Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Eigene Meinung = "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" !

T.R.E.Lentze, Thursday, 08.10.2009, 03:44 (vor 5307 Tagen)

Duch Zufall komme ich auf den Wikipedia-Artikel "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Darin geht es um ein Forschungsprojekt der Universitäten Bielefeld und Magdeburg.

Als gemeinsamer Kern der diesem Begriff zugeordneten Phänomene wird eine Ideologie der Ungleichwertigkeit angenommen – die Gleichwertigkeit und Unversehrtheit von spezifischen Gruppen der Gesellschaft werde in Frage gestellt.


Wenn es danach geht, dann bin ich ein Menschenfeind, aber (fast) total! Ich gehöre nämlich zu den 38,8 Prozent, die beim Anblick sich öffentlich küssender Homosexuelle Ekel empfinden; und zu den 35,4 Prozent, die sich gegen eine Ehe zwischen Homosexuellen aussprechen.

Außerdem bin ich fremdenfeindlich, weil ich zu den 54,7 Prozent gehöre, die meinen, daß zuviele Ausländer in Deutschland leben würden; Antisemit, weil ich meine, daß die Juden in Deutschland zuviel Einfluß ausüben; Rassist, weil ich meine, daß die Weißen zurecht führend in der Welt seien.

Obachlose sind mir in Städten unangenehm - noch ein Minuspunkt. (Um genau zu sein: Ich stehe ihnen nicht feindselig gegenüber; mir sind sie nur unangenehm.) Ebenso meine ich, daß viele Forderungen von Behinderten "überzogen" seien. Auch das spricht natürlich gegen mich.


Und jetzt - ganz wichtiger Punkt! -, ich bin Sexist! Und zwar ein sogenannter "klassischer Sexist". Ich gehöre nämlich zu den 28,5 Prozent, die meinen, daß sich Frauen auf ihre "angestammte" Rolle der Mutter und Ehefrau besinnen sollten.

Aber das ist ja noch harmlos. Ich kann froh sein, daß niemand von denen weiß, was ich heute geschrieben habe und auch so meine...Ja, ich sag's direkt: Ich habe heute den Artikel "Was ist Sexismus?" in meinem Sexistinnen-Pranger ganz neu geschrieben und konsequenterweise auch mit neuem Titel versehen: "Das ist Sexismus!" - Daraufhin wollte ich mal sehen, ob ich dem noch andere Meinungen in einem Anhang hinzufügen könnte, und bin auf den obigen Wikipedia-Artikel gekommen.

Und jetzt sehe ich, daß ich möglicherweise in eine geschlossene Abteilung gehöre, denn:

Die federführende Forschergruppe spricht nicht von einem Phänomen, sondern von einem „Syndrom“. Die Bezeichnung „Syndrom“ für den Diskriminierungskomplex ist der Medizin entlehnt [...]


Und jetzt mal eine Frage an euch:...Ach was, ich setze einfach voraus, daß fast alle von euch irgendeine kritisch-durchdachte Meinung gegenüber bestimmte Gruppen habt. Was mich bedenklich stimmt, ist, daß die eigene Meinung hier offenbar pathologisiert, nahezu kriminalisiert wird. Denn es ist doch klar: Menschenfeindlichkeit ist gefährlich! Kennt jemand von euch einen Menschenfeind? Ja, Hitler und Stalin zum Beispiel! Die waren doch echt gefährlich! Wehret den Anfängen!


Was aber ist z.B. mit den Schwulen, die meinen, es gebe zuviele Heterosexuelle, oder die meinen, sie seien irgendwann in ihrem Leben schon mal von Heterosexuellen schlecht behandelt worden? Sind die auch menschenfeindlich, also krank?

Unter ihnen gibt es welche, die würden mich als Heterosexisten bezeichnen, einfach weil ich froh bin, einer Mehrheit anzugehören, und das auch sage. In ihren Augen bin ich gefährlich. In meinen Augen sind sie es dann aber auch, nämlich für mich!


Wäre es nicht besser, wir dürften eigene Meinungen haben, ohne deswegen als Menschenfeinde eingestuft zu werden?

Student

P.S. Und hier der Direktlink zum überarbeiten Sexismus-Artikel: [image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum