Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Lila Pudel 171-180 (Projekte)

Oberkellner, Saturday, 25.02.2012, 17:38 (vor 4415 Tagen)

Clemens Wergin

Nun soll sie also kommen, die Frauenquote in deutschen Unternehmen. Das ist die Konsequenz aus der Hartleibigkeit deutscher Unternehmenspraxis in den vergangenen Jahrzehnten beim Thema Frauenförderung in Führungspositionen. Daran können offenbar nur radikale Maßnahmen etwas ändern. Und doch gibt es einige Gegenargumente. Denn erstens spiegeln die deprimierenden Zahlen nicht nur die Frauendiskriminierung in der deutschen Wirtschaft wieder, sondern auch die Tatsache, dass Frauen zuweilen andere Lebensentscheidungen treffen als Männer und die Gleichung: “mehr Macht und Geld wiegt schlechtere Lebensqualität auf” nicht für so logisch ansehen wie viele Männer. Gravierender ist aber, dass eine Frauenquote vor allem jene Männer am härtesten trifft, die der frauenfreundlichsten Generation angehören die es in diesem Land je gab und nicht etwa jener Macho-Generation, die uns den Schlammassel einebrockt hat. Aus aktuellem Anlass hier noch einmal ein Essay zu diesem Thema, das vor einigen Monaten in der Welt am Sonntag erschien:
Vor einigen Wochen hat meine Kollegin Miriam Hollstein an dieser Stelle geschrieben, warum sie gerne eine Quotenfrau sein möchte und es an der Zeit findet, mit harten Maßnahmen mehr Frauen in Führungspositionen durchzusetzen. Nun wird niemand bestreiten wollen, dass die deutsche Arbeitswelt dringend frauenfreundlicher werden muss, auch und gerade in den höheren Führungsetagen. So wünschenswert dieses Ziel aber ist, so selten wird über die Kosten solch einer Politik geredet. Denn was als nötig erscheint, um gesamtgesellschaftliche Geschlechtergerechtigkeit herzustellen, schafft in vielen individuellen Fällen notwendigerweise Ungerechtigkeit. Was für das Kollektiv, für die Gesellschaft sinnvoll sein mag, ist weit weniger überzeugend, wenn es auf konkrete Lebenssituationen einzelner Menschen heruntergebrochen wird. Weil die Aufstiegschancen von einer bestimmten Alterskohorte von Männern mit weitgehenden Frauenförderungsmaßnahmen sehr stark beschnitten würden.
Man muss sich nur einmal umhören in Unternehmen, die entweder eine echte Frauenquote für Führungspositionen eingeführt haben oder eine ambitionierte Frauenförderungspolitik verfolgen, wie etwa auch die Axel Springer AG. Die Leidtragenden dieser Politik sind vor allem die Gruppe der 30- bis 40-jährigen Männer. Die schauen sich verdutzt um und fragen: Und was wird nun aus uns? Denn weil das Problem der Frauenförderung in vielen deutschen Unternehmen lange sträflich vernachlässigt wurde, bedarf es nun notwendigerweise einer Überkompensation an Frauenförderung, die weit darüber hinausgeht, nur gleiche Wettbewerbschancen für Frauen zu schaffen. Anders wird man die gewünschte rasche Veränderung nicht herbeiführen können. Und damit sehen diejenigen Männer, die am Anfang oder in der Mitte ihres Karriereweges stehen, die eigenen Aufstiegschancen beeinträchtigt.
Die Ironie dieser Situation liegt darin, dass die zu erwartenden drastischen Maßnahmen zur Frauenförderung eine Männergeneration treffen werden, die ohnehin auf dem richtigen Weg war. Es handelt sich um eine Generation, die zumindest in vielen Angestelltenmilieus die Gleichwertigkeit von Frauen am Arbeitsplatz internalisiert hat, die es schätzt, in geschlechtsgemischten Teams zu arbeiten, und die ihre Rolle auch im Privatleben als Väter und Partner anders definiert als noch die eigenen Väter. Das lässt sich auch an der ständig steigenden Nachfrage bei den Vätermonaten belegen. So setzen inzwischen ein Viertel der Väter einige Zeit aus, um ihre Kinder zu betreuen. In Bayern, Berlin und Sachsen sind es sogar etwa 30 Prozent.
Es liegt mir fern, diese Generation jüngerer Männer zu idealisieren. Zweifelsohne liegt auch hier in Beruf und Privatleben noch vieles im Argen und kann verbessert werden. Aber es kann gleichzeitig wenig Zweifel daran geben, dass es sich um die frauenfreundlichste und partnerschaftlichste Männergeneration der deutschen Geschichte handelt – und die soll nun für die Versäumnisse ihrer Väter büßen, wenn es nach dem Willen der EU und dem vieler deutscher Konzernlenker geht.
Bezeichnenderweise werden diese Maßnahmen etwa in Firmen von Managern beschlossen, die meist schon rein altersmäßig noch der alten Machokultur deutscher Unternehmen entspringen. Sie haben sich hochgearbeitet, ohne sich groß Gedanken zu machen über die frauenfeindliche Atmosphäre in der deutschen Wirtschaft und ohne sich selbst darum zu bemühen, talentierte Frauen mit nach oben zu ziehen und zu fördern. Einmal auf dem Gipfel angelangt, stellen sie nun fest, dass in den Führungsebenen unter ihnen eine fast frauenlose Ödnis herrscht, die ihrem Unternehmen zu schaden droht. Getrieben auch von der Politik haben sie nun offenbar wenig Probleme damit, wenn jüngere Männer für die Korrektur der eigenen Versäumnisse eine Reduzierung ihrer Karriere- und damit Lebenschancen in Kauf nehmen müssen. Es ist immer einfacher, harte Maßnahmen zu beschließen, wenn sie einen selbst nicht mehr betreffen. Es handelt sich bei der neuen Verve in Sachen Frauenförderung also weniger um ein Problem zwischen den Geschlechtern, sondern um einen Konflikt zwischen unterschiedlichen Generationen von Männern. Zwischen denen nämlich, die nun als Spitzenmanager oder führende Politiker Entscheidungen treffen und denen der nachwachsenden Generation, die unter diesen Entscheidungen leiden werden.
Dabei kann kein Zweifel daran bestehen, dass es allen nützt, wenn in Deutschland mehr Frauen in Führungspositionen gelangen. Schließlich gibt es eigentlich nichts Öderes als rein männlich besetzte Leitungsrunden, in denen sich der von keinerlei zivilisierender Weiblichkeit gebremste Hang zum Herrenwitz ungehindert durchsetzt. Ohnehin ist zu viel Gleichförmigkeit, egal ob in Sachen Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, nicht gerade förderlich für die Kreativität. Das gilt für die Politik genauso wie für die Wirtschaft. Und wir weißen Männer haben wahrlich keinen Grund zur Weinerlichkeit. Es kann aber gleichzeitig nicht angehen, dass nun gerade die Generation von jungen Männern am meisten unter der forcierten Frauenförderung leiden soll, die am wenigsten für das Problem kann, das mit der Frauenförderung behoben werden soll.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich will kein Quotenopfer sein. Oder mindestens will ich nicht, dass vor allem meine Generation die Folgen dieser Maßnahmen allein schultern muss. Und dass die Generation von Männern, die uns diesen Schlamassel eingebrockt hat und die Rückständigkeit Deutschlands bei der Geschlechterfrage zu verantworten hat, weitgehend ungeschoren davonkommt.

http://flatworld.welt.de/2011/10/17/frauenquote-trifft-vor-allem-die-neuen-manner/

Jörg Kronauer (Jungle World)

Viele Männer sind es nicht, die sich gegen Männergewalt einsetzen. Die Täterberatung der Initiative >Männer gegen Männergewalt« bildet eine Ausnahme.
von Jörg Kronauer
Die Täter sind überall. Sie sind unauffällig, unscheinbar, überangepasst. Und sie sind viele, vielleicht fünf Millionen. Jeder fünfte deutsche Mann, der in einer heterosexuellen Beziehung lebt, verübt körperliche Gewalt an Frauen, schätzt der Hamburger Gewaltberater Joachim Lempert: >In jedem Bus, in jeder Kinovorstellung ist man von Gewalttätern umgeben.« Obendrein begegnen viele Opfer ihrem Peiniger täglich – in der eigenen Wohnung.
Weltweit protestieren Frauenorganisationen am 25. November gegen die ungebrochene Männergewalt. Das Datum geht zurück auf den 25. November 1960. Damals wurden drei Schwestern, die gegen die brutale Militärdiktatur in der Dominikanischen Republik gekämpft hatten, vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter grausam ermordet. Lateinamerikanische und karibische Feministinnen erklärten im Jahr 1981 ihren Todestag zum Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen, weiteten die Proteste gegen den schrecklichen Mord auf die unerträgliche männliche Alltagsgewalt aus. Sie lenkten damit den Blick auch auf die Gewaltverhältnisse im Innern der reichen westlichen Welt.
Auf deutsche Männer etwa, von denen rund 20 Prozent vorübergehend oder dauerhaft eine Frau misshandeln. Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte die Bundesregierung eine Studie, die zwar nichts grundlegend Neues enthält, aber das hohe Gewaltniveau in Deutschland regierungsamtlich bestätigt (Jungle World, 46/04). Zwei von fünf Frauen haben danach >körperliche oder sexuelle Gewalt oder beides seit dem 16. Lebensjahr erlebt«. Rund ein Viertel aller Frauen in Deutschland, gut zehn Millionen also, werden oder wurden von ihrem aktuellen oder früheren Lebenspartner misshandelt.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen gehört zu den schweren Menschenrechtsverletzungen«, heißt es in der Publikation. Würden die Untersuchungsergebnisse aus einer übel beleumundeten Diktatur gemeldet, verfiele Deutschland am 25. November wohl in einen Sturm der Empörung.

Die Täter sind meist mit dem Opfer gut bekannt. Weniger als 20 Prozent der misshandelten Frauen nannten einen Fremden als Aggressor, sieben von zehn Frauen erlitten die Gewalt in der eigenen Wohnung. Die Täter sind in aller Regel >bemerkenswert unauffällig«, schreibt Gewaltberater Lempert, der die Hamburger Beratungsstelle >Männer gegen Männergewalt« leitet. Männergewalt, das bestätigt er, ist überdies >unabhängig von Bildung und Einkommen, über alle Bevölkerungsgruppen gleich verteilt«.
Wie aber kann es gelingen, den Gewalttätern Einhalt zu gebieten? Frauennotrufe, Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser unterstützen seit Jahrzehnten die Opfer, schaffen für Frauen Möglichkeiten zum Ausbruch aus einem Gewaltverhältnis. Einen Beitrag von Männern zur Beendigung der unhaltbaren Verhältnisse würde man sich eigentlich wünschen. Seit einigen Jahren sind Tätertherapien verstärkt im Gespräch, darunter auch Zwangstherapien: Täter werden von Gerichten verpflichtet, sich einer Behandlung zu unterziehen.
Eine Zwangstherapie kann gar nicht gelingen, meint Frank Arlandt von der Kölner Beratungsstelle >Männer gegen Männergewalt«: >Ich kann keinen zwingen, sein Verhalten zu verändern, es muss sich eine Eigenmotivation entwickeln.« Die entsteht – wenn überhaupt – durch den Druck des sozialen Umfelds, oft durch die Trennungspläne der misshandelten Frau. Hier setzt Arlandt an: Per Telefon-Hotline können reuige Täter Kontakt zu >Männer gegen Männergewalt« aufnehmen. Bescheinigungen, die etwa vor Gericht entlastend verwandt werden könnten, gibt es für die Beratung nicht.
Die meisten Täter legen sich Ausreden zurecht, berichtet Arlandt. In einem ersten Schritt muss der Täter anerkennen, dass er für seine Tat verantwortlich ist, sich bewusst für die Misshandlung entschieden hat. >Es gibt keine Entschuldigung für Gewalthandeln«, stellt Arlandt fest. Geschlechtsspezifische Verhaltensmuster spielen dabei eine entscheidende Rolle, meint er: >Männer nehmen die eigenen Grenzen nicht wahr, und auch nicht die Grenzen von anderen. Auf ›unmännliche‹ Gefühle wie Hilflosigkeit, Angst oder Trauer reagieren viele mit Gewalt.« Arlandts Beratung zielt daher auf die Entwicklung sozialer Kompetenz, auf die Fähigkeit, Grenzen zu akzeptieren und mit den eigenen Aggressionen vernünftig umzugehen.

Männer gegen Männergewalt« ist inzwischen in mehr als 20 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Die Beratungsstellen, die in den vergangenen 15 Jahren mehrere tausend Gewalttäter beraten haben, richten sich hauptsächlich an das >Dunkelfeld«: An die rund 95 Prozent der gewalttätigen Männer, die für ihre Tat nicht vor Gericht gebracht wurden und in Statistiken nicht als Straftäter in Erscheinung treten. Anders verhält es sich bei Zwangstherapien. Nehmen Straftäter an einem Täterprogramm teil, dann können Staatsanwaltschaften unter Umständen von einer Anklageerhebung absehen. Therapie statt Strafe – das ist für Gewalttäter oft nur eine billige Möglichkeit, weitergehende Konsequenzen aus ihrer Misshandlung von Frauen zu vermeiden. Dabei ist der Erfolg von Zwangstherapien mehr als ungewiss, kritisieren Unterstützerinnen der Opfer.

Umso fataler sind die Kürzungen, die staatliche Stellen den Fraueninitiativen gegen Männergewalt zumuten. >Am Tag, bevor Bundesfamilienministerin Renate Schmidt die neue Gewaltstudie vorstellte, beschloss der Berliner Senat eine weitere Kürzung des Frauenetats«, berichtet Kristin Fischer vom Zweiten Berliner Frauenhaus. Auf eine halbe Million Euro belaufen sich die Kürzungen des Senats insgesamt, für das Zweite Frauenhaus erzwingen sie eine Halbierung der Belegplätze. In Hessen hat die Landesregierung inzwischen die Mittel für acht von 32 Frauenhäusern komplett gestrichen, sagt Eva-K. Hack von der Zentralen Informationsstelle für Autonome Frauenhäuser in Kassel.
Dabei sind die – noch – fast 400 Frauenhäuser in Deutschland durchgängig belegt, berichtet Hack. Ein Rückgang der Männergewalt ist nicht in Sicht. In Hessen haben die angezeigten Gewalttaten an Frauen im vergangenen Jahr um 20 Prozent zugenommen, berichtet das Kasseler Kooperationsbündnis >Nein zu Gewalt an Frauen«. Angesichts von Hartz IV fürchten viele Frauenhausmitarbeiterinnen einen weiteren Anstieg der Gewalt.

Ein Licht für jede Frau« heißt die Aktion, mit der Frauenhäuser bundesweit am 25. November gegen die ungebrochene Männergewalt protestieren wollen. Achtstellig müsste die Anzahl der Lichter sein, sollte jede misshandelte Frau eines bekommen. Die Täter treiben sich weiterhin überall herum. >Sie sind als Täter nicht erkennbar«, schreibt Gewaltberater Lempert: Sie sind unauffällig, unscheinbar, überangepasst.

http://jungle-world.com/artikel/2004/48/14130.html

Lorenz Caffier (CDU Mecklenburg-Vorpommern)

Mecklenburg-Vorpommern: SPD und CDU planen Frauenquote
Lorenz Caffier: Der CDU-Politiker will mehr Frauen in Führungspostionen Foto: Wikimedia/Spinne2000 mit CC-Lizenz.
SCHWERIN. In Mecklenburg-Vorpommern sollen Frauen im öffentlichen Dienst künftig bevorzugt eingestellt und befördert werden. Darauf haben sich CDU und SPD während ihrer Koalitionsverhandlungen am Dienstag geeinigt. So sollen drei derzeit unbesetzte Abteilungsleiterstellen in Ministerien ausnahmslos mit Frauen besetzt werden, berichtet die Nachrichtenagentur dapd.
Zwar müsse die Landesregierung aktuell mehr als 2.000 Stellen in der Verwaltung streichen, wie ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, dennoch gebe es genügend Möglichkeiten für eine „zielgerichtete Personalentwicklung“, sagte der CDU-Landesvorsitzende Lorenz Caffier. Dieser hatte bereits im Wahlkampf einen „Paukenschlag“ in der Gleichstellungspolitik gefordert.
Linkspartei geht Vorschlag nicht weit genug
Die beiden Parteien kündigten zudem an, in den kommenden Jahren alle Aufsichtsratsposten in landeseigenen Unternehmen und Führungspositionen im öffentlichen Dienst zur Hälfte mit Frauen zu besetzen.
Kritik kam von der Linkspartei, der die Pläne nicht weit genug gehen. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Holter warf den Regierungsparteien vor, in dieser Frage bereits „kläglich versagt“ zu haben. Dies zeige sich besonders in der Zusammensetzung der Fraktionen: „Bei der SPD liegt der Frauenanteil bei rund 26, bei der CDU gerade mal bei elf Prozent“, monierte der Linken-Politiker. (ho)

http://www.junge-freiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M53117793936.0.html

Sven Schmalfuß

Sven Schmalfuß M.A., Studieneinheit Gender Studies und Public Health, Universität Regensburg, ein. Schmalfuß referiert zum Thema "Von Lucretia bis Kachelmann: Vergewaltigung im Spiegel der Kultur".

Vergewaltigungen waren schon immer mehr als ein „simples“ Gewaltverbrechen; mehr als die sexuelle Inanspruchnahme einer Person gegen deren Willen.

Jenseits der nicht herunterzuspielenden persönlichen physischen und psychischen Schäden des Opfers, öffnen sich noch weitere Dimensionen, die vor allem in der kulturellen Spiegelung von Vergewaltigung offenkundig werden.

Vergewaltigungen sind auch immer Ehrverletzungen, Besitzinanspruchnahmen und/oder Racheakte. Hierbei ist aber durchaus ein Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung zu sehen. Der Art, Stärke und den Richtungen dieses Wandels durch die Jahrhunderte nimmt sich dieser Vortrag an.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Raum 106 des Hauptbaues der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Auf der Schanz 49, Ingolstadt).

Quelle: Katholische Universität Eichstätt-Ingols

http://www.brennessel.com/brennessel/news/detailview.php?ID=109959
http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_II/Gender_Studies/seiten/ueber_uns/team.htm

Kurt Röttgen (Tagesspiegel)

Die Kraft ist weiblich
Schiedsrichterin, Boxerin, Soldatin, Kanzlerin, Staatspräsidentin – es gibt keine Männerbastionen mehr. Wozu auch?
Frauen können stärker als Männer sein, befand Veronica Ferres, nachdem sie Millionen Fernsehzuschauer als couragierte „Frau vom Checkpoint Charlie“ beeindruckt hatte. Weil sie, so die Münchner Schauspielerin, „brennen für das, was sie erreichen wollen“. Der venezolanische Staatschef Hugo Chavez erwartet von ihnen sogar die Lösung globaler Probleme wie Klimawandel oder Bevölkerungsexplosion. Den Glückwunsch an Argentiniens neue Präsidentin Cristina Kirchner verband er mit einer für lateinamerikanische Machos erstaunlichen Erkenntnis: „Frauen werden die Welt retten.“
Sie begnügen sich nicht länger mit der Hälfte des Himmels, schreibt Alice Schwarzer im Jubiläumsbuch „Emma, die ersten 30 Jahre“ – „sie wollen die Hälfte der Welt“.
Ob Angela Merkel im November 2005 zur ersten Bundeskanzlerin gewählt wurde oder Monika Piel zwölf Monate darauf an die Spitze des größten ARD-Senders Westdeutscher Rundfunk (WDR), ob Regina Halmich im Boxring zur hoch bezahlten Hauptkämpferin aufstieg, Frauen seit einigen Jahren den Lufthansa-Airbus fliegen oder vor dem Europäischen Gerichtshof das Recht erstritten, in der Bundeswehr Dienst an der Waffe leisten zu dürfen: Reihenweise sind Männerfestungen gefallen, die als uneinnehmbar galten.
So avancierte die Frauen-Nationalelf, vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erst 1982 zu offiziellen Länderspielen zugelassen, zum Publikumsrenner. Bis zu 11,53 Millionen Fans sahen am letzten Septembersonntag im ZDF das Weltmeisterschaftsfinale gegen Brasilien, der Marktanteil betrug über 50 Prozent. „Frauenfußball ist manchmal attraktiver als das athletische Spiel der Männer“, resümierte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach dem zweiten Titelgewinn in Folge. Amtsvorgänger Peco Bauwens hatte das bis 1970 geltende Verbot von „Damenfußball“ noch mit „Verschwinden der weiblichen Anmut im Kampf um den Ball“ begründet.
Die ersten Frauen, die es wagten, in der Öffentlichkeit gegen den Ball zu treten, mussten sogar um das körperliche Wohlergehen fürchten. So berichtete die Frankfurter Metzgerstochter Lotte Specht, dass „Männer Steine nach uns geworfen haben.“ Sie hatte 1930 den 1. DFC Frankfurt gegründet, nach einem Jahr jedoch vor den ständigen Anfeindungen resigniert.
Womöglich markiert der Herbst 2007 für Historiker einmal den Niedergang des Patriarchats. Mit der Sozialpädagogin Hannelore Ratzeburg schaffte erstmals in der 107-jährigen DFB-Geschichte eine Frau den Sprung ins Präsidium. Und als erste Schiedsrichterin pfiff Bibiana Steinhaus (28) ein Spiel in den beiden höchsten deutschen Männerligen. „So untheatralisch und angenehm“, beobachtete Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann während der Partie Paderborn gegen Hoffenheim, „dass sich mancher männliche Kollege eine Scheibe abschneiden könnte“. Den begehrtesten Job für die Fußball-WM der Frauen 2011 in Deutschland bekam kein Mann, sondern Steffi Jones. Die 34 Jahre alte frühere Nationalspielerin aus Frankfurt, Tochter einer Deutschen und eines farbigen US-Soldaten, leitet das Organisationskomitee.
Selbst zu Wasser ist es nicht mehr so, wie es war. Seit jeher galt der Spruch „Frauen an Bord bringen Totschlag und Mord“ als eine Art Credo unter Seefahrern. Jetzt meldete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Frauen segeln besser. Wieder fällt eine Bastion der Männer.“ Auf der Hamburger Außenalster gewannen die Berlinerinnen Ulrike Schümann, Julia Beck und Ute Höpfner die „Meisterschaft der Meister“, bei der die besten deutschen Seglerinnen und Segler in Booten gleicher Bauart antraten.
Am eindrucksvollsten ist jedoch, wie sich die nur 1,60 Meter große und 50 Kilogramm schwere Regina Halmich in der rauen Männerwelt Boxen behauptet. „Frauen sind von Gott für die Küche, das Haus und das Bett bestimmt“, schwadronierte Kiews Oberbürgermeister Alexander Omelschenko, als sie im Dezember 1998 bei einer Boxgala der Klitschko- Brüder in der ukrainischen Hauptstadt kämpfte. Halmich war da bereits drei Jahre Weltmeisterin, aber nicht nur in der Fremde mangelte es an Anerkennung und Respekt. „Man will nicht sehen, dass sich Frauen ins Krankenhaus schlagen“, erklärte Boxpromotor Wilfried Sauerland.
Nächsten Freitag boxt die 31-Jährige zum letzten Mal: In ihrer Heimatstadt Karlsruhe, vor ausverkauftem Haus, das ZDF überträgt live. Die besten Plätze am Ring kosten 431 Euro. Über fehlende Resonanz oder eine Benachteiligung als Frau muss Halmich nicht mehr klagen. Seit Jahren ist sie der Star des Kampfabends, Männer bilden das Rahmenprogramm. Sie garantiert volle Hallen und Einschaltquoten ab fünf Millionen aufwärts, kassiert die höchsten Gagen.
Das habe sie nicht mal geträumt, sagt die frühere Anwaltsgehilfin. Halmich war zwar nie die unterprivilegierte Frau, die in Clint Eastwoods Boxdrama „Million Dollar Baby“ ihr kleines Lebensglück mit den Fäusten erzwingen will. Aber sie war besessen von der Idee, Frauenboxen in Deutschland zu etablieren. „Dieser Ehrgeiz, das ständige Streben nach dem perfekten Boxkampf“, so Halmich, sei immer größer gewesen als die Angst vor Schlägen und Verletzungen.
Halmich schaffte den Spagat zwischen Leistung und Entertainment, in der medialen Spaßwelt eine Voraussetzung für Erfolg. Von 55 Kämpfen hat sie nur einen verloren. Den WM-Titel verteidigt sie kommende Woche gegen die Israelin Hagar Shmoulefeld Finer zum vierundvierzigsten Mal. Es passt zu ihr, wenn sie ankündigt: „Sollte ich verlieren, werde ich noch einmal antreten. Ich verabschiede mich nicht mit einer Niederlage.“ Das ist kein übliches Ballyhoo, um bereits den Rückkampf anzuheizen. Halmich nimmt ihre Pionierrolle ernst.
Populär wurde die zielstrebige Boxerin allerdings erst, als sie 2001 TV-Sprücheklopfer Stefan Raab im Geschlechterkampf das Nasenbein brach. Die zum „Revanchefight“ hochgejazzte Neuauflage sechs Jahre später sahen 19 500 Zuschauer in der bis zum letzten Platz gefüllten Kölnarena und 7,74 Millionen bei Pro Sieben. Dass sie dem 22 Zentimeter größeren und 34 Kilo schwereren gelernten Metzger Raab abermals das dicke Fell gerbte, war für Halmich eine „megageile Show“, für einen nüchternen Experten wie den ehemaligen Klitschko-Trainer Fritz Sdunek eher „Klamauk“. Halmichs Gage: geschätzte eine Million Euro.
