschaft immer noch so weit funktioniert, aber wahrscheinlich geht das nur, weil die Menschen das Märchen von der allgemeinen "Alternativlosigkeit" bereits wirklich gefressen haben.


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