Von Selbstinszenierung versteht Halmich offensichtlich nicht weniger als vom Boxen. Schon Thomas Gottschalk staunte in seiner „Late Night“ über die damals kaum bekannte Achtzehnjährige, die völlig unbefangen mit ihm plauderte. Halmich trat bei „Wetten, dass..?“ auf, ließ sich nackt für „Playboy“ und „Max“ fotografieren, veröffentlichte zwei Bücher: ihre Autobiografie „... noch Fragen?“ sowie „Die Kraft ist weiblich“, ein persönlicher Fitnessratgeber. Mit der Zeit interessierten sich immer mehr Menschen für die umtriebige Badenerin. Die höchste Auflage in diesem Jahr brachte dem Fachmagazin „Boxsport“ das Heft, das Halmich in schwarzen Dessous und High Heels auf dem Titel zeigt.
Halmich setzt weiter auf das Medium, dem sie den Aufstieg verdankt. Für Pro Sieben moderiert sie künftig Kampfabende, worauf sie sich mit einem Coachingprogramm intensiv vorbereitet. Das Fernsehen, so Halmich, „hat beim Frauenboxen Gott sei Dank keine Berührungsängste mehr. Es wird nicht mehr zwischen Frau und Mann unterschieden, nur die Quote zählt“. Damit das Geschäft weiter floriert, suchen TV-Sender und Veranstalter eine Nachfolgerin mit Halmichs Boxtalent und PR-Qualitäten.
Erste Erfolgsmeldungen werden bereits verbreitet. „Ich baue Alesia Graf und Ina Menzer zu neuen TV-Stars im Frauenboxen auf“, verkündete etwa Klaus-Peter Kohl, Chef des Universum-Boxstalles. Die 26-jährige Mönchengladbacherin Menzer, „Dynamit-Ina“ genannt, hat ihr BWL-Studium unterbrochen; sie hofft auf einen lukrativen Fernsehvertrag. So wie Susi Kentikian (Kampfname: „Killer- Queen“) oder Julia Sahin, die vom Boxen allein nicht leben kann und nebenher als Betriebsschlosserin arbeitet. Oder auch Deutschlands beste Kugelstoßerin Nadine Kleinert. Nach den Olympischen Spielen 2008 in Peking will sie Boxerin werden.
Doch im internationalen Vergleich dominieren neben Halmich eher die starken Ausländerinnen. Muhammad Alis Tochter Laila zum Beispiel oder die Russin Natascha Ragosina, die auch außerhalb des Boxringes den branchentypischen Erwartungen entspricht. Vor dem Kampf im Berliner Hotel „Maritim“ ließ sie sich mediengerecht von Udo Walz das Blondhaar frisieren und nach ihrem kurzrundigen K.-o.-Sieg über eine Gegnerin aus der Dominikanischen Republik posierte sie lächelnd im 25 000 Euro teuren Zobelumhang.
Die Befürchtung, der Boom im deutschen Frauenboxen könnte nach Halmichs Rücktritt abflauen, ist nicht unbegründet. Im Gegensatz zum Fußball haben die Erfolge der Weltmeisterin aus Karlsruhe keine Sogwirkung entfaltet. Während in den letzten zehn Jahren die Zahl der Fußballerinnen um 24 Prozent auf 955 188 anstieg, sind im Deutschen Boxsport-Verband gerade mal 150 Amateurboxerinnen registriert. Dazu kommen rund zwei Dutzend Profis.
Frauen interessieren sich in Boxklubs hauptsächlich für die Gymnastik. Sie beteiligen sich auch gern am Boxtraining, steigen aber seltener zu Wettkämpfen in den Ring. Aus Furcht vor Schmerzen, Blessuren oder öffentlicher Demütigung. Anders als im Breitensport Fußball fehlt das Netzwerk der Mitspielerinnen, oft auch die Unterstützung durch Familie und Freunde.
Wenn sie im frühen Teenageralter zum Boxen ging, erinnert sich Regina Halmich, waren die Eltern besorgt, ob sie wohl heil zurückkomme. Dass Mädchen auf Bolzplätzen beim Fußball mitmachten, war hingegen vor Jahrzehnten schon selbstverständlich. „Bei Regen musste ich mit meinen beiden Brüdern Skat spielen, wenn die Sonne schien, Fußball“, erzählt die Kölner Sportjournalistin Irmgard Stoffels, mit der SSG Bergisch-Gladbach 1977 Deutsche Meisterin. Auf die von Männern oftmals verbreitete Meinung, Frauenfußball sei unästhetisch, hätten ihre Gladbacher Teamgefährtinnen mit „Emanzipationsgehabe“ reagiert. Dabei, so Stoffels, „kannten die meisten das Wort Emanzipation nur vom Hörensagen. Sie spielten nicht Fußball, um Männern etwas zu beweisen, sondern weil es ihnen Spaß machte“.
Heute empfinden selbstbewusste Frauen ihre immer stärkere Rolle in allen gesellschaftlichen Bereichen als Normalität. „Sie lassen sich von Widrigkeiten nicht schrecken, leben ihre Visionen aus“, sagte Barbara Dickmann der Münchner „Abendzeitung“. Auch deshalb, erkannte die Leiterin des TV-Frauenmagazins „Mona Lisa“, sei die Achtung der männlichen Kollegen vor dem weiblichen Geschlecht gewachsen.
Wobei Alice Schwarzers Ziel noch längst nicht erreicht ist. Nur zehn Prozent aller Topführungskräfte in Europa sind Frauen. Laut EU-Gleichstellungsbericht 2007 liegt das weibliche Durchschnittseinkommen je Arbeitsstunde um 15 Prozent unter dem der Männer. In deutschen Betrieben beträgt die Frauenquote auf der Führungsebene 25 Prozent, Tendenz langsam steigend. Allerdings haben nur vier Prozent der Großunternehmen eine Chefin.
Dass es im Sportjournalismus kaum Frauen in Führungspositionen gibt, bemängelt die eigene Berufsorganisation. Immerhin diente er Maybrit Illner oder Anne Will als Sprungbrett für die Talkshow-Karriere. Sabine Töpperwien leitet beim WDR die Hörfunk-Sportredaktion, auf dem Weg nach oben waren Männer nicht immer hilfreich. „Mädchen, mit Ihnen soll ich über Fußball reden?“, fragte Trainer Otto Rehhagel herablassend die junge Reporterin. „Schicken Sir mir doch lieber Ihren Bruder.“
Franz Beckenbauer hingegen erwies sich als lernfähig. Wegen seinen kruden Thesen – „In Spitzenberufen sollten Frauen dem Mann nur beratend zur Seite stehen, ihre Qualitäten liegen im Ausgleich“ – hatte ihn die „Emma“-Redaktion vor Jahren zum „Pascha des Monats“ gekürt. Jetzt outete sich der „Kaiser“ als Bewunderer weiblicher Stärke: „Unsere Fußball-Weltmeisterinnen haben Fantastisches geleistet.“
Doch gerade wegen ihrer Erfolge in Männerdisziplinen ist es den Sportlerinnen offenbar wichtig, dem klassischen Frauenbild zu entsprechen. So beteuert Regina Halmich stets, kein „Mannweib“ zu sein. Und während Klaus Wowereit ganz selbstverständlich davon ausgeht, als Schwuler Kanzler werden zu können oder Fernsehfrau Anne Will sich zur lesbischen Liebe bekennt, schotten die Fußballerinnen sich immer noch ab. Auf 20 bis 40 Prozent wird der Lesbenanteil im Frauenfußball geschätzt, aber kaum jemand traut sich, dazu zu stehen.
Regina Halmich hat sich für „Playboy“ und „Max“ auch ausgezogen, weil sie nicht nur als Frau in kurzer Hose wahrgenommen werden wollte, die verschwitzt und mit roten Flecken im Gesicht auf ihre Gegnerin eindrischt. Die Leute sollten sehen, dass „eine Boxerin nicht zwangsläufig maskulin sein muss“. Narben haben die Kämpfe kaum hinterlassen, es macht Halmich stolz und ihren Lebensgefährten Andreas Jourdan heilfroh. Die zweimal gebrochene Nase wird demnächst gerichtet.

http://www.tagesspiegel.de/politik/geschichte/geschichte-die-kraft-ist-weiblich/1104146.html

Christian Buß (Spiegel Online)

Welpenblick siegt über Killerlook - ProSieben zeigt die neunte Staffel von "Two and a Half Men", in der Softie Ashton Kutcher den Mega-Macho Charlie Sheen ablöst. Der Clou: Trotz des sanften Neulings führt die Serie die Männerwelt weiter in ihrer ganzen Erbärmlichkeit vor.
Am Ende war es dann doch nicht die Leber, die ihn ums Leben brachte, sondern eine Liebhaberin. In Paris sorgte sie dafür, dass der alkoholkranke, sexsüchtige und exhibitionistische Werbejingle-Komponist Charlie Harper vor die Metro fiel. "Sein Körper explodierte wie ein mit Fleisch gefüllter Ballon", berichtet die Dame auf der Beerdigung. Eine Genugtuung für alle Anwesenden. Schließlich hatte der einstige wandelnde Krankheitsherd Charlie den fast durchweg weiblichen Gästen der Trauerfeier wenig anderes hinterlassen als Herpes und gebrochene Herzen.

Sagen wir mal so: Mit dem Abgang von Charlie Harper gibt es für den weiblichen Teil der US-Bevölkerung ein erhebliches Gesundheitsrisiko weniger. Und genau in diese optimistische Grundstimmung bei Charlies irdischer Verabschiedung platzieren die Macher der CBS-Serie "Two and a Half Men" in unerhört schneller Taktung ein paar grandiose Gags. Während die nur mäßig trauernde Damenwelt die Zeremonie nutzt, um sämtliche Geschlechtskrankheiten der Welt aufzuzählen, versucht die Mutter des Verstorbenen dessen Anwesen im Malibu zu vermakeln.
In Kalifornien, dem Hort der Schönen und Operierten, weiß man: Nur der Tod ist umsonst, und für ihre Beerdigungs-Episode haben die beiden Autoren Chuck Lorre und Lee Aronsohn aus der Gratis-Vorlage wirklich alles herausgeholt. An gezielter Pietätlosigkeit ist die erste Folge der neunten Staffel der höchst erfolgreichen Sitcom nicht zu überbieten.
Twitter statt Stripper
Nun dürfte der Abgang des bisherigen Hauptdarstellers, des alkoholkranken, sexsüchtigen und exhibitionistischen Charlie Sheen, die Verantwortlichen auch wirklich beflügelt haben. Sheen demontierte sich mit öffentlich zelebrierten Drogen- und Sexgelagen in Begleitung von Porno-Darstellerinnen und Stripperinnen erst selbst, beleidigte dann aufs Übelste das Autoren- und Produzententeam von "Two and a Half Men" und verlangte schließlich eine Honorar-Aufstockung auf drei Millionen Dollar pro Folge.
Die Verantwortlichen schenkten ihm jedoch lediglich die Serien-Bestattung, die am Dienstag als Auftakt der aktuellen Staffel auf ProSieben zu sehen ist, und engagierten als seinen Nachfolger Ashton Kutcher. Der soll sich, so heißt es in der Branche, mit 700.000 Dollar pro Episode zufrieden geben.
Die Ablösung Sheens durch Kutcher ist nichts weniger als ein - in Sitcom-Dimensionen gedacht - Epochenwechsel. Während Sheen jeden Cent seiner drei Millionen pro Folge vor den laufenden Kameras der Boulevardkameras versoffen und verhurt hätte, dürfte Kutcher nun seine Gage zukunftsträchtig in Technologie-Unternehmen investieren, wie er es schon bei früheren Engagements tat. Dem jedem Star eigenen Exhibitionismus gibt der junge und tiptop trainierte Schauspieler indes über den Kurznachrichtendienst Twitter Futter, den er so früh und so umfassend genutzt hat wie kein anderer seiner Kollegen. So hat er die Marke Kutcher aufgebaut.
Selbstüberschätzung oder Selbstoptimierung?
Sheen ist ein Loch von Schauspieler, das Geld, Drogen und Moral auf Nimmerwiedersehen in sich einsaugt, Kutcher eine Wertanlage. Sheen leert mal schnell auf der Sitcom-Couch ein Sixpack, Kutcher trägt es unter seinem T-Shirt, das er gerne und oft auszieht. Hier das Modell Selbstüberschätzung, dort das Modell Selbstoptimierung. Blieb die Frage, ob das zum Großteil männliche Publikum diesen Wechsel mitmachen würde. Doch in den USA konnte die Serie mit Kutcher in der Hauptrolle nicht nur die Quoten halten, sondern sogar noch leicht anheben.
Das mag zum Teil dem Mediengetöse um den Darstellerwechsel geschuldet sein - zum Teil aber auch der geschickten Variation des alten Grundthemas: dicke Hose versus dürres Ego. Denn auch nach dem Abgang von Sheen/Harper bleibt der von Jon Cryer gespielte TV-Bruder Alan Harper der Serie erhalten. Dieser Alan hat keinen Sex, kein Geld, kein Haus. Dafür aber eine Sammlung ungünstig geschnittener Polo-Shirts - und bis Staffel acht eben einen Bruder mit Anwesen am Strand von Malibu. Hier darf er wohnen, wenn auch nur, um in seinem verzagten Spießerantlitz die sexuellen und alkoholischen Exzesse von Charlie umso greller erstrahlen zu lassen.

Nach der Beerdigung des mäßig geliebten Bruders am Anfang von Staffel neun muss Alan nun das Haus des Verstorbenen verkaufen. Zum Glück steht da auf einmal der Selfmade-Millionär Walden Schmidt pitschnass vor ihm, der sich im Pazifik aus Liebeskummer ertränken wollte. Ein ganz Sensibler also, eine verletzliche Seele wie Loser Alan selbst? Die beiden kommen sich näher, der Jungspund-Unternehmer kauft das Anwesen.
Und obwohl Walden Schmidt aussieht wie ein nasser Welpe, obwohl er nicht trinkt und er auch anfänglich keine Frauen angucken mag, stellt sich schnell die bekannte WG-Symbiose ein: Walden verschwindet immer wieder mit den Ladys auf sein Zimmer, Alan macht die Sauerei am nächsten Tag weg. Das Schlimme: Das Publikum kommt nicht umhin, sich ausgerechnet mit Alan identifizieren zu müssen.
Der alte Demütigungsmechanismus von "Two and a Half Men", der männliche Zuschauer wieder und wieder ihre ganze Erbärmlichkeit gewahr werden lässt, wird noch einmal auf die Spitze getrieben. Sich von einem Macho mit Killerinstinkt wie Harper vorführen zu lassen, ist ziemlich traurig. Von einem Macho mit Hundeblick fertiggemacht zu werden, das kann einen endgültig zur Strecke bringen.

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,807997,00.html

Richard Herzinger (DIE WELT)

Die “Frauenfrage” sei ein “Nebenwiderspruch” im großen historischen Prozess, hieß es einst in der linken Dogmatik. Auch in diesem Punkt hat die Wirklichkeit die marxistische Geschichtsreligion Lügen gestraft. Denn der Aufbruch der Frauen ist das entscheidende revolutionäre Element in der sich zuspitzenden globalen Auseinandersetzung zwischen Demokratie und despotischer Willkür, die heute die wesentlichen Alternativen der Menschheit sind.

Avantgarde humanen Fortschritts. Junge Frauen beim Protest im Iran 2009
Wie an einem Präzisionsmessgerät lassen sich gesellschaftlicher Fort- und Rückschritt an dem Umgang mit dem massiv wachsenden Anspruch der Frauen auf Gleichberechtigung und aktive Teilhabe an den öffentlichen Angelegenheiten ablesen. In Ägypten erregten kürzlich sadistische Übergriffe von Soldaten gegen demonstrierende Frauen weltweite Empörung. Nachdem sogar US-Außenministerin Hillary Clinton dagegen lauten Protest erhob, sah sich der herrschende Militärrat zu einer Entschuldigung genötigt. Diese Ereignisse haben in doppeltem Sinne symbolische Bedeutung: Die massiven Bestrebungen der alten Macht, den Freiheitsimpuls der ägyptischen Rebellion zu ersticken, kulminieren in dem Versuch, Frauen gewaltsam aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben.
Doch die Übergriffe haben erst recht deren Protestbereitschaft stimuliert, und ihr Aufschrei zwang den Militärrat erstmals zum – zumindest verbalen – Zurückweichen. Dass die Entschlossenheit der Frauen, nicht nur den Kampf für die eigenen Rechte, sondern für die Neugestaltung der Gesellschaft insgesamt in die eigenen Hände zu nehmen, selbst in einem arabischen Land nicht mehr ohne Weiteres zu brechen ist, zeigt die Wucht des globalen weiblichen Aufbegehrens. Das gilt sogar, wenn hinter den wütenden Protesten meist mit Kopftuch bedeckter ägyptischer Frauen auch islamistische Organisationen stecken sollten, die eine Chance zur Schwächung des Machtmonopols der Armee wittern.
Dass sogar Islamisten zunehmend Frauen vorschicken, um zu suggerieren, sie befänden sich auf der Höhe der Kernfragen der Gegenwart, zeugt indirekt davon, dass sich der feministischen Druckwelle niemand mehr entziehen kann. Dabei zeigt sich die Rückständigkeit arabischer (und anderer islamischer) Gesellschaften in nichts so deutlich wie in der fortgesetzten Diskriminierung, wenn nicht Versklavung der Frau. Keine andere Auseinandersetzung ist daher für die Zukunft arabischer Freiheitsbestrebungen so zentral wie diese: Ohne volle rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter bleiben sämtliche Demokratisierungspläne in der Region Makulatur. Dabei ist die Anerkennung der weiblichen Selbstbestimmung über den eigenen Körper – und das heißt: über die eigene Sexualität – das ultimative Tabu patriarchalischer Herrschaft. Als sich kürzlich eine ägyptische Bloggerin nackt im Internet zeigte, zog sie nicht nur den Hass religiöser Fanatiker, sondern auch die Empörung säkularer, “liberaler” Kreise auf sich.
Keine demokratische Revolution ohne sexuelle Revolution
Die demokratische Revolution kann daher nur vollendet werden, wenn sie mit der sexuellen Revolution einhergeht. Diktaturen überall auf der Welt erkennen das und zielen mit ihrer Repression auf die sexuelle Entwürdigung der Frau. So entführten und misshandelten in Weißrussland Schergen des Geheimdienstes jüngst drei Aktivistinnen der Feministinnengruppe Femen, deren Spezialität es ist, ihrem Protest barbusig Nachdruck zu verleihen. Nach einer Protestaktion gegen den Diktator Lukaschenko in Minsk wurden die Frauen abgefangen, mit brennbaren Flüssigkeiten übergossen und bei Minusgraden nackt im Wald ausgesetzt.
Die Angst vor der Befreiung der Frau und vor dem Verlust der Kontrolle ihrer Sexualität ist der Glutkern fundamentalistischen Hasses gegen die enthierarchisierte, leichtlebige Moderne. Er lodert keineswegs nur in der islamischen Welt – und nicht nur in rückständigen, autoritär regierten Staaten. Ultraorthodoxe Extremisten in Israel verschärfen neuerdings ihren erbitterten Kampf gegen die Säkularisierung, indem sie militant wider die gleichberechtigte Präsenz von Frauen im öffentlichen Raum zu Felde ziehen. So versuchen sie, mittels Drohungen bis hin zu physischer Einschüchterung Geschlechtertrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Armee durchzusetzen.
Die säkulare israelische Gesellschaft ist alarmiert – jedoch auch stark genug, sich gegen diesen Angriff auf die Grundfesten einer freiheitlichen Demokratie zur Wehr zu setzen. Recht und Gesetz sind in Israel auf der Seite der Frauen, und sowohl Staatspräsident Schimon Peres als auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärten wiederholt kategorisch, die israelische Demokratie werde keinerlei Beschränkung der Bewegungsfreiheit von Frauen dulden.
Diese Tastsache muss umso deutlicher betont werden, als so mancher “Israekritiker” schnell bei der Hand ist, die schockierende Offensive einer militanten Minderheit (selbst unter den “Ultraorthodoxen”) zwecks Diskreditierung Israels insgesamt zu instrumentalisieren – und die jüngsten Entwicklungen im jüdischen Staat auf demagogische Weise mit denen in der Islamischen Republik Iran zu vergleichen.
Apartheidstaaten Saudi-Arabien und Iran
Dabei gehört es in Wahrheit zu den übelsten Verdrehungen der antiisraelischen Propaganda, das demokratische, pluralistische Israel mit seinem ausgeprägten Minderheitenschutz und seiner offenen Gesellschaft als “Apartheid-Staat” abzustempeln. Tatsächlich um Apartheid-Staaten handelt es sich nämlich bei Ländern wie Saudi-Arabien und der Islamischen Republik Iran, wo Frauen per Gesetz mit minderen Rechten ausgestattet sind und im öffentlichen Raum flächendeckend Gechlechtertrennung zum Nachteil der weiblichen Bevölkerung vorgeschrieben ist. Zu Recht definiert der Publizist Wahied Wahdat-Hagh dies in seinem jüngst erschienenen Buch über den “islamistischen Totalitarismus” des iranischen Regimes als “geschlechtsspezifische Apartheid”.
Doch die israelische Erfahrung mahnt, dass es selbst in hoch entwickelten, westlich-modern geprägten Ländern keine absolute Sicherheit vor dem Wiederausbruch archaischen Wahns gibt. Und zwar umso mehr und gerade, weil die Fortschritte des Kampfes um Frauenrechte weltweit unverkennbar sind. Zugleich zeigt nämlich etwa der rasante sozio-kulturelle Umbruch, den die Gesellschaften Lateinamerikas durch die Emanzipation der Frauen erleben, wie eng diese mit der Frage nach Demokratie verzahnt ist: So sehr Demokratisierung die Bedingung für autonomes Handeln der Frauen ist, so wenig ist ihre Entfaltung denkbar ohne díe treibende Kraft der sich selbst befreienden Frauen.

US-Außenministerin Hillary Clinton und die birmanische Dissidentin Suu Kyi
Nicht etwa, weil sie bessere Menschen wären, hängt die Zukunft der demokratischen Zivilisation heute vom erfolgreichen Voranschreiten der Frauen ab. Zudem sind sind “die Frauen” gewiss kein monolithisches “historisches Subjekt”, das geradlinig und mit irgendeiner geschichtlichen Gesetzmäßigkeit im Rücken in eine Richtung ziehen würde. Dass bei den ersten freien Wahlen in Ägypten und Tunesien auch unzählige Frauen für Islamisten und damit für ihre eigene potenzielle Entrechtung gestimmt haben, zeigt die komplexe Widersprüchlichkeit des weltweiten femininen Aufruhrs. Eine Widerlegung der allgemeinen Tendenz zur global wachsenden Frauenmacht ist das jedoch nicht. Stellt doch andererseits die Abhängigkeit von weiblichen Stimmen bei freien Wahlen für die Islamistenführer eine neue Erfahrung dar, die sie womöglich in ihrem Bestreben behindern könnte, die Gesellschaft im Sinne religiös-patriarchaler Gewalt gleichzuschalten. Voraussetzung dafür ist freilich, dass es in Ländern wie Tunesien und Ägypten auf Dauer bei zumindest annähernd demokratischen Verhältnissen bleibt.
Der Frauenbefreiung kommt auch nicht deshalb eine alles überragende Bedeutung zu, weil die in großen Teilen der Welt fortgesetzte Unterjochung, Verfolgung, Erniedrigung und Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts schlimmer und empörender wäre als Gewalt und Diskriminierung gegen Menschen unter rassischem, ethnischem oder religiösem Vorwand. Die besondere Brisanz der Frage nach der Stellung der Frau besteht vielmehr darin, dass die Hälfte der Menschheit weiblich ist – ihr in großen Teilen des Planeten die vollwertige Zugehörigkeit zur Menschheit aber nach wie vor abgesprochen wird. Rassismus und andere Formen kollektiven Menschenhasses sind auf dem Planeten nicht weniger endemisch – doch offiziell umfassend geächtet.
Das Selbestimmungsrecht duldet keine “kulturelle” Einschränkung
Im Falle der Frauen dagegen werden immer noch “kulturelle” oder “religiöse” Begründungen herangezogen, um ihre Herabsetzung zu rechtfertigen oder gar als ethisch geboten zu propagieren – so, wenn es in muslimischen Ländern heißt, Ausgehverbote und Verschleierungszwang für Frauen in der Öffentlichkeit dienten dem Schutz ihrer Würde.
Wenn eine Menschengruppe jedoch noch immer aufgrund ihrer Biologie in eine gesonderte Kategorie minderen Selbstbestimmungsrechts eingeordnet wird, kann dies von einem universalistischen Denken nicht länger hingenommen werden, das im Zeichen der Globalisierung auf anderen Feldern weltweit längst unbestritten ist. Dass dabei der Grad der weiblichen Emanzipation von männlicher Fremdbestimmung, wie er in westlichen Demokratien erreicht wurde, als Maßstab für den Rest der Welt zu gelten hat, ist keineswegs Ausdruck von “Kulturimperialismus”. Denn ein “Selbstbestimmungsrecht” der Frau mit von vermeintlichen Traditionen festgelegten Einschränkungen ist nun einmal keines. Die globale Dynamik der Frauenrechtsbewegung wird solche Begrenzungen daher früher oder später sprengen.
In eigener Sache agieren Frauen heute als Avantgarde der ganzen, einen Menschheit. Bevor sie nämlich ihre Ziele nicht erreicht haben, kann von einer solchen noch gar keine Rede sein.
(In kürzerer Fassung zuerst erschienen in der “Welt am Sonntag”, 1.1.2012)

http://freie.welt.de/2012/01/05/die-befreiung-der-frau-ist-die-menschheitsfrage-der-gegenwart/

Chuck Spezzano (USA), Psychotherapeut

Meiner Erfahrung nach können Männer in Beziehungen nicht besonders gut kommunizieren, da es dabei um Gefühle geht und nicht um die Vermittlung von Informationen. Die meisten Männer können weder ihre Gefühle mitteilen noch überhaupt mit ihren Empfindungen umgehen. Sie würden sich heldenmütig ganzen Horden von Aliens aus dem Weltraum entgegenstellen, erzittern jedoch schon bei dem bloßen Gedanken, ihre Gefühle wahrzunehmen oder sie gar mitzuteilen. Das liegt zum großen teil daran, dass Jungen dazu erzogen wurden, tapfer zu sein, denn ein "Indianerherz kennt keinen Schmerz" Da emotionale Ausbrüche in der Kindheit nicht gern gesehen wurden, haben viele Jungen niemals gelernt, ihre Gefühle auszudrücken. Zudem denken Männer, dass Kommunikation etwas Rationales ist. Ein spezifisch männliches Merkmal ist die Idee, dass ein Konflikt zum Lösen da ist - und nicht eine Möglichkeit zur Kommunikation und zum gemeinsamen Austausch darstellt. Praktische Lösungen und meisterhafte Pläne gehen an der Grundlage einer jeden Beziehung vorbei: an Gefühlen. Da Frauen wollen, dass Kommunikation aus dem Herzen kommt und gefühlvoll ist, sind sie in diesem Bereich viel direkter als Männer. Nichts kann eine Frau so schnell auf die Palme bringen wie ein rationales Gespräch.
Frauen sind einfach bessere Kommunikatoren und haben es meisens nicht nötig, ihre Gefühle hinter Witzen, Bluffs und Gesprächen über das Spitzenspiel der Bundesliga, das letzte Spiel oder irgendein Spiel zu verbergen. Frauen sind in der Lage, Männer in Beziehungsdingen, im Bereich der Kommunikation und in der Welt der Gefühle zu unterstützen und anzuleiten. Frauen müssen darüber hinaus die Männer auch in sexuellen Dingen unterstützen - und das trotz der Tatsache, dass sich jeder Mann für Gottes Geschenk an das weibliche Geschlecht hält. Ehrlich gesagt, wir Männer müssen uns einfach dafür halten!
Männer können motiviert werden, mehr über Beziehungen, über Kommunikation und Gefühle zu lernen, und Frauen brauchen keine weiblichen Einsteins zu sein, um herauszufinden, wie sie ihre Männer motivieren können.
Die meisten Männer hassen den Satz "Wir müssen uns unterhaltten!" und erblassen schon beim bloßen Gedanken an Kommunikation, weil sie wissen, dass sie am Ende doch wieder als die Bösen dastehen werden. Das sind allerdings keine verlockenden Aussichten für die männliche Psyche. Immerhin hat man uns beigebracht, Helden zu sein. Wenn dieses Selbstbild angekratzt wird, verliert ein Mann allen Mut; wenn er ständig hört, dass er der Bösewicht ist, wird er sich nach einem Betätigunsfeld umsehen, in dem er wieder ein Held ist - vielleicht im Beruf oder in den Armen einer anderen. Wenn Frauen bereit sind, ihre Männer zu unterstützen, ihnen auch zu sagen, wenn sie etwas richtig gemacht haben, und ihnen ab und zu kleine Belohnungen zuteil werden lassen, werdem diese nicht nur bereit sein zu lernen sondern auch mit Feuereifer dabei sein. Dann werden die Tore der Kommunikation weit aufgestoßen.
Frauen sollten im Bereich der Kommunikation die Führung übernehmen. Wenn eine Frau ehrlich und aufrichtig kommuniziert, wird sie ein emotionales Klima schaffen, das für eine erfolgreiche Beziehung unerlässlich ist. Dann können beide Partner miteinander und aneinander wachsen. Wenn Frauen jedoch Kommunikation auf egoistische Weise nutzen, nur um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, um ihren Partner zu beweisen, dass sie im Unrecht sind, oder um ihren Partnern die Schuld an ihren eigenen Gefühlen zu geben, besteht keine große Hoffnung für die Beziehung. Männer lernen gerne, wenn man sie nicht immer in die Rolle des Bösen drängt. Wenn es in der Kommunikation immer nur darum geht, was Männer falsch oder nicht gut genug gemacht haben, werden sie schüchtern, schweigsam, störrisch, unabhängig, arbeitssüchtig und schließlich gefühllos und vollkommen interesselos. Die Beziehung kann nur dann Fortschritte machen, wenn die Frauen bereit sind, mit gutem Beispiel voranzugehen, und wenn die Männer bereit sind, Unterstützung anzunehmen. Natürlich ist jede Beziehung anders, doch das lässt sich verallgemeinernd sagen.
Männer sind durchaus bereit, das Kommunizieren zu erlernen, wenn sie sexuell geschätzt und motiviert werden, denn die meisten Männer erfahren Liebe auf diese Weise - während die meisten Frauen sie auf romatische Weise erleben. Männer müssen sicher sein, dass sie gleichberechtigte Partner in der Beziehung sind, sonst werden sie anfangen zu glauben, dass sie nur dazu da sind, die emotionalen Bedürnisse ihrer Partnerin zu erfüllen oder ihr als emotionaler Sandsack zu dienen. Wenn ein Mann seine tiefsten Gefühle mitteilt und dann deswegen angegriffen wird, hat seine Partnerin die Chance verspielt, die Dinge zum Besseren zu wenden. vielleicht hört die Frau ihm überhaupt nicht mehr zu oder glaubt nicht daran, dass er jemals etwas Wichtiges mitteilen würde - oder der Wunsch nach einem Streit ist einfach zu überwältigend. Wenn eine Frau als Reaktion auf das, was ein Mann ihr mitteilt, sagt: "Du meinst, das wäre schlimm? Da solltest du erst mal meine Gefühle kennen lernen!", ist das wie ein anomarer Erstschlag, der das Klima der Kommunikation in puren Egoismus verwandelt. Dann werden sich die Augen des Mannes, die eben noch wach gewesen sind, innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder verschleiern - und eine große Möglichkeit wurde verspielt. In der Kommunikation geht es um respektvolles Mitteilen. Das ist die Grundlage einer jeden glücklichen Beziehung.
Wenn eine Frau in der Beziehung eher egoistisch, zornig oder zurückgezogen als liebevoll ist, verpasst sie die Gelegenheit, die Führung zu übernehmen, den Mann zu ihrem und seinem Vorteil - und dem der Beziehung - anzuleiten und zu unterstützen. Wenn ein Mann sich mehr für Affären oder seine Phantasiewelten interessiert und meint, sich schützen und verteidigen zu müssen, entgeht ihm die Gelegenheit, die Beziehung voranzubringen.
Eine Frau, die sich selbst und ihren Mann würdigt, wird aufhören, ihn anzugreifen, und sich statt für Egoismus oder Selbstaufopferung für Kommunikation entscheiden. Ein Mann, der das Weibliche schätzt und bereit ist, von seiner Partnerin zu lernen, statt sich immer selbst zu schützen, wird sich der Kommunikation öffnen und die Beziehung voranbringen können.
Für Männer: Ihre Aufgabe ist es, das Weibliche zu ehren, es zu beschützen, zu heilen und zu retten. Lernen sie, gehen sie auf ihre Partnerin zu und vertrauen sie sich ihrer Führung an, statt ihr ihre Ängste zu verheimlichen und sich selbst zu schützen. Dann kann eine heile und glückliche Beziehung entstehen.
Für Frauen: Ihre Aufgabe ist es, ihren Egoismus aufzugeben, um den Mann zu führen, ihn anzuleiten, zu heilen, zu nähren und ihm die Macht und den wahren Wert des Weiblichen, von Beziehungen, Kommunikation und Sexualität nahe zu bringen. Je stärker das Männliche abgespalten ist, desto stärker wird der Egoismus des Weiblichen sein. Sie beide tragen die volle Verantwortung dafür, die Beziehung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Affirmation
Ich verpflichte mich, die Beziehung voranzubringen, indem ich meinen Partner liebe und ehre.
Heilende Übung
Schauen sie sich ihren Partner in Bezug auf emotionalen Egoismus, mangelnde sexuelle Integrität, Dissoziation oder jede Form von Schutzverhalten an. Diese Verhaltensweisen sind Projektionen ihrer eigenen verborgenen Persönlichkeitsteile. Auf welcher Seite eines Konflikts sie sich auch immer befinden mögen, jeder von ihnen befindet sich auch in einem inneren Konflikt. Vergeben sie ihrem Partner und natürlich auch sich selbst. Stellen sie sich vor, dass ihr höheres Selbst
ihre Eigenschaften und die ihres Partners nimmt, sie in reine Energie umwandelt und miteinander verschmilzt. So bekommen sie beide die gemeinsame Energie, die sie für die Heilung brauchen. Führen sie diese Übung einmal pro Woche aus, um die Qualität ihrer Beziehung zu verbessern.
Der erste Schritt ist am wichtigste. Ehren sie ihren Partner und erkennen sie, dass er immer den Teil in ihnen widerspiegelt, der sich im Konflikt befindet, damit sie ihn integrieren und heilen können. Wenn sie ihren Partner ehren, statt über ihn zu urteilen, ihn kontrollieren oder ändern zu wollen, wird er sie darin unterstützen, die Beziehung ihrer höchsten Bestimmung entgegenzuführen. Integrieren sie die Teile, die er auslebt, damit sie sich das Beste beider Seiten aneignen und sich weiterentwickeln können.

http://www.paulsmama.de/community/fragen/7/1910/

Dirk Niebel (FDP)

Tunis, Samstagmorgen. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) landet mit dem „Challenger“-Jet der Luftwaffe in der tunesischen Hauptstadt. Der Minister will nachsehen, was mit den deutschen Steuergeldern (110 Millionen Euro in diesem Jahr) zur Aufbauhilfe des Landes nach der Jasmin-Revolution geschieht.
Zugleich trägt Niebel eine Botschaft nach Tunis, die für ganz Nordafrika gilt. Der Entwicklungsminister: „Zu den von Deutschland geförderten Hilfsprojekten müssen auch Frauen gleichberechtigten Zugang haben.“
Warum setzt Niebel beim Aufbau moderner Demokratien in Nordafrika besonders auf die Frauen? Der Minister sagt mir: „Frauen sind reformorientierter als Männer. Das ist gerade in der jetzigen Situation in Nordafrika entscheidend. Deshalb unterstützen und nutzen wir die Rolle von Frauen ausdrücklich.“

Deutschland setzt bei seiner Tunesien-Hilfe auf eine Welle kleiner Ich-AGs, auf die Förderung kleiner Selbstständiger mit Kleinkrediten. Der Minister: „Frauen sind die besseren Mikrokreditnehmer. Die Erfahrung zeigt, dass sie nachhaltiger und sorgfältiger mit den ihnen anvertrauten Mitteln umgehen.“ Die Frauenförderung wird zu einem wichtigen Prüfstein für künftige deutsche Projekte in Nordafrika.
Wie wichtig jetzt Frauenförderung in Nordafrika ist, erkenne ich selbst auf den Straßen von Tunis. Seit meinem letzten Besuch im Februar dieses Jahres mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Zahl junger Frauen, die ein Kopftuch tragen oder verschleiert gehen, erheblich zugenommen. Das bestätigen auch meine Gesprächspartnerinnen in Tunis mit Sorge. Die Revolution war bislang vor allem eine Bewegung ehrgeiziger junger Männer. Dass es hier noch vor Kurzem heftige Unruhen gab, davon zeugen Schützenpanzer, Soldaten und S-Draht-Absperrungen.
Die Deutschen ruft Niebel von Tunis aus auf, in das Land zu reisen: „Hier kann man einen schönen Urlaub machen.“

http://www.bild.de/politik/kolumnen/martin-lambeck/die-woche-in-berlin-18657804.bild.html

Robert Jensen, USA

Feminismus: ein Geschenk an die Männer und eine Herausforderung
Zum Tode von Andrea Dworkin
von Robert Jensen
19.04.2005 — ZNet
— abgelegt unter: Feminismus / Gender
Sie war eine “Männerhasserin” - ich weiß nicht, wie oft ich mir das seit ihrem Tod anhören musste. Die feministische Autorin Andrea Dworkin starb Anfang April. Von allen antifeministischen Lügen macht mich diese am rasendsten, am traurigsten: Dworkin (und damit alle Frauen, die männliche Gewalt in ähnlicher Weise wie sie kritisieren) habe die Männer gehasst. Andrea Dworkins Werk ist ebenso tiefgründig wie kraftvoll. Vor allem durch ihre Pornokritik war sie extrem widerwärtigen Angriffen ausgesetzt - mit den widerwärtigsten, die einer Feministin in den letzten vier Jahrzehnten widerfuhren. Das Etikett “Männerhasserin”, das man ihr verpasste, spielte bei der Kampagne, Dworkin und ihre Ideen zu marginalisieren, eine zentrale Rolle. Ich bin ein Mann und habe jedes ihrer Bücher gelesen. Mein Fazit: Ich glaube nicht, dass Andrea Dworkin die Männer hasste. Ich denke, sie hat uns geliebt - Dworkin liebte die Menschen, und wir Männer sind nun mal Teil der Menschheit, menschliche Wesen, auch wenn unser Verhalten manchmal den gegenteiligen Schluss nahe legt. Folgende Worte sind aus einer Ansprache anlässlich einer Männer-Konferenz. Mit diesen Worten forderte Dworkin die Männer auf, sich gegen Vergewaltigung zu engagieren:

“Ich kann nicht glauben, dass Vergewaltigung etwas Natürliches und Unausweichliches ist. Wenn ich das täte, gäbe es für mich keinen Grund, hier zu sein, und meine politische Praxis wäre eine andere. Haben Sie sich je gefragt, warum wir (Frauen) Sie nicht mit der Waffe bekämpfen? Nicht, weil es in diesem Land zuwenig Küchenmesser gibt. Der Grund ist, wir sind der Meinung, ihr seid Menschen, auch wenn vieles dagegen spricht”.

Was Andrea Dworkin wollte, war, Männern wieder zu ihrer Humanität zu verhelfen. Aber es ging ihr nicht nur um uns sondern vor allem um ein Ende männlicher Gewalt gegen Frauen. Belästigung, Vergewaltigung, Schläge, Kindesmissbrauch - das alles sollte aufhören. Sie wusste, es würde nur aufhören, wenn Mann sich ändert, wenn Mann sich selbst rettet. In derselben Ansprache, die ich oben zitiere, fordert Dworkin uns Männer auf, in diesem Sinne Verantwortung zu übernehmen:

“Es ist nicht Aufgabe (der Frauen), euch zu helfen, Vertrauen in die eigene Menschlichkeit zu fassen. Wir können das nicht länger leisten. Wir haben es so lange versucht, und unser Lohn bestand in systematischer Ausbeutung und systematischer Misshandlung. Von jetzt an müsst ihr euch selber an die Arbeit machen - ihr wisst das auch”.

Dworkin bekam das Etikett “Männerhasserin” nicht verpasst, weil sie eine Männerhasserin war, sondern weil es viele Männer gibt, die diese Herausforderung von sich weisen. Es gibt so viele Männer, die mit der Herausforderung - mit dieser Art Gewalt aufzuhören -, einfach nicht klarkommen. Andrea Dworkin ist tot, aber ihre Herausforderung bleibt bestehen. An die männliche Adresse gerichtet wiederhole ich daher: Bevor Sie Dworkins Werk als das einer Männerhasserin abtun, lesen Sie ihre Bücher, ziehen Sie Nutzen daraus, lernen Sie etwas - nicht nur über die weibliche Erfahrung sondern über das was uns betrifft. Die liebevolle Herausforderung, die sie an uns richtet - nehmen Sie sie ernst (www.andreadworkin.net).

Zu sagen, eine tolle Autorin hat “mein Leben verändert”, klingt klischeehaft. Aber genau das hat Dworkins Werk bei mir bewirkt. Ihre Leidenschaft für Gerechtigkeit - ich weiß nicht, welcher Mensch ich heute wäre, hätte ich diese Leidenschaft nicht erfahren, indem ich mich einlas, indem ich fühlte. Und ich weiß nicht, womit ich mich heute beschäftigen würde, hätte ich nicht begriffen, hätte sie mich nicht begreifen lassen, dass ‘Feminismus’ nicht allein eine (weibliche) Emanzipationsbewegung ist sondern auch ein Geschenk an uns Männer. Vielleicht wäre ich heute männlicher - aber auch weniger menschlich.

Robert Jensen ist Journalistikprofessor an der University of Texas in Austin; er ist Ko-Autor von A. Dworkins Buch: ‘Pornography: The Production and Consumption of Inequality’ rjensen@uts.cc.utexas.edu

Anmerkung der Übersetzerin

Die amerikanische Feministin Andrea Dworkin starb Anfang April im Alter von 58 Jahren. Bei uns wurde sie vor allem durch Ihre Zusammenarbeit mit der Frauenzeitschrift ‘Emma’ bekannt (Por-No-Kampagne). Auf Deutsch von ihr erhältlich:

‘Pornographie’ (1987), ‘Erbarmen’ (1992), ‘Geschlechtsverkehr’ (1993) ‘Eis & Feuer’ (Roman, 1991)

http://zmag.de/artikel/Feminismus-ein-Geschenk-an-die-Maenner-und-eine-Herausforderung

Richard Heimann, Journalist

Hauskauf ist Frauensache
Beim Erwerb des eigenen Heims haben Männer meist wenig zu sagen - nur über den Preis dürfen sie verhandeln. Aber Frauen sind auch die besseren Makler
Von wegen schwaches Geschlecht: Beim Kauf von Eigenheimen und Eigentumswohnungen haben Frauen eindeutig das Sagen. Das zeigt eine Studie von Planethome. Bei einer Umfrage des Immobilienvermittlers und -finanzierers sagten immerhin 80 Prozent der Frauen, ihre Entscheidung sei bei der Objektauswahl maßgeblich.
Für Makler ist das Ergebnis der Studie keine Überraschung: "Frauen sind die wahren Entscheider beim Eigenheimerwerb", bestätigt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident der Branchenvereinigung Immobilienverband Deutschland (IVD). Bereits die Vorauswahl werde überwiegend von zarter Hand getroffen. "Rund 70 Prozent der Anrufe auf eine Immobilienannonce kommen von Frauen", sagt Schick. Selbst wenn ein Mann zunächst allein die Erstbesichtigung vornimmt und deutlich Gefallen am Objekt findet, könnten sich Makler und Verkäufer nicht in Sicherheit wiegen. "Missfällt der Frau bei der Zweitbesichtigung das Haus, ist der Deal sofort geplatzt", weiß der IVD-Vize.
Frauen ziehen sogar häufiger um als Männer. Mehr als die Hälfte der Frauen (52 Prozent), aber nur rund 40 Prozent der Männer haben schon mehr als fünfmal den Wohnsitz gewechselt, hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact in Düsseldorf ermittelt.
Vermutlich sind Männer auch gut beraten, den Urteilen ihrer Partnerinnen bei der Nestsuche zu vertrauen: "Frauen erfassen intuitiv, ob eine Immobilie für das Alltagsleben gut geschnitten ist oder nicht", sagt Schick. "Sie erfassen mit einem Blick, ob der Weg von der Küche in das Esszimmer kurz genug ist, ob die Kinderzimmer so liegen, dass sie im Notfall von Schlaf- und Wohnzimmer aus schnell erreichbar sind."
Hingegen beschränkt sich das Interesse der Männer eher auf die technische Ausstattung, berichtet eine Hamburger Maklerin aus ihrer praktischen Erfahrung. "Sie zählen die Steckdosen und schauen, ob es in jedem Zimmer einen TV-Anschluss gibt", sagt die Vermittlerin. "Wenn ein Badezimmer zu klein ist, um darin einen Wäschetrockner aufzustellen, würde das keinem Mann auffallen." Zudem bevorzugen die meisten Männer möglichst große und repräsentative Immobilien. 75 Prozent wollen ein Objekt mit mehr als 100 Quadratmetern Wohnfläche erwerben. 24 Prozent hätten am liebsten sogar mehr als 150 Quadratmeter.

Projektentwickler sollten jedoch nicht zu sehr auf diese Wunschvorstellungen achten. Erworben werden in der Regel meist kleinere Immobilien. Denn die Frauen wissen, dass Größe allein nicht entscheidend ist - und jeder zusätzliche Quadratmeter mehr Reinigungsaufwand bedeutet. "25 Prozent der Frauen bevorzugen Objekte zwischen 75 und 100 Quadratmetern", sagt Planethome-Vorstandssprecher Robert Anzenberger. 66 Prozent halten eine Größe von 100 bis 150 Quadratmetern für optimal.
Haben die Männer bei der Auswahl des Eigenheims nur wenig zu sagen, übernimmt das vermeintlich zarte Geschlecht fast gänzlich die Regie, wenn es um die Inneneinrichtung geht. Nur eine von 20 Frauen gab in der Umfrage an, ihr Mann könne bei Dekoration und Gestaltung der Zimmer mitreden.
Lediglich in einem Punkt dürfen sich die Herren der Schöpfung nach der Studie der HypoVereinsbank-Tochter noch als Entscheidungsträger gerieren: "Die Preisverhandlungen werden in 90 Prozent aller Fälle den Männern überlassen", sagt Planethome-Vorstand Anzenberger. Davon profitieren dann vor allem Verkäufer, sag

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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